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Loyalität

S

Salem

Guest
Hallo zusammen,

ich weiß nicht ob es dieses Thema schon gab, falls ja kann ja gegebenenfalls zusammengefügt werden.


Mich würde mal interessieren wie jeder von euch Loyalität definiert und wem gegenüber ihr sie anwendet.

Ich für mich kann sagen, dass ich mich den Menschen gegenüber loyal verhalte, die mir etwas bedeuten, was allerdings nicht heißt das ich deren Meinung stets teile.
Auch ist meiner Meinung nach Loyalität etwas, was nicht erwähnt werden muss in einer zwischenmenschlichen Beziehung, sondern etwas das auf Vertrauen basieren muss. Dieses Vertrauen erwarte ich von den Menschen, die mit mir näher zu tun haben.

Wenn wir nun das Beispiel haben, wie es im Leben oft vorkommt, dass sich von drei Menschen zwei verzanken, wie sollte sich eurer Meinung nach der dritte verhalten?
Ist es überhaupt möglich Loyalität zu wahren, wenn man dabei auch noch die Meinung eines Streithahnes teilt? Fühlt der andere sich dann nicht automatisch verraten? Soll man dann lieber mit seiner Meinung hinter dem Berg halten, nur damit der andere nicht auf die Idee kommt an der Loyalität des dritten zu zweifeln? (<-- wäre das ehrlich?)

Was denkt ihr?

Liebe Grüsse
Sal
 
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Hallo Salem !

Ich setze einmal Loyalität mit dem guten alten Wort "Treue" gleich.

(Aus Erfahrung) muss ich sagen: Die Treue ist die ständige Begleiterin der Liebe. Kein eigener Wert. Es gibt Loyalität (Treue) zu einem Menschen, einer Firma, einer politischen Partei etc.

Gibt es eine (private) Dreier-Beziehung, bei der man beide anderen gleichermaßen mag, wird es schwierig. Man könnte einmal eine Art "Beziehungspause" einlegen und sich nicht drängen lassen, sich eindeutig für eine Person Stellung zu nehmen. Eventuell einen Versöhnungsversuch zwischen den beiden starten. Schlägt der fehl, kann man 2 Zweier-Beziehungen daraus machen (geht wahrscheinlich nur, wenn man getrennt wohnt). Das Messer würde ich mir keinesfalls ansetzen lassen, falls nötig - und genug Alternativen vorhanden sind - wird man wohl beide in den Wind schießen.

That was my opinion.

Greetings,

Zeili
 
interessante frage.

Wenn wir nun das Beispiel haben, wie es im Leben oft vorkommt, dass sich von drei Menschen zwei verzanken, wie sollte sich eurer Meinung nach der dritte verhalten?
Ist es überhaupt möglich Loyalität zu wahren, wenn man dabei auch noch die Meinung eines Streithahnes teilt? Fühlt der andere sich dann nicht automatisch verraten? Soll man dann lieber mit seiner Meinung hinter dem Berg halten, nur damit der andere nicht auf die Idee kommt an der Loyalität des dritten zu zweifeln? (<-- wäre das ehrlich?)
ich hatte früher auch schon solche situationen und dass einzig wahre ist wirklich sich rauszuhalten, selbst wenn man mal der meinung der einen oder anderen person ist.

loyalität ist für mich, wenn man zu jemanden steht egal ob man seiner meinung ist oder nicht.
loyal ist man dann auch indem man ihn nicht kritisiert oder anzweifelt.
daher sag ich mal - meine meinung - kann man zwei freundinnen nicht loyal ergeben sein wenn diese verstritten sind.
es wird sonst immer verrat und missmut geben.

ich habe zu meiner zeit, dann immer eine auf "eis" gelegt, sprich ich habe die freundschaft nicht aufgegeben, konnte sie aber auch nicht mehr so innig halten wie sie zu zeiten wo man zu dritt unterwegs waren mal war.

lg binchen
 
Interessant, Salem - für mich - Deine Frage! Denn ich habe mir immer mehr die Frage nach der Loyalität mir selbst gegenüber gestellt. Nicht nur im öffentlichen Bereich ( hier quasii das Forum),sondern auch im persönlichen Bereich. Wie weit kann ich in meiner Loyalität ( Fairness)gehen, um weder der Sache, um die es geht, in der ich natürlich eine eigene Meinung habe, noch mir, noch meinen " Gegnern", noch meinen Freunden zu schaden.

