Original geschrieben von majanna
"Freiheit ist für mich zu wissen, was ich brauche und auch Wege zu kennen, es mir zu besorgen ... egal was es ist und wie es "herkömmlich" bewertet wird !
lg daggi"
Liebe Daggi,
das ist ein praktischer Freiheitsbegriff, den Du uns anbietest.Er ist einsichtig.Könntest Du diesen Freiheitsbegriff auch an allen anderen Menschen abfragen? Oder könntest Du Dir vorstellen, dass Deine Freiheit andere Menschen einengt? Beispiel

wie alle Beispiele überzogen und nicht so angelegt, dass ich glaube, Du tust das , was ich jetzt schreibe).
1. Auf alle anderen abfragen
Das interpretiere ich jetzt mal frei für mich ... wenn alle so leben würden, fände ich persönlich das Zusammenleben viel einfacher ... Jeder würde für sich selbst sorgen, dass es ihm gut geht und nicht - wie normalerweise - von anderen erwarten, dass sie ihn glücklich machen ...
2. Meine Freiheit engt andere ein
Ja - manchmal ist es so ... dann heißt es klar, der stärkere gewinnt

... ehe meine Freiheit eingeschränkt ist, schränke ich lieber andere ein ...
Beispiel: Eine unserer Kolleginnen (wir sind immer 4 in einer Schicht) ist furchtbar dominant. Das äußert sich dadurch, dass sie ständig der Aufmerksamkeit bedarf und wenn sie die nicht bekommt, wird sie laut, albern, rennt rum, macht Unsinn ... kurz, sie ist sehr anstrengend ... Die Ermahnungen der Anderen führen nur dazu, dass sie noch anstrengender wird. Ich habe herausgefunden, dass ich super mit ihr harmoniere, wenn ich einfach mitmache ...

...
Wir zwei sind dann frei - zwei leiden unsäglich ... C´est la vie !!!
Du weißt, dass Du ein bestimmtes Produkt brauchst (Superrennwagen) . Der Besitz würde Dich absolut frei machen.
Dein Geld reicht nicht.
Du begehst eine strafbare Handlung, um zu Geld zu kommen.Damit schädigst Du andere in ihrer Freiheit - Besitz
Das ist ein schlechtes Beispiel, weil ich nicht an Materiellen Dingen hänge. Wenn ich sie habe, gut ... wenn nicht auch gut ... und wenn ich wirklich etwas brauche, von dem ich denke, dass ich ohne sterben würde, wie z.B. meine Spülmaschine ... dann habe ich immer legale Wege gewählt, um mir zu besorgen was ich brauche und bei mir ist es meistens sogar so, dass das, was mir fehlt, irgendwie zu mir kommt ... In Äscht !!!
Du verliebst Dich in einen Mann. Deine Reize hauen ihn um. Aber er ist verheiratet. Nimmst Du Dir die Freiheit, ihn "zu erobern"?
Ja klar ... da hören doch immer zwei dazu und wenn er bereit ist, sich mit mir einzulassen, ist mE seine Ehe, Beziehung nicht das, was sie sein soll ... Ich halte nichts von falschen Moralvorstellungen ... Außerdem kann es doch auch sein, dass er dadurch wieder zu seiner Frau zurückfindet ... Habe ich schon erlebt und es macht auch glücklich ...

Wenn ich in Beziehungen gelebt habe, hatte ich nie Interesse an etwas neuem und wenn doch, habe ich das alte erst beendet ...
Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich bin frei ... warum soll ich die Verantwortung für den anderen übernehmen ?
Sinn dieser Frage und der Beispiele: Kannst Du Dir vorstellen, dass wir Menschen eben nicht immer frei sein können, weil, wie ich schon sagte, die Freiheit des Einzelnen immer auch die Freiheit der anderen ist.
Ich betone nochmals: Deine Freiheit ist ehrlich und offen definiert. Sie ist psychologisch voll einsichtig.
ABER (Du kennst mich inzwischen- nicht boshaft, sondern nachfragend): Kann jeder Mensch Freiheit so ausleben? Spielen bei dem "Besorgen"(siehe oben) nicht doch ethische Überlegungen eine Rolle und können diese die Freiheit des Individuums einengen?
lbg. Majanna
Ja klar ... aber das ergibt sich von selbst ... durch die Liebe, wie Binchen das schon so schön gesagt hat... Ich erlebe das mit meinem Sohn immer wieder; er engt meine Freiheit ganz schön ein... ich enge seine Freiheit gewaltig ein ... ich vermute mal, in jeder Partnerschaft ist das so ... da müssen Kompromisse gemacht werden ...
Auch im Umgang mit anderen mache ich Kompromisse, einfach weil ich ansonsten so viele Freiheiten genieße, kann ich locker auch mal einstecken und zurückstecken ...
Ich denke mal, es ist auch eine Frage der Priorität ... wenn mir etwas sehr wichtig ist, bestehe ich auf meiner Freiheit ... egal wo ... dafür mache ich woanders dann wieder Kompromisse oder gebe sogar ganz nach ... wenn es mir eben nicht so sehr viel bedeutet ...
Auch das ist für mich Freiheit ... nicht aus Prinzip auf etwas bestehen müssen, sondern auch echten Grenzen heraus, anderen Grenzen setzen ...
lg daggi