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Glück?

lilith51 schrieb:
Glück?

sind diese beiden aussagen nicht irgendwie verwandt?

herzlich
lilith51

Hallo Lilith51,

So gesehen schon, die offensichtlich alleinige sexuelle Orientierung an der zweiten Aussage befriedigt mich nicht ganz.
Vielleicht komme ich zu einem Ergebnis, wenn ich den männlichen und den weiblichen Teil eines Menschen betrachte.
Oder vielleicht kann man überhaupt das sexuelle auslassen und sagen, das aktive ist das männliche.
Werde darüber nachdenken.

MfG

Triskell
 
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Rhona schrieb:
Das Glück des Mannes heißt: ich will;
Das Glück des Weibes heißt: er will.

Ekel erregend und frauenfeindlich finde ich diese Aussage.

Rhona


Rhona, ich verstehe deine Wut, kann sie aber nicht (mehr) teilen. Herr Nietzsche lebte in der 2. Hälfte des 19. Jh. und kann mich nicht mehr falscher Interpretation überführen, kann mich aber gerne gern haben :schaukel:

Das Glück des Mannes heisst: ich will
Das Glück des Weibes heisst: er will :jump1:
Das Unglück des Weibes wäre: er will nicht mehr (was auch immer!!!).

Also ist das doch irgendwie Glück, Resonanz.

Die Aussage kann man auch umkehren (das Weib [bei mir nicht negativ besetzt] an erster Stelle :engel2:), oder auch den Satz auf einer Linie schreiben, mit er/sie+sie/er. Herr Nietzsche möge im Grab rotieren, an unserem Glück kann er nicht mehr teilhaben.

Ist das jetzt männerfeindlich? Glaube kaum, aber Frauen können auch ganz schöne sexistische, männerfeindliche Sprüche ablassen (Anwesende selbstverständlich ausgeschlossen *looool*) und werden dafür nur ganz selten "bestraft". Seien wir doch ein wenig toleranter :autsch:

Resonanz gefällt mir überhaupt sehr gut. Es passen alle Antworten von Lilith hinein, Kathi bestätigt es auch mit ihren und meine (Das Glück ist für mich, in die lachenden Augen meiner Kinder, meines Partners, meiner Freunde... zu schauen.) findet dort ebenfalls Platz. Danke Triskell :umarm: .

Ein schönes, glückliches WE :clown3:
 
Rhona schrieb:
Auf er Suche nach der Definition des "Glücks", stieß ich auf ein Zitat Nietzsches aus " also sprach Zarathustra":

Das Glück des Mannes heißt: ich will;
Das Glück des Weibes heißt: er will.

Ekel erregend und frauenfeindlich finde ich diese Aussage.

Dass sie aus dem Zusammenhang gerissen ist, das weiß ich, aber die Wirkung dieser Aussage, ganz für sich allein gesehen, sagt doch alles aus.

Des Mannes Glück obliegt demnach zum größten Teil der Anpassungfähigkeit der Frau und deren Hintenanstellens der eigenen Bedürfnisse.

Glück ist nicht zu definieren.
Was mir als Glück erscheint, das kann für den Anderen zum Alltäglichen dazu gehören.
Glück ist eine sehr persönliche Empfindung und kann daher nicht pauschalisiert werden.

Rhona

Hallo Rhona!
Ich stimme dir zu, dass Glück für jeden etwas anderes bedeutet.

Doch das Nietzsche-Zitat kommt bei mir nicht so an wie bei dir.

Es heißt ja nicht, ICH WILL DICH (oder SIE). Es heißt einfach nur ICH WILL. Dem Mann genügt der eigene Impuls, er steht für sich allein.
Die Frau sucht Resonanz. Wenn ER WILL (wer auch immer, es muss mMn nicht einmal ein Mann sein), was sie will, dann entsteht ihr Glück.

Ich als Frau kann nur bestätigen, dass es mich glücklich macht, wenn das, was mir wichtig ist, also das was ich will, auch Zustimmung bei einem anderen findet (= das was "er will").

Wie allgemein gültig eine solche Aussage sein kann, wage ich nicht zu bewerten.

herzlich
lilith51
 
Rhona schrieb:
Auf er Suche nach der Definition des "Glücks", stieß ich auf ein Zitat Nietzsches aus " also sprach Zarathustra":

Das Glück des Mannes heißt: ich will;
Das Glück des Weibes heißt: er will.

Das Glück liegt beim männlichen Teil somit in der Befreiung eines Wunsches im positiven oder negativen Sinn
(Den der Wunsch ansich ist ja ein Drang bzw. eine Sehnsucht)
und beim weiblichen Teil in Resonanz?

