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Wehrhafte Demokratie, Interview mit Prof. Raj Kollmorgen

Okay, also als soziale Kontrolle innerhalb einer Gemeinschaft gibt es sowas. Es ist wichtig, dass alle Mitglieder loyal sind, sonst kann das negative Auswirkungen auf die gesamte Gemeinschaft haben.

Meistens wird aber niemand bespitzelt und bei der Obrigkeit angeschwärzt, sondern das Ganze läuft unbewusst und automatisch ab. Es wird ein Konformitätsdruck aufgebaut. Durch die Interaktion der Mitglieder untereinander merken die meisten, wenn jemand nicht richtig mitzieht, oder sich sogar feindselig verhält. Was dazu führt, dass er schon früh eine Rückmeldung erhält, und umschwenken kann.

Bleibt einer hart, so gibt es verschiedene Lösungsmöglichkeiten: Die wohlwollende Methode, - man sucht das Gespräch mit ihm und versucht zu ergründen, wieso er sich so verhält. Oder man ermahnt ihn (öffentlich), dass er sich künftig zusammenreißt. Oder man schmeißt ihn raus, ohne wenn und aber.

Wie das Problem letztlich gelöst wird, ist vom konkreten Fall abhängig und von der Form der Gemeinschaft (Partei, Sportverein, Unternehmen, Stammtisch, Straßengang, whatever).

Auf jeden Fall ist es schon wichtig, dass alle Mitglieder das gemeinsame Ziel unterstützen. :)
Erst einmal recht herzlichen Dank für deine aufrichtige Antwort! Ich hatte vermutet, daß du dich um eine Antwort drücken würdest (weil du ja nach meiner Vermutung das Jakobinertum befürwortest, es aber nicht offen aussprechen willst). Glücklicherweise habe ich mich diesbezüglich geirrt. Denn jetzt kann man meine Ausgangsposition zum Thread-Thema diskutieren (Jakobinertum als das eigentliche Problem der wehrhaften Demokratie).

Nach meinem Dafürhalten gehört die gesamte ideologische Bandbreite zur Demokratie dazu, nach deiner offensichtlich nicht. Wahrscheinlich möchtest du die extremen Ränder aus der demokratischen Gesellschaft ausschließen, ganz besonders den rechten Rand (möglicherweise sogar noch das normale Rechts - etwa das der CSU eines F.J.Strauß). Wenn aber der stetige "Konformitätsdruck" in der Gesellschaft die zulässige ideologische Bandbreite noch weiter einschränkt, bis nur noch eine Einheitsmeinung vorliegt, dann haben wir Zustände wie in der DDR.
Dieser unbewußte Konformitätsdruck, von dem du sprichst, ist die Schere im eigenen Kopf. Sie ersetzt die Zensur, ist aber prinzipiell dasselbe.

Schön ist auch dein Beispiel einer Fußballmannschaft. Denn sie funktioniert, um siegen zu können, alles andere als demokratisch (etwa wie eine Armee). Meistens agiert in ihr ein Star, auf den alles andere zugeschnitten ist (wie damals bei Maradona). Es muß nicht immer so extrem wie bei Maradona ausfallen, da gibt es auch abgeschwächtere Versionen, die gut funktionieren, aber eben demokratisch klappt es nicht (jedenfalls nicht im Fußball). Genau deswegen favorisiere ich auch die Monarchie.
 
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Also in meinem Kopf hat er nicht stattgefunden, und findet auch nicht statt. Ich terrorisiere nämlich nicht, schon gar nicht in nazihafter Weise. Wie sieht es aber bei dir, der du in der Jakobinerzeit steckengeblieben bist, aus? Findet in deinem Kopf Nazi-Terror statt? Wahrscheinlich Ja.
Ich hatte es korrigiert, weil ich damit gerechnet habe, dass du das so hinterlistig verdrehen würdest, wie du es getan hast.
Du weißt ganz genau, wie ich es gemeint habe und falls nicht, du kannst es jetzt nachlesen.
Ich habe mit den Jakobinern nichts zu tun. Du tickst noch wie zu Kaiserzeiten und die Gegner der Monarchie damals sind in deinem Kopf immer noch Jakobiner gewesen und sind es vermutlich noch heute, weil du ja immer noch vom Kaiserreich träumst. Es gibt keine Jakobiner in Deutschland, die hat es nie gegeben und heute gibt es sie noch viel weniger, weil wir keine Monarchie haben. Die gibt es nur in deinem Kopf, weil du geistig darin lebst.
 
