hallo fusselhirn,
dem würde ich nur teilweise zustimmen
ich denke nicht, dass wissenschaft weniger gefühle anspricht als religion, jedoch mehr das rationale denken
beides, religion (oder vielmehr mystizismus) und wissenschaft sind entstanden, um fragen zu beantworten
die fragen ergeben sich aus der menschlichen neugier
in zeiten, wo die möglichkeiten des wissenschaftlichen zugangs noch sehr beschränkt waren, aber die neugier nicht weniger brennend, hat man sich eben etwas zusammengereimt, was halbwegs stimmig war, und daraus hat sich der glaube entwickelt
wissenschaft und religion sind erst antagonisten geworden, als religion den anspruch auf göttliche, ewige wahrheit beansprucht hat, und die wissenschaft diverse irrtümer bzw unstimmigkeiten in der religiösen weltanschauung aufgedeckt hat
in der wissenschaft werden die antworten auf eine frage ständig überprüft und ggf modifiziert, eingeschränkt, erweitert oder ganz erneuert, wenn sie der prüfung nicht mehr stand halten
in der religion ist man bei weitem nicht so flexibel
die bibel ist gedruckt, was drinnen steht ist das wort gottes, und das wort gottes muss immer und überall wahr sein
damit laufen religionen zwar in sackgassen, aber der glaube (der viel älter als die wissenschaft ist) ist so tief in uns verankert, dass er auch durch die aufklärung nicht ausgerottet worden ist
außerdem erkennt die wissenschaft ihre eigenen beschränkungen, ihre unvollständigkeit an, was den bereich, in dem man aus wissenschaftlicher sicht nicht weiss, für religion weiter offen lässt
kurzum: wissenschaft wähnt sich auf der ständigen suche nach der wahrheit, religion wähnt sich im besitz derselben
lg,
Muzmuz