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Zweiter Arbeitsmarkt und Teilbehinderung

Versuchen muss man es, finde ich, aber trotzdem, denn von Arbeit erhält sich nunmal jede Gesellschaft.
Man könnte ja Statistiken Hernaziehen um das Vorgehen zu planen, wer arbeiten gehen soll. Soweit ich informiert bin, hat eine normale Firma 66%Luftpumpen und 33% gute Arbeitskräfte. Wenn man jetzt alle Kranken arbeiten schickt, die noch nutzloser sind wie die Luftpumpen, so wie mich, werden wir nur abwirtschaften.

Denkt sich Hiha
 
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Man könnte ja Statistiken Hernaziehen um das Vorgehen zu planen, wer arbeiten gehen soll. Soweit ich informiert bin, hat eine normale Firma 66%Luftpumpen und 33% gute Arbeitskräfte. Wenn man jetzt alle Kranken arbeiten schickt, die noch nutzloser sind wie die Luftpumpen, so wie mich, werden wir nur abwirtschaften.

Denkt sich Hiha
Ich redete ja auch vom Einstieg. Jugendliche bekommen ihren Einstieg in Form einer Ausbildung, bei psychisch Kranken gibt es Arbeitstherapie, Behindertenwerkstätte, Kirchen und Gemeinden. Der Punkt bei einem Einstieg ist, das man seine Fertigkeiten über mehrere Stadien hinweg verbessert und da macht sich auch deutlich, ob man arbeitsfähig ist oder nicht.
 
Ich redete ja auch vom Einstieg. Jugendliche bekommen ihren Einstieg in Form einer Ausbildung, bei psychisch Kranken gibt es Arbeitstherapie, Behindertenwerkstätte, Kirchen und Gemeinden. Der Punkt bei einem Einstieg ist, das man seine Fertigkeiten über mehrere Stadien hinweg verbessert und da macht sich auch deutlich, ob man arbeitsfähig ist oder nicht.

Als jemand, der selbst gerade in "Maßnahmen" steckt, stelle ich immer mehr fest: Die "Maßnahmen" nützen nur einem, der Organisation, die dafür einen Haufen Geld kassiert - und sonst Niemandem.
Die Erfolgsquote dieser ganzen "Berater" ist deprimierend gering. Entweder sie bewirken nichts, ihnen sind die Hände gebunden oder sie schlafen ein.

Wenn für mich etwas vorwärts geht - oder, wie es jetzt aussieht, nur scheinbar vorwärts geht - dann ist das allein auf meine Anstrengungen zurück zu führen. Dazu brauche ich eine (teure!) Internetverbindung, die ich selbst bezahle und Fahrtkosten, die ich selbst vorstrecke, was ich mir nicht leisten kann. Für eine Rückerstattung darf ich dann vorher Antrag stellen, 2 Formulare ausfüllen, 6 Belege bringen - und vor allem 2 Monate (!) warten, bis es dann mal erstattet wird.
Für meine "Wiedereingliederung" wird ein Mehrfaches von dem Geld vom Staat bezahlt, das ich selbst erhalte. Für Maßnahmen, die nichts bewirken - dafür haben sie Geld, ohne mit der Wimper zu zucken. Bei den Dingen, die auch tatsächlich etwas bringen (können), da werfen sie mir Knüppel zwischen die Beine und machen für ein paar Euro so ein Riesengeschiss.

Wenn es denn überhaupt eine Rückerstattung von Fahrtkosten geben kann.
Arbeitgeber wollen i.d.R. in meinem Job Probearbeitstermine, das ist dann einfach eine Art Einstellungsvoraussetzung. Dazu bin ich bereit. Gesetzlich zulässig sind sie in dieser Form aber nicht mehr. Da machen sie dann Zinnober, wegen der Fahrtkostenerstattung für gesetzlich nicht zulässige Maßnahmen, Versicherungskram und anderem Shice. Also muss ich denen auch noch irgendwelche Märchen erzählen, von "Praktikum" oder "Schulung", sonst bleibe ich auf meinen Kosten sitzen.

