• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Ethik News Ticker

Werbung:
AW: Ethik News Ticker

bitte? ich verstehe dein posting nicht. danke für aufklärung.

Wie wäre es, wenn wir - mit Hilfe der
Gentechnik - lernen könnten, unsere
(menschliche) Schmerzschwelle zu
beeinflussen? Also ohne die traditionellen
Schmerzmittel?

Als "Viertelmediziner" etc. weiß ich selbstverständlich,
dass diese Frage sehr problematisch ist. Sie
beschäftigt mich, ich würde sie aber hier nicht
gerne weiter "verfolgen" wollen. - War mal wieder
zu spontan "hingeschrieben".

Fleisch als Nahrungsmittel ???

- bei Schmerzunempfindlichkeit der Tiere ???

Diese Frage bereitet mir auch sehr große Schwierigkeiten!

Gruß
Reinhard70
 
AW: Ethik News Ticker

Wie wär's mit der "Mitleids-Ethik" von Arthur Schopenhauer?
Dazu mehr unter:
http://de.wikipedia.org/wiki/Arthur_Schopenhauer#Ethik
Hallo !

Ich habe mir auch schon oft gedacht, dass sittliches Denken mit Mitleid beginnt; wir sollten das aber mMn in der heutigen Zeit nicht zu pauschal sehen.

Das Mitleid liegt sehr nahe bei der Verachtung und wird leicht als eine Art Zwangsbeglückung ausgelegt. Ich musste diesbezüglich schon Entgegnungen wie "Das kann Dir ja egal sein" einstecken.

Falls jemand sein Leid klagt oder es sonstwie offensichtlich ist, sollte man vielleicht vorsichtig fragen: "Wie kann ich Dir helfen ?" (Ist von einem Dritten die Rede: "Wie kann man ihm helfen ?")

Oft will sich jemand nur aussprechen und hat in der nächsten Sekunde schon wieder Hoffnung geschöpft, sich selbst helfen zu können.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Ethik News Ticker

Und wie wär's mit der Beachtung der GOLDENEN REGEL:confused:
Auch die Mitleidsethik von Meister SCHOP(P)ENHAUER ist nur eine Variante der GR, vermutet moebius :clown2:
Und apropos Schoppenhauer: :bier: Lieber Schoppen- als Gassen-Hauer ...:lachen::lachen::lachen:
 
AW: Ethik News Ticker

Und wie wär's mit der Beachtung der GOLDENEN REGEL:confused:

du tust so, als ob die goldene regel fix sei und selbst erklärend ist. ist sie nicht. sie ist wichtiger teil der moral. aber zu wenig für moralphilosophie.

in diesem fall heißt das, du musst, wenn du die goldene regel in diesem fall (wir züchten schmerzensfreie tiere) anwenden willst, folgende fragen bedenken und beantworten:

1. sind tiere (voll)mitglied der moralischen gemeinschaft, wenn ja, warum? wenn nein, muss ich die goldene regel ja nicht auf sie anwenden.

2. wenn jemand keinen schmerz mehr fühlt, habe ich dann nicht sein glück vermehrt? und wenn ja, kann es dennoch gründe geben, sein glück nicht zu vermehren, d.h. ihm seinen schmerz zu lassen?
 
AW: Ethik News Ticker

"Goldene Regel", "Kategorischer Imperativ" und "Mitleids-Ethik" im Vergleich:

Die "Goldene Regel" ist m. E. im Grunde genommen eine Regel für Egozentriker, da sie immer das Subjekt als Maßstab hat, nicht das Objekt.
Das heißt im Klartext: Wenn ich die "Goldene Regel" in Bezug auf andere Menschen anwende, dann gehe ich immer davon aus, was ich als "negativ" oder "böse" empfinde.
Das eröffnet nicht die Möglichkeit zu tatsächlich altruistischem Handeln.
Genau das wollte A. Schopenhauer mit seiner Mitleids-Ethik m. E. aber erreichen, nämlich das "Mitleiden" (besser wäre wohl "Mitfühlen") mit anderen Lebewesen. Schopenhauer sah im Überwinden des Egoismus, der naturgemäß jedem Menschen zu eigen ist, die einzige Möglichkeit das Leid auf dieser Welt zu reduzieren. Der wahre "Mitleidende" (besser m. E. "Mitfühlende") erkennt sich selbst in anderen Menschen (Nach der Sanskrit-Formel: "Tat twam asi" = "Das bist du"). Daraus resultiert eine "Güte des Herzens", wie A. Schopenhauer schreibt.
Ich finde, dass der "Kategorische Imperativ" von Kant eine Weiterentwicklung der "Goldenen Regel" darstellt, da er ja praktisch davon ausgeht, dass der "Normerzeuger" von seiner eigenen "Norm" betroffen sein kann, also ein "Feedback" stattfindet. Allgemeingültige Normen wirken eben auch irgendwann einmal auf den "Normerzeuger" zurück.
Das zwingt also dazu, vom egozentrischen Denken und Handeln ("Goldene Regel") zu einem sozialverträglichen Denken und Handeln ("Kategorischer Imperativ") zu wechseln.

p.s. zu A. Schopenhauer:
Ich habe leider noch keine Originalschrift von Schopenhauer gelesen, sondern stütze mich auf folgende Quellen:
1.) Der Weg der Philosophie, Band II von Wolfgang Röd.
2.) Arthur Schopenhauer zur Einführung von Volker Spierling.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Ethik News Ticker

.....

p.s. zu A. Schopenhauer:
Ich habe leider noch keine Originalschrift von Schopenhauer gelesen, sondern stütze mich auf folgende Quellen:
1.) Der Weg der Philosophie, Band II von Wolfgang Röd.
2.) Arthur Schopenhauer zur Einführung von Volker Spierling.

Das unterscheidet uns u.a.::lachen::lachen::lachen:
Bei Meister SCHOP(p)PENHAUER stütze ich mich z.B. auf "Sämtliche Werke", Bde. I -IV der Suhrkamp Gesamtausgabe 661 - 665!
Aber jeder stützt sich halt auf die Krücken, die er so braucht, obwohl ein Ziel der Philosophie ja auch sein könnte, ohne Krücken gehen zu lernen ...:clown2:
 
Werbung:
AW: Ethik News Ticker

Die Ethik des Meister Schopenhauer hat schon sein einstiger Bewunderer Nietzsche aus den Angeln gehoben (aber zugegeben, Nietzsche hat keine Grundlage für eine denkbare neue Ethik geschaffen, sondern nur widerlegt, was nicht mehr haltbar ist).

Was die sog. "goldene Regel" betrifft, bleibe ich dabei; sie geht vielleicht einen Schritt in die richtige Richtung, bleibt aber insgesamt zu dürftig. Kant war da entschieden weiter...
 
Zurück
Oben