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Ist der Tod die wahre Erleuchtung?

Martin Buber etabliert auch im Außen einen Dualismus: Du vs. Es. Genauer: er thematisiert die beiden fundamentalen Beziehungen Ich-Du auf der einen, Ich-Es auf der anderen Seite. Im Außen spiegelt sich gewissermaßen die Dualität von innen und außen.

Dualität kann es real im Universum nicht geben bzw. nur dann, wenn man diese künstlich erzeugt, durch einen Punkt von dem aus zwei gegenüberliegende Richtungen wegzeigen.

Statt Dualität empfehle ich basierend auf Logik das Modell der endlosen Skala. Für die Frequenz zB das elektromagn. Spektrum und für Energie die Raumkrümmung (Radius). Alles andere sind Derivate die über Muster miteinander verwoben sind und damit Begrenzungen aufzeigen. Über diese Struktur erscheint es dann so, als gäbe es Dualitäten, weil durch Begrenzungen solche Schnittpunkte entstehen, von denen es aus in gegengesetzte Richtungen gehen kann. Im Grunde ist die Dualität eine Schnittstelle mit ebendem Namen versehen. Kein besonders glücklicher Name für diese strukturelle Sache.
 
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Intuitionen habe ich viele, Visionen habe ich noch nie erlebt. Doch woher soll ich wissen, dass meine Intuitionen korrekt sind?
Wie prüfst Du das denn sonst im Leben? Wir entwerfen ständig ad hoc Theorien, nicht alle stimmen. Aber wir sind eben gute Mustererkenner. Du nimmst doch für Dich in Anspruch zu spüren, wer authentisch spirituell ist und wer nicht, da vertraust Du auch Deinen Intuitionen.
Vielleicht hilft da einfach eine gewisse Demut, ein Wort dass natürlich in unserer Gesellschaft geradezu ein Frevel ist, denn hier sollen wir ja genau das Gegenteil von demütig sein und da kommt man mit so einem Konzept nicht weit bei den Leuten. Gerade deshalb muss etwas dran sein.
Demut allein ist auch nicht zielführend. Auch die Tyrannenherrscher dieser Welt verlangen Demut und blinde Gefolgschaft. Das endet dann mit der Verschmelzung der Schicksalsgemeinschaft, in den Fällen oft in faschistischer Interpretation. Es ist wichtig den Reiz zu verstehen, der hiervoin ausgeht, aber auch, bessere Wege zu kennen.
Nun ja, ich bin ja im Vergleich zu anderen auch nicht besonders gläubig. Bei mir ist es mehr so ein allgemeiner Glaube an die Existenz der geistigen Welt, höherer Wesenheiten und als höchste Instanz in der geistigen Welt eben Gott. Nur: Das sagt sich so schnell dahin, ist aber schon bedeutend. Denn man merkt dann schnell in Diskussionen mit anderen Leuten, dass das ein riesiger Unterschied in der Geisteshaltung ist, je nachdem ob dieser Glaube nun geteilt wird oder nicht.
Ich verstehe gut was Du meinst, Du musst nur aufpassen, dass Du Dir Dein Weltbild nicht aus zu vielen Versatzstücken so zusammenschraubst, dass es sich Deinen Bedürfnissen unterordnet. Das ist der lange Schatten der modernen Esoterik und wenn Du überwiegend auf den Glauben setzt, hast Du das Zusatzproblem, dass Du die Heilkraft des Glaubens tötest, wenn Du Dich auf nichts so richtig einlässt. Denn das ist die Kraft des Glaubens, sie kann einen unerschütterlich tragen, komme was da wollle.
Da ich so nicht aufgewachsen bin und das auch nicht nachholen kann, muss ich mich ersatzweise selbst überzeugen, mit den besten Argumenten. Ich weiß nicht, ob das bei Dir ähnlich ist, aber wir sind da nicht so unterschiedlich, scheint mir.
Das macht für mich keinen Sinn.
Wo ist das Problem? Aus Empörung und Protest.
Du kannst empfinden, dass es so was nicht geben sollte und dagegen aktiv werden, damit es seltener vorkommt.
Was ich an uns Menschen bewundere ist, dass wir verrückt genug sind, auch Dinge zu tun, die im Grunde völlig aussichtslos sind.
Aber um jetzt deine Frage zu den technischen Details des Karmas noch aus anthroposophischer Sicht zu beantworten:
Das ist ja nicht das Problem, ich kenne solche Beschreibungen, haufenweise sogar. Der heikle Punkt ist eine Frage damit zu beantworten, dass eine unbekannte Größe eingeführt wird, die noch weitere unbekannte Größen einführt und am Ende hat man die Frage vergessen, weil man sich in Details verheddert.
Das stört mich auch ein wenig bei Markus Gabriel, einem blitzgescheiten jungen Philosophieprofessor, der m.E. tolle Ideen entwirft, aber Grundfragen offen lässt. Dasselbe bei Steiner und in der Kosmologie nagelt man ein ums andere Hilfskonzept an die gängigen Theorien, damit sie noch halten, aber auch aus oben genannten Gründen kann ich nicht beim einen genau das kritisieren, was ich beim anderen durchwinke.
Wer damit klar kommt, hat meinen Segen, aber da ich kein Mensch bin der zum starken Glauben fähig ist, ist mir das verschlossen.
 
