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Michaeli - Michaelistag am 29.9.

Mit dem "Herrscher der Welt" kann daher auch der Demiurg gemeint sein, zumindest aus der Sicht der Gnostiker.

Unter Demiurg verstehe ich den Schöpfer der Welt, aber nicht den Verführer der Welt. Man kann das aber sicher auch so auslegen wie Du den Begriff „Gott der Welt“ oder „Herrscher der Welt“ auslegen willst. Die überwiegende Mehrheit der Theologen geht aber davon aus, mit diesen Begriffen der Satan gemeint ist, also der Menschenverführer.

Jesus selbst hat sich immer als "der Menschensohn" bezeichnet. "Gottessohn" nannten ihn immer nur andere.

Jesus soll vorgeblich zumindest indirekt bestätigt haben, dass er sich als Sohn Gottes verstanden hat:

"Er spricht zu ihnen: Ihr aber, was sagt ihr, wer ich bin? Simon Petrus aber antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Glückselig bist du, Simon, Bar Jona; denn Fleisch und Blut haben es dir nicht geoffenbart, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist." (Matth. 16, 15-17)

Zitat von Frischling: „Denn du darfst dich vor keinem andern Gott anbetend niederwerfen; denn der HERR, dessen Name `Eifersüchtig' ist, ist ein eifersüchtiger Gott.“ (2. Mos. 34, 14)

Das 1. und auch das 2. Gebot (Bilderverbot) beziehen sich eindeutig auf diese Situation. Wäre der Monotheismus so klar und eindeutig gewesen, dann hätte es keine Notwendigkeit für das 1. Gebot gegeben, zumal mit diesem Gebot indirekt die Existenz anderer Götter zumindest nicht ausgeschlossen wird.

Das 2. Gebot:

„Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.“

soll sich auf Götzenbilder beziehen - und nach klassischer christlicher Interpretation nur auf diese.

Im 1. Gebot wird nur definiert, dass es um den Gott geht, der die Israeliten aus dem „Sklavenhaus“ Ägypten herausgeführt hat (das dieser Gott laut 1. Mos. 15, 13 für die Dauer von 400 Jahren seinem späteren Eigentumsvolk VORBESTIMMT haben soll).

Mit dem 1. und 2. Gebot sollte nach meiner Meinung erreicht werden, dass die Israeliten ihre Opfergaben nicht den Abzocker-Priestern anderer Götter in den Rachen schmeißen. Dazu haben die Erfinder des Gottes Abrahams aus einem allmächtigen Schöpfer der Himmel und der Erde einen minderwertigen und vor Eifersucht rasenden Popanz gemacht, der sich an den völlig unschuldigen Kindern bis in die 4. Generation der Menschen rächen will, die anderen Göttern gedient haben:

„Du sollst dir kein Götterbild machen, irgendein Abbild dessen, was oben im Himmel oder was unten auf der Erde oder was in den Wassern unter der Erde ist. Du sollst dich vor ihnen nicht niederwerfen und ihnen nicht dienen. Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern, an der dritten und vierten Generation von denen, die mich hassen“ (2. Mos. 20, 4+5 und 5. Mos. 5, 8+9)

Das habe ich selbst als Kind im Religionsunterricht nie ganz verstanden, denn das Gebot ist schließlich ganz kategorisch und eigentlich dürfte es demnach überhaupt keine darstellende Kunst geben. Und da es unter den 10 Geboten kein bedeutenderes oder unbedeutenderes Gebot gibt, steht es auf einer Stufe mit den Verboten von Ehebruch, Diebstahl oder Mord.

Wie begründest Du, dass die 10 Gebote in ihrer Bedeutung gleichwertig sind? Für mich sind die ersten 4 Gebote die, auf die es den Religionsmachern vor allem ankam. Die Gebote 5-10 gibt es sinngemäß in allen anderen Religionen auch.

Man hat das 2. Gebot eben schon früh aufgeweicht, damit man auch ungebildeten Menschen, die nicht lesen konnten, das Christentum durch Abbildungen nahebringen konnte. Und der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel, erst recht in der Religion.

Richtig, fast nur die Juden und Moslems halten sich an dieses Bilderverbotes des Gottes Abrahams, obwohl auch das Bilderverbot Jesus bis zum Vergehen der Erde gelten lassen wollte. Aber dieses Verbot verhöhnen die meisten Christen genauso, wie Jesus Forderung, seine Feinde zu lieben und allen Besitz mit den Armen zu teilen ;-)
 
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Wie begründest Du, dass die 10 Gebote in ihrer Bedeutung gleichwertig sind? Für mich sind die ersten 4 Gebote die, auf die es den Religionsmachern vor allem ankam. Die Gebote 5-10 gibt es sinngemäß in allen anderen Religionen auch.

Das AT zählt die Gebote auf, wertet sie aber nicht.
Zu Jesu Zeiten scheint die Frage nach einer Wertung der Gebote, vllt.schon länger, in der Diskussion gewesen zu sein. Jesus wird ja auch gefragt, was das wichtigste Gebot sei. Möglicherweise eine Fangfrage, wie so oft im NT mit an Jesus gestellten Fragen, sicher aber intellektuell dünnes Eis.
Wie so oft, fällt Jesus aber nicht darauf herein. Er zitiert das 1. Gebot, eine Selbstverständlichkeit, denn sonst wäre er ja kein Jude.
Und dann nennt ein Gebot, das keines der 10 Gebote ist (Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst).
Und so bleibt eine Wertung der 10 Gebote bis heute ungelöst, denn an der Deutungshoheit von Jesus selbst kann es ja keinen Zweifel geben.

