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Charles Taylor, Quellen des Selbst (sehr lang)

oktoberwind

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20. November 2007
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Eine Neuentdeckung für mich ist der kanadische Philosoph Charles Taylor.

Im ersten Kapitel legt er dar, dass wir Menschen zu allen Zeiten Vorstellungen und Rahmen (er nennt es auch Achsen) für ein gutes Leben gehabt hätten und noch haben. Dies unterliege aber einem Wandel.

Eine wichtige Konstante sei aber die "Achtung vor dem menschlichen Leben". Dabei sind Begriffe wie Freiheit oder Selbstbestimmung sehr neue Varianten innerhalb des Achtungsbegriffes.
Die Bedeutung des Familienlebens zählt er ebenso auf wie die Notwendigkeit des Austauschs mit der Natur (was Marx Produktivität nannte).

In früheren Jahrhunderten wurde die Achtung Menschen gewährt, die in Politik oder Militär sich diese erworben haben; auch das habe sich gewandelt.

Die Vorstellung eines guten Lebens, das man hoch achtet, habe sich immer mehr auf Künstler in jüngster Zeit verlagert.


Zu Beginn des zweiten Kapitels definiert er deutlicher, was er unter diesen Rahmen versteht; wir Menschen wüchsen auf in einem Beziehungsgeflecht von Vorstellungen, was ein sinnvolles oder moralisches Leben anerkennenswert mache.

Der neuzeitliche Begriff der Identität umschreibe dies nur anders.

Die Frage nach dem "Wer?" sei immer an einen Ort gekoppelt; wenn wir nach dem "Wer?" fragen, positionieren wir jemanden (oder uns selbst) als z.B. Europäer eines bestimmten Landes, einer bestimmten Bevölkerungsgruppe mit einer Religion oder anderer Weltanschauung usw.

"Wer die Fähigkeit besitzt, im eigenen Namen zu antworten, weiß, wo er steht..."

Ferner versucht er hier, eine erste Definition des "Selbst" zu geben, wobei er betont, dass aus "ausgeschlossen ist, allein ein Selbst zu sein."
Das Selbst erfahren wir nur im Beziehungsgeflecht mit anderen, vor allem im sprachlichen und gedanklichen Austausch und Vergleich; nur so können wir eine Identität entwickeln, unser Selbst positionieren.

"Handelnde Vernunftwesen nehmen einen Rang ein, den kein anderes Wesen in dieser Welt genießt. Sie erheben sich weit über den Rest der Schöpfung. Alles andere mag einen 'Preis' haben, doch nur sie besitzen 'Würde'." (Damit beschreibt er weitgehend Kants Position)

"Die recht unterschiedlichen Auffassungen des Guten, die wir in verschiedenen Kulturen antreffen, sind Gegenstücke der verschiedenen Sprachen, die sich in diesen Kulturen herausgebildet haben."

Taylor vertritt die Auffassung, eine Moralvorstellung ist von der Art ihrer Artikuliertheit abhängig (das muss nicht Sprache alleine sein, auch andere Darstellungsformen werden ausdrücklich erwähnt.)
"Ohne Artikulation... würden wir aufhören, Menschen zu sein."

In einer sinnloser gewordenen Welt könne man dennoch ein Gefühl für das Gute entwickeln:
Demnach liege "unsere Würde im Mut und in der Verstandesklarheit, mit der wir einer sinnlosen Welt gegenübertreten" und wir sähen heute "den Zweck des Lebens im Begreifen dieser Welt".

Im zweiten Teil seines Werkes untersucht Taylor die Entwicklung des Begriffes Innerlichkeit im Lauf der Jahrhunderte; kurz gesagt, wie dachten die Menschen zur Zeit Platons über sich selbst - und wie entwickelte sich dieses Denken.
Platon hat zwar einen Begriff des Selbst, die Harmonie seiner Weltsicht ist jedoch im Äußeren zu finden, in der Schau der Ordnung der Dinge, die sich dann aufs Innere des Schauenden spiegelt.
Platons Denken zielt auf "das Einssein mit sich selbst, die Gelassenheit und die gesammelte Gefasstheit".

