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Woher kommt euer (Nicht-)Glaube?

Ich kann eigentlich gar nicht genau sagen, woran ich glaube.
Allenfalls an eine Urenergie, die alles nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten hervorbringt.
Interessant wird es für mich, wenn es darum geht, sich dieser Energie zu nähern oder mit ihr zu verschmelzen, wobei Letzteres glaube ich nicht für unsere irdische Existenz möglich oder vorgesehen ist.
Aber wer weiß das schon!
Zu diesem "Glauben" kam ich so nach und nach, ich denke mal, angefangen hat es in einer Kindheit, die zwar nicht gerade negativ, aber auch nicht sonderlich positiv war.
Die Frage nach dem Sinn all dessen hat sich mir schon früh gestellt.
Da ich eine Leseratte war und bin, kam und kommt noch mit der Zeit viel Literatur hinzu und gewisse Überzeugungen kristallisierten sich heraus.
So glaube ich an Reinkarnation und, dass ich ein geistiges Wesen bin, das eine momentane körperliche Existenz auf der Erde ablebt. Dazu hatte ich bestimmte Erlebnisse, über die ich aber jetzt nicht sprechen möchte.
Wie die genauen Zusammenhänge sind, weiß ich nicht und ich bezweifle, dass wir sie wissen können, wir sind zu klein, uns fehlt der Überblick.
Religionen versuchen, das alles in eine bestimmte Form zu bringen, es zu strukturieren, insofern kann man Gemeinsamkeiten finden, wenn man guten Willens ist.
Warum sich die Leut ausgerechnet über Glaubensfragen die Köppe einschlagen, habe ich nie verstanden!
Angst ist bei mir nicht im Spiel, nicht mal davor, eventuell nach meinem Tod ausgelöscht zu werden als Bewusstsein.
Ich halte es nur für äußerst unwahrscheinlich!
Aber wenn es so sein sollte, dann habe ich mich eben geirrt und dann ist es sowieso egal, gelle?

Fortuna
 
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Zitat von Asymptotisch:
Allein die Bergpredigt - die du hoffentlich nicht leugnest - bestätigt, dass Jesus ein Bellizist war, der Familien für Gott(sich selbst und dem Hl.Geist) entzweit. Er ist nicht gekommen um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. Er wird nicht Frieden bringen, sondern das Schwert.

Ich denke, die Bergpredigt braucht Interpretation.
1) Familien wurden für Gott entzweit: Warum wurden sie entzweit?
Weil viele Christen sogar von ihren eigenen Familienmitgliedern bedrängt wurden. Wenn man aber einen Glauben hat, dann sollte man auch zu ihm stehen und bereit sein, ihn auch gegen Widerstand der eigenen Familie zu verteidigen.
Viele Menschen überwerfen sich doch auch mit ihrer Familie, wenn sie einen Lebensgefährten haben, der nicht in das Schema ihrer Familie passt.
Was ist beispielsweise mit Homosexuellen, die sich wegen ihre sexuellen Ausrichtung mit ihrer Familie zerstritten haben?
Sollen die um des Familienfriedens Willen eine heterosexuelle (Schein-)Beziehung führen?
Genau das gleiche ist mit dem Glauben: wenn die Familie nicht akzeptiert was man glaubt, dann, so denke ich, soll man sich nicht einfach fügen.
Sonst verliert man seine Freiheit.

2) Jesus als Bringer des Schwertes: Gerade diese Stelle, davon gehe ich stark aus ist symbolisch. Natürlich meint Jesus damit nicht ein echtes Schwert und einen Glaubenskrieg mit Waffen (wie er später von Verbrechern geführt wurde).
Ich denke, dieses Gleichnis steht dem Begriff der "Wellness-Religion" gegenüber: Religion ist nicht immer nur Streicheleinheiten und Wohlfühlen (nach dem Motto: "Ich bete und dann wird alles wieder gut.")sondern Religion bedeutet auch: sich Gedanken machen, Dinge um des Glaubens willen erleiden, Verzicht üben bei Dingen, die unser Leben beeinträchtigen. Als Gegenleistung dafür gewinnt man eine große Zufriedenheit und innere Freiheit.

Mfg,
Sunnyboy
 
@Sunnyboy,

ohne das unfreundlich zu meinen, aber wovon du ausgehst, ist für mich völlig uninteressant – besonders dann, wenn du nur Konservenantworten parat hast, die in einem Zug als sinnlos erachtet werden müssen. Wissentlich hast du keine Antwort auf das, was du ignoriert hast.

