Zeilinger schrieb:
Gier und Sucht würde ich auch gleichsetzen. Ich würde aber eine Definition nicht auf das Materielle beschränken; es gibt keinen logischen Grund, warum es nicht auch eine Gier nach ideellen Dingen wie Freude, Liebe, Geborgenheit, Freiheit etc. geben sollte.
Ja, is klar. Ich hatte zwar etwas schludrig von "Dingen" geredet. Ich meinte aber nicht nur das Materielle. Ich dachte eigentlich, in eine andere Falle getreten zu sein: Die körperliche und die seelische Sucht. Heroin macht jeden süchtig, auch den seelisch Stabilen. Nur vielleicht nicht so ausweglos.
Eine klare Stellungnahme, die meine Frage eindeutig mit Nein beantwortet, weil in diesem Fall beides ja kaum möglich ist.
Ich glaube doch. Das "Nö." war auch eine etwas schludrige Antwort von mir. Denn
hinter der Gier steht doch das, das ich als "Schicksal" bezeichne (auch nicht ganz richtig... ein Lottogewinn ist auch ein Akt des "Schicksals"...) Meine Antwort, ob die Tante da recht hatte, lautet also: Je nachdem, wie man's sieht...
Ich bin aber noch nicht überzeugt; wenn wer etwas - ob Materiell oder Idell - wieder haben will, ist das nicht bereits der Beginn einer Gier ?
Ist essen "Gier"? Ist Sex "Gier"?
An sich wohl nicht. Beides könnte aber Gier sein. Wenn du morgens schon die ersten 4 Riesesenburger reinschaufelst und immer noch hungrig bist - is nich gesund. Die Frage ist dann, warum mampfst du so viel? In diesem "Warum?" liegt der Hund begraben. Nicht in der Gier. Die Gier ist nur ein Symptom für das, was wirklich kratzt.
Und könnte die Wirtschaft florieren, wenn wer etwas nicht noch einmal und noch einmal und noch einmal haben will ?
Ein etwas überdurchschittliches Konsumvolumen würde ich auch nicht als Gier bezeichen. Gier ist das Verlangen nach Dingen, die nicht sooo wichtig sind zum Lebenserhalt und zum Erreichen einer bestimmten Lebensqualität, dir aber regelrechte Qualen bereitet, wenn es nicht befriedigt werden kann. Dann sollte man sich fragen: Wat willste denn
wirklich?