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Was ist Liebe?

Hmm.. Ich möchte noch eine Frage in den Raum werfen:
Gibt es überhaupt reine sexuelle Liebe.
Gut, blöd formuliert.. Was ich damit meine:
Darf man, wenn man nur aus sexuellem gegenseitigem Glück zusammen ist, das Liebe nennen? Weil ich zum Beispiel brauch auch einen Anteil platonischer Liebe (heutzutage geht das ja auch unter verschiedenen Geschlechtern :D), ich muss mich geistig mit dem Menschen verbunden führen, mit dem ich auch eine sexuelle Liebe habe.
Zu Recht wird ja ein Bordelle "Freudenhaus" genannt und nicht "Liebeshaus", weil dort sexuelle Liebe vorrangig ist (oder vermisch ich da jetzt was?).

mfG Ginsi
 
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Ginsi schrieb:
Hmm.. Ich möchte noch eine Frage in den Raum werfen:
Gibt es überhaupt reine sexuelle Liebe.
Gut, blöd formuliert.. Was ich damit meine:
Darf man, wenn man nur aus sexuellem gegenseitigem Glück zusammen ist, das Liebe nennen? Weil ich zum Beispiel brauch auch einen Anteil platonischer Liebe (heutzutage geht das ja auch unter verschiedenen Geschlechtern :D), ich muss mich geistig mit dem Menschen verbunden führen, mit dem ich auch eine sexuelle Liebe habe.
Zu Recht wird ja ein Bordelle "Freudenhaus" genannt und nicht "Liebeshaus", weil dort sexuelle Liebe vorrangig ist (oder vermisch ich da jetzt was?).

mfG Ginsi

Hallo Ginsi,

das ist eine sehr schwierige Frage, die wahrscheinlich jeder anders beantworten wird. Ich bin keine Sexpertin, doch werde ich Dir diese Frage von meinem Standpunkt aus zu beantworten versuchen.

Es gibt eben verschiedene Lieben - übrigens habe ich einen Thread über verschiedene Lieben hereingestellt, doch leider ist nichts gekommen - und meistens sind es Mischgefühle. Oft weiß man nicht, ob es verliebt oder reine Liebe ist, auch nicht, ob das sexuelle Verlangen unbedingt etwas mit Liebe zu tun hat.

Auch der Beginn einer Liebe gestaltet sich immer anders. Aus verschiedenen Gründen kann man sich plötzlich zu einer Person hingezogen fühlen. Dem Hingezogensein kann sich auch ein sexuelles Verlangen zugesellen.
Ist dies von beiden Seiten gegeben, dann steht einem Glück nichts mehr im Wege. Aber wie lange es anhält, weiß man nicht, auch nicht ob man dem fremden Menschen vertrauen kann. In der Liebe, die mit Sex gepaart ist, steigt man immer in die Höhle des Löwen. Die Liebe, vor allem die sexuelle Liebe, ist in jedem Fall auch ein Risiko. Die meisten geben sich ganz einfach den Gefühlen hin, andere sind vorsichtiger, weil es Geschlechtskrankheiten gibt und die Hölle ist nicht nur für die anderen da.

Wenn Du einer unguten Situation bist, nicht weißt, was Du tun sollst, also unbedingt eine ernste Beratung brauchst, dann schreibe mich per PN an.
Vielleicht kann ich Dir helfen.

Einstweilen alles Gute und

liebe Grüße

suche :blume1:
 
hallo ginsi :) ,

mMn gibt es sehr wohl auch die reine sexuelle liebe. warum nicht?
wir glauben ja nur deshalb, dass dies nicht so sein kann/darf, weil sex noch immer ein tabu ist - in unserer gesellschaft.
ich selbst habe diese form der liebe erlebt. - und es war sehr schön.
für eine partnerschaft reichte sie jedoch nicht aus (so war die beziehung zu diesem menschen auch nicht gedacht), da ich für eine partnerschaft in 1. linie an gleichen intellektuellen ansichten interessiert bin - und nicht so sehr an sex.
doch wenn der sex stimmt, ist ja auch ein gleichklang in einem gewissen bereich gegeben - die frage ist dann nur, wo die eigenen prioritäten liegen...und die ändern sich immer wieder - v.a. wenn man noch jung ist.

außerdem bin ich nicht der meinung, dass 1 partner alle bedürfnisse des anderen abdecken kann. die meisten ehen und beziehungen scheitern daran, dass zu große anforderungen in allen bereichen an die partner gestellt werden. wenn das nun liebe sein soll - na, ich weiß nicht!

im übrigen möchte ich nochmals auf meine obige definition von liebe (beitrag # 129) hinweisen.

lg kathi
 
kathi schrieb:
außerdem bin ich nicht der meinung, dass 1 partner alle bedürfnisse des anderen abdecken kann.