Ist nicht alles Unverständliche mit einer Metapher zu verbiegen? Wie kann man bspw.
Völkermord; Hose 14,1; 4. MOSE 31ff
Schwulenhass, Mordaufruf; 3. Mose 20,13
Familienabkehr für Gott; Lk, 14
Intoleranz g. Nicht- & Andersgläubige; 2. Joh 7
Hilfe aufgrund v. Erniedrigung; Mt 15
Sippenhaftung; Samuel 12,11
Frauen sollens Maul halten; 1. Korinther 14:33-35
Selbstkastration; Mt 19:10-12
Hexenmord; 2. Mose 22,17
Inzestfürsprache; 1.Mose 19
Gotteswillkür; Römer 9,18,
Lügengebot; Römer 3,7
Sippenhaftung; Markus 16,16

Naja, und Jesus bringt nicht den Frieden, sondern das Schwert in; Matthäus 10, 34-37

Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.
Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter;
und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein.
Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig.


Was ist jetzt am Bibelinhalt unveränderbar? Nach welchen Prämissen dürfen Bibelinhalte exegiert werden?


Bestimmten Menschen ist mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen.
KKK 2358
Katechismus der Katholischen Kirche!

Du wirst doch nicht wirklich jetzt einen Euphemismus entwickeln, der Menschenverachtung verniedlichen kann?
 
Christen haben da anscheinend einen Alleinanspruch, die Bibel auszulegen.

Ich hatte diese Diskussionen schon zur Genüge. Man verwies auf Metaphern, Symbole, Modernisierungen etc.

Dabei frage ich mich erstens, was es an Hosea 14,1 groß zu deuten gibt und zweitens, warum des Öfteren das AT von Christen als nicht mehr so wichtig dargestellt wird. Dabei können wir doch in Mt 5,17 von Jesus persönlich lesen: "Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen."

Zu den tollen Gleichnissen: Man kann ja viel interpretieren, aber der folgende Spruch von Jesus ist doch ziemlich gaga: "Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen?" (Mt 5,13) Wie kann man bitte Salz salzen?
 
Ich bin zwar römisch katholisch getauft, habe mich aber von dieser Religion wie auch von der dazugehörigen Kirche getrennt.
Warum?
Ich hatte einige Zeit einen ziemlich guten Einblick aufgrund meiner ehrenamtlichen Aktivitäten in das "kleine" kirchliche Treiben.
Von der viel gepredigten Nächstenliebe war dort nichts zu bemerken, außer natürlich in den Messen, war diese vorbei, wurde dieses Thema oft ad acta gelegt. Eher bestimmten Verlogenheit und Falschheit den Ablauf dort.
Als dann noch Vorurteile gegenüber alleinerziehenden Eltern und Hetze über ausländische Mitmenschen die Runde machten, habe ich für mich entschieden mit dem "Verein" nichts mehr zu tun haben zu wollen.
Ich setze meinen Einsatz nun über eine andere Organisation fort, die völlig frei ist von religiösen Einflüssen. Dort ist es noch möglich Erwachsenen und Kindern zu helfen. Auch meine Kinder werden solange sie nicht volljährig sind, keine kirchliche Institution (Kiga, Schule) mehr besuchen.
Man sollte leben was man der Welt verkündet, dies wurde mir durch die katholische Kirche nicht vorgelebt, alles andere ist aber Heuchelei, also muss man seine Konsequenzen ziehen und gehen.

Meinen Glauben habe ich dennoch. Nicht den an den typischen Gott, sondern vielmehr den Glauben daran, dass mir nur Dinge wiederfahren, die ich verkraften kann. Der Glaube, dass alles seinen Sinn im Leben hat und dass meine inneren Antennen mir immer den richtigen Weg weisen, dass mich nur der verletzen kann von dem ich es auch zulasse , dass es für mich, meinen Mann und meine Kinder -und für jeden- Schutzengel gibt und das es immer ein "Weiter" -auch nach dem körperlichen Tod- gibt.
Das alles sind Stützpfeiler meines Glaubens und mein Halt im Leben.
 
Ockham

daimos schrieb:
.... Nebenbei: Ockham's Razor.

Faszinierend, dass man einen Scholastiker unter diesen Bedingungen als Argumentationshilfe benützt.

Ganz nebenbei, Ockham selber hat das Prinzip nie explizit erwähnt. Es ist ja gute 1000 Jahre älter, erst durch Hamilton als Begriff in die moderne (Quanten-)Physik gelangt und von da an erst "modern", oder wie die (auch nicht mehr ganz) Jungen sagen "echt cool" geworden.

lg, (der fastgrufty) diethelm
 
Hallo Sunnyboy und übrige "Grundder(Nicht)Religiosität-Bekenner"!

Mich würde interessieren ob ihr eine Religion habt, wenn ja warum, wenn nein warum nicht?
Gab es Ereignisse oder Personen in eurem persönlichen Umfeld, die eure religiösen Vorstellungen geprägt haben?