MfG

Triskell
 
Trennung aufheben macht glücklich

Ach, dieser ewige Streit zwischen "männlich" und "weiblich" (= aktiv und passiv, schwarz und weiß, gut und böse......)!!!

...ist es denn nicht schon hinlänglich bekannt, dass wir selbst alle diese Anteile in uns tragen? Das "männliche" wie das "weibliche"?

...oder was sonst wäre die "Harmonie zwischen Ying und Yang"?

Erst die Verbindung der "Gegensätze" bringt´s wirklich - das Glück.

Für mich ist Glück in zweifacher Form erfahrbar:
1.) Die Umgebung/mein Umfeld nimmt mich wahr/nimmt mich auf/nimmt mich an/stimmt sich auf mich ein/teilt mir mit/teilt mit mir...=er/oder verständlicher ausgedrückt: es will mich.

2.) Ich erlebe mich aktiv/ich gehe meinen Impulsen nach/ich teile mich mit/ich verschmelze in meinem Tun/verschmelze mit anderen/bin ganz "ich selbst"/bin bei mir: =ich will/oder verständlicher ausgedrückt: ich bin.

und 3.) die Synthese von 1. und 2.: Ich darf so sein, wie ich bin - in einem Umfeld, das mich so sein lässt, wie ich bin. Ich darf mich mitteilen (ohne Einschränkung) - und mir wird mitgeteilt, dass das okay ist.
Ich bekomme von meiner Umwelt Geschenke und verschenke mich an meine Umwelt.
Ich verschmelze im anderen - das andere wird zum Ich. Ich gehe in Resonanz mit dem anderen, der/das andere geht in Resonanz zu mir.
Die Trennung zwischen ICH und DU ist aufgehoben.
...und genauso :umarm: schaut das aus!!!
Das ist für mich: RESONANZ mit LIEBE verbunden. (Manche sagen Ekstase dazu.)

Dank an Triskell: RESONANZ ist wahrlich ein wunderbarer Bestandteil der Glücksempfindung! Und wie Celine so treffend bemerkte, passt dieser "größte Nenner" perfekt auf die anderen Aussagen. - Dank an Celine.

Ob Resonanz und Liebe das gleiche ist - vielleicht?
Oder ruft Resonanz im Gefolge Liebe hervor?
Jedenfalls gehören diese Empfindungen für mich irgendwie zum Glück.

lg kathi
 
Glück

Es lachen, es entstehen
Im Kommen und im Gehen
Der Welt viel tiefe Welten
Die alle wieder wandern
Und fliehend durch die andern
Als immer schöner gelten.

Sie geben sich im Ziehen,
Sie werden groß im Fliehen,
Das Schwinden ist ihr Leben. -
Ich bin nicht mehr bekümmert,
Da ich kann unzertrümmert
Die Welt als Welt durchstreben.

(Robert Walser)
 
Ohne Glück keine Liebe - ohne Liebe kein Glück?

Wie sollte oder könnte man glücklich sein, wenn man für den Anderen, die Sache oder die Situation keine Liebe empfindet?
Allerdings kann man für jemanden, eine Sache oder eine Situation Liebe empfinden, obwohl man durch den Anderen, die Sache oder die Situation kein Glück erfährt. Kann man also von fehlender Resonanz sprechen?

Rhona
 
Was ist Glück?

Gebe ich mein Senf auch mal zu:

Glück ist das Annehmen und Leben seines Seins.

Glück ist, seine Gefühle zu fühlen, statt sie zu verdrängen. Verdrängung und Traumatisierung sind die kalte Hölle der Leere, das sich Leer-Fühlen, das Nicht-Fühlen. Das Leer-Fühlen einer Stelle, die gefüllt zu sein hat. Das Leer-Fühlen ist schlimmer als der Tod, denn der Tod ist nicht schlimm, der Tod ist Nichts - er füllt nichts, weil er auch keine Stelle bestimmt, die gefüllt zu sein hat.

Glück ist real sein.
Glück ist, seine Bedürfnisse zu kennen und für seine bedürfnisidentischen Ziele zu stehen und zu arbeiten.
Glück ist die Vergegenständlichung seiner Ideen, Glück ist unentfremdete Arbeit.
Glück ist, seinen notwendigen Broterwerb, als hassenswert zu fühlen und zu artikulieren, wenn er hassenswert ist, ohne ihn aufgeben zu müssen.

Glück ist, sich "mittig" und im kosmischen Gleichklang (mit dem Willen der in dir angelegten Natur) zu fühlen.

