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Woher kommt euer (Nicht-)Glaube?

Meines Erachtens wird beim Thema Glaube und/oder Religosität viel zu sehr kompliziert.

Der Mensch entdeckt zuallererst einmal seinen Körper;

dann sein Inneres, im wesentlichen seine Triebe und seine Gedanken.

Dann entdeckt er - wenn er seine Grundbedürfnisse gesichert sieht und nicht mit den Nachwehen einer zu harten Kindheit zu kämpfen hat - so etwas wie ein Gewissen. Ob dieses Gewissen jetzt katholisch, evangelisch, muslemisch, jüdisch oder sonstwie eingefärbt ist oder eine Mischung aus mehreren Religionen und Moralvorstellungen ist, ist zweitrangig; Gott unterscheidet die Menschen sicher nicht nach ihren Konfessionen.

Dann wird er so oft nach seinem Gewissen handeln, so oft und so lange seine Existenzängste nicht größer sind als sein Gewissen.​

Bert Brecht fasste es noch kürzer: "Zuerst kommt das Fressen und dann die Moral".

Das Einzige, was man akzeptieren muss, ist, dass es immer eine Instition oder ein Wesen gibt, das Macht über mich hat - dann kann ich sagen:

Ich lebe, liebe und arbeite nach meinem besten Wissen und Gewissen;
falls den/dem Mächtigen dieser Welt das zu wenig ist,
mögen sie/mag er mir doch bitte ein "besseres" Gewissen vermitteln.

Liebe Grüße

Zeili
 
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Zitat von Jan Amos:
Woher kommt euer (Nicht-)Glaube?
Die zentralen Fragen im Leben eines jeden Menschen sollten lauten: „Woher komme ich, wohin gehe ich und welches ist die Bestimmung meines Lebens hier auf Erden?“
Da diese Fragen aber unbequem sind, werden sie von den meisten Menschen nicht nur als lästig, sondern noch viel schlimmer sogar als überflüssig empfunden und somit verdrängt.

Dazuschreibst Du:
Asymptotisch schrieb:
Verstehe nicht, warum das notwendig sein soll?

Auf diese Frage kann ich nur soviel antworten, dass es als eine Empfehlung gedacht ist, denn die Mehrheit der Menschen in unserem Kulturkreis bevorzugen Oberflächlichkeiten und beteiligen sich am Tanz um das „Goldene Kalb“, das in vielen Varianten angeboten wird.
In Ländern, wo Menschen um das nackte Überleben kämpfen, gibt es naturgemäß andere Prioritäten.


Asymptotisch schrieb:
Die 10 Gebote als Gültigkeit zu erwähnen, spricht nicht für die Ernsthaftigkeit des überaus umfangreichen Textes. Allein schon die Gott bezogenen Gebote sind doch totalitäre Menschenverachtung pur.
Ich werde immer die Wahrheit sagen,
um unglaubwürdiger zu wirken.“

Dass dies Deine Wahrheit ist, akzeptieren ich, denn es ist nicht mein Auftrag für irgendetwas zu missionieren, ich beteilige mich lediglich an einer öffentlich zugänglichen Diskussion.

MfG
J.A.
 
Hallo zusammen,

Ich möchte mich vorweg als Atheist vorstellen.
Ich persönlich kann mit dem Wort „Gott“ nicht besonders viel anfangen, da ich mir unter dem Begriff „Gott“ auch nicht sehr viel vorstellen kann. Auf die Frage, WER oder WAS „Gott“ eigentlich ist, bekam ich bisher noch keine klare und unmissverständliche Aussage. Die Definitionen waren oftmals unterschiedlich und nebulös, also niemals eindeutig, klar und verständlich. Trotz dieser vagen Vorstellung von wer oder was „Gott“ eigentlich ist, wurden im Namen Gottes viele Kriege angezettelt, gehasst, geplündert und sehr viel Blut vergossen.
Und selbst heut zu Tage werden immer noch viele Grausamkeiten im Namen Gottes begangen. Menschen beschimpfen und verachten sich im Namen „Gottes“, sie bringen viel Leid und Elend über sich und andere, so dass das wenige „Gute“ kaum ins Gewicht fallen kann. Aus diesem Grund kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass ich jemals ein Mitglied, weder der einen noch der anderen religiösen Vereinigung, sein könnte.

Ich ersetze stattdessen das Wort „Gott“ durch den Begriff „Natur“ und m. E. ist es die Natur, die eine hohe Verehrung erfahren sollte. Ihre Gesetze sind verbindlich und unumstößlich und vor allem nachvollziehbar. Ich fühle mich also mehr mit den alten Naturreligionen verbunden.

