So passiv war der Mensch die letzten 50 Jahre nicht. Ich bin in eine Zeit geboren, in der sich die Zunahme an Neuem grundlegend-Alltagsveränderndem exponentiell gesteigert hat.
(Der Körper der Menschen aber nicht.)
Das ist nicht gesund und hat nicht viel mit Anpassung an Reelles zu tun.
(Die verfluchte Tier“Produktion“ und das menschlich verursachte Aussterben von Pflanzen-‚und Tier-Sorten eingeschlossen.)
Nachträglich alles als „normal“ und verständlich zu definieren, ist nur bedingt konstruktiv.
Vor allem: ab wann ist die Misshandlung und das Einsperren von menschlichen Körpern nach diesem Denken gerechtfertigt und verständlich? Und sehen wir dann weg?(Faschismus)
Wir müssen uns erst über die räumlichen und zeitlichen Dimensionen einigen, über die wir diskutieren wollen. Wenn ich mich auf die Entstehung und Etablierung des Lebens auf der Erde beziehe, dann sind 50 Jahre weniger als ein Wimpernschlag, bezogen auf diesen Zeitraum. Und du beziehst dich offensichtlich auf unsere Region und die Entwicklungen hier in diesen 50 Jahren. Es gibt jedoch genug andere Regionen auf der Erde, in denen diese Entwicklungen noch gar nicht stattgefunden haben.
Es hat enorme technologische Entwicklungen in den letzten 50 Jahren gegeben, das stimmt, aber das geschieht bereits seit dem Beginn der Industrialisierung und diese Entwicklung findet seitdem exponentiell statt. In bestimmten Regionen der Erde kommen die Menschen den Entwicklungen nicht mehr nach, aber das ist auch räumlich begrenzt.
Die Massentierhaltung ging mit der Industrialisierung der Nahrungsmittelproduktionen einher, aber das gilt auch hauptsächlich für die Industrieregionen. Das geht mit großen Schäden für die Natur einher, allein schon wegen der Verpackungen, aber auch für den Menschen, denn der Mensch ist mehr als andere Lebewesen auf eine intakte Natur angewiesen. Wenn Ökosysteme durch den Menschen zerstört werden, dann wird der Mensch und seine Art zu leben die größten Folgen davontragen, aber der Durchschnittsmensch denkt nur in kurzen zeitlichen Dimensionen.
Es gibt kaum Lebensmittel in unseren Regionen, die nicht vorher industriell behandelt wurden oder von sehr weit her zu uns transportiert wurden. Das hat negative Auswirkungen auf die Natur und das Klima, aber die Regale im Supermarkt müssen voll sein, sonst geht man woanders einkaufen. Mich stört also diese aufgesetzte Moral, die manche an den Tag legen. Auch vegetarische Lebensmittel sind industriell behandelt worden - viele Selbstversorger unter den vielen Vegetariern wird es wohl nicht geben - und das vegane Fleischimitat wird auch industriell hergestellt, um nur ein Beispiel zu nennen.
Ich definiere also gar nichts als normal und verständlich, sondern ich stelle im Gegenteil den Menschen als Produkt der Evolution auf der Erde, dem Menschen als logisch und moralisch denkendes und handelndes Lebewesen gegenüber und ich entdecke dabei nichts Normales und Verständliches. Das ist mein Dilemma.
Und was den Umgang der Menschen untereinander angeht, also das Einsperren und die Misshandlung von Menschen, das können wir gern auch ausführlich diskutieren.