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Ethik News Ticker

AW: Ethik News Ticker

Jeder geht halt mit dem Philosophen, mit dem er am liebsten geht ....:clown2:
Und mit Meister KANT kommt man schon ein gutes Stück weit ...
behauptet moebius
 
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AW: Ethik News Ticker

Das heißt im Klartext: Wenn ich die "Goldene Regel" in Bezug auf andere Menschen anwende, dann gehe ich immer davon aus, was ich als "negativ" oder "böse" empfinde.

Ich glaube, ich muss mich ein wenig korrigieren. Denn meine oben angeführte Aussage trifft eigentlich nur auf die negative Formulierung der "goldenen Regel" zu (Sprichwort: "Was du nicht willst, das man dir tu', das füg' auch keinem anderen zu".)
Auf die positive Formulierung der "goldenen Regel" trifft meine Aussage jedoch nicht zu ("Bergpredigt", Mt 7,12: "Alles nun, was ihr wollt, dass die Menschen euch tun sollen, ebenso sollt ihr auch ihnen tun".).

Ich bleibe aber definitiv bei meiner Feststellung, dass die "goldene Regel" grundsätzlich nur von einem egozentrischen Standpunkt aus anwendbar ist.

Egozentrik: Verhaltensweise, die die eigene Person als Zentrum allen Geschehens betrachtet.
egozentrisch: ichbefangen, ichbezogen.
 
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AW: Ethik News Ticker

... übrigens hat auch Peter Singer in seinem Werk "Wie sollen wir leben? - Ethik in einer egoistischen Zeit" eine Variante des "Wie du mir, so ich dir":
"Tun sie denen Gutes, die ihnen Gutes tun, und schaden sie denen, die ihnen Schaden zufügen." (S. 164)

Natürlich ist die "goldene Regel" vom Ego aus gedacht (ich kann mir nicht vorstellen, wie man anders denken können soll...) - aber das ist im Grunde genommen jeder ethische Grundsatz...
 
AW: Ethik News Ticker

Die Ethik des Meister Schopenhauer hat schon sein einstiger Bewunderer Nietzsche aus den Angeln gehoben (aber zugegeben, Nietzsche hat keine Grundlage für eine denkbare neue Ethik geschaffen, sondern nur widerlegt, was nicht mehr haltbar ist).

Nietzsche hat praktisch doch jede Ethik aus den Angeln gehoben, die nicht von ihm geschaffen ist:

Zu den grundlegenden Erfahrungen in Nietzsches Leben gehört die Erfahrung des Tragischen und des Todes. Aber er flüchtet nicht in Weltverneinung, wie sie Schopenhauer in "Die Welt..als Wille und Vorstellung" angesichts des Grauenvollen des Leben predigt, sondern seine Lösung heißt: Weltbejahung noch im Angesicht des Untergangs, gewonnen am Phänomen der griechischen Tragödie und an der griechischen Kunst. Nietzsche bezieht also eine entscheidende Gegenposition zu Schopenhauers Pessimismus und Mitleidsethik, aber auch zu jener Moral, wie sie in den zehn Geboten bis zur Bergpredigt, in der sokratischen Gleichung zwischen Tugend und Wissen bis hin zu Kants kategorischem Imperativ zum Ausdruck kommt, da alle diese Gebote und Imperative für ihn im Widerspruch zum Leben stehen.


Quelle:
http://www.ursulahomann.de/NietzscheUndDasChristentum/kap011.html

Ich bin der Meinung, dass die Ethik von Arthur Schopenhauer an den einzelnen Menschen zwar hohe Anforderungen stellt, aber als für die Allgemeinheit durchaus wertvoll anzusehen ist.


Zitat von Oktoberwind:
1.) übrigens hat auch Peter Singer in seinem Werk "Wie sollen wir leben? - Ethik in einer egoistischen Zeit" eine Variante des "Wie du mir, so ich dir":
"Tun sie denen Gutes, die ihnen Gutes tun, und schaden sie denen, die ihnen Schaden zufügen." (S. 164)

2.) Natürlich ist die "goldene Regel" vom Ego aus gedacht (ich kann mir nicht vorstellen, wie man anders denken können soll...) - aber das ist im Grunde genommen jeder ethische Grundsatz...


ad 1.: Damit läuft man m. E. zumindest nicht Gefahr, eine Ungerechtigkeit zu begehen.
ad 2.: Wie wäre es mit Empathie?
 
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AW: Ethik News Ticker

Harald (eben oben):

Natürlich ist die "goldene Regel" vom Ego aus gedacht
(ich kann mir nicht vorstellen,
wie man anders denken können soll..
.)