Nietzsche fragte einmal, ob Gott den Menschen erschaffen hat oder ob es umgekehrt war.
Ich, für meinen Teil denke, dass es der Mensch war, der sich einen „Gott“ erschaffen hat…
…und seinen Sohn Jesus Christus?
Möglich wär`s.

In seinem Buch „The Mysteries of Amanta“ schreibt Gerald Massey bereits im Jahre 1907, dass das Sonnenbuch „Helio Biblia“, das von einer alten Sonnekultur stammt, die irgendwann einmal nach Ägypten kam, die Grundlage für die Bibel war. Außerdem, so schreibt er, standen sich das Christentum und der Hinduismus einmal sehr nahe, denn das Wort „kris“ kommt aus dem Hinduismus und bedeutet „Sonne“ und könnte in enger Beziehung zu „Krishna“ und/oder „Christus“ stehen.
Bereits 100 Jahre vor Christus bestanden zwei Sonnenkulturen. Die einen nannten sich nach dem Sonnengott des Westens „HESUS“ und die anderen nach dem Sonnengott des Ostens „KRISTOS“. Nach langen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Sekten soll Kaiser Konstantin große Anstrengungen unternommen haben, um die beiden verfeindeten Sekten zu vereinen. Angeblich soll es ihm auch gelungen sein, so dass der neue Name dieser Sekte nun „Hesus Kristos“ lautete. Für diese religiöse Vereinigung wurde eine neue Doktrin geschaffen, die lt. Massey, als Grundlage für die christliche Kirche diente. Wie Massey weiter schreibt, gab es aber keine Führerfigur, wie etwa Moses bei den Juden und so glaubt Massey, dass man Apollonius Taneus im Jahre 2 n. Z. für dieses Amt auserkoren hat. Ob er der spätere Jesus Christus gewesen sein könnte, bleibt sicherlich unbeweisbar, ist aber dennoch denkbar.
Leider gibt es nur sehr spärliche Hinweise auf Apollonius Taneus, aber andererseits werden in der Bibel ja auch nur max. 50 Stunden aus dem Leben „Jesus Christus“ beschrieben.
Es bleibt also alles eine Frage des Glaubens.

Ich persönlich möchte aber viel lieber etwas wissen, als blind an irgendetwas zu glauben.

Gruß
baraka
 
Frage

Hallo baraka !

Ich ersetze . . . „Gott“ durch „Natur“ . . . . Ihre Gesetze sind verbindlich und unumstößlich und vor allem nachvollziehbar. Ich fühle mich also mehr mit den alten Naturreligionen verbunden.
Wer hat Deiner Meinung nach die Naturgesetze beschlossen ? (Nicht vergessen, die Natur gab's vor dem Menschen, auch laut Darwin).

Gruß Zeili
 
Hallo Zeili,

Naturgesetze werden nicht beschlossen. Sie sind Bestandteile der Welt (Kosmos) und behalten ihre Gültigkeit "von Ewigkeit zu Ewigkeit".
Mit Sicherheit sind sie älter als die Menschheit und älter als die Erde, die Sonne, das Milchstraßensystem oder der große Attraktor.

Lieber Gruß
baraka
 
baraka schrieb:
Ich ersetze stattdessen das Wort „Gott“ durch den Begriff „Natur“ und m. E. ist es die Natur, die eine hohe Verehrung erfahren sollte.

ich glaube, in etwa so definieren sich die pantheisten

lg,
Muzmuz
 
Auch ich gehöre keiner Religion an. Ob ich Glaube? Ich glaube daran das man bekommt was man gibt!