Ganz raushalten kann man sich im real life nie. - Da verrät einen ja schon unser nonverbales Verhalten.
Und schon aus meiner Annäherung an Deine Frage merkst Du - merkt Ihr - dass ich kein für jeden der von Dir angesprochenen Fälle stets gleiches Handlungsmuster habe.

Mal ist mir die Sache sehr viel wert - da vergesse ich nicht nur mich.

Mal bin ich so eitel, dass ich mich zu einer Parteinahme für einen der mir gleichermaßen lieben "Streithammel" hinreißen lasse - weil mir der/die halt schönere Augen macht - ich bin also " bestechlich".

Meist versuche ich aber die Balance zu halten:
Ich will mich nicht verbiegen --- will der Sache, um die es geht, nicht - off topic - Unrecht tun --- und last but not least: will ja schließlich durch allzu deutlich gezeigte Sympathie für die eine Seite, dann womöglich noch beide Freunde verlieren , wenn die sich dann wieder vertragen und in mir die Ursache ihres Zerwürfnisses anfangen zu sehen.

.Habe ehrlich nachgedacht -- mehr kann ich im Augenblick ncht zu Deiner Frage sagen. Und mir kommt vor, mein Nachdenkergebnis shließt sich eng an die Worte von Binchen und Zeili an.

Marianne, die so oft Unweise, d.h. die Balance nicht Einhaltende
 
Ich erlaube mir in diesem Zusammenhang auf das Thema von Manni ( mwirtgen) in Philosophie hinzuweisen. Es ist ähnlich, wenn auch eben vom philosophischen Hintergrund aus betrachtet.
 
Hallo Zeilinger, ich denke schon, daß der Ansatz von Binchen unter Loyalität fällt, denn, wie meistens im Leben, wird man sich der Dinge am besten klar, wenn man sie in ihren Extremen oder krankhaften Ausformungen betrachtet.

Loyal und treu, da stimm ich dir zu Zeilinger. Doch beide haben eine extreme Form, nämlich dann, wenn es zum "vorauseilenden Gehorsam", "zum blinden Gehorsam" und zur Aufgabe jeder Kritikfähigkeit und der eigenen Person führt.

Loyal und treu kann man nur einer Einheit gegenüber sein. Das kann ein Mensch oder eine in sich einige Gruppe sein. Besteht zwischen den Zielen meiner Loyalität ein Konflikt, so habe ich diesen Konflikt in gleichem Maße.

Daß sich der Dritte aber immer freut, wenn zwei sich streiten, mag im Volksmund darauf hinweisen, daß solche Konflikte auch die Möglichkeit enthalten "sich zu entscheiden" und damit die Dankbarkeit einer der streitenden Parteien zu erhalten. Damit wäre die Gewichtung der Loyalität gegenüber verschiedenen Personen wieder von Bedeutung.

Jedoch können wir ohne Treue und Loyalität nur schwer Vertrauen entwickeln. Es sit sozusagen ein gewisser Standard in unseren Beziehungen zur Außenwelt. Und manchmal hängt sogar das Leben davon ab, daß uns manche Menschen blind vertrauen, blind folgen und blind zu uns stehen.

Schwer zu sagen, wo die gesunden Grenzen liegen.
 
Zeilinger schrieb:
Kann ich nicht teilen; in diesem Fall ist man hörig bis unterwürfig.

Zeili
ja genau, das gehört für mich zur loyalität dazu - siehe zb soldaten die morden für eine flagge!

ansonsten ist es eher eine freundschaft die dann auch widerspruch und kritik aushalten muss.

loyal ergeben sind auch meistens untergebene, angestellte.
loyalität findet man nicht so oft unter freunden, ausser der eine unterwirft sich dem anderen und würde "alles" für ihn tun.

nun was loyalität bei zwei freundinnen anbelangt, muss man sich erst mal fragen wieviel diese einem bedeuten, was der einzelne für mich bedeutet und dann handle ich.
entweder sind mir beide gleich lieb, dann halte ich mich aus dem streit raus, oder ich mag die eine mehr und schlage mich auf ihre seite.

lg binchen
 
Binchen schrieb:
... oder ich mag die eine mehr und schlage mich auf ihre seite.

