• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Das Individuum und die Gesellschaft!

Perceivismus

New Member
Registriert
5. Februar 2006
Beiträge
12
Das Individuum und die Gesellschaft ist ein Thema, dass alle und jeden erfasst und auch immer wieder Anlaß für heiße Diskussion bietet.

Ich möchte aber hier eine Angelegenheit ansprechen die mich selbst sehr interessiert und anspricht.

Heute in der Schule trat meine Englisch Lehrerin vor die Klasse und erzählte von ihrer siebten Klasse die ja so was von frech sei, keine Manieren, geschweige denn Respekt hätte und die Jugend von heute sowieso nur falsch sei.

Hier stellt sich für mich die Frage:

Was für einen Einfluß hat die Gesellschaft auf das Individuum?

Sind es die Medien, die die Jugendlichen zur Respektlosigkeit treiben?
Sind es die Eltern die eine moralische Erziehung vermissen?
Ist es einfach ganz normal wie die Jugendlichen sich verhalten?

Vielleicht kann anhand dieses Beispiels ein Versuch gestartet werden auf meine Frage eine Antwort zu finden.

Perci
 
Werbung:
Heute in der Schule trat meine Englisch Lehrerin vor die Klasse und erzählte von ihrer siebten Klasse die ja so was von frech sei, keine Manieren, geschweige denn Respekt hätte und die Jugend von heute sowieso nur falsch sei.

die Lehrerin kann, wenn sie will, einzelne Schüler bestrafen

Hier stellt sich für mich die Frage:

Strafarbeit?

Was für einen Einfluß hat die Gesellschaft auf das Individuum?

Sind es die Medien, die die Jugendlichen zur Respektlosigkeit treiben?
Sind es die Eltern die eine moralische Erziehung vermissen?
Ist es einfach ganz normal wie die Jugendlichen sich verhalten?

alle Antworten sind richtig
es fehlt noch:
  • eigenes Versagen der Lehrkörper
  • im Stich lassen der Lehrkörper duch die Politik
 
Hallo,

wenn ich nicht irre, erzählen fast alle älteren Menschen ähnliche Geschichten von den Folgegenerationen. Man findet bei Sokrates auch schon derbe Worte über die „verdorbene Jugend“, was mich dazu bringt, zu vermuten, dass das kein modernes Phänomen ist, sondern wohl jede zivilisierte Generation die Nase vor den jungen Wilden rümpft.

Das wiederum scheint mir eher aus einer Angst vor der Lebendigkeit und Ungeschliffenheit der Jugend zu rühren. Wie kriege ich den lebendigen kleinen Menschen in eine Schulbank gezwängt und schaffe es, dass er mir zuhört, dem, der alles weiß, was der Kleine braucht.

Für irgendjemanden muss selbst Sokrates zu aufmüpfig gewesen sein. Warum sonst, hat man dann wiederum ausgerechnet ihn „wegen Gotteslästerung und Verführung der Jugend“ mit dem Trinken des „moralischen Sudes“, dem Tod durch den Schierlingsbecher, bestraft. Dann muss ihn einer auch für einen Siebtklässler gehalten haben. Nur die gesellschaftlich geschaffene „Macht“ entschied, wer gerade wem eine vor den Latz gibt. Wer ist wem gegenüber dann respektlos?

Der Dompteur wird nie verstehen, warum die Affen ihm auf der Nase herumtanzen, sobald er die Peitsche weglegt. Aber er wird auf die Affen schimpfen, denn der Affe lebt die Lebendigkeit, die der Dompteur hat unterdrücken gelernt. Warum? Damit der seine Funktion als Weitergebender der Schläge erfüllen kann. Er hat damit seinen Lebenssinn gefunden. Mein Respekt hält sich hier in Grenzen.

Respektlosigkeit hat m.E. in der Schule nicht nur den Sinn, auszubrechen sondern auch sich Gehör zu verschaffen. Auch Gehör für Tieferliegendes. Man kann den kleinen Menschen leider noch nicht so spalten, dass er seine familiären Probleme in der Schule und später im Beruf ausschaltet...aber das wäre eine prima Idee, dann würde er noch besser funktionieren, um ihn noch besser auszunutzen. Vielleicht denken wir manchmal, wir hätten das schon geschafft...aber immer wieder scheint uns auf dem Wege eine bessere Welt zu schaffen, die menschliche Natur dazuwischen zu funken. Was könnte man denn davon ableiten?

Viele Grüße
Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
Schön' guten Abend Perci,

Was für einen Einfluß hat die Gesellschaft auf das Individuum?