Bei mir zum Beispiel haben Angstzustände und leichte Depressionen dazu geführt, dass ich mich näher mit meinem Glauben beschäftigt habe.
Vorweg, sunnyboy, dieses Thema hat man hier im Denkforum schon mehrmals versucht - objektiv - zu betrachten. Egal, wieviel Echo Du jetzt auf diesen thread erntest, Du solltest Dir beizeiten auch durchlesen, was bereits geschrieben wurde. Weil Du aber selbst Deine Religosität begründest - und das ist beileibe nichts Selbstverständliches - und weil ich nicht gerne wach im Bett liege, möchte ich noch einmal darauf eingehen. Alle, die meine statements zum Thema Religion bereits kennen, mögen mir bitte verzeihen, wenn ich mich hie und da wiederhole.

Ja, ich habe eine Religion, und zwar kurioserweise ausgerechnet in dem Sinne, in dem sie unser beharrlichster Religionsgegener, Gisbert Zalich, (mit)definiert hat: als erste Ursache. Ich habe sie in meinem Leben bereits als Schicksal bezeichnet, auch war ich schon geneigt zu sagen, es ist die Natur, auch mit "Zufall" liebäugelte ich, schließlich und endlich kam ich aber zum Ergebnis: es ist ein höheres Wesen,
das sich - logischerweise - selbst erschaffen hat,
das einen Urkeim gesetzt hat, in dem bereits alle Informationen enthalten waren, die für die Entwicklung des Universums wichtig waren,
das allmächtig ist, uns belohnt, wenn wir nach unserem Gewissen leben und uns im gegenteiligen Falle bestraft und
das man im deutschsprachigen Raum und dem deutschsprachigen Teil der Menschheit sehr oft Gott nennt.​

Gab es Ereignisse oder Personen in eurem persönlichen Umfeld, die eure religiösen Vorstellungen geprägt haben?
Sicher; ein Ereignis war die Kampfscheidung meiner Eltern (ich war 11 Jahre alt), unter der ich lange Zeit sehr litt, sie überhaupt nicht verstand und bei der ich irgendwann einmal sagte: "Gott wollte es so". Ein - sehr liberaler Religionsprofessor - in der Handelsakademie tat dann das übrige zur Entstehung meiner Religiosität.

Fasst mir bitte mein statement nicht so auf, dass ich 168 Stunden pro Woche felsenfest an alles glaube, was in der Bibel steht und dass ich jeden Geistlichen ständig küssen möchte ! Sehr wohl möchte ich aber glauben, dass mich immer wer liebt. Das Gebot der Nächstenliebe ist für mich auch dann das Perfekteste, wenn es es schon gab, bevor die Bibel geschrieben wurde. Das gleiche gilt für die Sinnhaftigkeit der Zehn Gebote und der Hauptsünden, und zwar auch dann, wenn ich mein Leben lang nicht fähig bin, alle zu halten und zu befolgen.

Ich hoffe, sunnyboy, dass ich Deine Frage beantwortet habe.

Liebe Grüße

Zeili
 
>Asymptotisch:

Ich schrieb:
es ist ein höheres Wesen,
das sich - logischerweise - selbst erschaffen hat,

Du schriebst:
Logisch ist nicht möglich, sonst müsste ich, mit denselben Voraussetzungen, auf dieselben Schlüsse kommen.
Ich fühle mich nicht widerlegt; wenn Gott die Welt erschaffen hat, muss er als erster hier gewesen sein und kann sich nur selbst erschaffen haben.

Du bist dran.

Zeili
 
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Asymptotisch schrieb:
Richtig, gleiches gilt für den Osterhasen, den Weihnachtsmann und natürlich für den Krampus.

Da dürfte Dir ein Denkfehler unterlaufen sein, denn man kann sich den Weihnachtsmann, den Krampus und den Osterhasen wohl vorstellen. Ich habe aber davon gesprochen, dass ich mir Gott nicht vorstellen kann.


Sag mal "suche". Schenkst du im realen Leben auch nur die Verpackung her und überlässt dann den Beschenkten mit widersprüchlichem und misanthropischem Christeninhalt seiner selbst? Du scheinst die Bibel noch nie gelesen zu haben, von den Vatikanischen Konzilen und den Exegesen ganz abgesehen. Deine Darstellung vom Christentum ist reflexionsloses Nachgeplappere von christlichen Merchandising und völlige Ignoranz des Weltherrschaftsanspruches.

Entschuldige, aber was Du da sagst ist wirklich nur freches und unwahres Gewäsch. Tut mir leid, das sagen zu müssen.

Allein die Bergpredigt - die du hoffentlich nicht leugnest - bestätigt, dass Jesus ein Bellizist war, der Familien für Gott(sich selbst und dem Hl.Geist) entzweit. Er ist nicht gekommen um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. Er wird nicht Frieden bringen, sondern das Schwert.

(Das habe ich jetzt aus dem Kopf rausgeholt, was du aber gerne selbst nachlesen kannst.)

Da gibt es nichts nachzulesen, weil Deine Behauptungen nicht stimmen.

Von welchem Christentum sprichst du?

Ich spreche vom echten Christentum, von dem Du entweder keine Ahnung hast oder total voreingenommen bist.

Herzlichst

suche :blume1:
 
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