AW: Neuer Staat - mach mit...
Meinungsfreiheit ist natürlich etwas wichtiges, aber die Menschenwürde geht mMn trotzdem vor, bzw. ist die Meinungsfreiheit im Grunde ohnehin ein Teil davon.
Das Problem mit der Menschenwürde ist, dass diese in unserem Land über die Meinungsfreiheit geht, bzw. zu ihren Lasten. Dies kann man z.b. gerade erleben, wie die Betreiber des Erwerblosenforums vom Staat verfolgt werden, weil dort jemand seine Meinung gesagt hat. Hierzulande und heutzutage kann man verklagt werden, wenn man etwas schlechtes über einen Politiker sagt, selbst Satiriker oder Komödianten werden regelmässig verklagt.
Im Gegensatz dazu ist das in der USA nicht so, dort ist die Meinungsfreiheit das höhere Gut. Das ist der Grund, warum man dort öffentlich und ungestraft Bush mit Hitler vergleichen darf. Hierzulande wäre das ein Unding. Und dieser kleine aber feine Unterschied ist es, der die Demokratie, trotz aller heutigen Defizite, in der USA gegenüber der unsrigen haushoch überlegen macht.
In einer wirklichen Demokratie muss der Bürger das Recht haben, den Staat und dessen Angestellte öffentlich kritisieren zu können ohne Strafverfolgung fürchten zu müssen. Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, leben wir in Deutschland eigentlich nicht in einer Demokratie sondern nur in einer Karikatur einer solchen.
Stelle ich mir schwierig vor. Banken gibt es dann keine mehr, weil es ganz einfach wirtschaftlich nicht möglich ist. Und jeder einzelne kann wohl selbst entscheiden, ob er etwas dafür verlangt, dass er Geld herborgt, das er in der Zwischenzeit investieren und vermehren könnte.
Vielleicht habe ich das unklar ausgedrückt. Genauer wäre zu sagen, Zinseszinsen sollten nicht erlaubt sein. Dass ein Reicher also für die Zinsen die in einem Jahr bekommen hat, nicht im darauffolgenden Jahr auch noch Zinsen dafür bekommt (was die Zinseszinsen sind). Dies ist die Hauptursache für die soziale Ungleichheit. Reichtum wird ohne Zutun des Besitzers expotientiell immer mehr. Während die Masse der Menschen sich abrackern muss, um die Zinseszinsen für die Reichen zu berappen (über Steuern, Zinsen für Schulden, sinkende Löhne und steigende Kosten). Dieses System kann auf Dauer nicht funktionieren, es führt in den Kollaps. Wir erleben das heute gerade, wieder einmal. Und das gefährliche an so einem Kollaps ist, dass es im besten Fall nur eine Wirtschaftskrise gibt, im schlimmsten Fall entsteht Krieg. Auch das gab es schon.
Mit einer Abschaffung von Zinseszinsen würde ein Reicher halt nicht von alleine immer reicher werden, sondern, da er ja auch Geld ausgeben muss, sogar immer Ärmer. Es sei denn er tut was für sein Einkommen. Die Unterschiede zw. Arm und Reich wären längst nicht so drastisch und würden auch nie so drastisch werden können, wie sie es heute sind.
Freilich ist das eine reine Utopie. Diejenigen, die diese Zinseszinsen heute kassieren, sind nämlich leider auch genau diejenigen, die die Macht haben. Und die werden sie kaum freiwillig hergeben.
Damit meine ich, dass das Bildungssystem nicht in allen Bundesländern verschieden sein sollte, sondern dass es landesweite einheitliche Standards geben muss. Meinetwegen können die Schulen das dann jeweils auf ihre Weise umsetzen, aber am Ende muss ein Realschulabschluss in Schleswig-Holstein genauso "leicht" (oder schwer) zu erreichen sein wie in Bayern.
Wenn man mit anderen europäischen Ländern vergleicht, deren Bildungssystem dem unseren weit überlegen ist, z.b. Dänemark, dann wird man feststellen, dass es auch dort landesweit einheitlich ist.