Wie prüfst Du das denn sonst im Leben? Wir entwerfen ständig ad hoc Theorien, nicht alle stimmen. Aber wir sind eben gute Mustererkenner. Du nimmst doch für Dich in Anspruch zu spüren, wer authentisch spirituell ist und wer nicht, da vertraust Du auch Deinen Intuitionen...

... aber immer mit dem letztgültigen Einwand, dass ich vielleicht auch falsch liegen könnte. Mal ein Beispiel: Einer der prägendsten spirituellen Lehrer war für mich einer, der ist komplett unbekannt, hat nur einen ganz kleinen Zirkel in den USA, also den kennt hier bestimmt niemand. Ich habe seine Vorträge über die Baghavad Gita "zufällig" (natürlich nicht zufällig) bei YouTube gefunden und sie geradezu verschlungen, mehrmals sogar, und er gilt für mich im Grunde bis heute als authentisch und wertvoll, aber: Irgendwann ist rausgekommen, dass er seine Anhänger angeblich finanziell ausbeutet, also einen Personenkult etabliert hat. Also was bedeutet das jetzt? Ich kann mir seine Vorträge heute immer noch mit der gleichen Begeisterung anschauen, aber ist nun das, was er sagt, falsch oder weniger wertvoll, weil vielleicht (falls die Vorwürfe stimmen - das weiß man ja auch nicht wirklich) mit ihm sein Ego irgendwann durchgegangen ist? War er einfach ein hervorragender Schauspieler und hatte nicht wirklich eigene Einblicke sondern hat nur das sehr geschickt in eigene Worte gepackt, was er anderswo aufgeschnappt hat usw... Ganz wichtig ist bei so was ja immer, dass ja umgekehrt auch die Vorwürfe gegen ihn lediglich eine Hetzkampagne von irgendwelchen Leuten sein könnten, zum Beispiel von fundamentalistischen Christen, die es ja in den USA zuhauf gibt, und die in einem Anhänger des Hinduismus einen Verbreiter von Irrlehren sehen. Also letztendlich bin ich mir nie komplett sicher, was das alles betrifft, nur eben soweit, dass ich erkennen kann, ob der Inhalt wertvoll ist, nicht unbedingt, ob die Person authentisch ist.

Ich verstehe gut was Du meinst, Du musst nur aufpassen, dass Du Dir Dein Weltbild nicht aus zu vielen Versatzstücken so zusammenschraubst...

Hier rede ich selbstironisch manchmal von meinem Klaubenssystem, also meinem zusammengeklaubten Glaubenssystem.

Das ist der lange Schatten der modernen Esoterik und wenn Du überwiegend auf den Glauben setzt, hast Du das Zusatzproblem, dass Du die Heilkraft des Glaubens tötest, wenn Du Dich auf nichts so richtig einlässt. Denn das ist die Kraft des Glaubens, sie kann einen unerschütterlich tragen, komme was da wollle.

Ich sehe mich da selber noch am Anfang. Ich denke, das wird sich im Laufe der Zeit vertiefen.

Wo ist das Problem? Aus Empörung und Protest.
Du kannst empfinden, dass es so was nicht geben sollte und dagegen aktiv werden, damit es seltener vorkommt.

Ich kann einfach nicht erkennen, wie jemand in bestenfalls 90 Jahren eine komplette spirituelle Entwicklung abarbeiten soll. Ich befasse mich seit über zwanzig Jahren mit diesen Themen und empfinde mich bestenfalls als interessierten Anfänger, noch nicht mal wirklich richtig "an Bord", sondern eher als neutralen Beobachter am Rande.

Das ist ja nicht das Problem, ich kenne solche Beschreibungen, haufenweise sogar. Der heikle Punkt ist eine Frage damit zu beantworten, dass eine unbekannte Größe eingeführt wird, die noch weitere unbekannte Größen einführt und am Ende hat man die Frage vergessen, weil man sich in Details verheddert...

