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Was sagt der Filme-/Buecher-/Musikgeschmack ueber den Charakter?

Ja, danke fuer die Antworten! Nur denke ich, versteht ihr mich noch nicht ganz, aber wie sollte man das denn auch erwarten!
Natuerlich sagt die Musik, was ein Mensch hoert, wenn er es nur tut, um einen gewissen Ansehen zu erreichen, nicht viel ueber ihn aus, oder fast gar nichts(die Tatsache aber schon, nehme ich mal an, aber nicht die Musik selbst).

Mit Musikgeschmack meinte ich eigentlich, die Musik, die ihm wirklich gefaellt, die dieses "gewisse Etwas" hat, was ihm so anzieht, mag es der Klang sein, oder die Stimme des Saengers, die Instrumente oder vielleicht die Texte. Wenn man also die Lieder, die er wirklich liebt, und nicht nur hoert, um sich beliebt zu machen oder was auch immer, in einzelnen Stuecken und Teilen zerlegt, und herausfindet, welche dieser Teile(z.B. ein durchgehendes, leises Schlagzeug im regelmaessigen Rhytmus oder eine bestimmte Melodie, die "erloesend" wirkt, also zart von Moll zu Dur wechselt) ihm sehr anziehen und ansprechen, dann, dann sagt es doch etwas aus, oder nicht? Bei den meisten Menschen verlaeuft so eine Liebe zu den Liedern, die er mag, wahrscheinlich unbewusst, deswegen waere es wohl sehr schwer, die Gedanken und Charkatere so zu "erforschen".

Oh, und dann, dann muss man ja auch noch wissen, auf welche Art er die Musik hoert, ob er sich die Musiker auf einer Buehne vorstellt oder auf eine kleine imaginaere Reise durch das, worum sich die Lieder handeln, gebracht wird. Haha, oh, dann ist es ja so gut wie unmoeglich, und, wenn es stimmt, dass diese einzelnen Teile etwas ueber ihn sagen, dann waere das Ergebnis so einer anstrengenden "Forschung" ja unglaublich klein! haha


Ausserdem schreibt man meinen Namen "Myrrh" und nicht "Myrrrh" oder "Murrh" :) (Nicht, dass es mich stoert, nur finde ich es komischerweise lustig)
 
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Rhona schrieb:
Den Spruch halte ich für genauso sinnlos wie: Sage mir deinen Namen, und ich sage dir wie du heißt.

Liebe Rhona, willst du im Ernst die Richtigkeit (m)einer chinesischen Weisheit anzweifeln?

Das wäre wirklich schade :weinen3: :weihnacht
 
Hi Myrrh!

Myrrh schrieb:
Wenn man also die Lieder, die er wirklich liebt, und nicht nur hoert, um sich beliebt zu machen oder was auch immer, in einzelnen Stuecken und Teilen zerlegt, und herausfindet, welche dieser Teile(z.B. ein durchgehendes, leises Schlagzeug im regelmaessigen Rhytmus oder eine bestimmte Melodie, die "erloesend" wirkt, also zart von Moll zu Dur wechselt) ihm sehr anziehen und ansprechen, dann, dann sagt es doch etwas aus, oder nicht? Bei den meisten Menschen verlaeuft so eine Liebe zu den Liedern, die er mag, wahrscheinlich unbewusst, deswegen waere es wohl sehr schwer, die Gedanken und Charkatere so zu "erforschen".
Es scheint mir, als ob du ein besonderes Sensorium für Töne, Frequenzen und Rhythmen in dir hast.

Kennst du vielleicht Bücher von Joachim-Ernst Berendt? Der hat sich mit dem Thema Hören sehr intensiv befasst. Ich habe erst vor kurzem wieder sein Buch "Nada Brahma - Die Welt ist Klang" durchgeblättert.
Sein erstes Buch in dieser Art ist "Das dritte Ohr", wo er sich sehr ausführlich mit dem Hören und allem was in der Welt damit zusammenhängt, beschäftigt.

"Das Ohr ist das Tor zur Seele", sagte Berendt und erklärt es dann auch.

herzlich
lilith
 
Myrrh schrieb:
Hrm, also, wie beeinflusst die Persoenlichkeit den Musik-, Filme- oder Buechergeschmack?
Meine Position ist so etwas wie ein R & R-Verschnitt, eine Mischung aus den Beiträgen von Robin & Rhona.

Naja, ganz stimmt das dann auch wieder nicht,
weil ich ja eigentlich die Aussagen dahingehend umdrehen würde,

dass der Musik / Literatur / Film - Geschmack jeweils Bestandteile der Persönlichkeit sind.

Wie ist denn "Persönlichkeit" definiert, wenn nicht als die Gesamtheit aller Eigenschaften ?

Folglich muss man wohl die Präferenz in einem dieser Bereiche als eine der vielen Dimensionen der
Persönlichkeit betrachten, genauso wie auch die Präferenzen in vielen anderen Aspekten (Bilder, Bauwerke,
Landschaften, Tiere, Pflanzen, Speisen, Getränke, Wertesystem, Moralvorstellungen, politische Richtung,
Partner, männliche/weibliche Idole, Beruf/Karriere, Freizeitbeschäftigungen, Konsumgewohnheiten,
Fortbewegungsmittel, etc.).

Myrrh hat im Einstiegsbeitrag mit Bedauern festgestellt, dass es zu dieser Frage noch keine Studien gibt.

Der zarte Hinweis darauf, dass mit dieser Fragestellung "etwas nicht stimmt" könnte eine Erklärung
für das Fehlen eingehender Untersuchungen sein. Es ist eben nicht jede Frage eine Untersuchung wert.