Das wandelt sich dann bei Augustinus, im Grunde genommen der erste Denker, der mit seinen "Bekenntnissen" eine Schau des eigenen Inneren vorlegt.
Das Innere wird, wenn es geordnet gesehen wird, zur Schau des Gottesbegriffes bei Augustin.

Noch reichhaltiger wird unser Innenleben in der Ära Descartes'.
Er siedelt gar die Quellen der Moral in unserem Inneren an. "Die neue Definition der Beherrschung durch die Vernunft bewirkt die Verinnerlichung unserer Quellen der Moral".

Die englische Philosophie eines Cudworth und Locke entwickelt dann ein Selbst, das sich aktiver als bisher auch selbst gestaltet, denn es wird zuvor als "tabula rasa" gesehen, das sich Kenntnisse aneignen muss, um sie dann wieder zu veräußern.

"Wir müssen uns nach innen wenden und zum Bewusstsein des eigenen Tuns und der uns bildenden Vorgänge gelangen. Wir müssen den Aufbau unserer Weltvorstellung selbst in die Hand nehmen, denn sonst geschieht das ohne Ordnung und folglich ohne Wissenschaft. Wir müssen die Vorgänge in den Griff bekommen, durch die Assoziationen unseren Charakter und unsere Einstellung formen und prägen."

Seit Descartes und Locke existiert diese "Idealvorstellung der Selbstverantwortlichkeit".
"So gelangen wir zu der Ansicht, ein Selbst 'habe' man genauso wie einen Kopf."
Montaigne verkörpert fast idealiter diesen Denker, der sich reflexiv mit seinem Innenleben beschäftigt.

Hinzu kommt spätestens seit Kant der Begriff des "Willens".

"Eine Lebensweise mag noch so sehr mit der Natur in Einklang stehen, sie ist nicht wirklich gut, solange sie nicht vom ganzen Willen bejaht wird."

Modernes Denken gelangt zudem zu folgenden Ein- und Ansichten:
- eine deutliche Trennung von Subjekt und Objekt
- eine klare Grenze zwischen Psychischem und Physischem

Nur auf dieser Grundlage konnte sich auch evolutionäres Denken entwickeln, denn erst jetzt war denkbar, dass etwas, das entstehen kann, auch wieder verschwinden kann. (Vorher gehörte alles in einen großen Ordnungszusammenhang, in dem es nicht verloren gehen konnte.)

Für die neuzeitliche Identitätsvorstellung kommt nun ganz entscheidend noch "das Vermögen der schöpferischen Vorstellungskraft" hinzu; erst das erklärt, warum spätestens seit der Renaissance Künstler einen höheren Stellenwert in der Wahrnehmung des gesellschaftlichen Lebens erhielten.

Im nächsten Kapitel untersucht nun Taylor die neuzeitliche Identität unter dem Stichwort "Bejahung des gewöhnlichen Lebens".

Im dritten Teil führt Taylor detailliert den Einfluss des Puritanismus und vor allem des Deismus für die Entwicklung des Denkens aus.

Die Anhänger des Deismus gehen zwar von der Schöpfung des Universums durch Gott aus (etwa im Sinne eines perfekten Uhrmachers, der ein Uhrwerk in Gang setzt), aber sie nehmen an, dass Gott im Folgenden keinen Einfluss mehr auf die Geschehnisse im Universum nimmt.

Die "Neubewertung des Handels" (was zuvor als verwerflich galt); aber wachsende ökonomische Strukturen machten hier eine Neubewertung notwendig und der gegenseitige Einfluss der Handelnden wirkte sich auch auf weiteren Gebieten aus.

In der Kultur ermöglichte die neu gewonnene Identität der Bürger die Entwicklung des Romans, die Darstellung des gewöhnlichen Lebens also. Der Einzelne gewinnt an Bedeutung - und das wird auch dargestellt. Hinzu komme ein neues "Zeitbewusstsein", d.h. der Mensch nimmt sich immer mehr als Wesen wahr, das in einem zeitlichen Rahmen steht. Die Kunst des Roman-Erzählens gipfele schließlich in der eigenen Lebensbeschreibung, der Autobiografie.

