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Hass

Auch wenn manche den Begriff Trauma zum eigenen Vorteil missbrauchen ändert das nichts daran,
dass es sie gibt, und dass manche nicht überwunden werden können. Die Argumentation, dass Traumata
ja nicht so schlimm seien, und wer ein Leben lang leiden würde wolle die ja klingt für mich ähnlich
einer generellen Leugnung von Asylgründen, nur weil das Asylsystem von manchen missbraucht wird.
 
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Auch wenn manche den Begriff Trauma zum eigenen Vorteil missbrauchen ändert das nichts daran,
dass es sie gibt, und dass manche nicht überwunden werden können. Die Argumentation, dass Traumata
ja nicht so schlimm seien, und wer ein Leben lang leiden würde wolle die ja klingt für mich ähnlich
einer generellen Leugnung von Asylgründen, nur weil das Asylsystem von manchen missbraucht wird.
Die Bedingungen im eigenen Verstand kann jeder in den Griff kriegen.
Ein Asylsystem ist etwas grundlegend anderes, weil man in einem Land von den Entscheidungen anderer abhängig ist, die einen einschränken.

Es ist im Erwartungswert eher mit einer Sucht vergleichbar.
Jeder, der es genug will, kann sich ändern, aber nicht jeder kann es genug wollen.
 
Jeder, der es genug will, kann sich ändern, aber nicht jeder kann es genug wollen.
Das ist ein Postulat, das durch die Realität nicht bestätigt wird.
Wenn 100 Personen jeweils ein Trauma haben und 90 überwinden es, dann kann man lediglich gesichert sagen,
dass 10 es nicht überwunden haben. Aus welchem Grund, ist Spekulation.
Du meinst, die 90, die es geschafft haben würden beweisen, dass die restlichen 10 es ebenfalls gekonnt hätten,
wenn sie nur mehr gewollt hätten. Das ist aber völlig aus der Luft gegriffen, weil durch keinerlei Daten oder
Erkenntnisse gestärkt - denn jeder hat SEIN Trauma, das letztendlich einzigartig ist und aus der Tatsache, dass
Person A das Trauma X überwunden hat folgt nicht, dass Person B das Trauma Y überwinden können müsse.
 
dass
Person A das Trauma X überwunden hat folgt nicht, dass Person B das Trauma Y überwinden können müsse.
Tja dann stimmen wir da wohl nicht miteinander überein, denn ich glaube, dass es sich verallgemeinern lässt.
Ich gehe davon aus, dass sich auch das Trauma Y der Person B überwinden ließe, wenn sich die Lebensbedingungen ändern würden.
 
Der Glaube ist frei. Nur ergeben sich aus ihm keinerlei Pflichten für jemand Anderen.
Pflichten ergeben sich aus dem Verantwortungsbewusstsein.
Leistungen einfordern steht mit Zwang und nicht mit Pflicht in Verbindung.
Zumindest in einem eng gefassten Rahmen.
In einem weiter gefassten Rahmen fallen unter Pflichten auch naheliegende Interessen.
Diese Interessen zu verfolgen, wie für ein Kind zu sorgen, ist keine Pflicht, sondern eine Frage der Ethik.
So gilt es etwa in Indien als produktiv ein Kind totzuschlagen, wenn es ein Mädchen geworden ist, weil man sonst ja eine gesetzlich verbotene Mitgift zahlen muss, die sich kulturell eingebürgert hat, und die keiner haben will.
Ein klassisches Beispiel, für einen Vernunftfehlschlag.

Die missratene Vorstellung des Übermenschen, die es ja schon fast als Notwendigkeit erscheinen lässt, ein solcher zu sein, kommt in meinen Beispielen nicht zur Anwendung.
Ich spreche lediglich davon, dass es ein Verantwortungsbewusster Umgang mit einem Trauma ist, wenn man es loslassen will.
Um tatsächlich von Pflicht zu sprechen, muss auch der Betroffene geheilt werden wollen und die damit verbundenen Opfer erbringen wollen.
Denn dann hat er innerhalb seiner individuellen Lebensausrichtung diese Pflicht selbst gesetzt und der Betroffene versetzt sich so selber in die Lage sich zu helfen.
Das einzige worauf ich hinaus will ist, dass sich eben jeder nur selber in die Lage versetzen kann sich zu helfen.
Das Umfeld kann nur Unterstützung und Beratung anbieten.
 
Eine schwere Krebserkrankung ist unheilbar und man ist natürlich nicht daran schuld.
An einem Trauma ist man auch nicht schuld.
Man ist bloß selber schuld, wenn man sich weigert an der Auflösung des Traumas zu arbeiten.
So wie man theoretisch die Chemotherapie verweigern kann, obwohl man sie braucht.

Vergleichen könnte man es aber so:
Wenn man Übergewicht diagnostiziert bekommt, kann man Gewicht abnehmen.
So kann man auch in die Psychotherapie gehen und aktiv werden, wenn man an einem Trauma leidet.

Eine Krebserkrankung wäre mit einer Schizophrenie oder einer Bipolaren Störung vergleichbar.
Das gehört zum Teil der schweren Erkrankungen.

Man kann nicht einfach naiv alles gleichsetzen so wie du das gerade machst und das Wort Krankheit immer gleich bewerten.
Jede Krankheit und jedes Leiden hat andere Charakteristika.
Unsere modernen Traumata sind nichts anderes als Befindlichkeitsstörungen in unserem idealistisch geprägten Weltbild.
Sie zu lindern, sind unsere, der reinen Lehre der Empirie verpflichteten Therapeuten, schon aus Gründen der mangelnden Vergleichbarkeit nicht in der Lage. Wenn Der Betroffene das Glück hat, empathische Menschen zum Zuhören und Teilen zu finden, mag er seinen Seelenfrieden wiederfinden. Wenn er auf professionelle Therapeuten angewiesen ist, wird er lediglich dazu dienen, die Bildung deren Kinder zu finanzieren.
 
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Unsere modernen Traumata sind nichts anderes als Befindlichkeitsstörungen in unserem idealistisch geprägten Weltbild.
Das sagt vielleicht jemand, der nicht weiß wie es ist wegen psychischen Problemen die Kontrolle über Gefühle/Handlungen zu verlieren.
Ich würde ein Trauma eher als chronifizierung dieser Befindlichkeitsstörung ansehen, die weiter bestehen bleibt, selbst wenn es objektiv gerade überhaupt keinen Grund dafür gibt.
Es ist ein mittelmäßig problematisches Geschwür einer unausgewogenen Psyche, welches sich nach einigen Jahren desensibilisierung wieder gerade richten lässt.
Zu sehr verharmlosen soll man es auch wieder nicht.
 
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