Im Grunde sind das alles Mätzchen wie in einem Bananenstaat. Bleibe ich im gesetzlich zulässigen Rahmen, dann kann für mich nichts vorwärts gehen. Gebe ich Gas und bemühe mich selbst um Maßnahmen, die auch erfolgversprechend sind, dann wird das alles blockiert und ich bleibe auf Kosten sitzen, die ich mir nicht leisten kann.

Es wird immer wieder kritisiert, Betroffene handelten lethargisch, säßen Maßnahmen nur aus oder erfüllten sie nur formal.
Tatsächlich ist das aber der Zustand - ob man das will oder nicht - wo man am Ende landet. Denn alles andere wird dann entweder gleich blockiert, man reicht 5 Anträge ein und füllt 17 Formulare aus, die wochen- bis monatelang nicht bearbeitet werden und für die der ganze Vorlauf dann viel zu lange dauert. Denn bis dahin hat der Verhandlungspartner, bei dem man etwas erreichen will, schon lange abgewunken.
 
bei psychisch Kranken gibt es Arbeitstherapie, Behindertenwerkstätte, Kirchen und Gemeinden. Der Punkt bei einem Einstieg ist, das man seine Fertigkeiten über mehrere Stadien hinweg verbessert und da macht sich auch deutlich, ob man arbeitsfähig ist oder nicht.
Im grunde sind die meisten Schizophrenen Grenzfälle. Also an manchen Tagen sind sie gute Arbeitskräfte und manchen Tagen sind sie relativ unbrauchbar und wieder an anderen Tagen sind sie ewigkeiten im Krankenstand
Sowas will man nicht als Unternehmen. Ich würd mich auch nicht anstellen, wenn ich die KH Aufenthalte Präsentiert kriege.
Wenn ich aber als Unternehem Antrag stellen kann, der Mitarbeiter ist stärker eingeschränkt als 40% man müsse 65% vom Gehalt übernehmen, damit das Arbeitscerhätnis funktioniere, na dann wäre ich auch bereit es nochmal zu versuchen.
Aber das jetzige System verlangt entweder 100% effizienz oder 100% Behindert sein. Und deshalb ist es behindert.
LG Hiha
 
Als jemand, der selbst gerade in "Maßnahmen" steckt, stelle ich immer mehr fest: Die "Maßnahmen" nützen nur einem, der Organisation, die dafür einen Haufen Geld kassiert - und sonst Niemandem.
Die Erfolgsquote dieser ganzen "Berater" ist deprimierend gering. Entweder sie bewirken nichts, ihnen sind die Hände gebunden oder sie schlafen ein.

Wenn für mich etwas vorwärts geht - oder, wie es jetzt aussieht, nur scheinbar vorwärts geht - dann ist das allein auf meine Anstrengungen zurück zu führen. Dazu brauche ich eine (teure!) Internetverbindung, die ich selbst bezahle und Fahrtkosten, die ich selbst vorstrecke, was ich mir nicht leisten kann. Für eine Rückerstattung darf ich dann vorher Antrag stellen, 2 Formulare ausfüllen, 6 Belege bringen - und vor allem 2 Monate (!) warten, bis es dann mal erstattet wird.
Für meine "Wiedereingliederung" wird ein Mehrfaches von dem Geld vom Staat bezahlt, das ich selbst erhalte. Für Maßnahmen, die nichts bewirken - dafür haben sie Geld, ohne mit der Wimper zu zucken. Bei den Dingen, die auch tatsächlich etwas bringen (können), da werfen sie mir Knüppel zwischen die Beine und machen für ein paar Euro so ein Riesengeschiss.

