• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Ist alles Vorherbestimmt?

Für Gestern ist Heute - Morgen.
Für Morgen ist Gestern - Heute.
Für Heute ist aber Morgen - Morgen und Gestern - Gestern
weil für Heute Morgen nicht Gestern sein kann, und umgekehrt.
Aber da ja für Morgen gilt das Gestern Heute ist, wieso gilt nicht für Heute das für Heute - Morgen Gestern ist wie in Zeile 2? Einfache mathematische Umformung!
Erkennt ihr da irgendwas paradoxes oder bin ich nur verwirrt?

Du wechselst von Zeile 1 auf Zeile 2 den zeitlichen Standpunkt des Betrachters. Auf diese Weise kannst du nicht einfach umformen, wie du es in Zeile 5 versuchst.

Folgendes macht es klar: Wir setzen uns in die Sicht von jemand, der heute Dienstag hat.

1.) Für gestern ist heute morgen. = Für Montag ist Dienstag morgen.

2.) Für morgen ist gestern heute. = Für Mittwoch ist Montag heute. ????

Falsch! Es müsste heißen: Für Mittwoch ist Montag vorgestern, wie EarlGrey schon sagte.

Ich weiß, du hast es anders gemeint, nämlich so:

2.) Für morgen ist gestern heute. = Für Mittwoch ist gestern Dienstag.

Das ist zwar in seiner Formulierung richtig, jedoch hast du hier den zeitlichen Standpunkt geändert. Das siehst du auch daran, dass Wochentage und Zeitangabe (durch gestern, heute oder morgen) im Satz ihre Position wechseln. In Zeile 1 war gestern noch Montag, in Zeile 2 ist gestern Dienstag. Bzw. "Für Wochentag ist Wochentag morgen" und dann "Für Wochentag ist gestern Wochentag." Diese Standpunktänderung erlaubt keine Umformung, wie du sie in Zeile 5 verwenden möchtest.
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
AW: Ist alles Vorherbestimmt?

Die obige Frage treibt die Menschen um, solange sie denken könnnen. Sie wird auch immer wieder diskutiert.
Nie wurde sie schlüssig beantwortet, denn sie gehört zum Gesamtkonzept der Frage nach dem großen "kosmischen" Geheimnis, das das Leben an sich umgibt.
Erst mit Abstand, außerhalb der menschlichen Existenz, werden wir eventuell den Überblick haben, zumindest, was unser Menschsein betrifft.
Da wir aber mitten im Leben stecken, ist die Frage nicht eindeutig zu beantworten.

LG
Cosima :blume1:

Ja, aber wenn Mann nich mehr mittendrin is ... ? :confused:
 
AW: Ist alles Vorherbestimmt?

Das erzeugt bei mir jetzt aber einen kleinen Widerspruch. Sobald ich etwas erkenne, dann nicht weil es meine Augen sehen, sondern weil mein Gehirn es sieht.


Das ist eine Kooperation! Ohne Augen und Gehirn sieht der Mensch halt nichts. Identifizierst du dich mit deinem Gehirn? Für mich ist es ein Organ, ein zentrales, aber doch "nur" ein Organ.


So erzeugt das Gehirn in gewisser Weise erst Optionen, also Möglichkeiten, denn für die Möglichkeiten, z.B. für zwei verschiedene Wege, ist das Hirn völlig irrelevant. Sie sind einfach nur da, und kennen sich untereinander gar nicht, sie kennen sich noch nicht mal selbst, da sie kein Hirn besitzen. Nur der Betrachter, in dem Falle, das Gehirn, ist in der Lage, einen Weg mit Optionen zu verknüpfen, nicht umgekehrt. Z.B. indem er dem einen Weg eher das Attribut 'beschwerlich' oder 'steinig', dem anderen vielleicht 'schön' oder 'eben' zubemisst.


Auch hier würde ich sagen, ich BENUTZE mein Gehirn (und meine Sinne natürlich!), um Gesehenes und Erfahrenes auszuwerten und daraus zu lernen. Schon, um immer optimalere Entscheidungen treffen zu können.


So betrachtet kommt man doch nicht umhin zu sagen, dass durch denken erst Möglichkeiten generiert werden, denn nur für den Betrachter, und das Hirn ist eben der Betrachter, sind es mögliche Betrachtungsweisen.

