Was ist ein Schutzengel?

[Aporie]

Innenwelten

Gibt es denn mehrere? Oder ist da einfach nur Leere, wie es der Zen-Buddhismus lehrt? Oder, wie es im Tao Te King gern übersetzt wird: das Namenlose.

 

[CarlMoor]

Mach doch mal ein Thema auf über Innenwelten, mich würde das sehr interessieren.

Du findest hier doch ein breites Panoptikum von Innenwelten vor.
Inwiefern möchtest Du das spezieller haben? Literatur, Anthropologie, Philosophie, Psychologie, Kunst, Religion, Magie und Mystik sind ja Spielarten des Inneren. Ich finde die Verbindungen und Überschneidungen reizvoll, da kommt es dann zu Konflikten bezüglich der Zuständigkeit und Deutungshoheit. Diese kann man oft sehr gut philosophisch einordnen, indem man lernt sich keinen Sand in die Augen streuen zu lassen.

Bspw. haben Ansätze der Hirnforschung im Grunde gar keinen Zugang zum Inneren, das versteht man in dem Moment, wo man sie um konkrete Aussagen bittet. Was bedeutet es denn, wenn jemand sagt Gerechtigkeit liegt 3 cm vom Ohr weg, Religion im Schläfenlappen und Liebe in der Amygdala? Das ist alles leeres Gesülze, im besten Fall sind es Korrelationen, oft sind nicht mal die klar.
Oder die Reinform des Behaviorismus, als besonders wissenschaftlich gehyped, mit dem Tiefgang einer Pfütze. Inzwischen haben die Elemente der Psychoanalyse integriert und es findet eine Austausch und sogar theoretisches Zusammenwachsen statt, aber das kann man nur schwer zusammenführen, weil man sich lange damit beschäftigen muss, um die Zusammenhänge zu sehen.

Sehr interesssant und bis heute selten verstanden ist, dass wir uns unsere eigene Innenwelt mithilfe öffentlich vorhandener Sprache und Deutungen unserer Umwelt erschließen müssen. Wir denken noch immer, dass wir Angst haben, dass das vor und nach der Fähigkeit verstehend zu sprechen das selbe Gefühl ist und wenn wir das Wort dazu gelernt haben, unser an sich immer schon genau so vorhandenes Innenleben nun ausdrücken können. Wittgenstein lehrte uns, dass es anders ist und da das kontraintuitiv ist, weiß das bis heute kaum jemand.

 

[bribli]

Gibt es denn mehrere? Oder ist da einfach nur Leere, wie es der Zen-Buddhismus lehrt? Oder, wie es im Tao Te King gern übersetzt wird: das Namenlose.

Es gibt mehrere und eine: Die Innenwelten sind unsere persönlichen und die Zen Leere ist unpesönlich, da ist kein Bewusstsein von Objekten oder Wissen.

Du findest hier doch ein breites Panoptikum von Innenwelten vor.

Ja,

Das Theme der Innenwelt müsste man noch mal aufrollen, vielleicht nicht zuerst am Thema Schutzengel, aber was man allgemein darunter versteht, welchen Zugang man zu ihr hat und was es da alles zu erleben gibt.

Ich bezog mich auf Deinen obigen Gedankengang. Inzwischen hast Du viele Möglichkeiten aufgeführt - vielleicht zu grosses Thema?
Ich persönlich bewegte mich hauptsächlich im Feld Psychologie. Bei Kunst blieb ich bei mir selber, also kein "Wissen" vorhanden.

 

[CarlMoor]

Ich persönlich bewegte mich hauptsächlich im Feld Psychologie.

Ist mir auch gut vertraut. Mein ganz praktisches Problem ist, dass ich chronisch zu wenig Zeit habe und das vermutlich noch ein weiteres halbes Jahr so bleiben wird. Ich komme leider kaum zum lesen, darum freue ich mich, dass Dein Buch nicht zu dick ist. Morgen ist es da, aber aus den eben genannten Gründen werde ich es erst Dienstag abholen können. Morgen geht es aus dem Haus, wenn der Buchhändler noch nicht auf hat und ich bin erst wieder zu Hause, wenn er längst geschlossen hat.
Ich weiß aber immerhin, warum ich es tue.