Man sagt oft: Du bist mein Glück, die Frau, die ich liebe, ist mein Glück. Die Arbeit, in der ich aufgehe, ist mein Glück. Das stimmt nicht ganz: Arbeit, Hobbys und Menschen sind lediglich die möglichen Objekte der Vergegenständlichung deines Glücks. Sie sind nichts als leere schillernde Seifenblasen des HABENS, die nur "Glück" bedeuten können, wenn du sie mit dem kosmischen Akkord deines entfalteten SEINS füllen kannst.

Ergo:

Glück ist nicht
- zu haben
- Geld zu haben
- den schönsten, gut verdienendsten oder klügsten Partner zu haben

Glück ist
- sein. (siehe: "Haben oder Sein" von Erich Fromm)


Glück ist, Verluste zu fühlen, anzunehmen und zu akzeptieren - "Ja" zu sagen zur Realität. Und den Platz zu finden, in dem man unentfremdet aufgehen kann.
Glück ist, das Glück zu fühlen. Glück ist aber auch, die Trauer zu fühlen, wenn das Traurigsein ansteht. Verdrängung ist die kalte Hölle - den Schmerz empfindest du dagegen als süßen Schmerz.

Glück ist die Fähigkeit zum Verzicht, das Aufgehen in Anderen,
die angebrachte Abgrenzung von ihnen,
die angebrachte Abgrenzung von sich.
Glück ist nicht weichzeichnen, nicht die Propaganda positiven Denkens. Glück sucht, sieht und wertet den Gewinn. Aber es schaut auch nach den Gefahren des Verlustes aus, versucht ihn zu verhindern und sieht aber seinen Eintritt ein, wenn er eingetreten ist.
Glück ist die Hingabe an die WIRKLICHKEIT!

Glück ist, die Ursache für das Glück anderer zu sein.
Glück ist eine innere Positionierung zu sich und der Welt.
Glück ist Selbständigkeit und Souveränität als auch eine gewisse Distanz zu dir selbst, die dich über dich lachen lassen kann, die dich loslassen kann. Glück ist Liebe als auch die Selbst-Liebe und die nichtkasteiende Selbstkritik. Glück ist, eine Liebe in sich zu tragen, die dir selbst verzeiht.

Glück ist, die Fülle der Gefühle zu leben, die das Leben dir gibt. Unglück ist, sie auszugrenzen, denn alle diese Gefühle erheben den Anspruch, durch dein Fenster der Gegenwart zu steigen und GELEBT zu werden!


Glück ist Aufrichtigkeit.
Glück ist, sich der Schwerkraft der Wirklichkeit, der Intuition, den Ahnungen und der ERKENNTNIS hinzugeben, "Ja" zu sagen zu dem, was in dir an Glauben, Zweifeln, Wissen und Neugier IST.
Dich aus der Schwerkraft dieser Wirklichkeit zu reißen, sich Weltbildern hinzugeben, die dieser Realität nie standhalten können, um einen zweifelhaften "Trost" zu suchen, um deine elementare Lebensangst, die Angst vor dem Tod, zu betäuben, kann nicht die Basis deines Glückes sein.
Religion (im Sinne der herrschenden Religionen) ist nicht die Basis deines Glücks.
Der Boden deines Glückes ist die REALITÄT. Die Realität, die aus dir sprudelt und sich dir stellt.

(aus: Wo gehe ich hin?)

Gysi
 
Was den früher angesprochenen Unterschied zwischen weiblich und männlich angeht, so kann ich nur von meinen Beobachtungen sprechen:

Oft opfern sich Frauen zum Wohle einer Beziehung auf. Das bekommen die Männer meistens erst dann mit, wenn es zu einem Streit kommt. Es gibt auch Männer, die es mitkriegen und dann ausnutzen. Dieses Modell kommt in vielen Ehen vor. Ich kenne aber auch ein Paar, bei dem es genau andersrum war und es dann zu einer Trennung kam.
 
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hkf8997lp schrieb:
Was den früher angesprochenen Unterschied zwischen weiblich und männlich angeht, so kann ich nur von meinen Beobachtungen sprechen:

Oft opfern sich Frauen zum Wohle einer Beziehung auf. Das bekommen die Männer meistens erst dann mit, wenn es zu einem Streit kommt. Es gibt auch Männer, die es mitkriegen und dann ausnutzen. Dieses Modell kommt in vielen Ehen vor. Ich kenne aber auch ein Paar, bei dem es genau andersrum war und es dann zu einer Trennung kam.
Zu meinem Glück kenne ich auch das sowohl als auch in wunderbarem Wechsel. :sekt:

Wobei von "Aufopfern" dann keine Rede sein kann.
 
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