Wenn es denn überhaupt eine Rückerstattung von Fahrtkosten geben kann.
Arbeitgeber wollen i.d.R. in meinem Job Probearbeitstermine, das ist dann einfach eine Art Einstellungsvoraussetzung. Dazu bin ich bereit. Gesetzlich zulässig sind sie in dieser Form aber nicht mehr. Da machen sie dann Zinnober, wegen der Fahrtkostenerstattung für gesetzlich nicht zulässige Maßnahmen, Versicherungskram und anderem Shice. Also muss ich denen auch noch irgendwelche Märchen erzählen, von "Praktikum" oder "Schulung", sonst bleibe ich auf meinen Kosten sitzen.

Im Grunde sind das alles Mätzchen wie in einem Bananenstaat. Bleibe ich im gesetzlich zulässigen Rahmen, dann kann für mich nichts vorwärts gehen. Gebe ich Gas und bemühe mich selbst um Maßnahmen, die auch erfolgversprechend sind, dann wird das alles blockiert und ich bleibe auf Kosten sitzen, die ich mir nicht leisten kann.

Es wird immer wieder kritisiert, Betroffene handelten lethargisch, säßen Maßnahmen nur aus oder erfüllten sie nur formal.
Tatsächlich ist das aber der Zustand - ob man das will oder nicht - wo man am Ende landet. Denn alles andere wird dann entweder gleich blockiert, man reicht 5 Anträge ein und füllt 17 Formulare aus, die wochen- bis monatelang nicht bearbeitet werden und für die der ganze Vorlauf dann viel zu lange dauert. Denn bis dahin hat der Verhandlungspartner, bei dem man etwas erreichen will, schon lange abgewunken.
Ist ja blöd das Maßnahmen so wenig bringen, trotzdem muss man Behindertenwerkstätte, Kirchen und Gemeinden als Einstieg betrachten. Manche schaffen einen Einstieg andere nicht und dann gibt es mit Sicherheit welche, die brauchen einfach ein bisschen länger, um einen Einstieg zu meistern und daran muss man ansetzen: leicht anfangen und sich über mehrere Stadien hinweg verbessern, so wie das eigentlich in jeder Ausbildung gemacht wird.
 
Ist ja blöd das Maßnahmen so wenig bringen, trotzdem muss man Behindertenwerkstätte, Kirchen und Gemeinden als Einstieg betrachten. Manche schaffen einen Einstieg andere nicht und dann gibt es mit Sicherheit welche, die brauchen einfach ein bisschen länger, um einen Einstieg zu meistern und daran muss man ansetzen: leicht anfangen und sich über mehrere Stadien hinweg verbessern, so wie das eigentlich in jeder Ausbildung gemacht wird.

Über Behindertenwerkstätten möchte ich jetzt nicht reden (eigenes Thema, aber auch dazu fiele mir einiges ein), es gibt aber auch ganz normale Menschen, derzeit sicher viel mehr, die in soziale Schieflagen geraten. Die Maßnahmen stabilisieren die Menschen auf einem gewissen Niveau - mehr aber auch nicht. Darüber hinaus werden sie nur verwaltet, und vor allem zementieren die Systeme dann diese Verhältnisse.

Wer in D seine Arbeit und seine Wohnung verloren hat, der wird von Einrichtung zu Einrichtung verschoben und "betreut", es kommt aber nichts weiter dabei heraus. Keine Arbeit, keine Wohnung, keine Wohnung, keine Arbeit - so sieht es dann aus.
Stattdessen darf man sich hier und da, mehr oder weniger unverhohlen, Sozialschmarotzertum an den Kopf werfen lassen. Dabei betragen die "Wiedereingliederungshilfen", die die Einrichtungen (zusätzlich) kassieren, mehr als das Doppelte meiner Beträge. Man fragt sich: Wer ist denn da der "Sozialschmarotzer"? Ich, oder die Einrichtung, die nichts bewirkt?
Es handelt sich mehr um Beschäftigungsmodelle für die Mitarbeiter der Einrichtungen.
Die Maßnahmen, die man als Betroffener dann noch so zu tun hat, sind dann irgendwann nur noch formale Pflichtaufgaben: Bitte sehr, habe ich gemacht, da ist der Beleg, mein ausgefülltes Kreuzworträtsel. Könnt ihr dann ja in euren Berichten auflisten und abheften in die Akte.

