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Wer ist jetzt noch für Gysi?

AW: Wer ist jetzt noch für Gysi?

Zu der vorangegangen versuchten Entkräftung der neuesten Vorwürfe wollte ich noch an Günter Grass verweisen, dessen Betätigung einer FLAK wohl auch etwas schwierig zu vertreten war. Diese Debatte würde sicherlich zu weit führen, aber man sollte da schon relativierend betrachten- ich will mir ein abschließendes "Urteil" nicht anmaßen und erinnere an die Stasi-Unterlagen-Behörde, die sich zur Zeit wohl auch mit den Machenschaften Gysis beschäftigt. In einer Demokratie in Deutschland ist diese Behörde, ein Aussschuß, ein Gericht -falls nötig- neben der öffentlichen Diskussion der Weg zur "Wahrheit" und kein anderer.

MfG, rae15
 
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AW: Wer ist jetzt noch für Gysi?

Naja, dem Problem kommst Du aber rein rechnerisch nicht bei. Der Michel rechnet nicht :) er fühlt sich ungerecht behandelt.
...

Es ist wie der Spruch älterer Leute: früher war alles besser. Dass es nicht wirklich so war, tut nichts zur Sache. Bedeutung hat hier allenfalls, was davon die Wähler zu welcher Wahlurne treibt.

Jaa, das gefühlte Elend des Michel ist natürlich groß!
Aber das kannst Du mit keinem Umverteilungsprogramm der Welt lindern.

Also: Reformen in Richtung mehr Freiheit!
Das wird der Michel erst einmal hart finden, wenn er dann aber leichter Arbeit findet und die Wirtschaft (da weniger reguliert) anzieht, dann wird er das vielleicht doch gut finden.

In Neuseeland gab es so einen rasanten Umschwung - mit großem, allgemein anerkanntem Erfolg, wie man liest.

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Wer ist jetzt noch für Gysi?

von rae15: Man darf jetzt endlich wieder etwas mehr Aufarbeitung der deutsch-deutschen Geschichte im Plenum erwarten.

Sorry rea, wenn ich grad so poltrig schreibe, und das bei einem deiner ersten Beiträge, aber dieser Satz ist irgendwie wie „so jung wie heute kommen wir nicht mehr zusammen“.

Es besteht doch gar kein Interesse mehr an Aufarbeitung...die Posten sind verteilt, die Sonderabschreibungen, auf dem Fördergebiet-Ost sind fast eingestellt, Vermögen kann man nicht mehr billig im Osten abstauben/zerschlagen/verwerten, Investitionszulagen und sonstiges sind auch unattraktiver geworden, die Handelsketten haben das neue Gebiet unter sich aufgeteilt, der Osten hat nun auch die tollen bunten Spielsachen, billige Arbeitskräfte gibts nun weiter östlich...warum also, sollte man da noch mehr aufarbeiten, als für den jeweiligen neuen ZWECK notwendig. Und der Zweck wird vorgeben, wie man was aufarbeitet.

Also irgendwie ein Puppentheater, ich versteh nicht ganz, warum das den Menschen nicht klar ist, der Zweck wird dann entscheiden, was Wahrheit ist...ist es nicht so?...oder draußen ist einfach zu heiß, ich sollte kalt duschen gehen, hehe.

Also Verzeihung *schmunzel*
Bernd
 
AW: Wer ist jetzt noch für Gysi?

warum also, sollte man da noch mehr aufarbeiten, als für den jeweiligen neuen ZWECK notwendig. Und der Zweck wird vorgeben, wie man was aufarbeitet.

Also irgendwie ein Puppentheater, ich versteh nicht ganz, warum das den Menschen nicht klar ist, der Zweck wird dann entscheiden, was Wahrheit ist...ist es nicht so?...oder draußen ist einfach zu heiß, ich sollte kalt duschen gehen, hehe.

Also Verzeihung *schmunzel*
Bernd


Hallo Bernd,
erstmal danke für die Samthandschuhe, ich weiß es zu schätzen. Ich hab mich meiner Meinung nach etwas von einer Hetze distanziert, finde den Vorfall allerdings durchaus diskussionswürdig und würde somit immer wieder posten.
Bei einer Aburteilung von links- wie rechtsachsigen Akteuren ist, wie ich sagte das Vorgehen mitunter schwierig. Ich erninnere mich an Statistiken aus Vorkriegszeiten, nach denen entschieden mehr linke als rechte Vergehen geahndet wurden und den Gerichten eine Färbung nachgesagt werden könnte.
Zurück zum Tagesgeschehen: wenn Gysi sich verstrickt, ist es den opponierenden Parteien zuzugestehen ihn an politische Schritte zu erinnern, die er in seiner (geistigen?) Heimat nicht kennt.
MfG, rae15
 
AW: Wer ist jetzt noch für Gysi?

