SchoeneneueWelt
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Das ist nicht ganz richtig. In seinem Erstlingswerk "Die Geburt der Tragödie" (1872) ist er ein knallharter deutscher Nationalist. Später dann in seiner mittleren und späten Schaffensperiode allerdings nicht mehr. Bei Kriegsbeginn gegen Frankreich 1870 hat er sich ja auch umgehend als Kriegsfreiwilliger gemeldet, um mit der Waffe in der Hand gegen Frankreich zu kämpfen. Die Schweiz, wo er Professor war, erlaubte ihm aber nur als Krankenpfleger teilzunehmen.
Interessant finde ich diesen Wandel....
Im Prinzip eine Metapher die schon für den "typischen deutschen" stehen könnte.
Die späte Selbsterkenntnis dass das "eigene" fernab einer kunstbasierten Kultur ist und
die Tragödie seines persönlichen Zerfalls nach Ablehnung des selbigen.
Er nannte sich ja später "staatenlos".
Im Grunde war er kein Förderer des Nationalismus aber er hat ihm event. ungewollt die Erkenntnis
geliefert wie schicksalhaft die deutsche Identität ist.
Es bedurfte "nur" diese Erkenntnis aufzugreifen und sie in die "Tat" umzusetzen..... die Tragödie wurde
zum Drama.