Seufz...
Dieser Satz wird in den letzten Jahren bis zur Bewusstlosigkeit wiedergekäut, sorry Kathi, ich will dich nicht schlechtmachen, aber er ist so unoriginell.
Irgendjemand hat ihn mal aufgebracht und jeder stürzt sich drauf, vor allem, um eigenes Verhalten zu rechtfertigen - wieder bist DU nicht gemeint, Kathi.
Darum geht es doch gar nicht!
Nie und nimmer bekommt überhaupt ein Mensch im Leben alles, was seine Bedürfnisse brauchen.
Es geht um einen bestimmten Zustand, in den man als Paar gerät, wenn die Energie oder die Vibrations oder was auch immer stimmt.
Da ist es völlig egal, ob dann Bedürfnisse bis aufs letzte I-Tüpfelchen erfüllt werden oder nicht, das ist nicht wichtig, das allgemeine Lebensgefühl macht es aus!
Lieber Louiz, ich habe nicht gesagt, dass es keine Probleme gibt in einer Liebesbeziehung. Aber auch hier ist der "unterirdische Strom" ausschlaggebend, der stärker ist als momentane Ärgernisse.
Wie bei Eltern, die ihre Kinder ja auch nicht auf den Müll schmeißen, nur weil sie z.B. mal klauen oder in der Schule sitzenbleiben!
Ich leugne ja auch gar keine Zwischentöne, sondern habe den Idealzustand beschrieben, wenn zwei Menschen in diese besondere Energie hineinkommen.
Das hat durchaus etwas Mystisches, Geheimnisvolles, weil es oft nicht erklärbar ist.
Und wenn es so ist, übersteht die Liebe alles, auf jeden Fall eine Querschnittslähmung.
Wie sonst erklärt es sich, dass bei einem langjährigen Paar einer den anderen pflegt, wenn er an Alzheimer erkrankt? Das ist bestimmt nicht immer nur reines Pflichtgefühl!
Aber das sind sowieso Ausnahmesituationen und Belastungen, die ich keinem Menschen wünsche!

Fortuna
 
@kathi:
Das ist ja grad mein Problem.. Ich weiß nicht, ob ich Platon Recht geben soll, weil ich je mehr ich drüber nachdenke, je mehr denke ich, dass die wahre Liebe nicht auf der sexuellen, sondernd auf der geistigen Ebene vorhanden ist.
Liebe ist doch nicht äquivalent zu Vertrauen, obwohl es leicht verwechselt wird.
Natürlich brauche ich Vertrauen zu meinem Partner um mit ihm Sex zu haben, aber dann wäre ja jeder, dem ich 100%ig vertraue, ein potentieller Partner für sexuelle Liebe.

Ich denke im Moment nur drüber nach, ob ich gerne für mich der sexuellen Liebe das Attribut der Liebe aberkennen möchte, ich weiß nicht, ob ihr mich jetzt versteht.

@suche:
Danke für dein Angebot, aber das war jetzt mehr oder weniger eine allgemeine, laut gedachte Frage, die ich mir selber stelle ;).

Wie schon gesagt, Vertrauen ist nicht äquivalent zu Liebe. Und weil Sex eigentlich eher auf Vertrauen und weniger auf geistig/seelischer Verbindung beruht (kann natürlich eine Ergänzung dazu sein, die das ganze reizvoller macht), stell ich mir diese Frage, ob man überhaupt von sexueller Liebe an sich sprechen darf ("Liebe machen", etc..).

@Fortuna:
Ich denke ebenso, dass es ein ungesunder Pessimismus ist, zu sagen, dass es eh kein vollkommen passendes Gegenstück zu einem geben kann. Es gibt solch Fälle, wo auch bis ins hohe Alter der Eine sagt, dass sein Partner ihn immer voll und ganz ausgefüllt hat und ihm alles gegeben hat, was er braucht.

mfG Ginsi
 
Ginsi schrieb:
@kathi:
Das ist ja grad mein Problem.. Ich weiß nicht, ob ich Platon Recht geben soll, weil ich je mehr ich drüber nachdenke, je mehr denke ich, dass die wahre Liebe nicht auf der sexuellen, sondernd auf der geistigen Ebene vorhanden ist.
Liebe ist doch nicht äquivalent zu Vertrauen, obwohl es leicht verwechselt wird.
Natürlich brauche ich Vertrauen zu meinem Partner um mit ihm Sex zu haben, aber dann wäre ja jeder, dem ich 100%ig vertraue, ein potentieller Partner für sexuelle Liebe.