Hallo Bernd !
Sorry rea, wenn ich grad so poltrig schreibe, und das bei einem deiner ersten Beiträge, aber dieser Satz ist irgendwie wie „so jung wie heute kommen wir nicht mehr zusammen“.
Widerlege mir doch einmal die Logik dieses Satzes, Bernd, wenn es sein muss - da ja eher philosophisch-psychologisch wie politisch und historisch - über Private Nachrichten.

Es besteht doch gar kein Interesse mehr an Aufarbeitung...
Verzeiht mir bitte, wenn ich mich hier als Österreicher in innerdeutsche Angelegenheiten mische. Ich frage mich auch, inwiefern von den Otto-Normal-Verbrauchern aus der ehemaligen DDR etwas aufgearbeitet werden muss, dieses diktatorisch-kommunistische Regime wurde ja den Leuten von ein paar, leider mächtigen Herrsch- und Rachsüchtigen aufgedrängt. Aufzuarbeiten - im Sinne von bereuen - haben höchstens die etwas, die ständig glauben, über das Leben anderer bestimmen zu können.

Jetzt nicht nur deutsch-spezifisch, sondern global gemeint: Wenn die Rechten eindeutig übertreiben, sollen die Linken gestärkt werden und - um eine bisschen Objektivität zu versuchen - umgekehrt. Die "Balance of Power" ist schon recht, wenn auch nur dann ohne negativen Beigeschmack, wenn man nicht immer gleichzeitig an alles zerstörende Waffen denkt.

Liebe Grüße

Zeili
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Wer ist jetzt noch für Gysi?

Geschätzter Pispezi,
Angst ist natürlich eine wichtige Ausgangsbasis. In diesem Rahmen finde ich es noch viel schlimmer daß der nötige Appel zur Eigenverantwortlichkeit der Bundesbürger so unbeliebt ist.
Ich frage hier, ob der Bundespräsident der BRD eventuell in der öffentlichen Meinung sogar über diesen Aufruf stolpert, den ich ihm hier unterstelle (leider ohne Quelle).

Im übrigen ist eine weitere Verstaatlichung oder der Erhalt der bestehenden Verhältnisse für mich nur sinnvoll, wenn eine leistungsbezogene Vergütung Einzug hält. Ich vermute nämlich noch immer leistungsbereite Menschen im Öffentlichen Dienst und würde es begrüßen wenn diese nicht ständig von der sie umgehenden Arbeitswelt verhöhnt werden würden.

MfG, rae15

Ha, jetzt hätte ich fast Deinen Beitrag übergangen - so geht das nicht!

Tja, Eigenverantwortlichkeit ist in D generell eine böse beäugte Vokabel.
Klar, im öffentlichen Dienst sitzen bestimmt viele leistungsbereite Leute (obwohl mir meine Rostocker Freundin von ihrer Agentur eher ein trauriges Bild zeichnet...).
Aber es geht ja um was anderes:
All diese Staats-Anhimmler unterligen dem Irrtum, durch Politik könne man die Gesellschaft in einem gewünschten Sinne steuern.
Das scheitert regelmäßig, macht unabsehbare Kosten (Staatsschulden!) und führt qua Inflation noch zu einer zusätzlichen (neben der Besteuerung) Entwertung unserer Einkommen.

Die Gesellschaft ist ein hochkomplexes, selbsorganisierendes System. Dieses verbessern zu wollen, in dem man daran herumsteuert (über Geldflüsse), ist zum Scheitern verurteilt.
Eine gesunde Leber oder Niere "verbessern" zu wollen, ist ja auch unmöglich - das glaubt jeder. Aber an der Ökonomie einer Gesllschaft herumzudoktern, das trauen sich Lafontaine, Beck etc. zu! Und es rennen ihnen leider genügend Schäfchen nach, die es ihnen glauben.
Gute Nacht.

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Wer ist jetzt noch für Gysi?

Vorerst abschließend will ich nochmal fragen "Wer ist jetzt noch für Gysi?"- nach klassischem Muster einer populistischen Partei gehen nach Gysi und Lafontaine bei der "Linken" recht schnell die Lichter aus. In den Antworten zu diesem Faden finde ich auch keine direkte Stellungnahme pro Gysi, lasse mich aber gerne korrigiren. Einen schönen abend wünschend, rae15
 
AW: Wer ist jetzt noch für Gysi?

Vorerst abschließend will ich nochmal fragen "Wer ist jetzt noch für Gysi?"