Um zu verstehen welchen Einfluss "die Gesellschaft" auf das Individuum hat, ist es notwendig sie (die Gesellschaft) zu definieren. Ist die Gesellschaft nicht Jedermann, also Niemand?

Eine Definition:

Als Gesellschaft bezeichnet man in der Soziologie eine größere Gruppe von Menschen, die zusammenleben und interagieren.

Der Begriff „Gesellschaft“ bezeichnet dabei sowohl die Menschheit als ganzes als auch bestimmte Gruppen von Menschen, beispielsweise ein Volk, oder einen strukturierten, räumlich abgegrenzten Zusammenhang zwischen Menschen (z. B. ("die schwedische Gesellschaft") oder für ein durch die Dichte und Multiplexität sozialer "Interaktionen" abgegrenztes Knäuel im Netzwerk der Menschheit.

Die Bezeichnung "Gesellschaft" ist als zentraler Grundbegriff der Soziologie nicht unumstritten. Analytisch eingeführt wurde der Terminus durch den Soziologen Ferdinand Tönnies 1887 in seinem Werk "Gemeinschaft und Gesellschaft". Tönnies stellt dem Begriff Gemeinschaft, welche sich durch gegenseitiges Vertrauen, emotionale Anbindung und Homogenität auszeichnet, den Begriff Gesellschaft gegenüber, derer sich die Akteure mit jeweils individuellen Zielen bedienen. Dies führt zu einer nur losen Verknüpfung der Individuen in der Gesellschaft. Beide, Gemeinschaft und Gesellschaft, sind für ihn Gegenstände der Soziologie.
Quelle: Wikipedia

Aus dieser Definition lässt sich m.E. die Problematik der gegenwärtigen Gesellschaften wunderbar ableiten. Es ist "die lose Verknüpfung der Individuen" in der "sich die Akteure mit jeweils individuellen Zielen bedienen"!

Es geht um egoistische Interessen, um Leistung und um Macht. Wege diese 'Ziele' zu erreichen gibt es viele: Betrügereien (Lügen), Verbrechen, (ungesunder) Egoismus, Lieblosigkeit und Brutalität um nur einige zu nennen!

Die Frage die sich stellt: Wer ist dafür Verantwortlich, dass diese 'Maschinerie' in Gang bleibt?

Und, kann man gegen gesellschaftliche 'Normen' verstoßen, bedenkt man, dass die Gesellschaft das Individuum zu dem gemacht hat, was es ist?!

Da fällt mir gerade auf, dass ich gar keinen direkten Bezug zur eigentlichen Fragestellung hergestellt habe. Deine Lehrerin würde wohl sagen: "Setzen, sechs!"
M.E. hat die Gesellschaft einen ganz wesentlichen Einfluss auf das Individuum, schließlich ist sie das Umfeld, die Umgebung eines jeden Menschen und setzt sich aus den einzelnen Individuen zusammen.

Die Frage die sich nun stellt: Inwiefern ist das Individuum 'schuld' an dieser Gesellschaft? Und deshalb, inwiefern ist das Individuum, dass Teil der Gesellschaft ist, durch die es sich selbst definiert, (selbst)verantworlich für seine Prägung?

Allgemein definiert sich der Mensch natürlich durch das, was er tut, womöglich was er denkt. In diesem Zusammenhang spielt die Umgebung des Menschen, seine Mitmenschen, Familie, Freunde, aber auch die Massenmedien, Politik und Wirtschaft eine wesentliche Rolle. Ich habe es in einem anderen Thread schon einmal erwähnt, der Mensch erscheint in diesem Zusammenhang als Objekt, dass von den genannten Komponenten 'umhergestoßen' und 'beeinflusst' wird. Doch sollte sich das Individuum überlegen: Bin ich der, der ich sein will, oder hat mich mein Umfeld zu einem Menschen gemacht, der ich nicht sein möchte, der mir fremd ist?

Was denkt Ihr? Leben Wir nicht immernoch in einer Ständegesellschaft, in welcher die Kontostände entscheiden? Wie lang kann sich diese Spaß- und Konsumgesellschaft sich selbst noch leisten?

Das Individuum wird durch die Gesellschaft geprägt, deren teil es ist! Wen gilt es also zuerst zu verändern, das Individuum oder die Gesellschaft??? :)

Mfg Patrice :clown2:
 
Lieber junger Freund !

Deine Frage ist für wahr ein sehr weites Feld.
Bleiben wir bei Deinem Schulbeispiel.


Und hier scheint es mir - ich hasse es, von der heutigen Jugend zu blubbern sieht es in der Regel so aus, dass diese speziellen Gruppensituation ( Lehrkraft - Schülergruppe) an sich schon eine größe Anzahl von Verhaltensweisen verlangt, soll das Ziel der übergeordneten Institution Schulung - kulturelle Einschulung gelingen.

