Bin wiedere daaaa
Dialektik
Auf geht`s. Quelle: Brugger, Walter,Herder,Freiburg /Breisgau, 1976
Der Begriff hat in der augenblicklichen Diskussion ein großes Ausmaß an Verworrenheit angenommen. Die Geschichte des Begriffes vermag etwas Klarheit in diesen Begriff zu bringen.
Bei Platon bedeutet D. die aus der Diskussion gegenteiliger Meinungen erwachsende Wissenschaft.
Ursprünglicher Ort der D. ist die Unterredung ( Dialog). Aber schon er meint mit d. mehr als bloße Unterredungskunst.
„Dialektik umschreibt eine bestimmte logische Prozedur, mit deren Hilfe Sachprobleme auch unabhängig von den Dialogformen erörtert werden.“ S. 64
DIALEKTIK ist bei Platon: Wissenschaft des Seienden selbst, d.h. der Ideen;
vieldeutige Perspektivität des Geflechts des Seienden;
Bereitschaft , Ausdauer und Wandlung der Seele
Bei Aristoteles erhält D. eine doppeldeutige Stellung -.Jetzt „übersetze ich mal – ohne Anspruch, dass das, was ich schreibe, auch von mir richtig verstanden wurde.-
Ursprünglich war D. bei ihm die Gesamtheit der Logik, später meinte er eher, das D. „ eine bloß Wahrscheinlichkeit beanspruchende Argumentationsform bedeute“ (S. 64)
So dachte man im Mittelalter /Scholastik)
Kant versteht unter DIALEKTIK eine Logik des Scheins,. Er meint damit die Aufdeckung der aus der Natur und der Vernunft hervorgehenden Widersprüche.
Bei Fichte, Hegel und Schelling wird die Sicht – und Reichweite der Dialektik sehr erweitert. Hegels Philosophie gilt als schlechthin dialektisch..
Er hat D. nie wie Fichte die Dialektik als universale Denkmethode angesehen ( erinnert Euch: These, Antithese, Synthese) und ist schärfster Kritiker solchen Formalismus.
Dialektik ist bei Hegel nur eines, wenn auch wichtiges Moment im vernünftigen oder begreifenden Denken.
Denken ist bei ihm Tätigkeit und somit V e r m i t t l u n g .Das heißt, es schließt die Vermittlung des Anderen mit ein.
Er entwickelt dann ein System, in das er die eigentlichen dialektischen Kategorien: Negation, Widerspruch einbaut.
Also ist nach ihm Dialektik eine ganz bestimmte Denkform, die uns sagt, wie denken artikuliert werden kann.
Marx hat dann dieses Modell umgestülpt, indem er sagte, dass Welt nur durch Aufstellen von „Gegensätzen“ begreifbar wird.
Heute sieht man ( Popper) unter dem Begriff Antagonismus Dialektik auch häufig nur als eine heuristisch methodische Kategorie, freilich immer auch als sehr wichtige.
Uff.... Das war aber sehr interessant für mich. Kam mir beinahe wieder wie im Proseminar vor.
Du siehst also, Gusy, wir lagen beide völlig richtig, auch wenn wir keine Fachphilosophen sind.
Eigentlich schade, dass wir hier keine/ n zur Regulation unserer ausufernden Vermutungen haben.