In anderen Ländern verfolgen sie für ihre Sorgenkinder schon längst ganz andere Konzepte - und das erfolgreich.
In Finnland verfolgen sie das Konzept "Housing First". Man bringt zuerst die Menschen in kleinen, aber gut gestalteten Wohnungen unter. Sie werden ambulant betreut, und dann geht es weiter, Arbeit usw. Dabei erzielen sie nicht nur deutlich bessere Erfolge als bei uns, sie haben damit auch die sozialen Kosten des Sozialstaates auf die Hälfte reduziert.
In Helsinki hat es dazu geführt, dass es dort keine Wohnungslosen mehr gibt.

Für Deutschland sehe ich das nicht kommen. Zu zahlreich und zu einflussreich sind die Lobbies der diversen Sozialverbände mit ihren gut bezahlten Positionen an Wichtigtuern und Selbstdarstellern, Verbandsvorständen und Pressesprechern. Die wollen ihre Systeme am Laufen halten und haben überhaupt kein Interesse daran, die Menschen wieder ernsthaft auf die Beine zu bringen.
Vielmehr herrscht eine Lagermentalität bis hin zu "modernen Armenhäusern": Da nimmt man den Betroffenen gleich alles weg, steckt sie in Töpferkurse und zahlt ihnen ein Taschengeld aus.
Und wenn dann mal das Regionalfernsehen kommt, dann zeigen sie ihre sauberen Einrichtungen vor und machen einen auf Wohltäter.
 
trotzdem muss man Behindertenwerkstätte, Kirchen und Gemeinden als Einstieg betrachten.

in meiner 'Ökologischen Marktwirtschaft'* gibt es ganz viele Arbeitsplätze,
die sich daraus ableiten, daß sie gesellschaftlich sinnvoll sind
und deshalb vom Staat rentabel gemacht werden (oder einfach nur finanziert werden)

darunter dürften auch solche für 'Behinderte' sein

z.B.
Unterstützer der Lehrer in der Schule
(es gibt über 700000 Lehrer in Deutschland)

Unterstützer der Wiesenbesitzer
(fast jede Gemeinde braucht einen Schäfer, einen Baumschneidetrupp, einen Mäher ...
das sind pro Gemeinde minimal 10 Leute
in Deutschland gibt es über 10000 Gemeinden

Stadtverschönerer und Stadtklimaverbesserer
(die Städte sollten sauberer, weniger grau und leiser sein
es sollte dort auch mehr Brunnen und Wasserflächen geben
dann könnte man den Feinstaub durch Sprinkleranlagen auswaschen
das Grünflächenamt braucht ebenfalls Unterstützung)

lokale Einkäufer und Einkaufzusteller,
um den Autoverkehr zu reduzieren und den alten Menschen zu helfen

Rechtsberater und Schlichter,
um die Klageflut einzudämmen
(gibt es zum Teil schon)

Unterstützer für klassische, aber vom Aussterben bedrohte Handwerker

* www.preisgabe.de/oekologische_marktwirtschaft_besser_als_soziale_marktwirtschaft.pdf
 
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Soweit ich informiert bin ist auch die Schizophreniebehandlung in Finnland viel effizienter.
Bei uns wird einem eine Medidosis reingepfeffert, was ein noch höhere Dosis erforderlich macht, bis es sich halbwegs stabilisiert.
In Finnland setzen sich alle beteiligten an einen Tisch und besprechen die Probleme, bis die Unklarheit weg ist.
Denn die ist das Gift, welches die Psyche zu wilden Fantasien anregt.
machen einen auf Wohltäter
Genau!
Es geht nicht darum, dass man der Einrichtung weiterverwiesen wird, die einem am meisten hilft, sondern man soll einfach dort mitmachen, wo man reingemogelt wird.
Das ganze läuft komplett planlos ab.
Nur wenige landen dort, wo ihnen am besten geholfen werden kann...
 
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