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Das Böse in unserer Welt

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AW: Das Böse in unserer Welt

Wenn diese dass dann "Böse" nennen, dann stimmt Dein Fazit ganz genau. Deswegen sollen wir ja auch nach dem Evangelium Vater und Mutter verlassen, weil uns als Kinder Normen gegeben wurden, die für einen erwachsenen, vernünftigen und verantwortungsvollen Menschen untragbar sind.

Nur weil jeder Mensch sich vom Kind zum Erwachsenen entwickelt, muss man Mutter und Vater verlassen? Und was ist mit den zehn Geboten?

"Böses Verhalten" ist immer abhängig von den bewussten und den unbewussten Normen, die ein Mensch und/oder eine ganze Gruppe von Menschen verinnerlicht hat.

Is ja schön und gut. Nur, wer hat die Normen aufgestellt?

Die Geschichte von Adam und Eva ist eine Evolutionsgeschichte. Es wird da ein Macher Gott beschrieben, im Gegensatz zu dem ersten Schöpfungsbericht, dort spricht Gott und es ward und alles war gut beziehungsweise sehr gut. Der Mensch wurde nach Gottes Ebenbild geschaffen und zwar als Mann und als Frau. Die zweite Schöpfungsgeschichte kommt mir schon sehr wie die Beschreibung eines väterlichen Despoten in einer Familie vor. Zu mindestens biologisch verlogen.
Adam wird aus Erde geknetet? Eva entsteht aus der Rippe von Adam? Das ist nur zu verstehen, wenn man eine kleine Ahnung davon hat, dass die Menschen im Laufe der Evolution keine Ahnung davon hatten wie die Kinder entstanden. Sie sahen nur, dass aus der Frau ein lebendes Wesen geboren wurde. Deswegen schrieb man der Frau alle Göttlichkeit zu. Erst durch die Entwicklung von Ackerbau und Viehzucht, stellten die Menschen fest aha der Mann hat auch etwas damit zu tun. Damit kam dann die Lüge in die Welt, die den sehr unterbewussten Gebärneid des Mannes verschleiert und die irrwitzigsten Blüten treibt.

Wissenschaftliche Erkenntnisse und die biblische Schöpfungsgeschichte passen nicht immer zusammen.
In Ackerbau - u. Viehzuchtkulturen gab es natürlich "Fruchtbarkeitskulte" und somit "Muttergöttinnenkulte". Zum "Gebärneid" kann ich nichts sagen. Wird wohl eine tiefenpsychologische Theorie sein.

Diese Frage sollte meiner Ansicht nach anders lauten, wieso existiert das Böse noch in unserer Welt, vor allen Dingen nachdem wir doch die Botschaft haben, dass Gott Mensch geworden ist und wir in jedem Menschen Gott treffen? :clown2:

Klingt wie ein Satz aus indischen, heiligen Schriften.
 
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AW: Das Böse in unserer Welt

Dazu könnte man viel sagen. Ich glaube aber nicht, dass der Mensch durch das Gebot böse wird, sondern im Gegenteil: Gebote entstehen erst, weil der Mensch eben böse ist. Aber warum ist er überhaupt böse?

In der Bibel wird es so beschrieben (Hesekiel 28):
Vollkommen warst du in deinen Wegen von dem Tage an, da du geschaffen worden, bis Unrecht an dir gefunden wurde. Durch die Größe deines Handels wurde dein Inneres mit Gewalttat erfüllt, und du sündigtest; und ich habe dich entweiht vom Berge Gottes hinweg und habe dich, du schirmender Cherub, vertilgt aus der Mitte der feurigen Steine.

Der hier beschriebene Cherub wurde zum «Vater des Prinzips der Überhebung», er löste sich von seiner innerlichen Verbindlichkeit gegenüber Gott. Der Mensch wird selbst zum Gott, leitet sich fortan selbst, obwohl eigentlich nur Gott richtig leiten kann. Dass dann viel später im Garten Eden auf der Erde ein Baum der Erkenntnis steht, hat mit diesem Prinzip zu tun. Das Böse hat seinen Ursprung in den Himmeln, genauso wie vieles Böses in den Köpfen der Menschen seinen Anfang hat. Dieser Baum ist der Tod selbst, der Baum des Todes. Das dahinterstehende Prinzip des Todes ist Überhebung gegen Gott, die Erkenntnis von Gut und Böse. Wie oben zu lesen ist, war dieser Cherub ursprünglich vollkommen, bevor er sündigte. Also war er der erste. Dieser Cherub aber ist nicht der Satan. Der Satan (Satan = Durcheinanderwerfer) wird auch Erstgeborener des Todes genannt und sündigte von Anfang an. Hier sieht man sehr gut, dass dieses Prinzip weitergegeben wird. Im Garten Eden in der Bibel sehen wir dieses Prinzip sinnbildlich dargestellt: Der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse und die Schlange: Tod und Satan. Das Bild kommt immer wieder vor, auch im Alten Testament: Behemoth (Tod) und Leviathan, die Schlange (Satan) und auch bei Abraham und seinen zwei Söhnen, Ismael und Isaak, wird dieses Prinzip erklärt.

