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Was ist Emanzipation?

AW: Wsa ist Emanzipation?

Eher extrinsisch Motivierte und Motivierbare werden es mit höherer Wahrscheinlichkeit so sehen.

Ja - aber wir werden ganz extrem so erzogen, uns so zu verhalten, dass es dafür Lob/Anerkennung/gute Noten/Dienstwagen etc. pp gibt. Wir SIND eine von Äußerlichkeiten abhängieg Gesellschaft geworden. Geht auch nicht anders, denn wäre dem nicht so, wären Konsumsteigerungen nicht mehr drin und wir müssten unser Wirtschaftssystem überdenken. Wobei wir das - vielleicht - sowieso müssen, Eurokrise sei Dank, aber das ist ein anderes Thema.

In vermögende(re)n Familien sind (Ehe-)Verträge schon allein aus Gründen des Vermögenserhalts usuell.

Ein Vertrag ist etwas sehr starres, eine Beziehung (hoffentlich) etwas sehr lebendiges, vor allem wenn sie länger dauert. Die Partnher verändern sich, Prioritäten verschieben sich, etc. pp - das würde eine ständige Neuanpassung erfordern, soll der Vertrag jeweils aktuell sein. Dann: Eine gute Beziehung fusst auf Vertrauen - nicht auf Kontrolle, weder per Vertrag, noch per Hinterherspionieren. Ich denke, sofern es nicht um Millionenvermögen geht, sollte ein Beziehung möglichst frei bleiben von fixen Verträgen.

Natürlich stellen sie eine praktikable Notlösung dar, solange der Staat seiner Verantwortung nicht gerecht wird. Aber so wirklich kann es doch nicht sein, dass Kinder ein absolutes "Privatvergnügen" sind, ja mehr noch: Ein veritables Armutsrisiko. Und das in einem der reichsten Länder der Erde, das grade eben mal wieder dabei ist, den Wirtschaftsmoloch via Griechenland mit ein paar Milliarden zu füttern ...
 
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AW: Wsa ist Emanzipation?

Hmmm - zu sagen, "stellt Euch nicht so na, Ihr müsst euch das nur richtig regeln" und "Schwächer swind eben schwächer, leb mit den Nachteilen" ist mir persönlich zu hart/kalt und für eine soziale Gesellschaft ein "No-Go". [...]
Hab ich so nicht gesagt. Ich hab nur auf die Fakten hingewiesen.
Tatsachen einfach einmal zu akzeptieren sehe ich als ersten Schritt, um überhaupt zu erkennen, warum es grad ist, wie es ist.



Eine GEsellschaft hat immer schwächere Mitglieder: Kider, Alte, Kranke, Behinderte, Ausländer, die die Sprache nicht sprechen, und, und, und .... Für mich ist es ein Gradmesser für die Reife einer Gesellschaft, wie sie mit den Schwachen umgeht. Und so, wie ich als Elternteil die Grenzen meines Kindes achten MUSS, auch und besonders WEIL es sie noch NICHT selbst verteidigen kann, so muss/sollte ich das auch allen anderen Schwachen gegenüber - und helfen, wenn Not am Mann ist.
Und hilft es? Geschieht es denn so, wie du es hier beschreibst, wenn du laut deine Empörung hinausschreist? Oder woran liegt es, dass diese wichtigen, auch für mich nachvollziehbaren Forderungen noch nicht verwirklicht wurden?

Helfen wenn Not am Mann ist, das ist etwas, worüber ich nicht diskutieren muss.

Mütter mit ihren Kindern in einer ungewollten finanziellen Abhängigkeit leben zu lassen, geht für mich nicht an.
Hmmm... siehe vorigen Absatz.


Und nein, vom Staat bin ich nicht abhängig, denn in einer Demokratie bin ich Teil dieses Staates und habe mitgetragen, dass wir ein Sozialstaat sind und gemeinsam für die sorgen, die es eben aus welch Gründen auch immer nicht selbst können. Damit ist es auch mein Recht, dass für mich gesorgt wird, wenn ich in einer Notlage bin.

Vom Staat abhängig bin ich insofern, als ich die aktuellen Sozialgesetze, die der derzeitige Entscheider so beschlossen hat, akzeptieren muss.