Ein dritter Aspekt, der sich sehr gewandelt hat, ist die Ehe, die nun mehr und mehr auf der Zuneigung der Menschen beruhe (und nicht wie früher von der Verwandtschaft aus anderen Gründen in die Wege geleitet wurde). Das vermehre auch den privaten Raum, der den Individuen zugestanden werde (bis in die Baukunst lässt sich dieser Wandel verfolgen).

Die größere Bedeutung der Empfindungen sei ebenfalls seit der Aufklärung bemerkbar; nicht, dass die Menschen nicht auch vorher Gefühle gehabt hätten, sie nehmen sie nun aber wichtiger und versuchen, ihr Leben damit besser einzurichten.

Schließlich komme die Entwicklung des Naturgefühls hinzu; ganze Moden seien entstanden, das ländliche Idyll zu favorisieren; in der Gartenbaukunst am sinnfälligsten erkennbar durch die Zurückdrängung des konstruierten französischen Gartens, der dem englischen weicht.
Natur sei nicht mehr die Ordnung, die quasi auch unsere Vernunft bestimme, sondern wir seien Vernunftwesen, die auch die Natur mit ihren Absichten und Fähigkeiten beeinflussen könne.

Charles Taylor hat ja nun deutlich gemacht, dass der Deismus der erste Schritt auf dem Weg zur Aufklärung und damit zur Säkularisation war.

Damit meint er zum einen die "Abnahme des Glaubens an Gott", aber auch den "Rückgang der praktizierten Religion" bis zu dem Punkt, da Religionsausübung zu einer "subkulturellen Praxis" wird (d.h. nur noch am Rande der Gesellschaft stattfindet).

Parallel dazu entwickelte sich die Bedeutung, die Wissenschaft und Bildung bekamen.

In den radikalen Formen der Aufklärung gehe man von der "Tatsache aus, dass die Menschen Glück oder Lust und das Fehlen von Schmerzen begehren". Fraglich sei nur, wie "Glück maximiert" werden könne.

Aufklärung habe drei wesentliche Merkmale im Blick:
1. Das "Ideal der selbstverantwortlichen Vernunft"
2. Die Vorstellung, dass das, was wir von Natur aus begehren, nicht nur sinnvoll, sondern auch erstrebenswert sei
3. Das universelle und unvoreingenommene Wohlwollen möglichst aller

Mit der Befürwortung des "gewöhnlichen Lebens" wachse auch das Interesse an der "Sinnlichkeit".

Den Zweck der Selbsterkundung sieht Taylor im "Sichabfinden mit dem, was man wirklich ist".

Zur wachsenden Selbsterkenntnis komme man auch durch Entwicklung von Ausdrucksfähigkeiten, d.h. man wählt sich Medien, durch die man sich am besten darstellen kann.
Um sich von anderen unterscheiden zu können, benötige dieser Ausdruck "Originalität".
Damit geht ein Wechsel in der Auffassung der Kunst einher; war Kunst in früheren Zeiten eher Abbild der Wirklichkeit, komme ihr in der Neuzeit mehr und mehr die Funktion zu, selbst schöpferisch in die Welt hineinzuwirken. In dieser Nische erhalte die Kunst fast religiöse Bedeutung.

Die menschliche Würde wird in der Neuzeit durch "Bezugnahme auf den Freiheitsbegriff" definiert. "Das ganz sinnerfüllte Leben ist selbstgewählt."

Seit der Aufklärung rückte die "Bedeutung des gewöhnlichen Lebens" und das "Ideal allgemeinen Wohlwollens" mehr und mehr in den Vordergrund. Die neuzeitliche Welt ist von der Erkenntnis geprägt, dass "die Freiheit ein Gut von ausschlaggebender Bedeutung" sei.
Parallel dazu wuchsen aber auch Zivilisationsängste, denn angesichts großer Naturkatastrophen (die man sich nicht mehr durch einen Rückgriff auf eine Religion erklären konnte) ist "uns klar geworden, wie leicht sich diese Zivilisation abschütteln lässt". Das meint auch, wie leicht Menschen von den ersehnten höchsten Gütern ablassen können, wenn sie nicht mehr quasi durch einen Gott aufgegeben sind (Beispiel Holocaust).