Wie ich an anderer Stelle hier im Forum dargelegt habe, befinden sich diese beiden Naturen in uns selbst, die Frage ist nur, von welchen Früchten wir täglich essen.

Der Cherub (= Engel) wurde von Gott geschaffen. Das kann man dem biblischen Schöpfungsbericht entnehmen. Nur: Wollte Gott, dass der Cherub sündigt? Und wenn, warum? Oder hatte der Cherub einen "freien" Willen, so wie der Mensch auch?

Das Böse hat seinen Ursprung in den Himmeln. O.K. Aber welchen Zweck verfolgte Gott, als er das Böse in unsere Welt setzte?

Wenn nur Gott richtig leiten kann, wieso gab er dann dem Menschen einen "freien" Willen? Bzw. dann kann ja jeder Mensch sein Schicksal in die Hand Gottes legen und abwarten, was dieser tut. Somit braucht keine Frau/kein Mann zu entscheiden, von welchen Früchten sie/er täglich isst.

Ich bin jetzt einmal nur auf die biblische Erklärung zum Bösen eingegangen.
 
AW: Das Böse in unserer Welt

Frage von Harald: Warum oder wie kam das Böse in unsere Welt?

Hallo Harald,

Mein Glaube:

Wie? Es ist Teil der Schöpfung gewesen. Meines Erachtens sogar ein wichtiger.

Warum? Würden alle Gesetze, Gebote/Verbote eingehalten werden. Gebe es keine Entwicklung und kein Wachstum. Es ist wichtig, dass mal Gesetze gebrochen werden. Aber ich glaube auch, dass es wichtig ist diese Übertretungen sehr gering zu halten.

Das Böse ist wie Gift. In geringen Mengen dient es der Gesundheit.

Hallo Fussel,

wenn ich mir die Bibel vor Augen halte, komme auch ich zu dem Ergebnis,
dass das Böse Teil der Schöpfung ist.

Nur durch Missachtung von Geboten bzw. durch Gesetzesbruch kommt es zu einer Entwickung und zu Wachstum?
Das hättest du dem Charles Darwin erklären müssen! Siehe dazu:
http://www.brunette.brucity.be/PEGASE/DARWIN/dedarwin.htm

Das Böse als homöopathische Medizin?

LG,
Harald
 
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AW: Das Böse in unserer Welt

Und wenn der Cherub vollkommen geschaffen wurde, wurde seine Fähigkeit, sich von Gott abzuwenden gewollt mitgeschaffen, denn sonst hätte er sich nicht abwenden können. Wenn ein Schöpfergott allmächtig ist, dann ist das, was er erschafft genauso, wie er es haben will - vollkommen oder mit Ecken und Kanten.
Das Kleid was ich nähe ist auch nicht schuld wenn die Naht aufgeht, denn dann hab ich schlampig gearbeitet und nicht das Kleid.

Wenn Gott dem Menschen Entscheidungsfreiheit mitgibt und dann eigens einen Teufel losschickt, um ihn auf die Probe zu stellen, wie bei Hiob, dann kommt mir das vor wie dumme Spielchen zur Belustigung der Oberen ohne Rücksicht auf das Leiden der Spielfiguren.
Mal ganz davon abgesehen, dass mir noch nie eingeleuchtet hat, warum ein "allmächtiger Gott" einem von ihm geschaffenen Wesen (dem Teufel) seine Macht durch solche Spielchen beweisen muss.

Die Denkweise unserer "Vorfahren" und auch mancher heute lebenden Mitmenschen erscheint mir sehr befremdlich.......
 
AW: Das Böse in unserer Welt

Definition von Böse
In der Ethik bezeichnet das Böse das als moralisch negativ beurteilte Verhalten und das ihm zugrunde liegende Wollen, sofern dabei seine Verwerflichkeit bewusst ist.

