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Fallen fallen

Tanz

Meine Flügel erhoben sich
Um zu tanzen
Der Wind säuselte durch die Federn
Die Flügel bäumten sich auf
Schwebten federleicht
Strahlten
Ihre Spitzen streiften die Wolken
Tränengleich
Rann der Tau an ihnen herab
 
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Stille

die bäume tragen
rotseidene federn
so rot wie blut
siehst du sie tanzen
sie tanzen
in nächtlicher glut
 
Atem

Die Wolken brachen
Und befreiten das Licht
Erde atmete auf
Wasser regte sich
Der Wind neigte die Bäume leise
Einsam
schwebte der Adler im Flug
 
Weiß

Weiße Blume,


strahlendes Weiß
weiß
ist die Reinheit,
die Farbe des Friedens
das Federkleid der Taube,
Vertrauen der Welt –
unendlicher Glaube
 
Dunkle Weiten

Mir scheint es ist
Eine von diesen Zeiten
Wenn du vor allen
Menschen fliehst
Eine von diesen Zeiten
Wenn du den Weg zu
Deinen Füßen nicht siehst
Eine von diesen
Dunklen Weiten der Nacht

Oh es ist
Eine von diesen Zeiten
Wenn Hoffnung und Tod
Nah beieinander liegen
Trotzdem die Träume
Am höchsten fliegen
Von jeder Zeit
Und immer noch
Ist der Himmel zu weit

Eine von diesen Zeiten
Unnahbar spannt
Sich der Regenbogen
Hoch über dich hinweg
Und deine Hände reichen
Ausgestreckt
Niemals zu den Sternen hinauf
Und die Sehnsucht ist
Gerade erst in dir erwacht
Oh es ist
Eine von diesen
Dunklen Weiten der Nacht

Mir scheint es ist
Eine von diesen Zeiten
Wenn Jubel
Tödlicher Trauer gleicht
Eine von diesen Zeiten
Wenn selbst der Tag
Vor deinen Füßen weicht
Eine von diesen
Dunklen Weiten der Nacht
Oh es ist
Eine von diesen Zeiten
Wenn der Weg deines Lebens
Bis zum Nichts hin führt
In eine von diesen
Dunklen Weiten der Nacht
 
wie Schnee

als ich noch liebte
da meinte ich
das Glück in den Händen zu halten
es war weiß und strahlend
und rein
und ich wollte es nimmermehr loslassen
als mein Glück drohte zu schmelzen
bedeckte ich es mit den Händen
doch ach
es half nichts
gar nichts
es zerfloss nur umso schneller
wie Sternentau
ich konnte es nicht halten

ich erkannte
dass ich Schnee in meinen Händen hielt
weiß und strahlend
und rein
und der Schnee taute in meinen Händen
und ward zu Wasser
und das Wasser rann mir durch die Finger
und verschwand
nichts konnte ich halten
gar nichts

mir wurde bewusst
dass es nie mehr dasselbe sein würde
ich könnte Glück nehmen
wie Schnee in meinen Händen halten
doch der Schnee wäre anders
wäre nicht mehr so schön wie er mir war

tauendes Wasser bleib mir nur noch
der letzte Tropfen fiel hinab
und ich war allein

nur noch eine kühle Nässe
erinnert mich an das Glück
 
Loslassen

ein junger Vogel
lag im Gras
unbeholfen hob er den Kopf
er war viel zu schwer für ihn
und die Flügel so klein
der Schnabel öffnete sich
ein schwacher
ein hilfloser Laut kam hervor
er flatterte vorsichtig mit den Flügeln
schnell
unbeholfen
vor meinen staunenden Augen
erhob er sich in die Luft
ganz kurz
dann lag er wieder da

unermüdlich war er
mit seinem Schicksal
fand er sich nicht ab
nochmals
nochmals
lernte er fliegen?
konnte er's denn?

seine Federn
trugen ihn nur kurz
Erfahrung
konnte ihn nicht belehren
Neugier allein
war genug für ihn
um sich zu versuchen

und er versuchte sich als Vogel
immer wieder
wieder
und mit einem Mal
war er fort
wohin?
durch die Bäume
am Himmel entlang
über Wolkentäler
mein Staunen begleitete ihn
und mein Wissen
dass er zu schwach war

ich glaube er fiel hinab
aber sagen?

sagen kann ich es nicht
 
Tanz des Dämons

Eines Nachts
war ein Dämon bei mir
bleich wie das Licht des Mondes
düster wie die Ewigkeit
er tanzte mit fliegenden Schatten
bat stumm um stummes Schweigen
wollte klagend Fragen wissen
die zerrten an zarten Lebensfäden
die gähnten nach Unendlichkeit
die zitterten in dunklen Ecken
starben jeden Tag
und jede Nacht

fragte fragend nach Fragen...
nur die erlösende Antwort
die das Schweigen bricht
Unsicherheit befreit
das Herz der Finsternis erlischt

nur diese Antwort
die zählte für ihn nicht


Ich habe sie nie gefunden.
 
Schweigen

Ich rief
still
fremd
leise
anders
fragend
durch Mondenschein hindurch

unter dem Teppich der Nacht schallte es
still
fremd
leise
anders
zagend
durch Mondenschein zurück

vergessene Schritte
auf stummem Pfad
hallten leise
und verzagt
ganz allein
wollten nichts wissen
nichts müssen
außer - leise sein
und Ruhe nicht stören


(Anm. d. Autors: Die Gedichte sind natürlich vor allem zum Lesen da. Aber ich freue mich auch über Kritik, Anregungen und Ratschläge)
 
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nächtliche Gedanken

Ich ging durch die Straßen
in nächtlichem Licht
der Regen tröpfelte leise
die Fenster waren beleuchtet
doch die Läden
waren leer
denn in der ganzen Stadt
gab es niemanden mehr
einsam stand ich
sie waren fort
irgendwohin
wohin?

Ich weiß nicht
mag sein, dass es Einbildung war
doch ich fühlte mich allein
vielleicht
dachte ich
öffnen die Läden
nur nicht für mich
vielleicht
sind für andre die Straßen bevölkert
die Läden freundlich und hell
vielleicht
ist für andre die Welt ganz bunt
vielleicht
öffnen die Läden
für andere Leute

ja vielleicht
öffnen die Läden
nur nicht für mich
vielleicht...

Vielleicht liebe ich.
 
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