Es tut schon gut, seine Meinung wenigstens in einem Forum zu veröffentlichen. Ich habe 30 Jahre lang erst gegen, dann für etwas gekämpft. Manches ist angekommen, manches nicht, vor allem im Bereich Bildung und Erziehung ist einiges in meinem Sinn besser geworden, aber später wieder schlechter. Alles fließt, es ist ein auf und ab, es gibt keine kontinuierliche Entwicklung zu einer reiferen Gesellschaft. Nach zwei Generationen weiß die Jugend nicht mehr, wozu die Alten einmal irgendwas anders machen wollten, (siehe Emanzipation bzw. Feminismus).
Also lass ich das alles nur noch an mir vorüberziehen, manchmal gibts noch Reste von Empörung in mir, die noch nicht rausgeschrieen worden sind. Dann muss ich sie eben jetzt noch rauslassen. Aber sonst.....
Wie gesagt, wenn du es für wichtig hältst und noch Energien hast, dann wünsch ich dir alles Gute.
:sekt:
 
AW: Wsa ist Emanzipation?

@Raika
Dann ist nur zu hoffen, daß der ausgesuchte Partner Handschlag-Qualität besitzt und diese in jeder Situation auch beibehält. Ich höre aus Deinen Worten heraus, daß es Dir eigentlich mehr um das bedingungslose Grundeinkommen geht. Und um gesellschaftlichen Wandel.
 
AW: Wsa ist Emanzipation?

@Raika
Dann ist nur zu hoffen, daß der ausgesuchte Partner Handschlag-Qualität besitzt und diese in jeder Situation auch beibehält. Ich höre aus Deinen Worten heraus, daß es Dir eigentlich mehr um das bedingungslose Grundeinkommen geht. Und um gesellschaftlichen Wandel.

Das bedindungslose Grundeinkommen wäre eine Möglichkeit ja, aber hauptsächlich geht es mir um gesellschaftlichen Wandel, ja. So, wie es ist, benachteiligt unser System Frauen und Kinder. Kinder sind aber unsere wichtigste "Ressource" - ich halte es für wenig kurzsichtig, das nicht zu bedenken.

Etwa 90% der Persönlichkeit eines Menschen, seiner physischen und psychischen Gesundheit sowie seiner Konezntrations-/Lern- und Leistungsfähigkeit entstehen in der Familie - oder eben nicht. Ist nur ein wenig teuer, das später dann wieder reparieren zu wollen ;)
 
AW: Wsa ist Emanzipation?

Das bedindungslose Grundeinkommen wäre eine Möglichkeit ja, aber hauptsächlich geht es mir um gesellschaftlichen Wandel, ja. So, wie es ist, benachteiligt unser System Frauen und Kinder. Kinder sind aber unsere wichtigste "Ressource" - ich halte es für wenig kurzsichtig, das nicht zu bedenken.
Das verstehe ich. Wobei die wichtigste Ressource die Frau in sich selbst zu entwickeln hat. Selbstbewußtsein. Denn Frauen sind auch Dienerinnen des Patriarchats und tragen mehr als maßgeblich zur patriarchalen Sozialisation bei. Ohne diesen "Beistand" wäre das System längst ein anderes.

Zuerst als die Tochter eines Mannes,
dann als Frau eines Mannes,
und zu guter Letzt als Mutter eines Mannes.


Selbst fühlt sie sich oftmals als Anhängsel, bleibt in der Opferrolle und delegiert die Emanzipation an ... die Gesellschaft. ;)
 
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AW: Wsa ist Emanzipation?

Irnana, das unterschreib ich. Ich halte auch Frauen für maßgebliche Stützen dieses Systems. Allerdings ist es nicht so einfach, mal eben "Selbstbewusstsein" zu zeigen, wenn man es nicht hat ...
 
AW: Wsa ist Emanzipation?

Irnana, das unterschreib ich. Ich halte auch Frauen für maßgebliche Stützen dieses Systems. Allerdings ist es nicht so einfach, mal eben "Selbstbewusstsein" zu zeigen, wenn man es nicht hat ...
Ja, das mit "mal eben" und zeigen, wenn noch nicht aufgebaut, ist klar.:)
Aufbauen, entwickeln, Risiken eingehen, Fehler und Verluste in Kauf nehmen, den Erfolg wie den Mißerfolg analysieren... um wieder weiter vorwärts zu kommen... das ist damit gemeint. Irgendwo muß "Frau" ja mal anfangen damit, um das Entwickelte sichtbar werden lassen zu können.
 
AW: Wsa ist Emanzipation?

Ja, das mit "mal eben" und zeigen, wenn noch nicht aufgebaut, ist klar.:)
Aufbauen, entwickeln, Risiken eingehen, Fehler und Verluste in Kauf nehmen, den Erfolg wie den Mißerfolg analysieren... um wieder weiter vorwärts zu kommen... das ist damit gemeint. Irgendwo muß "Frau" ja mal anfangen damit, um das Entwickelte sichtbar werden lassen zu können.

Das ist das eine - das andere: Wir könnten unseren Kindern Aufwachsbedingungen bieten, in denen sie selbstbewusst werden können/dürfen/sollen.