Wenn es bei einer Seite nicht zu den von der anderen Seite erwarteten Verhaltensweisen kommt, ist die Enttäuschung vorprogrammiert. Und Zank, Wut usw. usw. .


Deshalb scheint es mir, dass wo immer ein durch eine bestimmte Rolle definiertes Einzelindividuum ( in der Schule ca 30 davon - SchülerInnen ) einem, in der Rolle anders definiertem Einzelindividuum ( Lehrkraft) gegenüber stehen, müssen die Regeln, die dieses Zusammenarbeiten bestimmen, gemeinsam erarbeitet werden.

Dann gibt es die Möglichkeit, bei Verstoß auf dieses gemeinsam erarbeitete Procedere hinzuweisen. Das muss dann für Schüler und Leher gelten, denn nicht immer sind die Schüler die Unmöglichen.

Marianne
 
Nun - es ist ja ein Forengeheimnis, dass ich eine olle Deutschpaukerin war - d.h. oll bin ich immer noch :zunge3: .

Deshalb stelle ich hier noch ein Gedicht ein, das zeigt, dass es schon immer Gedanken über die den richtigen Umgang zwischen Erziehern und Zöglingen gegeben hat.

Nieman kan beherten
Hêr Walter von der Vogelweide

Nieman kann beherten
Kindeszuht mit Gerten.

Huetet juwer Zungen
Daz ziemt wol den Jungen
Stoß den Riegel vor die Thür
Laz kein böses Wort darfür.

Haltet juwer Ougen
Offenbar und tougen.
Laz sie guote Sitte spehn
Und die bösen übersehn.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Und wie sagte schon meine Geschichtelehrerin:

"...Ihr seht also, dass es auch in der Antike schon eine "heutige Jugend" gegeben hat..."
 
"und täglich grüsst das murmeltier", ich denk es ist immer das gleiche, die jugend rebelliert gegen die alten.
die medien formen nur die sprache und das outfit, aber nicht das rebellieren.

lg binchen
 
Was für einen Einfluß hat die Gesellschaft auf das Individuum?

Was für einen Einfluß hat die Gesellschaft auf das Individuum?

Da hat Bertold brecht mal was gsnz schönes gesagt: Herr Keuner erscheint." Was tun sie", wurder Herr k.gefragt," wenn sie einen Menschen lieben?". " Ich mache einen Entwurf von ihm", sagte Herr k." und sorge, dass er ihm ähnlich wird."-" Wer ? Der Entwurf?"-" Nein" sagte Herr k." der Mensch"

Dieses lässt sich doch recht gut auf die frage umsetzen. Die Gesellschaft zwingt den einzelnen individum ein gewisses bildnis auf welches er annimmt und dieses lebt. also hat die Gesellschaft doch ein recht großen einfluss. Die Gesellschaft können verwandte bekannte oder irgendwer sein. sie geben den individum mehrere masken die sie in verschiedenen sotuationen aufsätzn z.B. in der clique in der schule und zuhause. Sie beinflusst das individum also sehr.

Sind es die Medien?

ja und nein sie sind nicht vollkommen schuldig tragen aber eine mitschuld durch brutale filme spiele usw.

Sind es die Eltern die eine moralische Erziehung vermissen?
Das ist leider so viele eltern geben ihren kindern nicht mehr die liebe und die aufmerksamkeit die die kleinen brauchen. sie werden an tagesmütter, in den ganztagskindergarten, an die oma und opa oder an den fernseher abgeschoben.

Ist es einfach ganz normal wie die Jugendlichen sich verhalten?

Nein das sieht m,an ja es gibt solche und solche jugendlichen

Eine sache hatr mir hier noch gefällt. Die falschen freunde die falsche gesllschaft tragen sehr viel dazu bei das sonst "normale jugendliche" doch zu solchen respektlosen gören hernwachsen
 
Werbung:
hi coldbluice

Du hast drei Dinge gesagt

1) Image wichtiger als Mensch
2) fehlende Geborgenheit in der Familie
3) falsche Freunde

eine funktionierende Familie bewirkt,
daß Du Dich so, wie Du bist, als Mensch akzeptierst
und das menschliche Leben von Geburt bis zum Tod hautnah miterlebst

die Massenmedien manipulieren unser Bild vom Menschen dahingegend,
daß wir auf Dinge hereinfallen,
die eigentlich ohne Wert sind

warum gibt es also falsche Freunde?
weil sich das Falsche hinter dem Schein (Image wird durch die Massenmedien aufrecht erhalten) verstecken kann
 
Zurück
Oben