Während ich diese Zeilen schreibe, ist mein Hirn eine Art Gefäß, aus dem ich Gedanken schöpfe, und die Frage wäre hier, aus was schöpft denn das Hirn? Aus dem Ich? Führe ich in gewisser Weise Selbstgespräche, wenn das ich aus dem ich schöpft? Wo kommen den nun Gedanken eigentlich her? Aus dem 'Ich' und/oder wird das Ich nicht auch gedacht?:confused:


Für mich ist das Gehirn u.A. eine Art Sende - und Empfangsstation. Es kann Gedanken auffangen aber auch senden. Wo die Gedanken herkommen, weiß ich aber auch nicht.


Man könnte jetzt aber auch sagen, dass die Umgebung "mitdenkt", da von der Umgebung Impulse ausgehen, die auf das Hirn einwirken. Es fällt mir nur schwer, zu sagen, dass z.B. Kaffeemaschinen denken können.


Impulse könne auch ohne Denkvorgänge gegeben werden. Überall, wo man instinktiv reagiert, kommen die Impulse direkt und ungefiltert an und werden sofort in Bewegung umgesetzt.


Im Grunde erscheint dann auch alles "vorbestimmt", da das Hirn eben Sinn und Zweck von dem was es wahrnimmt, bestimmt. Dieses "Bestimmen" ist jedoch an die Mustererkennung geknüpft und daher vorbestimmt! Ist das eine Kaffeemschine? Stimmt, das ist keine Waschmaschine; ist der Weg eben? Stimmt, er ist nicht hügelig usw. Das alles geschieht meist ohne bewusstes Zutun. Genauso vorbestimmt, ist die Art und Weise wie wir mit dem Hirn umgehen. Wir nutzen es meist durch nach außen gerichtete Betrachtung, wird allein schon durch die Augen verständlich, die ja nach außen gerichtet sind und nicht nach innen. Das Hirn ist jedoch zudem noch in der Lage, nach(?) Innen zuschauen. Obwohl man vielleicht besser sagen sollte, Innen zu schauen. Was schaut es denn Innen? Das reflektierte Außen?


Stimmt schon, das Gehirn hat bestimmte Funktionen, die genetisch vorgegeben sind. Allerdings gibt es da eine riesige Bandbreite, die man selbst auch willentlich verändern kann.
Tja, was sieht man den innen? Ich würde mal spontan sagen, man sieht, was man erlebt hat - Er-INNERUNG - aber man findet innen auch seine Empfindungen und Gefühle.


Wie dem auch immer sei, man kommt bei der Thematik nicht um das eigene Hirn und seine Denkmechanismen herum. Die Schwierigkeit ist hier nur, dass man in gewisserweise dumm ist, wenn man sich der Thematik annähert, da man sich bei näherer Betrachtung einfach eingestehen muss, dass man weniger Kontrolle beim Denken hat, als man sich das vielleicht eingestehen möchte.


Hm, schon mal probiert, deine Gedanken frei fließen zu lassen? Gedankenkontrolle ist furchtbar anstrengend und wozu eigentlich? :confused:
 
AW: Ist alles Vorherbestimmt?

" ... um immer optimalere Entscheidungen treffen zu können."

Was ist besser als optimal ... ? :confused:
 
AW: Ist alles Vorherbestimmt?

Hm, schon mal probiert, deine Gedanken frei fließen zu lassen? Gedankenkontrolle ist furchtbar anstrengend und wozu eigentlich? :confused:

Meinst du, Gedanken fließen immer und stetig und unkontrolliert, oder meinst du, dass man hier Eingriffsmöglichkeiten besitzt? Wie geschieht hier eine Interpunktion? Ich bin mir nicht sicher, inwieweit wir hier die Möglichkeiten besitzen, aus dem Fluss der Gedanken gezielte, bewusste Inhalte herauszufischen. Es scheint jedoch irgendwie möglich zu sein, denn wie könnten wir sonst unsere Gedanken in Worte fassen und zum Ausdruck bringen. Und vielleicht spielt hierbei die Zeit eine nicht unwesentliche Rolle. Er-Innern bedingt, eine gewisse zeitliche Distanz, zwischen Input und Verarbeiten. Wir können uns ja nicht im Jetzt bewegen und uns zeitgleich daran erinnern, dass wir uns im Jetzt bewegen.

Man könnte jetzt also auch sagen, je weniger Pausen zum Reflektieren gefunden und genutzt werden können, desto weniger wird bewusst gedacht. Anstrengend ist Aushalten von Pausen im Fluss der Geschehnisse zwecks Reflektieren, also nach-denken, wenn man sich in einer Art "Rausch der Geschwindigkeit" befindet. Man fühlt sich frei und unbeschwert, denn, wie schon erwähnt, ketten uns die Reflektionsphasen regelrecht am Ufer eines stetig fließenden Flusses fest.
 
