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Nietzsche: Die ewige Wiederkehr

AW: Nietzsche: Die ewige Wiederkehr

Auf welche Frage hast Du geantwortet...???
Na ja, ist ja auch egal: Deine Antwort "Ich weiss nicht, ob..." fängt schon mal gut an ...:lachen::lachen::lachen:

Zur Ergänzung:
1. "Ich weiss, dass ich nichts weiss." (SOKRATES)
2. "Ich weiss, dass ich nichts weiss - und kaum das." (K.R. POPPER)
3. "Ich weiss, dass ich nichts weiss - und kaum das! Aber das auf hohem Nie-wo...wo...wo....":clown2: (moebius)
 
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AW: nietzsche's bedeutung für psychologie/psychotherapie

hallo rudhi!

was freud anbelangt, dessen psychoanalytische theorien und modelle ich ziemlich gut kenne, so vermag ich mir bislang nicht so recht vorzustellen, dass er von nietzsche beeinflusst war.

anders bei c.g.jung. in einem buch von g. wehr über leben und werk jungs (biographie :) ...!) habe ich folgende passage aus dessen 'erinnerungen, träume, gedanken' gefunden:

'die inhalte des unbewussten konnten mich bisweilen ausser rand und band bringen. aber die familie und das wissen: ich habe eine ärztediplom, ich muss meinen patienten helfen, ich habe eine frau und fünf kinder... das waren tatsächlichkeiten, die mich anforderten. sie bewiesen mir tag für tag, dass ich wirklich existierte und nicht nur ein vom geistwind umgetriebenes blatt war wie ein nietzsche. nietzsche hatte den boden unter den füssen verloren, weil er nichts anderes besass als die innere welt seiner gedanken - die überdies ihn mehr besass als er sie. er war entwurzelt und schwebte über der erde, und deshalb verfiel er der übertreibung und der unwirklichkeit. diese unrealität war für mich der inbegriff des grauens, denn ich meine ja diese welt und dieses leben...'.

bei aller kritischen distanz scheint c.g. jung jedoch nietzsche's leistungen ausserordentlich geschätzt zu haben, wie folgendes zitat jungs im geleitwort zu einem buch von suzuki über zen beweist:

'es kann den psychotherapeuten, der sich ernstlich um die frage des zieles seiner therapie bemüht, nicht kalt lassen, nach welchem endergebnis eine östliche methode der seelischen 'heilung', d.h. ganzmachung strebt. im osten hat bekanntlch dieses problem die kühnsten geister für mehr als zwei jahrtausende aufs stärkste beschäftigt, und es haben sich methoden und philosophische lehren in dieser hinsicht entwickelt, welche alle westlichen ansätze ähnlicher art schlechtweg in den schatten stellen. unsere versuche - mit wenigen ausnahmen - sind alle entweder im magischen (mysterienkulte, zu denen auch das christentum zu rechnen ist) oder im intellektuellen (die philosophie von pythagoras bis schopenhauer) steckengeblieben. erst die geistigen tragödien des goethe'schen 'faust' und des 'zarathustra' nietzsches markieren den ahnungsweise erfassten einbruch eines ganzheitserlebnisses in unserer westlichen hemisphäre...'

in diesem sinne, herzlichen dank für deine buchempfehlungen, rudhi! ich werde demnächst nietzsche's 'menschliches allzumenschliches' in angriff nehmen.....

grüsse, flora

:cool:
Guter Beitrag, den ich nochmal hervorheben möchte!
 
AW: Gott und das Nichts

Du (Moebius) sagst: "Von nichts kommt alles." Was ist aber das Nichts? Physikalisch gibt es das Nichts gar nicht. Z.B. ist der leere Raum des Weltalls mit elektromagnetischer Energie erfüllt, und wo die Energie am dichtesten ist, verwandelt sie sich in Materie. Wer aber steht hinter der elektromagnetischen Energie? Jetzt kommen wir zu dem philosophischen Nichts: Ich sage, hinter der elektromagnetischen Energie steht Gott, der Weltenschöpfer. Genauso gut könnte ich auch sagen: das Nichts steht dahinter. Denn Gott, der ja größer sein muss als das von ihm geschaffene Universum, ist für uns „unbegreifbar“, wie auch das Universum für uns „unbegreifbar“ ist. Gott in seinen uns unbegreifbaren Dimensionen ist für uns nicht erkennbar; also ist er für uns ein "Nichts". Das heißt aber nicht, dass er nicht existiert. Wer also sagt: der Ursprung von allem ist das Nichts, könnte genauso gut sagen: Der Ursprung ist Gott.
 