Wenn die Frage etwa lautet:
"Welche Rückschlüsse auf den Wasserfall lassen sich aus einem Landschaftsbild ziehen ?", dann lautet
die Antwort eben: "Der Wasserfall ist ein Bestandteil des Landschaftsbildes". Punkt! Aus! Ende!

Rhona hat mit dem Zitat der alten chinesischen Weisheit
"Sage mir deinen Namen, und ich sage dir wie du heißt" auch genau in diese Richtung argumentiert.


Das musste unbedingt einmal gesagt werden, auch wenn das ein wenig myrrhisch klingt.
 
Rhona schrieb:
Wenn ich jetzt morgen mit ner Kalaschnikow in die Schule ginge und Amok laufen würde, liessen sich dann Rückschlüsse auf meine Bücher, Filme und CD´s ziehen?

genau das versucht man uns ständig einzureden

angenommen, dass alle serienkiller/amokläufer/was-auch-immer marilyn manson hören, so sagt das nichts über ursache und wirkung aus:
wird der serienkiller erst dazu, weil er marilyn manson hört (oder etwas aktueller: gewaltspiele spielt)?
hört er marilyn manson, weil er ein serienkiller ist?
genausogut können wir behaupten, dass es ein gen gibt, welches menschen zu serienkillern und marilyn-manson hörern macht und dass also alle serienkiller (und damit auch marilyn manson hörer) dieses gen haben...

um zu verdeutlichen, wie absurd das ganze ist:
ich könnte eine untersuchung anstellen, in der ich feststelle, dass schwarze einen niedrigeren intelligenzquozient haben als weiße
daraus könnte ich folgern: menschen sind schwarz, weil sie einen niedrigen intelligenzquotient haben :autsch:
 
KorporalKarotte schrieb:
genau das versucht man uns ständig einzureden

Eben, und das finde ich falsch!!!
Bin ich, würde ich mir Soaps angucken, Bastei-Romane lesen und mir die "volkstümliche Hit-Parade (gibts die überhaupt noch?) zur Gemüte führen, gegen jedes Bedürfnis des Amoklaufens gefeit???
Wetze ich Messer, lade ich meine Pump-Gun, oder mixe ich Mollis, nur weil ich Manson höre???
Weißt du, was der Casus ist? Die Gesellschaft kann mit Amok laufenden Kids nichts anfangen, weil.....es gehört sich nicht!!!
Es gehört sich ja auch nicht!!! Niemand hat ein Recht zu töten!! Aber es ist doch einfacher, wenn man die Schuld den Medien gibt. Von Fehlleitung ist zu lesen, von Vernachlässigung, von Über/Unterforderung. Alles Humbug!!
Mein Bruder z.B, angehender Arzt, findet es ganz toll, Counter Strike gegen Kommilitonen zu spielen. Er fände aber sicher auch virtuell ausgetragene Krankenwagenrennen irre.
Dass heute viel mehr Kids als früher durchdrehen, das liegt meines Erachtens nicht an den Bücher, Filmen und der Musik, sondern an der Rolle der Jugendlichen im allgemeinen. Auf der einen Seite ist es die Reizüberflutung durch die Medien, aber von der Familie, der anderen Seite, die ja eigentlich für die Prägung und Entwicklung eines Kindes/Jugendlichen zuständig ist, kommt leider kaum etwas. Den Lebensstandard, was auch jeder darunter versteht, zu halten, das ist die Devise, und die Kinder kommen bei diesem Streben zu kurz, weil sie hintenan stehen.
Bücher, Filme und Musik bieten eben den Ausgleich und gaukeln ihnen Irreales als Realität vor.
Halten sich dann nicht Intellekt, Realitätsbewusstsein und Verantwortungsgefühl die Waage, dann kanns eskalieren.

Rhona
 
Ich würde sogar die These, daß heuzutage die Kiddis häufiger als früher "durchdrehen", respektive verkommener sind als früher, anzweifeln. Klagen über die Jugend gab es bekanntlich schon in der Antike.
Was sich verändert hat, ist die bessere "Information" (Wenn am Ort x der Täter y Amok läuft, kann das in Kürze jeder erfahren ...) und die größere Anzahl von Jugendlichen, bzw. Menschen überhaupt (Je mehr es gibt, desto mehr können schließlich auch durchdrehen :weihnacht ).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hypothetisch gesehen, seid ihr alle gut drauf, das stimmt; aber es hapert euch an der praktíschen Erfahrung.

Ohne jedwede Spur der Arroganz

Rhona :winken1:
 
Bitte vergesst das Vorige. Es war nicht für euch gedacht, nur versehentlich hier gelandet.

Rhona : :winken1:
 
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Ja, ich sagte ja auch nicht, dass man durch den Musikgeschmack feststellen kann, was ein Mensch tut und tun moechte, sondern eben nur Gefuehle oder Gedanken.

lilith51 schrieb:
Es scheint mir, als ob du ein besonderes Sensorium für Töne, Frequenzen und Rhythmen in dir hast.

Kennst du vielleicht Bücher von Joachim-Ernst Berendt? Der hat sich mit dem Thema Hören sehr intensiv befasst. Ich habe erst vor kurzem wieder sein Buch "Nada Brahma - Die Welt ist Klang" durchgeblättert.
Sein erstes Buch in dieser Art ist "Das dritte Ohr", wo er sich sehr ausführlich mit dem Hören und allem was in der Welt damit zusammenhängt, beschäftigt.

"Das Ohr ist das Tor zur Seele", sagte Berendt und erklärt es dann auch.

herzlich
lilith
Nein, ich kenne keine Buecher von Joachim Ernst Berendt, aber vielen Dank fuer den Buchtipp. Ich habe bis jetzt noch nichts Umfangreiches ueber dieses Thema gelesen, wuerde es aber gerne. Danke.
 
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