Alles, was vom Mainstream abweicht, wird als antisozial wahrgenommen.

Es ist die nun einmal gewonnene Macht der Bevormundung über Bürger,
die an dieser Regierungsmannschaft klebt: felsenfest. Und wer sich nur
irgendwie zweifelnd - skeptisch *kritisch* äußert? Wird beschimpft!

Beispielsweise setzt sich die Juristin Seyran Ates seit Jaaaaahren gegen
diese fundamentalistisch frauenfeindlichen Religionsausübungen ein:
Und?
Auch sie wird als Rassistin und als ausländerfeindlich und islamophob
beschimpft, wie wir das ja sehr gut kennen; auch hier im Forum von
diversen argumentum ad hominem "Größen"
-!
 
Erst einmal recht herzlichen Dank für deine aufrichtige Antwort! Ich hatte vermutet, daß du dich um eine Antwort drücken würdest (weil du ja nach meiner Vermutung das Jakobinertum befürwortest, es aber nicht offen aussprechen willst).
Gern geschehen. :) Naja, ich denke, dass du dir diese modernen Jakobiner bloß einbildest. Du glaubst wohl, dass eine geheime, jakobinische Untergrundorganisation die Strippen zieht, wenn faschistische Pappnasen Probleme bekommen. Ist aber nicht so. Sogar die Antifa kommt ohne Zentralsteuerung aus. Lauter autonome Grüppchen, die daran werkeln, Hass und Menschenverachtung herauszufiltern.

Wenn die eklige Alice Weidel ohne Bodyguard durch Neukölln schlendert, und ein paar auf die Fresse bekommt, hat sie das nur ihrem eigenen Hass zu verdanken, den sie überall versprüht. :)

Nach meinem Dafürhalten gehört die gesamte ideologische Bandbreite zur Demokratie dazu, nach deiner offensichtlich nicht. Wahrscheinlich möchtest du die extremen Ränder aus der demokratischen Gesellschaft ausschließen,
Klar, weil diese Randmeinungen absoluter Unsinn sind. Damit sollen nur unterschiedliche Gruppen gegeneinander aufgehetzt werden. Und gefährlich sind sie obendrein auch noch. :(

... ganz besonders den rechten Rand (möglicherweise sogar noch das normale Rechts - etwa das der CSU eines F.J.Strauß).
Nope, FJS war meiner Meinung nach einer der besten deutschen Politiker.
Zur Zeit bin ich ein ziemlicher Fan von Annalena Baerbock.
Scholz mag ich gar nicht. :(
 
Hier muss man aber unterscheiden zwischen antisozialen Menschen, die das Bestehende einfach nur zerstören wollen und andersdenkenden/kreativen Menschen, die das Bestehende weiterentwickeln wollen. Diese Unterscheidung wird heutzutage kaum noch gemacht. Alles, was vom Mainstream abweicht, wird als antisozial wahrgenommen. Vielleicht war es auch schon immer so.
Diejenigen, die das Bestehende weiterentwickeln wollen, sehen nur das als antisozial, was auch antisozial ist, unabhängig von wem es kommt. Sie wissen die Demokratie zu schätzen und wollen sie weiterentwickeln. Diejenigen allerdings, die das Bestehende zerstören wollen, versuchen alles als antisozial umzudeuten, was ihren Zielen entgegensteht.
Zur Klarstellung: antisozial ist das, was dem gesellschaftlichen Zusammenhalt entgegensteht. Die Spaltung der Gesellschaft wird jedoch von den politischen Rändern vorangetrieben und diese wollen das Bestehende zerstören und die Weiterentwicklung der Demokratie abwürgen.
 
Zur Klarstellung: antisozial ist das, was dem gesellschaftlichen Zusammenhalt entgegensteht. Die Spaltung der Gesellschaft wird jedoch von den politischen Rändern vorangetrieben und diese wollen das Bestehende zerstören und die Weiterentwicklung der Demokratie abwürgen.
Rechtspopulisten hetzen gegen Flüchtlinge und Islam, Linksradikale hetzen gegen Marktwirtschaft und Wohlhabende. Beide hassen Freiheit, USA, NATO und lieben den Genossen Putin.

Die Demokratie braucht aber keine Zerstörer. Also gehören die weg. :)
 
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