AW: Gott und das Nichts

1. Du (Moebius) sagst: "Von nichts kommt alles."
2. Was ist aber das Nichts? Physikalisch gibt es das Nichts gar nicht. Z.B. ist der leere Raum des Weltalls mit elektromagnetischer Energie erfüllt, und wo die Energie am dichtesten ist, verwandelt sie sich in Materie. Wer aber steht hinter der elektromagnetischen Energie?
3. Jetzt kommen wir zu dem philosophischen Nichts: Ich sage, hinter der elektromagnetischen Energie steht Gott, der Weltenschöpfer.
4. Genauso gut könnte ich auch sagen: das Nichts steht dahinter. Denn Gott, der ja größer sein muss als das von ihm geschaffene Universum, ist für uns „unbegreifbar“,
5. wie auch das Universum für uns „unbegreifbar“ ist. Gott in seinen uns unbegreifbaren Dimensionen ist für uns nicht erkennbar; also ist er für uns ein "Nichts". Das heißt aber nicht, dass er nicht existiert.
6. Wer also sagt: der Ursprung von allem ist das Nichts, könnte genauso gut sagen: Der Ursprung ist Gott.

Zu 1.:
Um genau zu sein: von nichts kommt Alles, denn Alles ist nichts ...:lachen:

Zu 2.:
Das Nicht ist das Nichts ...:lachen:

Zu 3.:
Jeder sagt, was er sagt ....:lachen:

Zu 4.:
Das Nichts steht hinter was :dontknow:

Zu 5.:
Ja, das Universum ist unbegreifbar, aber das UNI-versum ist verstehbar ...:lachen:

Zu 6.:
Wer sagt denn, dass der Ursprung von allem das Nichts sein :dontknow:

Heureka -ich jedenfalls nicht ....:lachen:
 
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Nietzsche sagt, dass die Konstellation der äußeren Bedingungen, die (auch) unser Er-Leben ausmachen - in sehr, sehr weit entfernter Zukunft - wiederkehrt.
Die immerwährende Bewegung der Materie und die Abhängigkeit des Lebens-Bewusstseins von Materie und Quantenzuständen vorausgesetzt.

Nun können wir davon ausgehen, dass die Geschichte unseres Universums diese Wiederholung nicht mehr hergeben wird: Es berstet auseinander, bis es uns leer erscheinen müsste. Daher werden die selben Konstellationen hier wohl nicht mehr hergestellt.

Wenn wir aber annehmen, dass schon unendlich viele ähnliche Universen wie das unsere per Urknall entstanden sind und noch unendlich viele entstehen werden, dann wird N. recht gegeben werden müssen: Der "Zeitraum" der Ewigkeit gibt diese Möglichkeit zwingend her.

D.h., dass das Heute ab morgen nicht für alle Ewigkeit Gestern ist, es kommt - "wie die Wellen des Meeres" (N.) - , allerdings in unvorstellbar langen Intervallen, immer wieder.

Dieses Heute in ferner Zukunft baut sich nicht auf das Heute jetzt auf. Es gibt keine Fortsetzung des Lebens jetzt.
Diese Theorie sagt lediglich aus, dass alles was ist, schon früher so war und später wieder so sein wird. Ohne Option auf Erinnerung. Erinnerung höbe ja die Gleichheit auf.

Für das Leben bedeutet es:
Tod ist das Ende des Lebens.
Aber dieses Leben käme wieder, so wie es war.
Und da du den Tod nicht empfinden kannst, müsste dein subjektives Empfinden der ewige Aufenthalt in deinem Leben sein, so wie es in diesen Jahren ist, die du als deine Lebensspanne wahrnimmst.

Was haltet ihr von Nietzsches "Ewiger Wiederkehr"? :)), :(, :eek:, :p )
Viele Grüße von
Gisbert

Na, das ist doch einmal ein tolles Thema.

Es ist schwer vorzustellen, aber ich denke, da ist etwas Wahres dran.

In vielem, was Nietzsche sagt, scheint etwas Wahres zu stecken, aber er drückt es überspitzt aus.
 
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