• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

der Wiederaufbau der Kathedrale von Notre-Dame zu Paris

Ich ging dann am Bau-Zaun entlang um die Kathedrale herum.
Am Zaun hing eine sehr gut gemachte Foto-Serie mit Bildern aus dem Inneren der Kathedrale.
Vom momentanen Zustand und vom Fortschritt der Bau-Arbeiten dort.
So konnte man sich ein gute Vorstellung davon machen.

Und auch ein gut gemachter Text mit Infos zu dem Brand hing da.
Sinngemäß stand dort unter anderen - auf englisch und französisch:
"Notre Dame ist ein Symbol für Paris.
Notre Dame ist ein Symbol für Frankreich.
Die Nachricht vom Brand hat eine Welle von Emotionen in ganz Europa und weltweit ausgelöst."

Dem möchte ich von Herzen zustimmen.
Nein, diese Kathedrale ist nicht nur ein Gebäude wie viele andere auch.
Es ist ein Symbol für Paris und für Frankreich - und auch für ganz Europa, meine ich.
 
Werbung:
So beschreibt Goethe seine Empfindungen, als er zum ersten Mal das Straßburger Münster sah:

Mit welcher unerwarteten Empfindung überraschte mich der Anblick, als ich davortrat. Ein ganzer, großer Eindruck füllte meine Seele, den, weil er aus tausend harmonierenden Einzelnheiten bestand, ich wohl schmecken und genießen, keineswegs aber erkennen und erklären konnte. Sie sagen, daß es also mit den Freuden des Himmels sei, und wie oft bin ich zurückgekehrt, diese himmlisch-irdische Freude zu genießen, den Riesengeist unsrer ältern Brüder in ihren Werken zu umfassen. Wie oft bin ich zurückgekehrt, von allen Seiten, aus allen Entfernungen, in jedem Lichte des Tags zu schauen seine Würde und Herrlichkeit.

http://www.zeno.org/Literatur/M/Goe...ische+Schriften/Von+deutscher+Baukunst+[1772]

Und so ähnlich erging es mir, als ich am 10. März 2020 die Kathedrale Notre Dame wiedersah.
 
Ich werde noch weiter erzählen, wie ich um Notre Dame ringsum herumging.
Und was ich dann sah, als ich wieder zum Portal kam.
Ein Anblick der besonderen Art.
 
Ich ging nun also am Bau-Zaun entlang um die Kathedrale herum.
Dabei erlebte ich zufällig mit, wie ein Tor im Bauzaun geöffnet wurde, und ein kleiner LKW herausfuhr. Ich sah: Es wird also tatsächlich gearbeitet dort! Nicht wie in Deutschlnad, wo die Firmen erst mal per Bauzauhn alles absperren, dann aber wochenlang gar nichts mehr tun und Gott einen guten Mann sein lassen. Das nur mal so nebenbei ....

Um Notre Dame ganz umrunden zu können, musste ich die Seine-Insel nun vorübergehend verlassen und die andere Ufer-Straße entlanggehen. Immer mit einem schönen Blick auf die Kathedrale. Und mit Blick auf die Kathedrale kaufte ich dann bei einem der Bouquinisten ein paar Ansichtskarten von Notre Dame. Also direkt an der Quelle, sozusagen.

@ Bouquinisten von Paris: die Buchhändler an der Seine

Die Stadt an der Seine hat viel zu bieten, doch außer den berühmten Denkmälern, den beeindruckenden Gebäuden und Wahrzeichen sind es vor allem die Menschen, die mit Traditionellem das eigentliche Flair der französischen Hauptstadt ausmachen.

So zum Beispiel die Bouquinisten von Paris, die zu beiden Seiten der Seine heute noch ihre Bücher, Comics, historische Zeitungen, Postkarten und andere Kostbarkeiten anbieten und denen ein interessierter Besucher der Stadt unbedingt einen Besuch abstatten sollte. Wer diese Antiquare nicht erlebt hat, verpasst etwas sehr Charakteristisches von Paris.

In diesem Artikel findet ihr alle Infos über die sogenannten Bouquinistes, die Buchhändler an der Seine in Paris.