Ich, wenn es dich denn wirklich interessieren sollte.
Und zwar, weil ich - ein "DDR-Gewächs" wie pispezi, aber vielleicht aus der Art geschlagen - noch immer links denke,
... und weil Gysis Vorfahren Schweizer waren! :)

Die Art und Weise, wie man mit Gysi verfährt, ist ganz einfach widerlich und persönlichkeitsschädigend. Seit fast 20 Jahren wird Gysi immer wieder mit nicht beweiskräftigen Stasi-Vorwürfen konfrontiert. Der "Joker Gysi" wird immer dann gezogen, wenn man den Linken nichts Essentielles entgegenzusetzen hat. Dann muss Denunziation herhalten. Die Masche ist sehr beliebt. Auch Herr Stolpe weiss ein Lied advon zu singen.

Nun, Gysi ist Rechtsanwalt, und er wird sich m. M. nach angemessen zur Wehr setzen.

Gruss
Hartmut
 
AW: Wer ist jetzt noch für Gysi?

Ich, wenn es dich denn wirklich interessieren sollte.
Und zwar, weil ich - ein "DDR-Gewächs" wie pispezi, aber vielleicht aus der Art geschlagen - noch immer links denke,
... und weil Gysis Vorfahren Schweizer waren! :)

Die Art und Weise, wie man mit Gysi verfährt, ist ganz einfach widerlich und persönlichkeitsschädigend. Seit fast 20 Jahren wird Gysi immer wieder mit nicht beweiskräftigen Stasi-Vorwürfen konfrontiert. Der "Joker Gysi" wird immer dann gezogen, wenn man den Linken nichts Essentielles entgegenzusetzen hat. Dann muss Denunziation herhalten. Die Masche ist sehr beliebt. Auch Herr Stolpe weiss ein Lied advon zu singen.

Nun, Gysi ist Rechtsanwalt, und er wird sich m. M. nach angemessen zur Wehr setzen.

Gruss
Hartmut

Hartmut, nur noch mal schnell zur Klarstellung:
Diese ganze Stasi-Debatte ist albern, finde ich auch.
Den Gysi lehne ich (schon lange!) wegen seines ausschließlichen Laberertums ab.
Wenn er arbeiten muss, haut er ab (s. damals in Berlin).
Ich halte ihn als Politiker für komplett ungeeignet.

LG, pispezi :zauberer2
 
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AW: Wer ist jetzt noch für Gysi?

Hallo rae,

was ich von der Linkspartei halte, erwähnte ich ja schon. Zu Gysi gäbe es zu sagen, dass er einen ziemlich intelligenten und sympathischen Eindruck macht. Wieviel Show dabei ist, weiss ich zwar nicht, aber bereits die Tatsache, dass es ihm gelingt - im Gegensatz zu einem Roland Koch zum Beispiel - macht ihn schon sympathisch.

Weiters sollte man bei der Betrachtung seiner Vergangenheit bedenken, dass er als Rechtsanwalt in der DDR unter anderen sogenannte Dissidenten verteidigt hat. Das ist in einem kommunistischen Regime so ziemlich mit Abstand der undankbarste Job.

Und zu guter Letzt sollte man sich bei Stasivorwürfen immer in Erinnerung rufen, wie die Stasie gearbeitet hat. Nahezu kein IM (Informeller Mitarbieter) war nämlich freiwillig IM, bis auf ein paar Ausnahmen vielleicht abgesehen. Üblicherweise wurden die Leute erpresst. Dein Sohn wurde mit "Anti DDR Propaganda" erwischt? Fein, Du arbeitest für uns als IM oder er kommt nach Bautzen.

SO lief das im Osten! Dass jemand Stasispitzel war, heisst also nicht, dass er ein schlechter Mensch war, sondern nur, dass er "schwach" und erpressbar war. Schwach deswegen gequotet, weil es sich hier meiner Meinung nach um eine verzeihliche Schwäche handelt. Niemand riskiert seine Existenz oder die seiner Nächsten vor lauter Idealismus. Sobald Du eine Familie und Kinder hast, bist Du eben erpressbar.

Die Frage sollte daher nicht lauten "Wer ist jetzt noch für Gysi?" sondern "Wer klärt die Bürger endlich mal über das System STASI auf?". DAS ist nämlich bislang eher nicht geschehen. Es ist zwar schon so, dass viele Ex-DDR-Bürger, so wie ich oder Hartmut das natürlich alles bereits wissen. Unsere Kinder aber, es sei denn wir erkären es ihnen, nicht. Deren Kinder erst recht nicht.

Du hast also die falsche Frage gestellt, denke ich.
 
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