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Dominanzwende

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@bribli

Von wem gehen diese Tendenzen zum Verzicht auf eigenverantwortlich umsorgtes Eigentum, horizonterweiternde Reisen, Reproduktion der eigenen Art, Vielfalt in den Lebensweisen, Vielfalt in den Meinungsäußerungen und Verzicht auf frei wählbare Gegenleistung für die eigene Lebensleistung oder der Verzicht auf tägliche private Mobilität aus? Ich lese das im Moment häufig. Woher kommt das auf einmal. Das Reduzieren, das "Mensch als Schädling". Und warum ist dieser - aus meiner Sicht äußerst lobenswerte - Trend außerhalb des Westens so schwach verbreitet.
 
Zuletzt bearbeitet:
"Mensch als Schädling"

Das ist ein Krankheitssymptom. Wer sich schlecht fühlt, verallgemeinert das auch gerne mal.

Nicht dass es nicht genügen Probleme gäbe, die wir verursachen und ignorieren, statt sie zu beheben. Aber die generelle Selbstkasteiung, das Bild des Menschen als planetares Geschwür - das zeugt doch eher von der Krankheit dessen, der die Welt so sieht. Die Aktivisten der Letzten Generation beweisen ja, dass durchaus noch Hoffnung besteht, dass es Menschen gibt, die bessere Wege auskundschaften.
 
Aporie: "Die Aktivisten der Letzten Generation beweisen ja, dass durchaus noch Hoffnung besteht, dass es Menschen gibt, die bessere Wege auskundschaften."

Wer sich selbst als letzte Generation bezeichnet, gilt für uns als hoffnungsvoll.

Manchmal überlegt man, ob eine Mutter, die sich auf der Autobahn festklebt, die Letzte Generation sein will oder dies bemängelt.
Meinst du denn, dass die aufgezählten Trends aus der Quelle "letzte Generation" stammen oder eher für sie vorgesehen sind.
 
Es ist halt der falsche Ort:
Warum?
Weil so nur Ärgernis von "braven" Mitbürger erweckt wird...

Mich erinnert der Aktionsstil der "letzten Generation" frappierend an das "Projekt Chaos" aus dem Film Fight Club. Ich bin mir nicht sicher, ob diese Leute den Klimawandel einfach nur als Vorwand nehmen, um ihre anarchistische Einstellung auszuleben, gerade das Festkleben an alten Kunstwerken schreit förmlich nach diesem Vergleich. Da ich aber Tyler Durden und seine Philosophie schon immer interessant fand, komme ich nicht umhin, ein ganz kleines bisschen Sympathie für diese Leute zu empfinden. Diese endet aber da, wo Rettungswege blockiert werden und ähnliches, weil es da ja dann wirklich um Menschenleben geht.
 
Das Reduzieren, das "Mensch als Schädling".
Ja, als Schädling kann man sich langsam vorkommen, aber das ist m.M. nach falsch.
Ich sehe die Ausbeutung als unreife Stufe der Menschheit. Wir haben noch Potential
zum Lernen und Reifen. Dazu gehört eine gewisse Disziplin.
Das Ankleben der Aktivisten finde ich nicht gerade eine schlaue Sache, aber immerhin
merken die Politiker, dass es langsam ernst wird.
 
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-kenne ich nicht.

Das halte ich beinahe für eine Bildungslücke. In diesem Film steckt mehr Philosophie als in so manchem philosophischem Wälzer und mehr Spiritualität als in so manchem Vortrag eines "Lehrers". Das Medium Film transportiert diese Inhalte auf eine ganz andere Art und Weise. Es geht in Fight Club um die Perspektivlosigkeit der heutigen Jugend bzw. jungen Erwachsenen - insbesondere der Männer - es geht um "die Zweitgeborenen der Geschichte".

„Wir sind die Zweitgeborenen der Geschichte. Männer ohne Zweck, ohne Ziel. Wir haben keinen großen Krieg, keine große Depression. Unser großer Krieg ist eine spiritueller, unsere große Depression ist unser Leben".

- Tyler Durden

Der Film ist aus dem Jahr 1999, aber die darin enthaltene Philosophie ist zeitlos. Und der Film ist dabei keineswegs naiv. Das "Projekt Chaos" mündet nämlich schlussendlich selber in eine faschistoide Bewegung, die ihre eigenen Ideale untergräbt. Mehr will ich jetzt aber nicht spoilern, das wäre nämlich schade, falls du bzw. jemand anderes den Film doch einmal noch sehen wird.

Ich teile halt "nur" deren *berechtigten* Unmut. Einen Unmut gegen die Politiker-Garde
weltweit!
die sich seit Jahrzehnten kaum und bis nicht um unsere katastrophalen Umwelt-Schäden
gekümmert hat, aber sich bei sauteuren Konferenzen -mit unserem Geld- vergnügte!

Ich verstehe den Unmut ebenfalls, halte aber die Fixierung auf einzelne Themen für nicht zielführend. Niemand weiß wirklich, ob der Klimawandel komplett katastrophale Folgen haben wird oder nicht. Es gibt da ja das volle Spektrum an Meinungen und Ansichten, von denen, die denken, dass wir uns problemlos an die neuen Umstände anpassen werden bis zu denen, die denken, dass schon jetzt alles zu spät ist und das Aussterben der menschlichen Spezies bereits unabwendbar ist. So oder so halte ich es wie Tyler Durden - es geht letztendlich um einen spirituellen Konflikt und dieser lässt sich nicht an einzelnen Themen festmachen. Es geht vor allem gegen den Konsumwahn und gegen den "westlichen" Lebensstil der letzten Jahrzehnte - und da sind sich ja interessanterweise "links" und "rechts" und auch die spirituelle Szene einig, das ist der kleinste gemeinsame Nenner. Das war die verbindende Energie, die den 01. und den 29. August 2020 möglich machte, auch dort ging es nur an der Oberfläche gegen die Corona-Maßnahmen, das wirklich verbindende Element lag viel tiefer. Aber seither haben sich die Lager wieder aufgesplittert und jeder kocht wieder sein eigenes Süppchen.
 
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