AW: Ist alles Vorherbestimmt?

Du wechselst von Zeile 1 auf Zeile 2 den zeitlichen Standpunkt des Betrachters. Auf diese Weise kannst du nicht einfach umformen, wie du es in Zeile 5 versuchst.
Folgendes macht es klar: Wir setzen uns in die Sicht von jemand, der heute Dienstag hat.
1.) Für gestern ist heute morgen. = Für Montag ist Dienstag morgen.
2.) Für morgen ist gestern heute. = Für Mittwoch ist Montag heute. ????
Falsch! Es müsste heißen: Für Mittwoch ist Montag vorgestern, wie EarlGrey schon sagte.
Ich weiß, du hast es anders gemeint, nämlich so:
2.) Für morgen ist gestern heute. = Für Mittwoch ist gestern Dienstag.
Das ist zwar in seiner Formulierung richtig, jedoch hast du hier den zeitlichen Standpunkt geändert. Das siehst du auch daran, dass Wochentage und Zeitangabe (durch gestern, heute oder morgen) im Satz ihre Position wechseln. In Zeile 1 war gestern noch Montag, in Zeile 2 ist gestern Dienstag. Bzw. "Für Wochentag ist Wochentag morgen" und dann "Für Wochentag ist gestern Wochentag." Diese Standpunktänderung erlaubt keine Umformung, wie du sie in Zeile 5 verwenden möchtest.

Zeile 2) Morgen Früh oder morgen Mittag ist gestern, was heute heute ist.
Das kannst Du am Montag sagen, das kannst Du an jedem x-beliebigen Tag sagen.

Gruß Weberin
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Ist alles Vorherbestimmt?

Musste erst mal eine Weile nachdenken, um mich deiner Frage anzunähern! ;)


Meinst du, Gedanken fließen immer und stetig und unkontrolliert, oder meinst du, dass man hier Eingriffsmöglichkeiten besitzt? Wie geschieht hier eine Interpunktion? Ich bin mir nicht sicher, inwieweit wir hier die Möglichkeiten besitzen, aus dem Fluss der Gedanken gezielte, bewusste Inhalte herauszufischen. Es scheint jedoch irgendwie möglich zu sein, denn wie könnten wir sonst unsere Gedanken in Worte fassen und zum Ausdruck bringen. Und vielleicht spielt hierbei die Zeit eine nicht unwesentliche Rolle. Er-Innern bedingt, eine gewisse zeitliche Distanz, zwischen Input und Verarbeiten. Wir können uns ja nicht im Jetzt bewegen und uns zeitgleich daran erinnern, dass wir uns im Jetzt bewegen.


Also, mir ist erst mal eingefallen, dass es verschiedene Arten von Gedanken gibt: Es gibt freudige Gedanken, trübe, traurige, quälende, Zwangsgedanken ..... D.h., Gedanken und Gefühle sind irgendwie gekoppelt. Außerdem kann man passiv seine Gedanken beobachten oder aktiv denken. Man kann seine Gedanken kontrollieren, lenken, unterdrücken und, wie schon erwähnt, frei fließen lassen, in Worte oder Bilder umsetzen. Meiner Ansicht nach können wir das von Haus aus, vtl. müssen wir uns aber erst darüber klar werden und es einüben - so wie man auch gehen lernen muss. Wenn man geübt ist, kann man auch gleichzeitig das Jetzt erkennen und sich erinnern. Eine Form von Mulitasking zu der Mensch ja durchaus fähig ist.


Man könnte jetzt also auch sagen, je weniger Pausen zum Reflektieren gefunden und genutzt werden können, desto weniger wird bewusst gedacht.


Ja, sehe ich auch so.


Anstrengend ist Aushalten von Pausen im Fluss der Geschehnisse zwecks Reflektieren, also nach-denken, wenn man sich in einer Art "Rausch der Geschwindigkeit" befindet. Man fühlt sich frei und unbeschwert, denn, wie schon erwähnt, ketten uns die Reflektionsphasen regelrecht am Ufer eines stetig fließenden Flusses fest.


Das kenne ich eher nicht, ich hab schon als Kind das Reflektieren bevorzugt. Es gibt eben auch verschiedene Denktypen. Muss wohl jeder für sich selbst rausfinden, zu was er selbst neigt und wozu es gut ist.
 
Werbung:
Zurück
Oben