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Auditiv und visuell

  • Ersteller Ersteller Robin
  • Erstellt am Erstellt am
AW: Auditiv und visuell

habe unlängst ein buch von VERA F. BIRKENBIHL gelesen - ihres zeichens gehirnforscherin - welche meint, dass im allgemeinen die männlichen kinder eher visuelle lerntypen sind, hingegen die mädchen eher auditiv veranlagt seien. (ausnahmen gibt´s natürlich!)
Jungs gelten im räumlichen Sehen als talentierter (daher sind sie vielleicht auch in Sportarten wie Billard überlegen, obwohl es da keine große Kraft braucht).
Das Talent mag sie anspornen, sich über dieses Gebiet Vorteile zu verschaffen, das Talent ermutigt also die Ausprägung in nur eine Richtung?!
 
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AW: Auditiv und visuell

Kannst du das näher begründen? Für einen Musiker ja z.B. eine noch schwierigere Frage. Aber: Es gibt sogar taube Musiker!

Lieber Robin,
vielen Dank, ich will es gerne versuchen.
Ich glaube, was mir am Blindsein wohl am meisten zu schaffen machen würde, wäre, sehr stark auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein. Ich kenne zwar Blinde, die durchaus gelernt haben, relativ selbständig zu leben (es gibt ja auch immer mehr tolle Hilfsmittel), die aber dennoch ständig mit Grenzen konfrontiert werden, die sie alleine nicht überschreiten können.
Der zweite Punkt wäre, dass ich die Gesichter der anderen Menschen nicht mehr sehen könnte, besser gesagt, den Ausdruck ihrer Gesichter. Als Blinder ist man darauf angewiesen, dass die Leute mit einem sprechen. Ein sehender kann ganz viel aus dem Gesichtsausdruck seines Gegenübers lesen, auch wenn der kein Wort spricht.
Und schliesslich wäre es mir nicht mehr möglich, meine Arbeit (die ich sehr liebe) so zu machen wie jetzt. Musik liebe ich zwar auch, aber da ich sie nur als Hobby betreibe, wäre für mich dieser Verlust erträglicher.
Übrigens, den Bericht über die gehörlose Musikerin finde ich hochspannend...

Liebe Grüsse
Ela
 
AW: Auditiv und visuell

Übrigens, den Bericht über die gehörlose Musikerin finde ich hochspannend...
Ich habe sogar mal Musik von ihr gehört. Das ist ziemlich komplexes Zeug, also nicht in der Art, das man nicht weiß, ob's gewollt ist oder nur rumgetrommelt ;-)
Sie hatte übrigens, wenn ich mich recht entsinne, sogar das absolute Gehör, bevor ihre Krankheit einsetzte. Was heißt hatte - sie hat es noch. Beethoven hatte es ja auch bis zum Schluss. Als er schon taub war.

Deinen Argumenten Hilflosigkeit, gesichter, steht auf der anderen Seite gegenüber: Ausschluss aus mündlicher Kommunikation, Klang der Stimme.
Aber ich will es nicht gegeneinander aufwiegen. Mich würde, wäre ich blind, sicher trösten, auf meiner Gitarre rumklimpern zu können. Neue Stücke zu erarbeiten wird natürlich schwieriger, Improvisieren geht dafür immer ;-)
 
AW: Auditiv und visuell

Deinem Test Marianne, habe ich mich nicht unterzogen – finde aber das Thema sehr spannend und auch aktuell.
Aufmerksam darauf wurde ich vor einiger Zeit durch den Maler David Hockney, der behauptet, dass tragbare Musikspieler (er nennt dabei iPod), die bildenden Künste gefährden würden.
Für Hockney aber bedeutet das Zeichnen lehren - eigentlich den Menschen sehen zu lehren. Weiter sagt er, dass die heutige Generation durch die ständige Berieselung mit Klängen dazu verleitet wird die visuelle Umgebung nicht mehr wahrzunehmen.

Hockneys Worte haben bei mir eigentlich nur meine eigene Empfindung konkretisiert: dieses kontinuierliche sich Tönen auszusetzen kommt auch einer Abkehr von der Wahrnehmung allgemein gleich. Für mich sind die jungen Leute die ich Tagtäglich auf der Straße oder in den Bahnen sehe mit ihren zugestöpselten Ohren, wie ein Sinnbild des nicht wahrnehmen wollens. Doch mit einer interaktiven akustischen Wahrnehmung, hat dieses passive sich Klängen auszusetzen nichts Gemeinsames. Sie scheint mir vergleichbar einer Flucht aus der eher visuell wahrgenommenen Realität.
Natürlich kann man dies auch von der visuellen Berieselung mit Bildern, mit anderen Worten mit Bildern aus zweiter Hand, behaupten.
Doch da scheint mir Elas Anmerkung sehr wichtig:


Ela67 schrieb:
Eben ist mir noch in den Sinn gekommen, dass ich die Begriffszuordnung visuell - aktiv, auditiv - passiv passender finde (wenn natürlich auch grob vereinfacht).
Denn beim Sehen wählen wir uns ja einen Fokus, können auch bewusst hin oder eben wegsehen, während unser Gehör doch eher passiv aufnimmt, was da so von überall her einströmt.

Nun, dass sich David Hockney so intensiv mit der visuellen Wahrnehmung befasst, hat auch einen persönlichen Grund: Hockney leidet seit Jahren an einer fortschreitenden Taubheit.

Über die Bedeutung der akustischen Wahrnehmung an Hand der Musik und ihrem Stellenwert so wie diese heute von der Neurobiologie betrachtet wird, möchte ich einiges morgen schreiben.

Grüße den Hörenden und/oder Sehenden

Miriam

 
AW: Auditiv und visuell

Im Endeffekt tun Auge und Ohr gar nichts; das Bewusstsein tut alles, rekonstruiert aus den Sinneseindrücken erst "die Welt". Und dabei ist auditives und Visuelles sicher vernüpft.

und dazu noch das Riechen, das Tasten, das Spüren von Veränderungen

aggressiv?

vielleicht sind damit Fruchtfarben, Giftfarben, Verkehrsschilder, primäre Geschlechtsmerkmale gemeint

Männermagazine
 
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also mein ergebniss ist:
handelndes lernen : 35%
akkustisches lernen: 15%
lesendes lernen: 20%
bildliches lernen: 30%
ich hätte lieber ein besser ausgeprägtes akustischen lernvermögen ohr, denn so kann ich mir so gut wie nie merken was meine lehrer oder ausbilder mir erzählt haben und auf die aussage, dass haben wir schon durchgenommen, dass müsstest du eigentlich wissen könnte ich dann mal was anderes machen, als immer nur reuemütig mit den schultern zucken. ;)
@ ela67 ich habe gehört, dass blinde auch "sehen" können wie es einem menschen geht, sie hören es an seiner stimme. anhand der stimme sollen sie sogar erkennen können, ob es jemand gut mit ihnen meint

kuonhild :katze3:
 
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