Wenn ich lange genug im Anthrowiki lese, wird mir auch schwindelig, glaube mir. :D
 
Also letztendlich bin ich mir nie komplett sicher, was das alles betrifft, nur eben soweit, dass ich erkennen kann, ob der Inhalt wertvoll ist, nicht unbedingt, ob die Person authentisch ist.
Im Leben hat man nie komplette Sicherheit, manchmal läuft es trotzdem ganz gut.
Diese Brüche gibt es immer wieder. Der Arzt, der raucht; der geniale Künstler, der ein Rassist ist; der Guru, der mit dem Gesetz in Konflikt gerät.
Aber irgendwie sortiert sich das ja doch in einem, finde ich. Ich finde die Formulierung von Habermas genial, der vom 'eigentümlich zwanglosen Zwang des besseren Arguments' schreibt. Es wuckert in einem, man kann sich dem nicht entziehen. Heute würde ich als Fußnote anfügen, dass das erst ab einer bestimmten Flughöhe stimmt, es gibt viele die mit ihren offenen Selbstwidersprüchen völlig im Reinen sind, aber wenn mal diesen Punkt einmal erreicht hat, kann man ihn nie wieder hintergehen. Die Unwucht kommt immer wieder und verlangt nach Klärung.
Hier rede ich selbstironisch manchmal von meinem Klaubenssystem, also meinem zusammengeklaubten Glaubenssystem.
Das haben wir alle. Meine Helden passen auch nicht so wirklich gut zusammen - also für mich doch, aber ich müsste mich lange erklären - zudem entdecke ich an mir gerade noch eine emotionale Seite, die ich so gar nicht kenne. Irgendwie gucke ich mir gerade selbst bei meinem Leben zu, aber ein gewisses Grundvertrauen, dass ich das integrieren kann, habe ich doch.
Ich sehe mich da selber noch am Anfang. Ich denke, das wird sich im Laufe der Zeit vertiefen.
Ich denke, es wird irgendwann eine Entscheidung von Dir verlangen, ob Du eher den Weg des Glaubens oder der Eigenerfahrung gehst.
Ich kann einfach nicht erkennen, wie jemand in bestenfalls 90 Jahren eine komplette spirituelle Entwicklung abarbeiten soll. Ich befasse mich seit über zwanzig Jahren mit diesen Themen und empfinde mich bestenfalls als interessierten Anfänger, noch nicht mal wirklich richtig "an Bord", sondern eher als neutralen Beobachter am Rande.
Wenn Du an Reinkarnation glaubst, kann es doch sein, dass Du schon 700 Jahre am Ball bist. Aber ich bin immer noch der Auffassung, dass Spiritualität keine Fleißkärtchen vergibt. Manche sitzen sich den Hintern platt und es tut sich nicht viel, andere sind ohne große Praxis von jetzt auch gleich erleuchtet. Dieses Bild vom steilen Weg ist ein Bild, ich würde Dir raten mit Deinen Projektionen zu arbeiten und sie zu durchschauen. Wer sagt er sei am Anfang und wisse genau was zur Erleuchtung fehlt, der behauptet in einem, sehr gut über Erleuchtung bescheid zu wissen und überhaupt keine Ahnung davon zu haben. Das passt nicht so ganz gut zusammen.
 
Ich denke, es wird irgendwann eine Entscheidung von Dir verlangen, ob Du eher den Weg des Glaubens oder der Eigenerfahrung gehst.

Mein Hauptproblem in Sachen Glauben: Sobald ich in der Bibel lese oder mich generell mit der klassischen christlichen Lehre befasse, schleicht sich bei mir die Angst vor der Hölle ein. o_O Ich lese immer alle Texte "ohne Filter" und lasse sie auf mich wirken. Und wenn man auf diese Art und Weise die Bibel, und insbesondere das Neue Testament liest, dann fragt man sich wirklich, wie man diesem Text den Titel "Die frohe Botschaft" geben konnte. Denn es ist nur zu 50% eine frohe Botschaft (bestenfalls 50%), die anderen 50% oder mehr sind eine Droh-Botschaft. Man wird da wirklich alle paar Seiten mit mindestens einer subtilen oder offenen Höllendrohung konfrontiert. Die meisten Menschen scheinen wohl in der Lage zu sein, darüber einfach hinwegzulesen, oder sie denken, dass sie das nicht betrifft, aber wie gesagt: Ich lese alles ohne Filter, bzw. wenn überhaupt dann tendiere ich aufgrund meines pessimistischen Mindsets eher dazu, das Negative mehr zu betonen. Und so wird dann ein eigentlich interessanter und auch spirituell wertvoller Text (vor allem das Johannesevangelium ist eigentlich sehr gut geschrieben) durch die immerwährende Drohung mit der ewigen Qual im Feuer vergiftet, wenn man nicht gerade ein perfekter Mensch ist und man das Gefühl haben kann, dass einem das auf keinen Fall betrifft. Auf der anderen Seite entkräftet das aber auch das Argument der Atheisten, dass die Bibel ein optimistisches Märchenbuch für Erwachsene ist, um sich besser zu fühlen, denn wenn das die Intention gewesen wäre, hätte man wohl kaum alle paar Seiten die fürchterlichsten Bestrafungsphantasien fürs Jenseits mit eingebaut. :wut1:
 
