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"Natur oder Kultur?"

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... die Frage ..., ob Kultur und Natur sich gegenseitig ausschließen...
... ist zunächst einmal eine Definitionsfrage. Man kann natürlich Kulturfähigkeit als Teil der menschlichen Natur betrachten, und das macht in manchem Kontext durchaus Sinn. Genauso sinnvoll kann es in einem anderen Zusammenhang aber auch sein, eins vom anderen sauber abzugrenzen. Je nachdem, worauf man gerade hinaus will.
 
Kultur denaturiert - zumindest die natürliche Form. Bspw. wird ein gepflegter Park kein Wald sein. Ohne Pflege wird er aber wieder zum Wald. ;o)
 
Warum sollte man die Menschen kritisieren, wenn sie sich ihrer Natur gemäß verhalten? Warum sollte man beispielsweise einen Kuckuck kritisieren, wenn er sich wie ein Kuckuck und nicht wie ein Schwan oder eine Eule verhält?

Ganz einfach: Weil man von einem Menschen erwarten kann (und sollte), dass er reflektiert, was er da tut. Von einem Kuckuck, Schwan oder einer Eule kann man dies nicht erwarten, ich jedenfalls nicht.
Das ist das Thema: ist es dem Menschen möglich, sich gegen seine Natur zu wenden, weil er reflektiert, was er tut?
 
Um nochmal auf die Definitionsfrage zurückzukommen: Wenn "Natur" für dich der übergeordnete Begriff ist - was wäre dann der Gegenbegriff zu "Kultur"? Wovon grenzt Kultur sich ab?
Der Gegenbegriff zur Kultur, zum kulturbedingten Verhalten wäre "angeborenes (oder instinktives) Verhalten" "nicht von den Vorfahren erlerntes Verhalten oder Wissen", bzw. "unabhängig erlangtes Wissen".
 
Kriminelle ''Kultur'' ...

Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet sinkt leicht​

https://posteo.de/news/abholzung-im-brasilianischen-amazonasgebiet-sinkt-leicht
Der scheidende Präsident hatte den Umweltschutzbehörden gezielt Personal und Finanzierung entzogen: Die Finanzmittel der Umweltbehörden IBAMA und ICMBio wurden zwischen 2019 und 2020 um jeweils etwa 30 Prozent gekürzt. Das Umweltministerium hatte 2021 so wenig Geld zur Verfügung wie seit 2010 nicht mehr.
Im Vergleich zu den vier Jahren vor ihm sei die Abholzungsrate während der Präsidentschaft von Bolsonaro um 59,5 Prozent gestiegen. Das sei der höchste prozentuale Anstieg in einer Präsidentenamtszeit seit Beginn der Satellitenmessungen im Jahr 1988, zeigt das INPE in dem Bericht auf.
 
Das ist das Thema: ist es dem Menschen möglich, sich gegen seine Natur zu wenden, weil er reflektiert, was er tut?
Ja. Das erleben wir in der oder durch die Kultur ständig. Man kann die Natur nicht völlig abwürgen, ich kann nicht beschließen, als Mensch morgen lieber Photosynthse zu machen oder durch Kiemen zu atmen, in der Regel spricht man davon, dass die Natur überformt wird.
Für Freud ist die Beherrschung der inneren Natur (der Triebe) aber das Zentrum dessen, was Gesellschaft ausmacht. Das Individuum hat (qua Impulskontrolle) auf das unmittelbare Umsetzen seiner Bedürfnisse zu verzichten und diese statt dessen aufzuschieben. Der Lohn dafür sind Anerkennung und Schutz durch die Gesellschaft.
Man geht aber heute davon aus, dass sich Natur und Kultur (Affekte, Triebe und ihre Überformungen) wechselseitig so weit durchdringen, dass es keinen größeren Sinn mehr macht sie zu trennen und auf eine Wurzel purer Natur oder Kultur zurückführen zu wollen. Dennoch ist es Menschen aus mir nicht ganz nachvollziehbaren Gründen, nicht nur bei dem Thema ungeheuer wichtig, den Menschen als reines Wesen zuzuordnen: Nur Natur oder nur Kultur. Rein rational oder rein emotional.
 
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