Quelle mit Bild: https://www.parismalanders.com/bouquinisten-paris-buchhaendler-seine/
 
Als ich von der einen Seite auf das Portal von Notre Dame zuging, kam gerade von der anderen Seite eine Patrouille der französischen Armee darauf zu.

Eine lange Kolonne, in Kampf-Uniform, und mit schussbereiten Maschinenpistolen in den Händen. Es war in eindrucksvoller Anblick, und eindrucksvoll sollt das auch sicher wirken.

Ich beobachtete die Soldaten. Einige schauten sehr ernst, sachlich, oder auch finster. Andere scherzten und lachten gerade miteinander. Es war klar, das war kein Notfall-Eingreifen im Moment. Es war eine Art Kontroll-Rundgang.

Aber auch das machte es sehr eindrucksvoll.

Es wurde klar: Das ist nun der Alltag hier! Schwerbewaffnete Armee-Einheiten um Notre Dame herum. Und wohl nicht ohne Grund ...
 
Danach bin ich wieder ganz gemütlich den Boulevard de Strasbourg entlang-geschlendert.

Der Boulevard de Strasbourg ist eine der Hauptstraßen des 10. Arrondissement. Dieses Viertel befindet sichim Herzen von Paris und hat historische Ereignisse der Stadt, die Beherrschung der Künstler und Bohemien Paris des neunzehnten Jahrhunderts erlebt.
http://www.hotel-alsace-paris.com/AL/hotel.html

Dort habe ich dann einen sehr guten Croque Madame gegessen
und bin sehr gut mit alter traditioneller französischer Höflichkeit bedient worden. :)
In einem ganz normalen guten Restaurant.
Ich denke noch gerne daran.
 
So sieht es nun in Paris aus:

Ausgangssperre in Frankreich: Nach draußen nur mit Zettel!

Ihr seid zurzeit in Frankreich oder lebt dort? Dann dürft ihr euer Hotel oder Zuhause nur in folgenden Ausnahmefällen verlassen. Der anfängliche Passierschein wurde inzwischen mehrfach modifiziert, die Ausgangssperren verschärft.

Erlaubt sind:
• Fahrt zur Arbeit, wenn Telearbeit oder Home Office nicht möglich sind
• Einkaufen für Grundbedürfnisse in autorisierten Geschäften vor Ort
• Besuch eines Arztes oder einer medizinischen Fachkraft
• Kinder zu betreuen oder gefährdeten Menschen zu helfen. Dabei muss eine Distanz von mindestens 1 Meter als Sicherheitsabstand eingehalten werden.
• Sportliche Betätigung in der Nähe von Zuhause, allein und ohne soziale Kontakte. Ihr dürft euren Hund Gassi führen und auch selbst einmal eine kleine Runde draußen drehen. (Ehe-)Paare dürfen seit der Änderung vom 23.3. wieder zu zweit unterwegs sein.
• Aufsuchen der Polizei
• Vorladung von Gericht
• Einsatz für das Gemeinwohl

Falls ihr wegen einem dieser Gründe das Haus verlasst, müsst ihr eine Attestation de Déplacement Dérogatoire mitführen. Ebenfalls Pflicht: Carte d’Identité, Personalausweis oder Pass.

https://meinfrankreich.com/corona-in-frankreich/

Ich habe es kurz zuvor noch im normalen Alltag erlebt.
 
Danach bin ich wieder ganz gemütlich den Boulevard de Strasbourg entlang-geschlendert.
Dort habe ich dann einen sehr guten Croque Madame gegessen
und bin sehr gut mit alter traditioneller französischer Höflichkeit bedient worden. :)

@ Muro, deine Affinität für die französische Gastfreundschaft
in Ehren, doch aber leider war es nicht immer so! o_O

https://www.schwarzwaelder-bote.de/...adt.c894275d-e407-4bdc-959b-93bd202b02e3.html

Freudenstadt im April 1945. Tage ohne Gott

https://jungefreiheit.de/wissen/geschichte/2020/tage-ohne-gott/
.
 
Werbung:
Ich weiß das - und es ist schrecklich.
Aber es passt beim besten Willen nicht zum Thema "Notre Dame".
 
Zurück
Oben