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Hinter den Spiegeln

Ali Az

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9. August 2013
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17
Vorbemerkung: Opa Pscht ist eine meiner Lieblingsprotagonisten. Den Rest (13 Kapitel) hänge ich nur bei hartnäckigster Dräuung.

Prolog: Opa Pscht spricht! Stumm hingegen bleibt das Restuniversum. (Hinter dem Prolog halten sich Tontechniker und Trickspezialisten bereit)

Heute Morgen hat Opa ganz miese Laune und dem Wandspiegel im Flur ergeht es nicht besser. Er muss sich grantig-, schlechte Monologe anhören, nur weil Opa eine äußerst eigenwillige Kommunikationsstrategie pflegt: Er redet und alle anderen haben gefälligst still zu sein! Das klappt besonders gut, wenn die Anderen woanders sind…

Wir aber sind nicht woanders. Das ist das Privileg des Skribenten und der Leser. Wir sind hier und bekommen alles mit. Verhaltet Euch bloß ruhig.

Opa Pscht kratzt sich widerwillig am Kinn und es knistert leise dabei. Opa Pscht trägt zwar keinen Bart, hat dafür aber ein Charisma, an dem man Hufeisen verbiegen kann. Und wenn Opa will, dass der Bart knistert, egal ob vorhanden oder nicht, dann hat er zu knistern: „Hum!“

Das gehört einfach dazu. Opa beugt sich vor und berührt sein Spiegelbild fast mit der Nase. Es weicht nicht zurück:

„Hum! Genau! Oder gar Hum-hum! (Knister) Denn auch das mag so sein. Na und? Wenn man aber mal die Relationen sieht und die ganze Angelegenheit von außen betrachtet? (Raschel) Ich weiß! In diesem allgemeinen Fall gibt es kein Außen; wenn es das gäbe, wäre es garantiert drinnen. Erneutes Hum-Hum usw. (Scheuer) Da muss ich aber weit ausholen. Ob das klug ist? Sinn macht? Glücklicher? Na, jedenfalls auf jeden Fall älter! Und wir Menschen wollen doch alle älter werden, gelle? Na gut. Wenn es denn so sein soll… (Kratz)“

Opa ist ziemlich gut im Opa überreden und der nimmt nun gewaltigen Anlauf: „Zum Beispiel dieses Universum hier, nur so als Beispiel. Stimmt, die Auswahl ist nicht besonders groß, doch als Muster gebende Vorlage für allgemeine Unvernunft sollte es erst mal genügen. Hum! (Knister) Es wimmelt in ihm nämlich wie bescheuert vor völlig überflüssigen Phänomenen: Ungebildete schwarze Löcher, begriffsstutzig- dunkle Materie, törichte Vakuumenergie, dämliche Parallelwelten, einfältige Metasingularitäten, dumpfe Wurmlöcher, voll beknackte Supernovae, mit anderen Worten: Das Universum ist unendlich blöde und stört sich noch nicht einmal dran. Hum! (Kratz) Das Universum hat mit Absicht keine Identitätsprobleme. Es fragt sich nicht: Wer oder was bin ich? So was hält es für Fangfragen. Es ist! Es ist was es ist! Groß und da und saudumm und unendlich von sich eingenommen, in sämtlichen Dimensionen grenzenlos größenwahnsinnig. Pah! Selbst auf subatomarer Ebene ist es enorm. Und natürlich entsprechend doof. Diese Tatsache hindert die Wissenschaftler auch an der Entwicklung einer ‚Theorie Von Allem’. Sie operieren vorläufig mit der ‚Theorie Von Ein Bisschen’. Bisweilen auch nur irgendwie mit der ‚Theorie Von Irgendwas’. Ganz klar! Zu dumm zum …, hum, Zumzum (Knister) Hum-Hum!“ (Kratz)