Kann ich auch nicht ... :)

Aber wie steht es mit der (sogenannten)
Intuition? :confused:

Aus ihr entsteht doch oft (?) etwas
(unerwartet) Neues ...
 
AW: Ethik News Ticker

Ich glaube, ich muss mich ein wenig korrigieren. Denn meine oben angeführte Aussage trifft eigentlich nur auf die negative Formulierung der "goldenen Regel" zu (Sprichwort: "Was du nicht willst, das man dir tu', das füg' auch keinem anderen zu".)
Auf die positive Formulierung der "goldenen Regel" trifft meine Aussage jedoch nicht zu ("Bergpredigt", Mt 7,12: "Alles nun, was ihr wollt, dass die Menschen euch tun sollen, ebenso sollt ihr auch ihnen tun".).

Ich bleibe aber definitiv bei meiner Feststellung, dass die "goldene Regel" grundsätzlich nur von einem egozentrischen Standpunkt aus anwendbar ist.

Egozentrik: Verhaltensweise, die die eigene Person als Zentrum allen Geschehens betrachtet.
egozentrisch: ichbefangen, ichbezogen.
Harald
Ohne Egozentrik, das heißt, die Erkenntnis zu haben, dass Du er wichtigste Mensch in Deinem Leben bist, wirst Du gelebt, anstatt selber zu leben.
Es ist nur ein Irrtum zu glauben, der Mensch sei im Grunde ein Egoist. Da widerspreche ich auf das Schärfste bzw.erkläre dann damit den Egoismus für gut und lebensnotwendig.
Der Mensch als eine biologische Frühgeburt ist eben noch sehr lange auf die Brutpflege seiner Eltern angewiesen. Wer diese biologische Frühgeburt als Erwachsener als eine eigene Persönlichkeit wahrnimmt und auch so behandelt, braucht sich keine Gedanken um Mitleid oder Egoismus zu machen, da fließt das Eine von selbst in das Andere über und ergänzt sich.
Diese Ergänzung wird noch zu oft als Dummheit verlacht und deswegen fehlt sie heute an allen Ecken und Enden.

meint :waesche1: :schaf: rg
 
AW: Ethik News Ticker

du tust so, als ob die goldene regel fix sei und selbst erklärend ist. ist sie nicht. sie ist wichtiger teil der moral. aber zu wenig für moralphilosophie.
Hallo chrismartin,
moebius tut nicht so. Es ist so! Das kannst Du aber nur im selber ausprobieren und leben bestätigen. Das Denken hilft hier nicht. Da geht eben probieren über studieren.
in diesem fall heißt das, du musst, wenn du die goldene regel in diesem fall (wir züchten schmerzensfreie tiere) anwenden willst, folgende fragen bedenken und beantworten:
Nein das muss keiner. Denn zur goldenen Regel gehört für mich auch dass ich niemandem meine Gedanken aufzwingen will, selbst wenn es bei Dir schon mal so angekommen ist.
Da gilt höchstens die Überlegung, werde ich jetzt zu etwas gezwungen oder nicht?
Hier schreibst Du deutlich du musst, das ist eine Vokabel, die alle Widerstände in einem nach Freiheit strebenden Individuum mobilisiert und zu Recht. Denn es gibt die Freiheit der Gedanken und Meinungen.

1. sind tiere (voll)mitglied der moralischen gemeinschaft, wenn ja, warum? wenn nein, muss ich die goldene regel ja nicht auf sie anwenden.
Tiere sind Kreaturen und entweder nehme ich sie als etwas Schützenswertes und mein Leben bereicherndes wahr oder lediglich als Mittel zum Zweck.
Da liegt immer die die Entscheidung des einzelnen Menschen. Ich werde mich immer dafür einsetzen, das Menschen wie Tiere würdevoll behandelt werden-

2. wenn jemand keinen schmerz mehr fühlt, habe ich dann nicht sein glück vermehrt? und wenn ja, kann es dennoch gründe geben, sein glück nicht zu vermehren, d.h. ihm seinen schmerz zu lassen?

Das betrifft das Zentrale des menschlichen Lebens schlecht hin.
Durch Leiden lernte er den Gehorsam.

Ich konnte erst ein lebendiger Mensch werden, indem mir die Erlaubnis zum Leiden gegeben wurde. Ein Mensch der nicht mehr leidet wird zu einem Unmenschen, wie die Nazizeit uns sehr gut gezeigt hat. Es werden gefühllose Maschinen aus ihnen gemacht.

meint :waesche1: :schaf: rg
 
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