Ich habe im Duden nachgelesen:
Ethik : Lehre vom sittlichen Wollen und Handeln des Menschen
Moral : das sittliche Verhalten eines Einzelnen od. einer Gruppe

Damit wäre die Definition des Bösen doch eindeutig abhängig von der jeweiligen Gesellschaft!
Jede menschliche Gesellschaft macht sich "ihr" Böses sozusagen selbst?
Oder gibt es eine weltumspannende Ethik bzw. Moral, die eine "globale" Definition des Bösen erlaubt? Ich vermute aber, dass man dann religiöse Normen ( Gebote / Verbote ) nicht so stark berücksichtigen kann.
 
AW: Das Böse in unserer Welt

Die Denkweise unserer "Vorfahren" und auch mancher heute lebenden
Mitmenschen erscheint mir sehr befremdlich.......

Da kann ich Dir gut folgen, Lidania.

Aber: Durchaus nicht in allen "Fällen".

Übrigens kenne ich eine (schöne?) "Geschichte"
mit der Überschrift

Die Angst Gottes

Sie ist ungefähr 1995 (nicht von mir!) aufgeschrieben
worden, hat aber wohl auch schon uralte "Vorfahren"
und erklärt (mir ansatzweise), warum ER/SIE/ES
im Ursprung aller Welten (auch) "böse" SEIN muss.

Sonntagsgruß
Reinhard70
 
AW: Das Böse in unserer Welt

Oder gibt es eine weltumspannende Ethik bzw. Moral, die eine "globale" Definition des Bösen erlaubt?

Die gibt es: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst

Oder Kants kategorischen Imperativ:
«Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.»

Also angenommen, du leihst mir Geld aus, und ich will es dir nicht zurückzahlen. Dann wäre das nach Kants kategorischem Imperativ so, dass ich mir die Frage stellen müsste: Kann es ein allgemein gültiges Gesetz geben, das sag: Ausgeliehenes Geld muss nicht zurück bezahlt werden? Würde ich das selbst so wollen? Ich glaube kaum. Man kann das nun auf alles und jedes anwenden und merkt so, dass es eine umfassende Ethik geben kann, die eigentlich dem christlichen Grundsatz entspricht: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.


Ich dache mal, das hier wäre ein philosophisches Forum.
 
AW: Das Böse in unserer Welt

1.)
Und wenn der Cherub vollkommen geschaffen wurde, wurde seine Fähigkeit, sich von Gott abzuwenden gewollt mitgeschaffen, denn sonst hätte er sich nicht abwenden können. Wenn ein Schöpfergott allmächtig ist, dann ist das, was er erschafft genauso, wie er es haben will - vollkommen oder mit Ecken und Kanten.
Das Kleid was ich nähe ist auch nicht schuld wenn die Naht aufgeht, denn dann hab ich schlampig gearbeitet und nicht das Kleid.

2.)
Wenn Gott dem Menschen Entscheidungsfreiheit mitgibt und dann eigens einen Teufel losschickt, um ihn auf die Probe zu stellen, wie bei Hiob, dann kommt mir das vor wie dumme Spielchen zur Belustigung der Oberen ohne Rücksicht auf das Leiden der Spielfiguren.
Mal ganz davon abgesehen, dass mir noch nie eingeleuchtet hat, warum ein "allmächtiger Gott" einem von ihm geschaffenen Wesen (dem Teufel) seine Macht durch solche Spielchen beweisen muss.

Die Denkweise unserer "Vorfahren" und auch mancher heute lebenden Mitmenschen erscheint mir sehr befremdlich.......

ad 1: So gesehen, gibt es keine menschliche Schuld.
ad 2: Vielleicht spielt Gott gerne? Die Welt als Spiel Gottes?
 
AW: Das Böse in unserer Welt

1.) Die gibt es: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst

2.) Oder Kants kategorischen Imperativ:
«Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.»

3.) Ich dache mal, das hier wäre ein philosophisches Forum.


Liebe Sofia,

ad 1:
Was ist mit einer Narzisse / einem Narziss? Die lieben wirklich nur sich selbst!
Oder wie ist das mit Masochisten? Möchtest du misshandelt werden?

ad 2:
Ja, Kant's kategorischer Imperativ ist o.k.!

ad 3:
Das denke ich auch.

LG,
Harald
 
Zuletzt bearbeitet:
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AW: Das Böse in unserer Welt

Liebe Sofia,

ad 1:
Was ist mit einer Narzisse / einem Narziss? Die lieben wirklich nur sich selbst!
Oder wie ist das mit Masochisten? Möchtest du misshandelt werden?

ad 2:
Ja, Kant's kategorischer Imperativ ist o.k.!

ad 3:
Das denke ich auch.

LG,
Harald


ad1:
das hast du falsch verstanden, nicht richtig durchgedacht.
 
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