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Die Zeit als knappes Gut

Robinato

Member
Registriert
10. April 2012
Beiträge
156
Schon seit längerer Zeit, haben die Medien Interesse, uns einzureden, die Menschen hätten immer weniger Zeit.
Ich glaube nicht, dass das - empirisch gesehen - so ist. Man denke nur an die viele Zeit, die die Leute vorm Fernseher verbringen (nachgewiesen viel mehr als früher), die viele Zeit, die sie im Internet hängen.
Natürlich gibt es das Phänomen der sehr zeitbestimmten Menschen, der ständig verfügbaren, gehetzten Hochleistungszeitarbeiter. Und es gibt vielleicht auch eine anwachsende Zahl von Menschen, die mit mehr Arbeit das gleiche Geld verdienen müssen.
Dennoch sind das meiner Meinung nach eher Randphänomene, die die eindeutige Minderheit der Bevölkerung betreffen; das Gros hat mehr Zeit denn je.
Daher also meine Frage: Welches Interesse steckt dahinter, uns beständig Zeitknappheit einreden zu wollen?
Rezipieren können das doch sowieso nur jene Leute - die zuviel Zeit haben...
 
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AW: Die Zeit als knappes Gut

Zeit haben hat was zu tun mit der messbaren Uhr-Zeit.

In/an der Zeit-sein ist diesseits des quantitativen (Uhr-)Zeit-Habens.

M.a.W.: Das immer neue JETZT ist weder hab- noch meßbar ....

Oder noch anders:

"Wenn man unter Ewigkeit nicht unendliche Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der ewig, der in der Gegenwart lebt."

(Ludwig WITTGENSTEIN, Tractatus logico-philosophicus, Satz 6.4311)​
 
AW: Die Zeit als knappes Gut

Schon seit längerer Zeit, haben die Medien Interesse, uns einzureden, die Menschen hätten immer weniger Zeit.
Ich glaube nicht, dass das - empirisch gesehen - so ist. Man denke nur an die viele Zeit, die die Leute vorm Fernseher verbringen (nachgewiesen viel mehr als früher), die viele Zeit, die sie im Internet hängen.
Natürlich gibt es das Phänomen der sehr zeitbestimmten Menschen, der ständig verfügbaren, gehetzten Hochleistungszeitarbeiter. Und es gibt vielleicht auch eine anwachsende Zahl von Menschen, die mit mehr Arbeit das gleiche Geld verdienen müssen.
Dennoch sind das meiner Meinung nach eher Randphänomene, die die eindeutige Minderheit der Bevölkerung betreffen; das Gros hat mehr Zeit denn je.
Daher also meine Frage: Welches Interesse steckt dahinter, uns beständig Zeitknappheit einreden zu wollen?
Rezipieren können das doch sowieso nur jene Leute - die zuviel Zeit haben...

jeder mensch hat definitiv 24 h zeit pro tag ....
die frage sollte daher mehr in die richtung zielen wie wir sie nutzen ....
hast du mal das buch momo von michael ende gelesen ...mit meister hora und den grauen herren von der zeitsparkasse ....
 
AW: Die Zeit als knappes Gut

jeder mensch hat definitiv 24 h zeit pro tag ....
Ich schlafe ein Drittel, aber gut....
die frage sollte daher mehr in die richtung zielen wie wir sie nutzen ....
Welche Frage, meine? Hast du meine Frage zu Ende gelesen, oder keine Zeit gehabt? Meine Fragestellung hat eine gewisse Offenheit, aber die Richtung ist eigentlich klar - wenn du eine andere Richtung oder Frage stellen willst, gerne, vllt. in einem anderen Thread?
hast du mal das buch momo von michael ende gelesen ...mit meister hora und den grauen herren von der zeitsparkasse ....
Ja, mit 12, oder so. Und?
 
Könntest du hier dieses Interesse der Medien belegen?

Könntest du hier dieses Interesse der Medien belegen? Oder hast du dazu keine Zeit?
 
AW: Die Zeit als knappes Gut

Schon seit längerer Zeit, haben die Medien Interesse, uns einzureden, die Menschen hätten immer weniger Zeit.
Ich glaube nicht, dass das - empirisch gesehen - so ist. Man denke nur an die viele Zeit, die die Leute vorm Fernseher verbringen (nachgewiesen viel mehr als früher), die viele Zeit, die sie im Internet hängen.
Natürlich gibt es das Phänomen der sehr zeitbestimmten Menschen, der ständig verfügbaren, gehetzten Hochleistungszeitarbeiter. Und es gibt vielleicht auch eine anwachsende Zahl von Menschen, die mit mehr Arbeit das gleiche Geld verdienen müssen.
Dennoch sind das meiner Meinung nach eher Randphänomene, die die eindeutige Minderheit der Bevölkerung betreffen; das Gros hat mehr Zeit denn je.
Daher also meine Frage: Welches Interesse steckt dahinter, uns beständig Zeitknappheit einreden zu wollen?
Rezipieren können das doch sowieso nur jene Leute - die zuviel Zeit haben...


Vielleicht steckt gar kein spezifisches Interesse dahinter, sondern sie projizieren sie nur ihr eigenes Gefühl auf den Rest der Welt? :dontknow:
Ich vermute mal, dass die sich auch gegenseitig hetzen und unter Leistungsdruck setzen. Wenn ich das tue, hab ich auch das Gefühl, keine oder nicht genug Zeit zu haben!
Mir scheint das ein typisch deutsches Problem zu sein - Mensch ist nur was wert, bzw hat eine Existenzberechtigung, wenn er permanent malocht.....
 