Ich denke im Moment nur drüber nach, ob ich gerne für mich der sexuellen Liebe das Attribut der Liebe aberkennen möchte, ich weiß nicht, ob ihr mich jetzt versteht.
denke schon - und plato ansicht ist sicher eine "verführung" wert. (hoffe du verstehst den gag)

doch nochmal: liebe ist etwas sehr differnziertes. sie ist durchaus mit einem menschen auch nur auf der sexuellen ebene möglich.
auch die liebe zum eigenen körper fällt mMn in diesen bereich.
dass du dir von der liebe mehr erwartest - da du ja auch sehr intellektuell ausgerichtet bist - ist mEn ein anderes kapitel - hat aber nichts verallgemeinendes.

...und: "wahre liebe" kommt nicht aus der "geistigen" (=intellektuellen) ebene.
es ist eine HERZENSANGELEGENHEIT.

mMn spielt dabei der "sozialmenschliche" reifegrad eine große rolle.
es geht hier vielmehr um den inneren ansatz zur weltsicht - um die innere einstellung/die innere haltung/der innere zugang.
und entweder ist diese haltung da (im einzelfall oder generell) - oder eben nicht.
erzwingen läßt sie sich nicht - aber auch nicht herbeidenken.

;) kathi
 
Fortuna schrieb:
Seufz...
Dieser Satz wird in den letzten Jahren bis zur Bewusstlosigkeit wiedergekäut, sorry Kathi, ich will dich nicht schlechtmachen, aber er ist so unoriginell.
Irgendjemand hat ihn mal aufgebracht und jeder stürzt sich drauf, vor allem, um eigenes Verhalten zu rechtfertigen - wieder bist DU nicht gemeint, Kathi.
Darum geht es doch gar nicht!
Nie und nimmer bekommt überhaupt ein Mensch im Leben alles, was seine Bedürfnisse brauchen.
Es geht um einen bestimmten Zustand, in den man als Paar gerät, wenn die Energie oder die Vibrations oder was auch immer stimmt.
Da ist es völlig egal, ob dann Bedürfnisse bis aufs letzte I-Tüpfelchen erfüllt werden oder nicht, das ist nicht wichtig, das allgemeine Lebensgefühl macht es aus!
Lieber Louiz, ich habe nicht gesagt, dass es keine Probleme gibt in einer Liebesbeziehung. Aber auch hier ist der "unterirdische Strom" ausschlaggebend, der stärker ist als momentane Ärgernisse.
Wie bei Eltern, die ihre Kinder ja auch nicht auf den Müll schmeißen, nur weil sie z.B. mal klauen oder in der Schule sitzenbleiben!
Ich leugne ja auch gar keine Zwischentöne, sondern habe den Idealzustand beschrieben, wenn zwei Menschen in diese besondere Energie hineinkommen.
Das hat durchaus etwas Mystisches, Geheimnisvolles, weil es oft nicht erklärbar ist.
Und wenn es so ist, übersteht die Liebe alles, auf jeden Fall eine Querschnittslähmung.
Wie sonst erklärt es sich, dass bei einem langjährigen Paar einer den anderen pflegt, wenn er an Alzheimer erkrankt? Das ist bestimmt nicht immer nur reines Pflichtgefühl!
Aber das sind sowieso Ausnahmesituationen und Belastungen, die ich keinem Menschen wünsche!

Fortuna
liebe fortuna,
ich weiß schon, was du meintest. - und ich weiß auch, dass du weißt, dass ich es nicht so meinte.

ich meinte nämlich diese furchtbaren anforderungen, die wir gerne an die anderen - den partner, die kinder, die nachbarn... - stellen.
ebenso wie diese furchtbaren forderungen, die wir immer und immer wieder an uns selbst stellen.

LIEBE ist, den anderen so zu nehmen, wie er gerade ist.
LIEBE ist aber auch, sich selbst mal so zu nehmen, wie man/frau gerade eben ist.


das ist eine sehr schwere lektion, so meine ich.
doch wird sie innerlich verstanden und auch angewendet, dann kann das passieren, was du weiters beschreibst.
dann bleiben zwei alte leutchen schon ihr leben lang beisammen - nehmen und lieben sich, so wie sie sind - haben keine überzogenen erwartungen an den/die andere/n.
- und nehmen auch die "bürde" auf sich, den anderen zu pflegen, wenn es gebraucht wird. --> denn diese art von "bürde" ist dann keine last - sondern "ehre" und freude und liebe.

diese situation kommt nicht so häufig vor - doch häufiger als man denkt.
jedoch mit pflichterfüllung hat das gar nix zu tun.

