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Worauf es im Leben ankommt

Zeilinger

Well-Known Member
Registriert
22. Mai 2004
Beiträge
16.501
Hallo, alle Diskutierfreudigen, die auch wesentlich sein wollen !

Ich bin mir bewusst, dass dieses Thema kontroversiell ist. Am besten wird sein, wenn jeder, der eine Meinung darüber hat, diese kundtut und die, die keine haben, sich selber keine bilden können und daher eine übernehmen müssen (oder dies zumindest glauben), eben sich diese aussuchen, die ihnen am besten gefällt. Ich dachte auch an eine Umfrage, bin mir aber unsicher, ob wir mit 10 Meinungen auskommen.
Was mir in letzter Zeit diesbezüglich öfters durch den Kopf geht, ist folgendes:

Wollen wir (auch) eine gute geistige Lebensqualitüt, kommt es schließlich und endlich darauf an, an wieviel

Gutes,
Nützliches,
Schönes und/oder
Sinnvolles​

wir glauben können. Dazu müssen wir natürlich - zumindest für uns selbst - diese Werte definieren.

Da ich immer wieder höre oder lese "Darauf kommt es an", "Darum geht es nicht", etc. und alle offensichtlich etwas anderes damit meinen, rechne ich mit einer regen Teilnahme an diesem thread.

Liebe Grüße

Zeili
 
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AW: Worauf es im Leben ankommt

Lieber Zeili!

Das erinnert mich ein bisschen an das Schulunterrichtsgesetz, wo es hieß, die Schule ......"hat nach den Werten des Wahren, Guten und Schönen durch einen ihrer Entwicklungsstufe und ihrem Bildungsweg entsprechenden Unterricht "mitzuwirken".....".

Es freut mich daher, dass du extra erwähnst, dass das jeder (für sich) definieren muss.

Ich beobachte seit längerem, dass ich mich nach tief verinnerlichten Werten orientiere, die so stark verankert sind, dass ich sie kaum bewusst wahrnehmen kann. Das kann ich auch bei anderen Menschen feststellen.

Wenn man auch das Gute und das Schöne für sich definiert und sich danach orientiert, dann darf man nicht vergessen, auch genau hinzusehen, wie man letztendlich wirklich handelt.

Ein banales Beispiel: Ich mag keinen Kitsch, ich kaufe mir nichts, was ich als kitschig ansehe, überladene Weihnachtsbildchen z.B., mit Engerl und Glitzer und Glimmer verursachen mir Würgereiz. Aber ich hab mich schon öfter dabei ertappt, dass ich kleine Engelchen mit weißen Federflügelchen und Glitzersternchen auf den Haaren bei einem Weihnachtsmarkt gekauft habe, weil es mein kindliches Weihnachtsgefühl angerührt hat. Also hat mein kindliches Gefühl mehr Gewicht als mein Sinn für Schönheit.

Ich glaube, da muss ich noch weiter in mich gehen. Es gefällt mir, durch deine Anregung meinen Glaubenssätzen nachzuspüren. Was tue ich wirklich? Denn das weist auf meine verinnerlichten Werte hin.

Ich werde später noch mal etwas dazu schreiben können. Fürs erste wars das einmal.

:blume1:
 
AW: Worauf es im Leben ankommt

Hallo Zeili!

Worauf kommt es im Leben an?
Dass ich hehre Ziele habe und sie auch verfolge?!

Es geht immer auch ums Umsetzen.

Wenn wir uns die Ziele eines Menschen anschauen und mögen sie noch so edel sein, so ist stets das Ergebnis maßgeblich und nicht die Absicht.

Doch wenn ich orientierungslos bin und ohne Ziel, wohin soll ich mich wenden?

Das Wahre, Gute und Schöne mag für jeden Menschen was anderes bedeuten,
aber herauszufinden, was diese Begriffe meinen, dafür lohnt es sich zu leben
(und zu unterrichten).

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
 
AW: Worauf es im Leben ankommt

Lieber Zeili!

Das erinnert mich ein bisschen an das Schulunterrichtsgesetz, wo es hieß, die Schule ......"hat nach den Werten des Wahren, Guten und Schönen durch einen ihrer Entwicklungsstufe und ihrem Bildungsweg entsprechenden Unterricht "mitzuwirken".....".

Es freut mich daher, dass du extra erwähnst, dass das jeder (für sich) definieren muss.

Ich beobachte seit längerem, dass ich mich nach tief verinnerlichten Werten orientiere, die so stark verankert sind, dass ich sie kaum bewusst wahrnehmen kann. Das kann ich auch bei anderen Menschen feststellen.

Wenn man auch das Gute und das Schöne für sich definiert und sich danach orientiert, dann darf man nicht vergessen, auch genau hinzusehen, wie man letztendlich wirklich handelt.

Ein banales Beispiel: Ich mag keinen Kitsch, ich kaufe mir nichts, was ich als kitschig ansehe, überladene Weihnachtsbildchen z.B., mit Engerl und Glitzer und Glimmer verursachen mir Würgereiz. Aber ich hab mich schon öfter dabei ertappt, dass ich kleine Engelchen mit weißen Federflügelchen und Glitzersternchen auf den Haaren bei einem Weihnachtsmarkt gekauft habe, weil es mein kindliches Weihnachtsgefühl angerührt hat. Also hat mein kindliches Gefühl mehr Gewicht als mein Sinn für Schönheit.

Ich glaube, da muss ich noch weiter in mich gehen. Es gefällt mir, durch deine Anregung meinen Glaubenssätzen nachzuspüren. Was tue ich wirklich? Denn das weist auf meine verinnerlichten Werte hin.

Ich werde später noch mal etwas dazu schreiben können. Fürs erste wars das einmal.