Einen entscheidenden weiteren Schritt kam das neuzeitliche Denken durch Darwin voran; die Menschheit ist nicht mehr eine gottgewollte Species, sondern eingebunden in den Naturablauf. Daraus lässt sich sogar neuer Mut schöpfen: "Sobald man sein Gottvertrauen verliert oder nicht mehr an die Unsterblichkeit des Universums glaubt, verlässt man sich mehr auf sich selbst, wird mutiger und eifriger darauf bedacht, dort zu helfen, wo nur menschliche Hilfe möglich ist."

Der seiner Vernunft nun gehorchende Mensch ist darauf angewiesen, für sich Formen des Ausdrucks zu finden. Die Sprache gerät als eines der wichtigsten Werkzeuge in den Blickpunkt des Interesses. Sie kann Individuen miteinander in Verbindung setzen, nicht nur im Dialog zweier Menschen, sondern auch im Zusammenhalt ganzer Nationen. Dies erklärt das Aufkommen der diversen Nationalismen, vor allem im 19. Jahrhundert.

Dennoch wandelten sich in dieser Zeit auch bedeutsame Auffassungen. Das Bild der Natur gewinnt seit der Romantik einen expressiven Charakter. Natur wird als etwas betrachtet, das sich auch in uns spiegelt, auf dessen Boden wir uns bewegen und in das wir aktiv eingreifen können.
Der sich selbst bestimmende Mensch, der zu wesentlichen Äußerungen fähig ist, schafft Kunstwerke, die über die Vorgaben der Natur hinausgehen. In der Romantik ist das Kunstwerk noch ein Symbol, in dem das Ewige ins Zeitliche durchschimmert. Danach gewinnt das Kunstwerk mehr und mehr an Eigenbedeutung, das in die Welt hineinwirkt. Damit wächst auch der Rang eines Künstlers; nie zuvor wurde er nahezu priestergleich verehrt. Er ist derjenige, der der Innerlichkeit eine adäquate Artikulation verschafft.

Ganze Kunstrichtungen wie der Realismus und der Naturalismus entstehen auf dieser Grundlage. So sehr sie wie eine Abbildung von Natur erscheinen mögen, beinhalten sie doch einen Bruch mit ihr. Der Künstler schafft ein Werk, dass so in der Natur noch nicht vorhanden war.

Dass das alles nicht auf einer Grundlage des Allgemein-Guten entstehen muss, machen uns Künstler wie Baudelaire deutlich. "Wenn man die Kunst als etwas Höheres auffasst, als die Möglichkeit des Menschen, die Ganzheit zurückzuerlangen..., kann man sich ein Empfinden vorstellen, dem alles, was zur Natur gehört, zu träge, zu ungeordnet, zu undurchsichtig und zu banal vorkommt".
Baudelaire verkörpert eine Kunstauffassung, die sich selbst als Ziel hat.

In der Philosophie geht dies mit der Misanthropie eines Schopenhauer einher. Dessen zentraler Gedanke, dass die Welt Ergebnis meines Willensaktes ist, kennt keine positive Grundstruktur mehr, denn der Wille erwächst aus den Trieben und die Triebkraft "kann ausschließlich Leiden bedeuten". Schopenhauers Trost liegt einzig in der dem Buddhismus entlehnten "Transfiguration", d.h. der Erhebung des Triebwesens in andere Sphären.
Parallel zu Schopenhauer - z-T. durch ihn beeinflusst - entwickelt Freud seine Theorien, die Tiefen unserer Freiheit und Selbstbeherrschung zu erleuchten.
Diese - und die Theorien des Sören Kierkegaard, nach der der Mensch die freie Wahl für seine Haltungen hat, sich also aus dem ästhetischen Stadium ins ethische erheben kann (das religiöse, das K. als dritte Stufe kennt, klammert Taylor hier erst einmal aus), sind die Motoren des neuzeitlichen Denkens, also Psychoanalyse und Existenzialismus.