Huhu Binchen,

was machste denn dann, wenn die beiden sich wieder vertragen? :)
Bei Freundschaften ist das vielleicht auch noch mal was anderes, wie sieht das ganze bei Verwandten aus?

Zitat Binchen:
ansonsten ist es eher eine freundschaft die dann auch widerspruch und kritik aushalten muss.

loyal ergeben sind auch meistens untergebene, angestellte.
loyalität findet man nicht so oft unter freunden, ausser der eine unterwirft sich dem anderen und würde "alles" für ihn tun.


Kann ich daraus schliessen, das für dich Loyalität in erster Linie Unterwürfigkeit bedeutet und das man Loyalität nicht gemeinsam mit einer eigenen anderen Meinung leben kann? Das das also nicht zusammen passt?
:confused: Sorry, ich hab nen Knoten im Kopf und versteh das wirklich nicht :confused:

Also der Soldat, als Befehlsempfänger und Ausführer, ist loyal, weil er keine Rückfragen stellt, keine (öffentliche) Kritik äußert sondern einfach tut was man ihm sagt. Ich übertrage das jetzt mal auf Arbeitnehmer generell.

Ich als Freundin, die ihre Meinung sagt, eventuell damit einer anderen Freundin entgegen tritt weil diese anderer Meinung ist, bin nicht loyal, sondern nur ehrlich und eine Freundin?
Habe ich das so richtig verstanden?
Für mich hatte Loyalität immer einen positiven Hintergrund keinen negativen.
Aber wenn ich das richtig verstanden habe, dann kann ich ja demnächst sagen:
Also nee Kinners, da bin ich überhaupt nicht loyal :clown2:

Nee Binchen, im Ernst, hab ich dich so richtig interpretiert?
Menno ist das heut wieder kompliziert :-)
Grüssle
Sal
 
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hallo salem

Ich als Freundin, die ihre Meinung sagt, eventuell damit einer anderen Freundin entgegen tritt weil diese anderer Meinung ist, bin nicht loyal, sondern nur ehrlich und eine Freundin?
Habe ich das so richtig verstanden?
ja so könnte man sagen, wobei ich anmerken möchte, du kannst trotzdem ihr gegenüber loyal sein.
ich mein, wenn du zb mit ihr streiten würdest, heisst es noch lange nicht dass du sie nun überall schlecht machst - du bist ihr gegenüber also trotzdem loyal ergeben.
oder wenn deine freundin was erzählt was du echt "schlimm" findest, verzeihst du ihr meisst trotzdem und stehst hinter ihr.
du bist also schon loyal ihr gegenüber, aber auch freundin und daher übst du auch kritik.

man muss dazu sagen, dass für mich absolute loyaler mensch ein königsgetreuer ist oder wie du sagtest ein soldat.

also nochmal anders gesagt, loyalität ist einseitiges geben, während freundschaft ein nehmen und geben ist.

was machste denn dann, wenn die beiden sich wieder vertragen?
Bei Freundschaften ist das vielleicht auch noch mal was anderes, wie sieht das ganze bei Verwandten aus?
das ist es ja gerade, wenn du dich auf eine seite geschlagen hast, bist du bei einer versöhnung eventuell der depp.
daher ist es ja immer besser sich rauszuhalten.
ja und bei verwandtschaft auf alle fälle raushalten - ich hab schon öfters mitbekommen, dass streitereien nach hinten los gehen wenn man sich einmischt.

wie gesagt das beste ist raushalten, den jeweiligen parteien sagen sie sollen streitigkeiten unter sich ausmachen - so hab ich es immer gehalten.:)

oje ich hoff ich hab halbwegs klar geschrieben?:D

lg binchen
 
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