Opa kommt trotz gelegentlichen Wortfindungsstörungen (Aber nie verschlägt es ihm deswegen die Sprache) in Fahrt: „Wir schnappen uns mal diesen langweilig-megalomanen Omnipotenzanspruch, packen den ganzen öden Klumppatsch aus, zoomen uns näher, lassen die lethargische Unendlichkeit weit hinter uns, düsen an Milliarden indolenter Galaxien vorbei, biegen 2 – 3 mal quietschend um Schwindel erregende Raum-Zeit-Kurven, ignorieren unnötige Fehldimensionen, gescheiterte Antimaterie, aussichtslose Realitätsabbrüche oder ähnlich angeberischen Unverstand und nehmen eine unbedeutende, schlappe 100.000 Lichtjahre durchmessende, klitzekleine Milchstraße am Rand näher in den Fokus einer mentalen Lupe. Ihr dürft die Augen jetzt wieder auf machen. Wir werden langsam langsamer. Seht nur! Völlig uninteressant. Da, in der Mitte eines abgeschlafft- spiraligen Ausläufers, noch nicht einmal 22.000 Lichtjahre vom Zentrum dieses öde anzublickenden Haufens entfernt und leicht zu übersehen, leuchtet unaufgefordert eine belanglose Sonne, lässt sich müde von apathisch taumelnden Planeten umkreisen und ist überhaupt gar kein Vorbild. Einfach grässlich! Im Prinzip hat die Raumzeitkrümmung, vulgo Schwerkraft, die ganze Arbeit. Die Sonne guckt sich die Mühen bloß selbst- und sehr schwergefällig an, leuchtet dumpf vor sich hin und den ganzen Schlamassel aus. Man möchte sich schaudernd abwenden. Bei manchen, inzwischen unmodernen Völkern, war die Sonne sogar so faul, dass sie sich von einem Dungkäfer umher rollen ließ. Mann, muss das Panne ausgesehen haben.

Natürlich liegt es mal wieder an der mangelnden Selbsterkenntnis. Das Universum ist der Reflexion unfähig. Allen Quatsch mit Strings drin und Strapsen dran hat’s, nur keinen passend- großen Spiegel.

Öde und blöde! Sag ich doch. Das fing schon mit dem Urknall an; - ein intelligenterer Urknall hätte auf sich verzichtet. Zu dumm zum Nichtbumm! Und Hum!“

Opas Monologe sind beim Flurspiegel gefürchtet. Wenn Opa sich unbeobachtet wähnt, fällt die ganze Attitüde einer gemütlichen, in sich ruhenden Persönlichkeit von ihm ab und ein trotziges, postpubertierend-prämortales Etwas ist bloß zornig.

„Ha! Und wenn wir nun auf schärfste …, äh, Schärfe einstellen, können wir sogar das Grauen der Blödheit als fleischgewordene Manifestation erkennen, eines der nutzlosesten Phänomene im (grenzenlos dummen) All, ein Wesen, welches aus der universellen Dummheit hervorgegangen ist, sich aber dessen ungeachtet für intelligent hält, nur weil es über Daumen und kontrolliertem Stuhlgang verfügt. Ha!

Dieses Wesen fragt nach dem (Knister) Wesentlichen, einem tieferen Sinn. Hum! Welch vermessene Dreistigkeit! Der Sinn dahinter ist der Selbstzweck und fertig ist der Lack! Keine besondere Erkenntnis. Als Nächstes fragt es dann aber: Und warum? Wieso? Weshalb? Und überhaupt, wer bin ich? Was ist mein wahres Selbst? Der Fragenkatalog ist ein schier bodenloses Fass oder so. Ha! (Kratz) Jemand, der sich solche Fragen stellt, sucht bloß und versäumt das Finden. Wer sucht, der sucht! Wer findet, der findet! So! Ein schlichtes aussagenlogisches Axiom, wie ‚Wahr ungleich Unwahr’, und das erklärt fast Alles: Das Wesen selber ist sein Wesen, ist sein wahres Selbst. Auf der Suche nach sich selbst. Hum!

Das ist so dumm wie der Rest und wenn man dabei auch noch safrangelbe Klamotten anzieht und seltsame Mantras vor sich hin murmelt, hilft nur noch ein Flammenwerfer.

Das könnte schon Depressionen verursachen, wenn man zu so was neigt. Hum aber auch!“ (Knister)
 
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AW: Und wie lautet bitte deine Frage?