Mein Hauptproblem in Sachen Glauben: Sobald ich in der Bibel lese oder mich generell mit der klassischen christlichen Lehre befasse, schleicht sich bei mir die Angst vor der Hölle ein. o_O Ich lese immer alle Texte "ohne Filter" und lasse sie auf mich wirken.
Hallo Chris,
Viele Menschen, die in der Bibel lesen, suchen Trost und Orientierung und vergessen dabei, dass sie nicht das Wort Gottes vor sich sehen. Es ist das Werk von Menschen, die aus ihrer subjektiven Ausrichtung heraus - mit dem Mittel der Manipulation - programmatische Vorgaben machen.
Dabei wird Liebe gepredigt und mit der Angst gespielt. Der Himmel wird (bei Gottgefälligkeit) versprochen und mit der Hölle wird gedroht. Das System ist durchschaubar.
Es ist nicht abzustreiten, dass auch viel Weisheit in den Schriften liegt, dennoch ist ein angemessener Abstand beim Studium sinnvoll.
Man muss auch wissen, dass die Niederschrift von Ereignissen stets zeitlich versetzt (im Nachgang) erfolgte.
Die ersten Niederschriften erfolgten ca. 20 Jahre nach dem Tode Christi, ein viel größerer Teil weitere 70 Jahre später (bei schon wieder anderen gesellschaftlichen Verhältnissen).
Das Bibelstudium ist nicht gerade eine Anregung zur persönlichen Entfaltung. Heute würde man sagen, es ist ein “Framing”; es die Vorgabe des Rahmens, in dem Menschen sich zu bewegen haben.
Nach meiner Auffassung, sollte in der Religion “untertauchen”, wer sich gar nicht anders zu helfen weiß.
Ich bin darüber hinaus auch der Meinung, dass auch die Philosophie nur bedingt geeignet ist, aktuelle persönliche Probleme oder Schieflagen einer Lösung zuzuführen.
Bei irdischen Beeinträchtigungen des Lebensgefühls (auch in Sachen Sinn), ist mehr die Psychologie die Wiese, auf der ich grasen sollte.
So sind z. B. die Bücher von Peter Lauster (“Lassen Sie der Seele Flügel wachsen”, wäre eins von über sechzig Büchern) durchaus geeignet zur Standortbestimmung und als Ansatzpunkt für gezielte Veränderungen.
Ich habe einige seiner Bücher gelesen und mir haben sie echt geholfen. Ich sehe darin auch eine gute Möglichkeit, den ersten Schritt vor dem zweiten zu tun. Das Interesse am Jenseitigen bekommt auch einen anderen Charakter, wenn ich die diesseitigen Probleme weitestgehend gelöst habe.
Der Umgang mit der Spiritualität (und ggf. mit dem Jenseits) wird dann lockerer, weil er nicht mehr so stark mit Erwartungen überladen ist (und ich muss nicht mehr viel von hier nach dort mitschleppen).
LG * Helmfried
 
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Mein Hauptproblem in Sachen Glauben: Sobald ich in der Bibel lese oder mich generell mit der klassischen christlichen Lehre befasse, schleicht sich bei mir die Angst vor der Hölle ein. o_O Ich lese immer alle Texte "ohne Filter" und lasse sie auf mich wirken.
Du verstehst die Bibel als von geistigen Sehern verfasst. Wenn Du Dir aber überlegst, dass fast alle Christen die Forderungen des Namensgeber des Christentums verhöhnen und die Bosse der Kirche in ihnen protzigen Bischofspalästen in aller Öffentlichkeit auf die Bescheidenheitsanforderungen Jesus an die Verkünder SEINER Armutsgebote regelrecht pissen, kannst Du vielleicht selbst erkennen, dass die Bibel von berechnenden Machtmenschen nach diesem Rezept konstruiert wurde: Erzeugen von Höllenängste und Anbieten eines Erlösers davon und von einer von eiskalt berechnenden Machtmenschen erfundenen Erbsünde.

Helmfried nutzte heute andere Worte, aber wenn Du es nicht selbst erkennen willst, dann musst Du eben diese sinnlose Angst aushalten. Nur Du kannst Dich von dieser föllig unbegründeten Angst befreien ;-)
 
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