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Wehrhafte Demokratie, Interview mit Prof. Raj Kollmorgen

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Okay, also als soziale Kontrolle innerhalb einer Gemeinschaft gibt es sowas. Es ist wichtig, dass alle Mitglieder loyal sind, sonst kann das negative Auswirkungen auf die gesamte Gemeinschaft haben.

Meistens wird aber niemand bespitzelt und bei der Obrigkeit angeschwärzt, sondern das Ganze läuft unbewusst und automatisch ab. Es wird ein Konformitätsdruck aufgebaut. Durch die Interaktion der Mitglieder untereinander merken die meisten, wenn jemand nicht richtig mitzieht, oder sich sogar feindselig verhält. Was dazu führt, dass er schon früh eine Rückmeldung erhält, und umschwenken kann.

Bleibt einer hart, so gibt es verschiedene Lösungsmöglichkeiten: Die wohlwollende Methode, - man sucht das Gespräch mit ihm und versucht zu ergründen, wieso er sich so verhält. Oder man ermahnt ihn (öffentlich), dass er sich künftig zusammenreißt. Oder man schmeißt ihn raus, ohne wenn und aber.

Wie das Problem letztlich gelöst wird, ist vom konkreten Fall abhängig und von der Form der Gemeinschaft (Partei, Sportverein, Unternehmen, Stammtisch, Straßengang, whatever).

Auf jeden Fall ist es schon wichtig, dass alle Mitglieder das gemeinsame Ziel unterstützen. :)

Hier muss man aber unterscheiden zwischen antisozialen Menschen, die das Bestehende einfach nur zerstören wollen und andersdenkenden/kreativen Menschen, die das Bestehende weiterentwickeln wollen. Diese Unterscheidung wird heutzutage kaum noch gemacht. Alles, was vom Mainstream abweicht, wird als antisozial wahrgenommen. Vielleicht war es auch schon immer so.
 
Weißt du´s nicht? Hast du etwa den Faden verloren?
Ich nicht. Du scheinst viel eher der ganzen Knäuel verloren zu haben.
Was hat das Wembley-Tor von 1966 mit Demokratie zu tun?
Nun gut, das gilt nur für England. Da wird man nicht ungestraft davonkommen, wenn man das Wembley-Tor anzweifelt. Aber bei uns gibts auch solcherlei ähnliche Fälle, z.B. 1976 im EM-Finale: der legendäre verschossene Elfmeter von Uli Hoeneß fünf Meter übers Tor. Man muß doch wohl das Recht haben, zu behaupten, der Ball war drin.
Alles klar. Aber sonst geht`s dir gut?
 
Wie kommste darauf, dass sowas auch in Zukunft auftritt? Hat es etwa schon mehrfach in der Geschichte sowas wie Jakobiner gegeben?
Wenn man in der Kaiserzeit steckengeblieben ist, dann hat die Geschichte dort aufgehört.
Bleibt nur noch die Frage, ob dann in diesem Kopf der Naziterror wahrgenommen wurde...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man in der Kaiserzeit steckengeblieben ist, dann hat die Geschichte dort aufgehört.
Bleibt nur noch die Frage, ob dann in diesem Kopf der Naziterror stattgefunden hat...
Also in meinem Kopf hat er nicht stattgefunden, und findet auch nicht statt. Ich terrorisiere nämlich nicht, schon gar nicht in nazihafter Weise. Wie sieht es aber bei dir, der du in der Jakobinerzeit steckengeblieben bist, aus? Findet in deinem Kopf Nazi-Terror statt? Wahrscheinlich Ja.
 
Ich nicht. Du scheinst viel eher der ganzen Knäuel verloren zu haben.
Was hat das Wembley-Tor von 1966 mit Demokratie zu tun?
Mit Meinungsfreiheit in der Demokratie!
Steht die zur offiziell verordneten Meinung entgegengesetzte Behauptung, die jemand tätigt, unter Strafe oder nicht. Hast du´s vergessen?

Alles klar. Aber sonst geht`s dir gut?
Du weißt doch, der Knäuel!
 
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Wenn man in der Kaiserzeit steckengeblieben ist, dann hat die Geschichte dort aufgehört.
Bleibt nur noch die Frage, ob dann in diesem Kopf der Naziterror wahrgenommen wurde...
Wer nicht zur Opfergruppe der Nazis gehörte, der hat den Terror oft nicht wahrgenommen. Der normale, deutsche Trottel kam gut mit den Nazis klar, ja er genoss sogar die allgemeine Volksfeststimmung, die die Nazis kurz nach der Machtergreifung verbreiteten. So gut hatten sich die Deutschen zuletzt nur unter'm Kaiser gefühlt. Make Germania great again! :D

Erst als Hitlers Krieg zu ihnen kam, war die Party vorbei und alle braunen Träume zerplatzten wie Seifenblasen.

Beispiel Ursula Haverbeck: über ihrer Kindheit und Jugend wehte die Hakenkreuzflagge. Alles war schön für sie und sie fühlte sich pudelwohl. Später dann, als sie vom Holocaust hörte, machte sie sofort dicht. Kann doch nicht sein, dass Adolf und seine Freunde solch schreckliche Verbrechen begangen haben? Das waren die Helden ihrer Jugend; das Rückgrat Deutschlands.

So wurde sie zur Holocaustleugnerin. Im Gegensatz zu vielen anderen HC-Leugnern, die bewusst Unwahrheiten verbreiten, glaubt Ursula wirklich, dass der Holocaust eine Lüge ist. Kriegspropaganda der Alliierten, oder eine jüdische Gemeinheit gegen die verhassten Deutschen.
 
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