AW: Die Zeit als knappes Gut

j1. Jeder mensch hat definitiv 24 h zeit pro tag ....
....
2. hast du mal das buch momo von michael ende gelesen ...mit meister hora und den grauen herren von der zeitsparkasse ....

Zu 1.:
Ja, denn laut Meister Albert EINSTEIN ist Zeit dasjenige, was die Uhren messen ...:schnl:

Zu 2.:

Aus meiner unmaßgeblichen Perspektive ist MOMO die :ironie: geistige Adoptiv-Tochter von Albert EINSTEIN...:D

:ironie: Soll ich im Auftrag von Meister HORA, dem Verwalter der :blume1::blume1::blume1::blume2::blume2::blume2: (= Stunden-Blumen) mitteilen ....​
 
AW: Könntest du hier dieses Interesse der Medien belegen?

Könntest du hier dieses Interesse der Medien belegen? Oder hast du dazu keine Zeit?
Ich habe Zeit! Ich hatte gestern Zeit einen Themenschwerpunkt Zeit auf arte zu schauen - genau mit diesem Tenor. Wer außerdem regelmäßig den öffentlichen Diskurs verfolgt, wird viele Beispiele finden. Natürlich gibt es auch immer Beiträge gegenteiligen Inhalts - aber die sind gerade bei diesem Thema auffällig selten.
Das "Interesse" kann ich allerdings nicht belegen. Vielleicht hat early bird recht und es hängt mit der Selbstreferenzialität der Medien zusammen, das Journalisten eben das sehen, was sie in ihrem eigenen Leben sehen und dafür Belege suchen.
Auffällig bei den Beiträgen gestern auf arte allerdings, dass ein arg verstaubter Kapitalismuskritiker ausgegraben wurde, der das Thema Zeit direkt mit dem Kapitalismus verknüpfte. Das steht auf sehr tönernen Füßen, wenn ich an Planerfüllung usw. im Sozialismus denke. Auch will man wohl kaum die ständische Gesellschaft zurückträumen, wo der Adel Müßiggang hatte und sich die unteren Schichten im Überlebenskampf verbrauchten.
Als zweites "Interesse" würde ich also ausmachen, das Thema zu nutzen, um wohlfeile Kapitalismuskritik anzubringen, in einem Medium wie arte, um sich den Orden des kritischen Journalimus würdig zu erweisen, in anderen Medien eher, um den Stammtisch zu bedienen.
 
AW: Die Zeit als knappes Gut

Schon seit längerer Zeit, haben die Medien Interesse, uns einzureden, die Menschen hätten immer weniger Zeit. ...

Auch in meiner Wahrnehmung hat sich in den Medien die Geschwindigkeit dramatisch erhöht. Die Schnittfolge in Filmen und vor allem in der Werbung ist gegenüber meinen ersten Fernseherfahrungen aus den 1970´er Jahren viel schneller geworden. Ich empfinde das als atemlose Hektik und halte es nur minutenweise aus - aber ungerne.

Ausnahmsweise mal bildhaft gesprochen: Statt ruhigem Ein- und Ausatmen scheinen anhaltende Presswehen angesagt zu sein. :lachen:

Über ein Interesse oder eine Absicht mag ich nicht spekulieren. Mir genügt das Bewusstsein, bei der Hektik nicht mitmachen zu müssen.
 
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AW: Die Zeit als knappes Gut

Hallo,
das Thema mit der Zeit und ihre Knappheit ist ein uraltes Phänomen, jeder kennt es, in guten Zeiten mit vielen Ideen, viel Arbeit und guten Kontakten
scheinen die 24 h nicht auszureichen um alle befriedigenden Dinge auskosten zu können, dagegen, herrscht Flaute streichen die Stunden mühsam dahin.
Menge von Zeit hat also weniger etwas mit den Größen des Messgerätes Uhr zu tun sondern eher mit der Empfindung, der Wahrnehmung.
Da rein Objektiv immer gleich viel Zeit zur Verfügung steht ist es im positiven Fall notwendig, dass bei subjektiver Zeitknappheit entschleunigt wird und bei Zeitüberdruss gefüllt.
Es ist heute so, dass weniger Zeit aufgebracht werden muss um die Lebensgrundlagen zu sichern aber die Medien sind so umfangreich,
dass es ganz einfach und bequem ist passiv die meiste Zeit per Unterhaltung verstreichen zu lassen und es entsteht der Eindruck, dass für die schwierigen und wichtigen Dinge des Lebens keine Zeit bleibt.
Die Größe Zeit und deren Bedeutung ist eine subjektive Entscheidung eines jeden Einzelnen durch Empfindung und Wahrnehmung.
Wer sich den ganzen Tag ablenkt und betäubt hat keine Zeit mehr um sich zu konzentrieren und es entsteht das Gefühl von Zeitknappheit mit gleichzeitigem Gefühl von Sinnlosigkeit.
Gute kreative und reale Gedanken die dem Leben Sinn geben brauchen nur Bruchteile von Sekunden um zu entstehen aber damit das möglich ist wird ein ganzes Leben mit Erfahrungen vorausgesetzt.
 
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