Der moderne Mensch sieht sich also als ein Wesen, das in freier Selbstbestimmung sein Dasein gestalten kann und er weiß um die Tiefen seines Inneren.

Die moderne (neuzeitliche) Identität wuchs heran mit der Aufklärung (Descartes / Hobbes / Hume / Locke / Darwin usw) und erhielt eine neue Qualität seit der Romantik (Roussau u.a.).
Das "Gefühl für die Natur als Kraft" ging einher mit der alternativen Variante, in der Natur "ein großes Reservoir amoralischer Energie" zu sehen (Schopenhauer).

Dies alles bewirkte eine "spezifische Form der modernen Wende zur Innerlichkeit". Das Vertrauen in die Natur wurde auch als Vertrauen in das eigene Innere verstanden.

Zwischen den beiden Polen (Naturbejahung - s. Ökologiebewegung - und Skeptizismus - z.B. D. H. Lawrence: "Unsere vorgefertigte Individualität ... ist nichts weiter als ein zufälliges Miteinander im Strom der Zeit." -) schwankt der moderne Mensch hin und her.

Sinnfällig werde das insbesondere im Raum der Kunst (Literatur, Musik ist damit auch gemeint). Taylor spricht viele moderne Schriftsteller an (um nur ein paar zu nennen: Dostojewski, Lawrence, Eliot, Pound, Rilke, Thomas Mann, Kafka, Milosz, Celan ...).

"Es ist erstaunlich, ein wie großer Teil der Kunst sich selbst zum Thema hat oder auf wenigstens einer Ebene nichts anderes ist als eine kaum verhüllte Allegorie des Künstlers und seines Werks.
Das braucht kein zügelloser Subjektivismus zu sein. Das Epiphanische ist wirklich etwas Geheimnisvolles, und möglicherweise birgt es den Schlüssel zur Frage des Menschseins."

"Das menschliche Leben ist von irreduzibler Mehrschichtigkeit."

Zum Schluss positioniert sich Taylor ganz eindeutig auf der Seite der theistischen Modelle. "Hohe Maßstäbe brauchen starke Quellen."
In allen a-theistischen Modellen der Moralvorstellungen sieht er Defizite und Mängel.

"Unser normales Verständnis von Selbstverwirklichung setzt aber voraus, dass außer dem Selbst noch andere Dinge wichtig sind, dass es einige Güter oder Zwecke gibt, deren Förderung für uns von Bedeutung ist und daher den Sinn stiften kann, der für ein erfüllendes Leben erforderlich ist."

Er sieht aber auch die Problematik:
"Die großen spirituellen Visionen der Menschheitsgeschichte sind zugleich Giftbecher gewesen, die Ursachen unsäglichen Elends, ja unermesslicher Grausamkeit."
Er hält es aber für ein verkürztes Denken, dies für eine Widerlegung der ursprünglichen Visionen zu halten; es sein ein "kardinaler Fehler..., ein Gut müsse ungültig sein, wenn es zu Leiden oder Zerstörung" führe.

Zusammenfassend kann gesagt werden. Die neuzeitliche Identität ist über Jahrhunderte, ja Jahrtausende der Geistesgeschichte gewachsen. In der Menschheitsgeschichte waren nicht immer die gleichen Moralvorstellungen bedeutsam und allgemein anerkannt.
Unsere heutigen Vorstellungen allgemeinen Wohlwollens, des Vermeidens von Leid und Schmerzen und das Anstreben der Gerechtigkeit für möglichst alle Lebewesen verdanken ihr Entstehen der Aufklärung und der Romantik (mit diversen Rückgriffen auf frühere Denkstrukturen).
 
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… vielen Dank für diese schöne Zusammenfaßung …


:danke:


Daraus lässt sich sogar neuer Mut schöpfen: "Sobald man sein Gottvertrauen verliert oder nicht mehr an die Unsterblichkeit des Universums glaubt, verlässt man sich mehr auf sich selbst, wird mutiger und eifriger darauf bedacht, dort zu helfen, wo nur menschliche Hilfe möglich ist."


