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Fallen fallen

F

flying dreams

Guest
Die Sonne stand tief als der Regen noch fiel
Sie vergoss ihr leuchtendes Rot
Doch die Wolken verdeckten ihr einsames Spiel
Zwischen Tag und Nacht, zwischen Leben und Tod
Und die Tropfen fallen

Wie Wolken sich in den Himmel türmen
Und die Tropfen fallen hinunter, hinunter
Die Bäume gepeitscht von heftigen Stürmen
Alles geht im Wasser unter
Und die Tropfen fallen

Die Erde erreicht kein wärmendes Zeichen
Das Grau ist viel zu dicht und zu schwer
Letztendlich muss Leben dem Tode weichen
Und schließlich ist keines mehr
Und die Tropfen fallen

Fallen in einer Welt
In der nichts mehr hält
Und die Tropfen fallen

Erst im letzten Augenblick, da gaben
Die Wolken den Blick nach oben frei
Diesen Moment durfte der Himmel haben
Und die Sonne schickte ein letztes Mal
An den Wolken vorbei
Einen einzelnen Strahl noch nach
Zu fragen, ob da jemand sei
Zu sagen, dass da noch Hoffnung werde
Zu versprechen, dass sie schließlich siegen müsse

Es war dieser letzte Strahl
Der sich im letzten Tropfen brach
Ein Blitzen von Farben
Dann war es vorbei
Und der Tropfen
Fiel auf die Erde
Und sprang
entzwei
 
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AW: Fallen fallen

Über den schwarzen
Himmel der Nacht
Spannen sich meine
Regenbogenfarbenen
Träume,
die ziehen hin
zum Licht.
 
Fragen verschollen

Da war einst ein Mann,
Alt und weise,
Der sah mich ernst an
Und sagte dann leise:

Sage, wann wird es Morgen am schönsten sein?
- Am Morgen, wenn der Tag nicht von Hektik entstellt.
Wo ist das Wasser noch frisch und rein?
- Am Anfang, wenn es von der Quelle zum Bach hin fällt.
Welcher Mensch hat nichts Böses im Sinn?
- Das Kind, das die schlimme Welt nicht kennt.
Wo schwimmen all die Fische hin?
- Dorthin, wo niemand Müll im Wasser versenkt.
Welches Lied singt der Wind in den Bäumen?
- Das Lied von den ungeträumten Träumen.
Wovon flüstern die Meereswogen?
- Von Ländern, durch die sie durchgezogen.
Und wann, wann wird auch das letzte vergehn?
- An dem Tag, an dem wir kein Leben mehr sehn.

Dann ging er fort
Und ich blieb hier.
Er drehte sich noch um zu mir.

Er war so alt, dem Tode nah,
Doch was ich in den Augen sah
War Hoffnung und Leben
- und die Bitte, die Fragen weiterzugeben.
 
Tod

Du rennst fort
Vor dem Tod.
Du rennst
Und vergisst:
Wenn du stolperst
Bist du vielleicht schon
In seinem Reich.

Du rennst fort
- vor einem Schatten
Rennst du fort!
Er ängstigt dich.
Du denkst es ist der Tod.
Merkst du denn nicht,
dass du lebst,
geboren wirst
und stirbst?
Tot bist du schon jetzt,
weil du irgendwann
ihm gehörst.
Während du rennst,
rennt er mit dir,
Hand in Hand.
 
Himmel

blau
weiß
grau
heller sonnenschein
regen
mit fallenden lanzen
aus wolkensuppe
die grau ist
ein suchender blitz
kurz
pfützen
dann blau
gelbe sonne strahlt
versichert
lebenskreislauf
ewigkeit
ich weiß
ich kann sterben
wenn ich sterbe
ist der himmel
vielleicht grau
bin ich auch tot
der himmel wird
bestimmt wieder blau​
 
Der Apfel

Im Garten Eden
In der Mitte
Steht der Baum der Erkenntnis.
Und dem Menschen
Verlangte nach Erkenntnis.
Eva griff nach dem Apfel,
Und der Apfel fiel.
Er fiel in das Wasser
und die Welt dürstete.
Er fiel in das Brot
Und die Welt hungerte.
Er fiel in die Hoffnung
Und die Welt hungerte nach Hoffnung,
denn sie verzweifelte.
Er fiel in die Liebe,
und die Welt hungerte nach Liebe,
denn sie hasste.
Er fiel in das Licht
Und die Welt hungerte nach Licht,
denn es ward finster.
Da sprach Gott:
„Es werde Licht!“
Und es ward Licht.
Und Gott sah nach dem Menschen
Und sah, dass es gut war.
Und er sprach zum Menschen:
„Die Erkenntnis suchtest du
Und dadurch fandest du sie.
Das Paradies wirst du suchen
Und es dadurch verlieren.
So lebe Mensch,
und sterbe,
und suche
was du doch nicht finden wirst.
 
Am Pfad meines Lebens

Durch viele Orte
musste ich gehen,
durch viele Orte,
sonnige Wiesen,
schattige Hecken,
finstere Wälder,
wolkenhohe Berge
und tiefe Täler,
führte der Pfad meines Lebens.
An vielen Orten,
liegt meine Kindheit begraben,
geboren aus Hoffnung,
aufgereiht
am Pfad meines Lebens.

Herrliche Träume,
einst gewebt
aus dem Wasser des Lebens,
jetzt nichtig,
nicht wichtig,
gefallen in der Erkenntnis,
gestorben durch Erfahrung,
liegen unter
dem hölzernen Kreuz,
kalten Grabsteinen gar.
Ich begrub sie
Im Angesicht der Erkenntnis,
sang:
lebt wohl,
ihr meine lachenden Träume,
verwelkt,
am Pfad meines Lebens.

Herrliche Träume:
Sagenumwobene Schätze
vom kristallplätschernden Funkenstrand,
goldgepunktete Marienkäfer,
gewachsen an südlichen Hängen,
sonnenzaubernde Blütenwunder
aus hellblauem Frühlingsdunst,
wassertanzende Tauben und Raben,
die silberne, lächelnde Elster,
liegen kalt und tot,
aufgereiht,
am Pfad meines Lebens.

Ruhet in Frieden,
ihr lächelnden,
ihr sonnigen Träume,
ruhet in Frieden,
begraben am Pfad meines Lebens.
 
Ferne

Der Himmel ist weit,
kein Ende zu sehn.
Der Himmel ist groß,
ich muss unten stehn.
Könnte ich fliegen,
ich flöge fort:

zum Ende des Himmels
dem Friedensort.
 
Ozean

Schau sie dir an, die Wellen,
die auf den Weiten des Meeres spielen.
Schau sie dir gut an,
vergesse sie niemals.
Sie treiben auf dem Ozean,
entstehen, verschwinden.
Sie spiegeln das Licht der Sonne wider,
bis sie sich ihm entwinden.
Sieh dir die Wellen an,
schaust du wirklich zu?
Du musst sie dir gut merken:
Eine von ihnen bist du.
 
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einsame Trauer

Ein silberner Vollmond
Und diamantene Sterne
In heller, goldener Sonne.
Schimmernde Abendröte
Und ein verheißender Regenbogen
In tiefster Nacht.
Ein träumendes Licht,
Das die Welt erfüllt.
Selbst der Wind
Hält den Atem an,
Denn verschollen
Im Meer des Lebens
Ist die Träne
Aus dem Angesicht des Himmels.
 
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