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Diskussion Nutzung embryonaler Stammzellen

AW: diskussion nutzung embryonaler stammzellen

aus gewebeproben, also lebenden zellen, die natürlich die gesamte menschl. DNA enthalten, aber schon spezialisiert, z.B. eine herzmuskelzelle geworden sind, kann aber kein mensch mehr werden, im gegensatz zu einer stammzelle, wie ich sie meine. der allerersten zelle eines neuen körpers, die sich erst tausend mal teilt und dann alles werden kann.haare, augen, zähne, etc.

hallo,

das hieße, eine zelle verliert durch spezialisierung an "wert"
aber warum sollte eine zelle, die eine herzmuskelzelle werden könnte, schützenswerter sein als eine, die eine herzmuskelzelle wurde ?
selbiges mit haut-, knochen-, und sonstiger zellen
verliert ein mensch an wert, wenn er sich spezialisiert ?
ist ein vielseitig begabtes kind mehr wert, als der spezialisierte erwachsene, der aus ihm einmal wird ?

durch gentechnik lässt sich auch aus teilen einer fertigen körperzelle ein lebewesen "herstellen"
man nehme nur eine eizelle, entferne aus ihr die genetische information, pflanze jene der körperzelle ein, und schon haben wir den zustand analog einer natürlichen befruchtung

das moralische argument der natürlichkeit einführen zu wollen wäre gefährlich, denn eine vielzahl behinderter, kranker oder verletzter menschen wäre ohne zivilisation und technik nicht überlebensfähig
diese würden bei jener argumentation in mitleidenschaft gezogen

insofern meinte ich, dass verhütung von entstehung neuen lebens, meiner meinung nach, nicht gleichgesetzt werden kann mit unterbrechung eines sich bereits entwickelnden lebens, dessen individualität schon feststeht. auch bei einem samenerguss, der richtig plaziert ist kommt nur einer der samen ans ziel.

dem geht der irrtum voraus, dass die zelle erst mit der befruchtugn zu leben beginnt
auch eine eizelle, sowie ein spermium sind schon lebende zellen
der moment der befruchtung ist eben nur einer von unzähligen schritte zur entstehugn eines menschen
vor allem, wenn man das argument des potentials verwendet, würde eine ei- bzw samenzelle durch verschmelzung, und damit drastischer reduktion der möglichkeiten, an wert verlieren, und nicht gewinnen
außerdem ist die festsetzung des genetischen codes in der kern-dna noch weit weg von der determinierung eines individuums
d.h. ein individuum definiert sich auch physiologisch über viel mehr als über die gene
nicht einmal so grundlegende eigenschaften wie das geschlecht sind alleine durch die gene festgesetzt

mir geht es nicht viel anders als dir; wie ich es auch betrachte, eine moralisch einwandfreie entscheidung sehe ich nicht in greifbarer nähe
jeder versuch, einen integren und schlüssigen argumentationsweg zu finden, kommt als bumerang zurück und schafft mehr neue probleme als er zu lösen vermag


lg,
Muzmuz
 
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AW: diskussion nutzung embryonaler stammzellen

mir gefällt die bumerang idee, denn sie zeigt den weg einer jeden argumentation auf, vor allem in gebieten, in denen wir kein wirklich zureichendes wissen haben. man sieht, dass die frage nach dem beginn des lebens bis zur eizelle, oder in anderer richtung über das tier zur pflanze führen kann. was ist leben? ich denke, dass diese frage der frage nach dem menschen vorangeht, weil sie die richtung angibt.
ich finde deshalb die moral eine schöne sache, denn sie muss in letzter instanz nicht begründet sein, weil sie einfach eine (mehr oder weniger) konsensentscheidung ist (/sein sollte)
meine moralische anschauung ist diejenige - ich bin übrigens vegetarier - dass man mit dem leben in für sich vertretbarer weise umgehen sollte, was aber auch eine gewisse grenze, durch gesetze festgelegt, beinhaltet, weil der maximale interpretationsspielraum gegeben werden muss.
ich bin für stammzellen und von mir aus embryonaler forschung, aber gegen massentierhaltung, weil das eine bereits in dieser welt lebt, das andere nur zum leben bestimmt ist. und wenn man letzterem das leben schon zuspricht, wo ich nichts dagegen habe, so lebt es auch in anderer form, vielleicht halt zweckentfremdet, fort.
abtreibung ist mord, na und? es geht um die rechtfertigung, die nur aus der person, die leben spendet, hervor gehen kann. ich denke die gesellschaft darf erst ab dem zeitpunkt mitreden, ab dem ihm die verantwortung für das leben übertragen werden kann und das ist der zeitpunkt, an dem das kind unabhängig von der leiblichen mutter zu leben vermag.
aber so nur meine ansicht...
l.g.
 
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AW: Diskussion Nutzung embryonaler Stammzellen

Hallo,
ich denke, die wissenschaftliche/wirtschaftliche Nutzung und Erforschung von Genen ist ohnehin schon fragwürdig. Wie tief sollen wir als Menschen in die Natur eingreifen? Welche Risiken birgt es?
Es ist ein weiterer "sicherer Schoß" den wir verlassen, wenn wir uns Gentechnik zunutze machen - genau wie bei der Industrialisierung und der erfindung der Massenvernichtungswaffe schon geschehen. Statt immer wieder neue Problemfelder aufzuschließen, sollten wir die bereits vorhandenen Problemfelder soweit erforschen (Umwelttechnik) bzw. uns mit den damit vorhandenen Problematiken beschäftigen (Menschenrechte), dass das Risiko auf ein Minimalniveau schrumpft.

besten Gruß
Jing
 
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