Meine Eltern ließen mich ein paar Monate nach meiner Geburt katholisch Taufen erzogen mich aber nicht in diesem sinne.
Als meine Schulkameraden zum Konfirmationsunterricht gingen und auf ihr Konfirmantengeld warteten, hatte ich ganz einfach keine Lust meine Zeit bei jemanden zu verbringen der mir sagt was richtig und was falsch ist.
Jetzt bin ich sehr froh darüber das ich keine Konfirmation bzw. Kommunion durchgemacht habe.
Ich beschäftige mich immer mal wieder mit den Themen an was ich glaube, ob ich überhaupt an irgendetwas glaube und ich kann dazu nur sagen:
Ich weis es nicht.
Aber so lange ich es nicht weis, werde ich mich hüten mich zu einer Institution zu bekennen die sich für das non plus ultra hält.
Bisher haben (wie wir ja nun alle oft genug gehört haben) Religion und extremer Glaube nicht nur gutes hervorgebracht.
Das wir in unseren Werten jedoch maßgeblich von der christlichen Kirche geprägt sind (hierbei handelt es sich um zu lobende Werte wie: nächsten Liebe, Friede etc) und diese in der Familie wie auch in der Gesellschaft wieder zu finden sind erachte ich nicht unbedingt als negativ.
Wobei man sich nun über die Auswirkungen (der Werte auf die Gesellschaft) und die damit zu verfolgenden Ziele unterhalten müsste.
z.B. Angstmache (wie oben schon mehrfach angesprochen) vor Strafen Gottes welche zu einem vermeintlich Rechtschaffenden Leben "auf Erden" verhelfen soll.
Alles in allem wird es wohl eher nicht dazu kommen das mich irgendeine Organisation bekehren kann, jedoch werde ich bestimmt im laufe der Jahre meine eigene Idee entwickeln was mich erwartet bzw. ob mich irgendetwas erwarten.
 
Hallo letha,

ich finde es gut, dass Du Dir viel Zeit lässt, um Erkenntnisse zu sammeln.

Ob es sich ausschließlich um christliche Werte handelt die Du ansprichst, ist sicherlich eine Diskussion wert.
Ich denke, dass es (mit oder ohne eine Glaubenszugehörigkeit) selbstverständlich sein müsste, seinen Mitmenschen Würde und Achtung entgegenzubringen. Auch dass man rücksichtvoll miteinander umgeht, seine Eltern (und Familienangehörige) ehrt, den Anstand bewahrt, nicht tötet und dergleichen mehr, dürfte eigentlich auch außer Frage stehen.
Ich denke, dass diese Werte schon weit vor der Entstehung des Christentums hochgehalten wurden.

Gruß
baraka
 
Mich würde interessieren ob ihr eine Religion habt, wenn ja warum, wenn nein warum nicht?
Gab es Ereignisse oder Personen in eurem persönlichen Umfeld, die eure religiösen Vorstellungen geprägt haben?

Nur auf dem Papier, aber da auch nicht mehr lange.

Mich haben diese ganzen Geschichten als Kind sehr geprägt, ich konnte in der Volksschule deswegen nächtelang nicht schlafen vor Angst. (ich war/bin hochsensibel)

Je mehr ich davon gehört und gelernt habe, umso kritischer wurde ich. Für mich gab es soviele Doppelmoral, mit der ich nicht umgehen konnte/kann.

Als unser Pfarrer dann Selbstmord begang, indem er sich aufhängte, war es endgültig vorbei.

Ich glaube an keinen Gott, ich glaube an mich.

Meine Lebenseinstellung ist ähnlich dem Buddhismus.
 
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coldbluice schrieb:
Mein Nichtglaube kommt wohl daher: Ich bin in einer evangelischen familie aufgewachsen mein vater ist selber nicht der gläubigste. Dann wird in der Kirche und Schule immer gesagt, dass Gott allmächtig sei und alles beeinflussen kann. Dann frag ich mich: das is ja doll das er das kann aber warum passiert soviele schlimme sachen auf der welt obwohl er allmächtig ist. Warum werden dennkriege geführt wenn er doch allwissend ist und alles beeinflussen darf. Deswegen glaub ich nicht an diese dinge. Was ich schon eher glaube ist an die weidergeburt welches sich wahrscheinlich durch die angst vor dem verlöschen erklären lässt

siehst du hättest Du dich etwas mit den Themen der "Gläubigen" befasst dann wüßtest Du das Gott dem Mensch die Erde geschenkt hat um darauf zu leben und Sie sich untetan zu machen(im guten Sinne).Allerdings gibt es da auch für mich noch auserbiblische Fragen.Wie zb.Die Kirche müßte doch alle Scheingläubigen verbannen die da Sonntags antanzen kohle spenden um sich das Recht auf ein Nacher im Himmel zu erkaufen.Oder wie soll ich zum Beispiel einen Mensch betrachten der vielleicht viel wenger im Geiste in die analen des Christlichen glaubens hervorgedrungen ist ?Ja mich sogar noch als okkult beschreibt und sich dreist das Recht herausnimmt mir mein Recht auf Zb.Zukunft Freiheit,Selbstbestimmung,leben aberkennt.Nur da kann doch der wahre satanismuß dahinterstecken.Was bedeutet im Christentum Satanismus?
Antwort:die Selbsterhebung zum GOTT!
 
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