Etwas anderes sind die ganze Ausnahmen, die immer wieder interpretiert wurden und werden. Auch das habe ich selbst als Kind schon nicht verstanden, und im Grunde sträubt sich mein Verstand bis heute dagegen. Warum gilt das Tötungsverbot nicht im Krieg, wie es uns der Pastor als Kindern lehrte? Wieso war ein gemopstes Stück Schokolade ein "Diebstahl", Menschen mit irgendwelchen Tricks um ihre Existenz zu bringen aber keiner?
Die Welt hat sich seitdem, im Denken, in der Realität, zum Positiven verändert - in Europa zumindest. In den USA gibt es aber nach wie vor genug Fanatiker und Spinner, die das Christentum mit der Knarre in der Hand predigen wollen.
 
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Zitat von Frischling: Wie begründest Du, dass die 10 Gebote in ihrer Bedeutung gleichwertig sind? Für mich sind die ersten 4 Gebote die, auf die es den Religionsmachern vor allem ankam. Die Gebote 5-10 gibt es sinngemäß in allen anderen Religionen auch.

Das AT zählt die Gebote auf, wertet sie aber nicht.

Ich habe mich auf diese Aussage von Dir bezogen:

„Und da es unter den 10 Geboten kein bedeutenderes oder unbedeutenderes Gebot gibt, steht es auf einer Stufe mit den Verboten von Ehebruch, Diebstahl oder Mord.“

Zu Jesu Zeiten scheint die Frage nach einer Wertung der Gebote, vllt.schon länger, in der Diskussion gewesen zu sein. Jesus wird ja auch gefragt, was das wichtigste Gebot sei. Möglicherweise eine Fangfrage, wie so oft im NT mit an Jesus gestellten Fragen, sicher aber intellektuell dünnes Eis.

Jesus soll diese Frage so beantwortet haben:

„Und es fragte einer von ihnen, ein Gesetzesgelehrter, und versuchte ihn und sprach: Lehrer, welches ist das größte Gebot in dem Gesetz? Er aber sprach zu ihm: ‚Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand. Dies ist das größte und erste Gebot.“ (Matth. 22, 35-37)


Wie so oft, fällt Jesus aber nicht darauf herein. Er zitiert das 1. Gebot, eine Selbstverständlichkeit, denn sonst wäre er ja kein Jude.

Und dann nennt ein Gebot, das keines der 10 Gebote ist (Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst).


Richtig, dieses Gebot der ultimativen Nächstenliebe soll gleich sein, wie das von mir zitierte "größte" Gebot. Es ist, wie die Forderung, selbst seine Feinde zu lieben und dem Abzocker-Kaiser zu geben, was der will, ein Gebot, dass NUR dann einen gewissen Sinn ergeben hätte, wenn das von Jesus zu Lebzeiten noch einiger seiner Jünger angekündigte Letzte Gericht DAMALS auch abgehalten worden wäre.

Und so bleibt eine Wertung der 10 Gebote bis heute ungelöst, denn an der Deutungshoheit von Jesus selbst kann es ja keinen Zweifel geben.

Wie könnte ein Mann die Deutungshoheit haben, der laut Bibel (Matth. 16, 27+28) ein gescheiterter Weltuntergangs-Prophet war?

Warum gilt das Tötungsverbot nicht im Krieg, wie es uns der Pastor als Kindern lehrte?“

Weil die Religionsmacher einen Gott behaupten, der das gefordert haben soll:

„Du sollst nicht morden.“ (2. Mos. 20, 13)

…wie er auch das gefordert haben soll:

„Und vollstreckt den Bann an ihnen, an allem, was es hat, und verschone ihn nicht, sondern töte Mann und Frau, Kind und Säugling“ (1. Sam. 15, 3)

Also ein Gott, der gefordert hat, auch alles Säuglinge und Kinder von 6 Völkern zu töten, um die wohlhabenden Länder deren Eltern rauben und deren Religion total auslöschen zu können, wie das Gott laut 5. Mos. 20, 16-18 ultimativ gefordert haben soll.

In den USA gibt es aber nach wie vor genug Fanatiker und Spinner, die das Christentum mit der Knarre in der Hand predigen wollen.

Was ist daran so verwunderlich, wenn der Mann, der einerseits das Lieben selbst der Feinde gefordert hat, andererseits laut Mark. 16, 15-16 alle Menschen verdammt, die sich nicht zu seinem Gott bekehren? Mancher Mnesch, der einen minderwertigen, vor Eifersucht rasenden Rachegott anbetet, der richtet sich nach dessen perverser Moral, die sogar das Töten von Säuglingen und Kindern einer anderen Religion einfordert.Jesus hat doch gefordert, diesen Auftraggeber zum Ermorden von Säuglingen und Kindern mit ganzem Verstand, ganzer Seele und ganzem Herzen zu lieben!
 
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