Damit könnten wir auch die Kälte in unserer Gesellschaft angehen: Da, wo "Opfer" das schlimmste Schimpfwort ist, das es gibt (derzeit bei Jugendlichen so), ist einfach nicht gut aufwachsen :dontknow:
 
AW: Wsa ist Emanzipation?

Das ist das eine - das andere: Wir könnten unseren Kindern Aufwachsbedingungen bieten, in denen sie selbstbewusst werden können/dürfen/sollen.
Ja, da bin ich ganz Deiner Meinung.:)

Damit könnten wir auch die Kälte in unserer Gesellschaft angehen: Da, wo "Opfer" das schlimmste Schimpfwort ist, das es gibt (derzeit bei Jugendlichen so), ist einfach nicht gut aufwachsen :dontknow:
"Opfer" als Schimpfwort ist mir in Österreich nicht geläufig. Ist wohl eher etwas Deutschland-Spezifisches, bei vor allem von türkisch- und arabischstämmigen Jugendlichen.
Nachvollziehbar, wenn eher sozial Schwache aus anderen (noch nicht aufgeklärten) Kulturkreisen sich dissozial zeigen. Da ist sicher Einiges zu tun. Wobei auch hier die Frauen Mütter sind. Solche Kinder fallen ja nicht vom Himmel.

Clanstrukturen mit einer Quasi-Sippenhaftung in Verbindung mit Müttern, die in einer Entwicklung stecken, welche hierzulande eher dem 18. Jahrhundert zuzuordnen wäre, sind eine große Herausforderung für die Gesellschaftsstrukturen Europas. In Europa anzukommen... bedeutet, den jahrhundertealten Nachlauf der verinnerlichten Kultur und Sozialisation zu adaptieren.
 
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AW: Wsa ist Emanzipation?

"Opfer" als Schimpfwort ist mir in Österreich nicht geläufig. Ist wohl eher etwas Deutschland-Spezifisches, bei vor allem von türkisch- und arabischstämmigen Jugendlichen.
Nachvollziehbar, wenn eher sozial Schwache aus anderen (noch nicht aufgeklärten) Kulturkreisen sich dissozial zeigen.

Da scheint wikipedia nicht ganz up to date zu sein. An der hiesigen Hauptschule, ländlich, "normale" Kinder, keine Brennpunktschule, so gut wie keine KInder mit Migrationshintergrund, ist auch "Opfer" das gängiste Schimpfwort, auch in den Netzwerken der Jugendlichen (Schüler-VZ etc.) ist es gang und gäbe. Ich spreche aber nur für Deutschland - über Österreich kann ich nichts sagen.

Solche Kinder fallen ja nicht vom Himmel.

Nein, die fallen nicht vom Himmel. Ich meine aber, es ist eher Ausdruck der allgmeinen Kälte in unserer Gesellschaft und der Überbewertung des Materiellen, mit den herkömmlichen Strukturen traditioneller Kulturen hat das, denke ich, eher weniger zu tun, denn die geben (eigentlich) noch Halt und vermitteln Zusammenhalt.

Edit: Ich habe nochmal genau geschaut: Die zusätzliche antisemitische Konnotation des Begriffs ist bei den arabisch-stämmigen Jugendlichen zu finden. Ganz allgemein wird der Begriff so verwendet:

In seiner Bedeutung ist „Opfer“ in etwa synonym mit den Begriffen „Versager“ oder „Loser“, nach Meinung des Berliner Forum Gewaltprävention aufgrund seines passiven Inhalts jedoch Ausdruck einer bedenklichen gesellschaftlichen Entwicklung:

„Unter Jungen und männlichen Jugendlichen ist es im Übrigen inzwischen verbreitet, das Wort „Opfer“ auch als Schimpfwort zu gebrauchen und es gibt Schulen, die unter anderem als „Opferschulen“ bezeichnet werden. Der Begriff „Opfer“ löst offenbar nicht mehr selbstverständlich Empfindungen aus, die von Empathie gekennzeichnet sind, sondern er wird benutzt, um sich der eigenen Identität zu versichern und alles abzuwehren, was mit dem Opfersein verbunden wird: Schwäche, Verluste, Ängste, Versagen, eben „looser“ [sic!] zu sein oder zu werden. Die Benutzung des Wortes „Opfer“ als Schimpfwort ist Ausdruck einer enormen und unbewussten Angst vor der Opferrolle und des unbewussten Zwanges, alles, was mit ihr zu tun hat, aus der Entwicklung männlicher Identität zu verbannen.“

– Stephan Voß: „Du Opfer!“, S. 58[2]
 
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