 

[bribli]

Liest Du schon ? ? ?

 

[CarlMoor]

Liest Du schon ? ? ?

Das steht irgendwie unter keinem guten Stern.
Ich war heute brav beim Buchhändler, der seit gestern wieder auf hat und gerade Inventur macht, aber das Buch hat er nicht gefunden. Er hat noch mal kontrolliert, ob es abgeschickt wurde, wurde es.
Freitag bin ich wieder da, das ist gegenüber von meiner Weinprobe, da ist dann der neue Termin, ich hoffe es wurde bis dahin gefunden, aber vielleicht hat die Post es auch verbaselt, kommt oft vor in letzter Zeit.
Wenn das der Fall ist, wende ich mich direkt an Dich.

 

[HeinrichUnverzagt]

Du findest hier doch ein breites Panoptikum von Innenwelten vor.
Inwiefern möchtest Du das spezieller haben? Literatur, Anthropologie, Philosophie, Psychologie, Kunst, Religion, Magie und Mystik sind ja Spielarten des Inneren. Ich finde die Verbindungen und Überschneidungen reizvoll, da kommt es dann zu Konflikten bezüglich der Zuständigkeit und Deutungshoheit. Diese kann man oft sehr gut philosophisch einordnen, indem man lernt sich keinen Sand in die Augen streuen zu lassen.

Bspw. haben Ansätze der Hirnforschung im Grunde gar keinen Zugang zum Inneren, das versteht man in dem Moment, wo man sie um konkrete Aussagen bittet. Was bedeutet es denn, wenn jemand sagt Gerechtigkeit liegt 3 cm vom Ohr weg, Religion im Schläfenlappen und Liebe in der Amygdala? Das ist alles leeres Gesülze, im besten Fall sind es Korrelationen, oft sind nicht mal die klar.
Oder die Reinform des Behaviorismus, als besonders wissenschaftlich gehyped, mit dem Tiefgang einer Pfütze. Inzwischen haben die Elemente der Psychoanalyse integriert und es findet eine Austausch und sogar theoretisches Zusammenwachsen statt, aber das kann man nur schwer zusammenführen, weil man sich lange damit beschäftigen muss, um die Zusammenhänge zu sehen.

Sehr interesssant und bis heute selten verstanden ist, dass wir uns unsere eigene Innenwelt mithilfe öffentlich vorhandener Sprache und Deutungen unserer Umwelt erschließen müssen. Wir denken noch immer, dass wir Angst haben, dass das vor und nach der Fähigkeit verstehend zu sprechen das selbe Gefühl ist und wenn wir das Wort dazu gelernt haben, unser an sich immer schon genau so vorhandenes Innenleben nun ausdrücken können. Wittgenstein lehrte uns, dass es anders ist und da das kontraintuitiv ist, weiß das bis heute kaum jemand.

Die derzeitige Hirnforschung spricht von Repräsentationen im Geist oder im Gehirn oder wo sonst "drin". Meint die Fähigkeit, die Außenwelt, das was man wahrnimmt, im Geiste wiederzuspiegeln und darzustellen indem man sich eine innere Vorstellung davon macht. Ein geistiger Zustand repräsentiert einen Teil der Wirklichkeit-etwa das Buch in der Hand-, indem er einen inneren Stellvertreter des Buchs erzeugt. Wir Menschen sind interessanterweise sogar in der Lage, uns uns die konkreten als auch die abstrakten Eigenschaften eines Gegenstandes vorzustellen ... (nach Thomas Metzinger, der wunderbar erklären kann, warum der Sitz unseres Bewusstseins nicht unbedingt das Gehirn ist). Mal als ein Aspekt zu den Innenwelten...