Und wie lautet bitte deine Frage?

Ich kann mich nicht erinnern, jemandem eine Frage gestellt zu haben. Und falls unbeabsichtigt doch, lautet die Antwort auf die Frage nach meiner Frage selbstverständlich: "Warum?"

Also, hier meine Antwort, nun aber auch bitte die konkrete Frage?

Übrigens pappe ich nun den erst Mal letzten Beitrag und lege mich mit der Wissenschaft, Abt. 'Kognition für Anfänger' an. Dann warte ich, ob und was für Kommentare noch kommen. Bislang nur ein einziger Versuch, mir das Unverständnis zu zeigen, wenn jemand zu blöde ist 'Aristoteles' Wahl des Schierlingsbechers zu verstehen.
 
AW: Hinter den Spiegeln

Ali AZ: "...Opas Monologe sind beim Flurspiegel gefürchtet. Wenn Opa sich unbeobachtet wähnt, fällt die ganze Attitüde einer gemütlichen, in sich ruhenden Persönlichkeit von ihm ab und ein trotziges, postpubertierend-prämortales Etwas ist bloß zornig..."

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(Diesem Deinen Lieblingsprotagonisten fehlt ein Lieblingsantagonist zum Spiegelfetzen, holst Du ihn? - Oder lieber doch nicht?)
 
AW: Und wie lautet bitte deine Frage?

... Bislang nur ein einziger Versuch, mir das Unverständnis zu zeigen, wenn jemand zu blöde ist 'Aristoteles' Wahl des Schierlingsbechers zu verstehen.

Und ich dachte bisher immer, Meister SOKRATES hätte seinerzeit den
"Schierlingsbecher" getrunken ...

Aber wahrscheinlich irre ich mich :dontknow: , denn ich war ja damals nicht dabei, um mit eigenen Augen zu sehen, wer was wann getrunken hatte - oder auch nicht ...:lachen:
 
AW: Und wie lautet bitte deine Frage?

Und ich dachte bisher immer, Meister SOKRATES hätte seinerzeit den
"Schierlingsbecher" getrunken ...

Aber wahrscheinlich irre ich mich :dontknow: , denn ich war ja damals nicht dabei, um mit eigenen Augen zu sehen, wer was wann getrunken hatte - oder auch nicht ...:lachen:

Wie überaus abgeklärt spiegelfechtend.
 
AW: Und wie lautet bitte deine Frage?

Und ich dachte bisher immer, Meister SOKRATES hätte seinerzeit den
"Schierlingsbecher" getrunken ...

Aber wahrscheinlich irre ich mich :dontknow: , denn ich war ja damals nicht dabei, um mit eigenen Augen zu sehen, wer was wann getrunken hatte - oder auch nicht ...:lachen:

(Hüstel) ... und warum glaubst Du, habe ich wohl 'Aristoteles' in Anführungszeichen gesetzt? Unter Fachleuten ist man sich einig, dass es sich dann manchmal um Ironie handeln könnte. :)

Anja neu, welches Bild meinst Du? Und überhaupt, die Fortsetzungen haben wenig mit Philosophie zu tun. Es ist ein Märchen.
 
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AW: Hinter den Spiegeln

Ali Az schrieb:
Mein wahrer Held hieß nämlich Aristoteles.
Er war in Wirklichkeit mein heimliches Idol und Vorbild.
...
Diese Sache mit dem Schierlingsbecher, die verzeihe ich dir nie.
...

Ali Az schrieb:
(Hüstel) ...
und warum glaubst Du, habe ich wohl 'Aristoteles' in Anführungszeichen gesetzt?

Unter Fachleuten ist man sich einig,
dass es sich dann manchmal um Ironie handeln könnte.
...

Komisch, mit meinen Augen kann ich auch bei größter Anstrengung
in dem zitierten Text aus "Wahrheit qua Wiederholung"
kein Apostroph in der Nähe von Aristoteles erkennen.


Will uns da womöglich Ali Az ganz unfachleutisch Streusalz in die Augen streuen ?


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
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