:blume1:

Ist eine tote Katze schön?
 
AW: Worauf es im Leben ankommt

Hmmm... *grübel*
Das Problem, das ich zu sehen meine, liegt darin, dass wir das, was wir als unser Ziel definieren - und sei es auch noch so nobel - erst erkannt haben, als wir schon weitgehend kulturell geprägt waren. Ist es dann wirklich "unser" Ziel?
Andererseits habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Leben aus einer Fülle von Neben-, Seiten- und Abwegen besteht, deren Verschlingungen wir oft erst im nachhinein mit einem Sinn belegen, weil wir es für uns akzeptieren müssen, dass es so gekommen ist, wie es gekommen ist (und würden wir es nicht akzeptieren, gerieten wir nahe an den Wahnsinn).
Da ich für das oben angesprochene Erkenntnisproblem keine Lösung weiß, bleibt uns wohl nur, dass, was wir für uns selbst als sinnvoll erkannt haben, auch als solches zu akzeptieren.

Vielleicht kommt man der aufgeworfenen Frage auf anderem Wege näher? Mir hat einmal jemand die Frage vorgelegt, was ich im Rückblick auf mein Leben gerne von mir sagen würde. Meine Antwort war: Ich möchte etwas in der Welt zurücklassen (und habe dies ja auch schon getan). Der, der mir die Frage stellte, schlug (bescheidener) vor, er wolle nur von sich sagen können, möglichst wenig Menschen geschadet und möglichst vielen geholfen zu haben.

Ist das alles zu verschroben gedacht?
 
AW: Worauf es im Leben ankommt

Hmmm... *grübel*
Das Problem, das ich zu sehen meine, liegt darin, dass wir das, was wir als unser Ziel definieren - und sei es auch noch so nobel - erst erkannt haben, als wir schon weitgehend kulturell geprägt waren. Ist es dann wirklich "unser" Ziel?
Andererseits habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Leben aus einer Fülle von Neben-, Seiten- und Abwegen besteht, deren Verschlingungen wir oft erst im nachhinein mit einem Sinn belegen, weil wir es für uns akzeptieren müssen, dass es so gekommen ist, wie es gekommen ist (und würden wir es nicht akzeptieren, gerieten wir nahe an den Wahnsinn).
Da ich für das oben angesprochene Erkenntnisproblem keine Lösung weiß, bleibt uns wohl nur, dass, was wir für uns selbst als sinnvoll erkannt haben, auch als solches zu akzeptieren.

Vielleicht kommt man der aufgeworfenen Frage auf anderem Wege näher? Mir hat einmal jemand die Frage vorgelegt, was ich im Rückblick auf mein Leben gerne von mir sagen würde. Meine Antwort war: Ich möchte etwas in der Welt zurücklassen (und habe dies ja auch schon getan). Der, der mir die Frage stellte, schlug (bescheidener) vor, er wolle nur von sich sagen können, möglichst wenig Menschen geschadet und möglichst vielen geholfen zu haben.

Ist das alles zu verschroben gedacht?
Nein, finde ich nicht.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Worauf es im Leben ankommt

Hmmm... *grübel*
Das Problem, das ich zu sehen meine, liegt darin, dass wir das, was wir als unser Ziel definieren - und sei es auch noch so nobel - erst erkannt haben, als wir schon weitgehend kulturell geprägt waren. Ist es dann wirklich "unser" Ziel?
Andererseits habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Leben aus einer Fülle von Neben-, Seiten- und Abwegen besteht, deren Verschlingungen wir oft erst im nachhinein mit einem Sinn belegen, weil wir es für uns akzeptieren müssen, dass es so gekommen ist, wie es gekommen ist (und würden wir es nicht akzeptieren, gerieten wir nahe an den Wahnsinn).
Da ich für das oben angesprochene Erkenntnisproblem keine Lösung weiß, bleibt uns wohl nur, dass, was wir für uns selbst als sinnvoll erkannt haben, auch als solches zu akzeptieren.

Vielleicht kommt man der aufgeworfenen Frage auf anderem Wege näher? Mir hat einmal jemand die Frage vorgelegt, was ich im Rückblick auf mein Leben gerne von mir sagen würde. Meine Antwort war: Ich möchte etwas in der Welt zurücklassen (und habe dies ja auch schon getan). Der, der mir die Frage stellte, schlug (bescheidener) vor, er wolle nur von sich sagen können, möglichst wenig Menschen geschadet und möglichst vielen geholfen zu haben.

Ist das alles zu verschroben gedacht?

Kulturell geprägt sind freilich unsere Anschauungen, aber nicht unsere Sinne. Darin liegt mein Ziel: Wahrnehmen und wahrgenommen werden. Interaktion. Einfach-nur-Sein. Eine Umformung der Aussage "Der Weg ist das Ziel".

Egal, wie viele unendliche Möglichkeiten im Moment für jedes einzelne Individuum bestehen: Nur eine der Möglichkeit findet statt. Darauf beläuft sich unser ganzes Wesen: Das Warhnehmen von Möglichkeiten. Da ich die Möglichkeit des Nicht-Lebens nicht kenne, befasse ich mich - bis sich diese Möglichkeit für mich erschließt - mit dem Momentanen.

Außerdem ist es eines meiner Ziele, im Leben nie, nie, nie, nie, nie, niemals keine Idee zu haben.
 
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AW: Worauf es im Leben ankommt

Grad hab ich diesen Spruch gefunden. Er passt mE gut in diesen Thread.

Was man zum Leben braucht?

Das Gespür zur rechten Zeit etwas Gutes für sich zu tun
und die Gelassenheit,
sich davon nicht abhalten zu lassen


unbekannt
 
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