die erfüllung eines bedürnisse ist eine momentane sache. das bedürfnis ist ebenfalls eine momentangelegenheit (siehe essen und trinken...)
bei den "good vibrations", von denen oben die rede war, werden alle bedürfnisse des bestimmten augenblickes bis auf´s letzte i-tüpfelchen erfüllt.

dass der augenblick auch mal zu ende ist, ist leider so - dann sind die vibrations fort - die bedürfnisse sind andere - und dann wäre es an der zeit sich umzuschauen, wie die nun neu entstandenen bedürfnisse erfüllt werden können. wo jetzt "good vibrations" locken - und mit wem - oder auch alleine.


das empfinden von "good vibrations" zu jeder erdenklichen zeit ist der garant für liebe. liebe zu sich selbst und in der folge auch liebe zu den anderen anwesenden personen.
leider legen wir sehr wenig augenmerk auf die erfülllung der eigenen bedürfnisse.
wie wenn wir das nicht dürften (dank unserer religion auch zu verstehen).
dabei gibt es so viele möglichkeiten, seine bedürfnisse zu leben, zu erkennen, zu erfüllen + erfüllen zu lassen.

nur wenn´s mir gut geht, kann ich auch die bedürfnisse eines anderen - mit freude erfüllen.

lg kathi

p.s.: ;) ich spreche aus erfahrung.
 
Vielleicht kommen wir eher auf einen gemeinsamen Nenner, wenn wir einmal versuchen, uns zu einigen, ob die Liebe eher ein Wunsch oder ein Gefühl ist. Hier aber einmal nur auf die Liebe zwischen Menschen bezogen.

Ich denke, sie ist eher ein Wunsch:

Der Wunsch
sich zu schenken,
im Notfall zu helfen,
zu teilen,
zu verzeihen,
zu . . . .​

Sie gehört mMn neben dem Vertrauen zu den schönsten und wichtigsten Dingen; genau aus demselben Grund ist sie aber am allerwenigsten selbstverständlich,

meint Zeili
 
kathi schrieb:
denke schon - und plato ansicht ist sicher eine "verführung" wert. (hoffe du verstehst den gag)

doch nochmal: liebe ist etwas sehr differnziertes. sie ist durchaus mit einem menschen auch nur auf der sexuellen ebene möglich.
auch die liebe zum eigenen körper fällt mMn in diesen bereich.
dass du dir von der liebe mehr erwartest - da du ja auch sehr intellektuell ausgerichtet bist - ist mEn ein anderes kapitel - hat aber nichts verallgemeinendes.

...und: "wahre liebe" kommt nicht aus der "geistigen" (=intellektuellen) ebene.
es ist eine HERZENSANGELEGENHEIT.

mMn spielt dabei der "sozialmenschliche" reifegrad eine große rolle.
es geht hier vielmehr um den inneren ansatz zur weltsicht - um die innere einstellung/die innere haltung/der innere zugang.
und entweder ist diese haltung da (im einzelfall oder generell) - oder eben nicht.
erzwingen läßt sie sich nicht - aber auch nicht herbeidenken.

;) kathi

Erst einmal danke für deine ausführenden Erläuterungen :).

Das mit dem mMn habe ich nach einigem Überlegen verstanden, aber was soll nun mEn sein?
Du hast mit deiner Einschätzung von mir gar nicht so unrecht. Ich habe bemerkt, dass ich keine Beziehung mit jemandem haben kann, der mir geistig weit unterlegen ist, habe mich aber durchaus schonmal zu so jemandem hingezogen gefühlt.
Das meine ich mit der geistigen Verbindung. Der Sex funktioniert über dieses "Kriterium" hinaus, die Liebe nicht (denke ich). Das bestärkt mich in meinem Wunsch der sexuellen Liebe, das Attribut "Liebe", im Falle des alleinigen Seins ohne platonische Liebe, abzuerkennen.
Bitte erkläre mir nochmal deinen Standpunkt, da ich nicht möchte, dass ich hier was missverstehe und deswegen blindlings vor die Wand laufe ;)

@Zeilinger:
Ich denke nicht, dass die Liebe ein Wunsch ist. Es ist ein Wunsch geliebt zu werden, oder aber auch zu lieben. Die Liebe an sich ist ein Gefühl, wenn wir das nicht ausmachen brauchen wir gar nicht weiter diskutieren, da ein Wunsch ja (im Übrigen ebenso wie ein Gefühl) äußerst individuell ist. Ich denke man kann sich auch in dem Fall nicht einigen, da das Gefühl ja auch sehr individuell ist. Ich denke nicht, dass man Liebe formulieren kann, sondernd eben nur fühlen, deswegen stimm ich nicht damit überein, dass Liebe ein Wunsch ist ;).

mfG Ginsi
 
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