… denn auch ich habe oft keinen ( „objektiven“ ) „Mut“ gehabt …

… sondern dachte ( „naiv“ ) …

… naturalist sei’n zu sollen …

… und daher „Moralist“ :

… und daher Leute zu beurteilen …



… aber durch eine liebe Freundin „bin“ich :

… „fleißig“ !


:hase:


… unsere Empfehlung :

… lernt von forrest gump !


:buegeln:
 
Der neuzeitliche Begriff der Identität umschreibe dies nur anders.
Die Frage nach dem "Wer?" sei immer an einen Ort gekoppelt; wenn wir nach dem "Wer?" fragen, positionieren wir jemanden (oder uns selbst) als z.B. Europäer eines bestimmten Landes, einer bestimmten Bevölkerungsgruppe mit einer Religion oder anderer Weltanschauung usw.
"Wer die Fähigkeit besitzt, im eigenen Namen zu antworten, weiß, wo er steht..."


… wunderbar gesagt …

… soooo … war’s eigentlich immer …

… und’s scheine drum’n „Orakel“ :

… fühle’ich ?



… „be’sitze“ich ?

… bin ich „sicher“ ?

… heutzutage würde’s daher vlt. um den Begriff der „Relevanz“ erweitert :

… „ver’diene“ich ?

… „habe“ich’informatio’nen ?

… „bin“ich’definiert ?

… ( „gibt“ – es – überhaupt – noch – „Zeit“ ? ) …



… „bin“ich’online’ ?

… „wer“sei’der’kunde ?

… „was“empfinde’ich ?



… „lächeln“ !




:teufel:
 
Platons Denken zielt auf "das Einssein mit sich selbst, die Gelassenheit und die gesammelte Gefasstheit".
… so ich mich also an handwerkliche Zeiten ( des zwanzigsten Jahrhundert’s ) zurück erinnere …

… so galt’s m.E. „obligat“ … einerseits „die“ Natur als ( ethnologisch ) „vorbildlich“ zu akzeptieren … und drum zu „spielen“ … und sich als „sportlich“ zu erweisen … und drum „allen“e’chance zu laßen …

… aber „innerlich“ zugleich zu lächeln … und einfach die ( vielsagenden ) Blicke verstehen .

… „daher“ also gab es damals noch „Bildung“ :

… Theater … und Theorie’n … und Naturwißenschaften …

… „insgesamt“ zu verstehen … und ab zu wägen … und drum zu „sehen“ :

… was’sage’ich … und was „sei“ … und was „paßiert“ ?

… „daher“ gab’s ( sog. ) „Theater“ :

… was’fühlen’wir ?

… „aber“ dennoch scheine ich zu „denke“n ?

… „wie“ also könne Mensch’im’Neoliberalismus „sehen“ ?

… und „action“ !


:banane:
 
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Entwicklung des Naturgefühls hinzu; ganze Moden seien entstanden, das ländliche Idyll zu favorisieren; in der Gartenbaukunst am sinnfälligsten erkennbar durch die Zurückdrängung des konstruierten französischen Gartens, der dem englischen weicht.
Natur sei nicht mehr die Ordnung, die quasi auch unsere Vernunft bestimme, sondern wir seien Vernunftwesen
… insofern „durfte“ erst Darwin das – Spiel – der – Natur beschreiben … denn bis dahin wurde genau zwischen Kultur ( und Gedanken : … „Planung“ … ) und Natur ( und „Befehl“ : … „arbeite“ ! … ) unterschieden … und zugleich ( und kausal ) wurde damals ( bspw. ) der Chronometer erfunden … und damit begann das Zeitalter – der – Erfindung’ … und ( daher ) der Deduktion ( und „Nachfrage“ ) :

… „denke“ !

… „seither“ also „gibt“ es ( sog. ) „Kommunikationsgesellschaft“ :

… wie bspw. pop’music’ … oder gesell’schaft’ … oder zeitung’ …

… und daher ( sog. ) „bildung“ .



… ( oder ( daher ) „kultur“ ) .



… „daher“ also sei „intelligenz“ :

… „wir“ !



… seit’m Millenium’ …

… „sei“mensch ( daher ) : …

… „Denke“r !




:schleck:
 
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