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Merkwürdige Ereignisse jenseits der Logik

bribli

Well-Known Member
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30. Juni 2022
Beiträge
675
Unter dem Thema "Vorstellungen/Alte Seele" wurde ich gefragt, ob Synchronizität blosse Phantasie sei.
Da ich Synchronizitäten und Ähnliches oft erlebe, kann ich das mit nein beantworten.
Synchronizität ist das fast gleichzeitige Erscheinen zweier Vorfälle mit ähnlichem Sinn, die aber nicht kausal zusammenhängen.
Der eine Vorfall ist innerlich und der andere äusserlich und beide haben grosse Intensität und Bedeutung. Der äussere Vorfall muss aber symbolisch gedeutet werden. Symbole haben mehrere Bedeutungen (aber eben nicht Sämtliche) und man muss die für einen selbst stimmige heraussuchen. Das heisst, man hat es mit mehreren Möglichkeiten zu tun wie in der Quantenphysik. Durch die Auswahl ist man mitverantwortlich für den Sinn und die Realität. Es ist also eine sehr subjektive Sache. Ich vergleiche diese Vorkommnisse mit der Existenz von 2 Ländern - dem errungenem wissenschaftlichen Land mit seiner Logik und dem noch nicht errungenem akausalem Land mit seiner Gefühlstiefe. Beide sind nötig.


Habt ihr auch solche Erlebnisse? Unter welchen Umständen fanden sie statt? Haben sie euch geholfen?
Ich bin gespannt auf eure Antworten !!
 
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Habt ihr auch solche Erlebnisse? Unter welchen Umständen fanden sie statt? Haben sie euch geholfen?
Ja, und ich habe festgestellt, dass ihre Häufigkeit davon abhängt, wie viel Aufmerksamkeit man ihnen schenkt. Damit meine ich aber nicht, dass das nur eine Frage der Zuschreibung oder Projektion ist, sondern eher mit einem Wahrnehmungstrainuing vergleichbar, so wie Künstler Farben oder Töne, Harmonien usw. immer besser differenzieren können, je mehr sie mit ihnen arbeiten.

Geholfen? Es hat mich früher sehr interessiert, mein Leben scheint aber so zu verlaufen, dass der Schwerpunkt alle paar Jahr umswitcht, aktuell scheine ich aber wieder in eine Phase zu kommen, in der diese Fragen erneut in den Vordegrund treten.
Wie Du, habe ich auch eine esoterische, eine spirituelle (was ja nicht unbedingt dasselbe ist), dann aber auch eine rationale Seite und beides schließt sich auch für mich nicht aus.

Denken in Analogien, was zu dem Themenkomplex irgendwie dazu gehört, halte ich für eine hilfreiche Weise die Welt zu betrachten.
 
Synchronizität ist das fast gleichzeitige Erscheinen zweier Vorfälle mit ähnlichem Sinn, die aber nicht kausal zusammenhängen.
Der eine Vorfall ist innerlich und der andere äusserlich und beide haben grosse Intensität und Bedeutung.

Ich erlebe ständig Synchros. Sie gehören für mich schon zum Alltag. Meiner Ansicht nach sind solche Ereignisse der am leichtesten zu erhaltende Einblick in die geistige Welt, der wirklich jedem zur Verfügung steht, der nicht bewusst die Augen davor verschließt oder es einfach nicht wahrhaben will. Bewusstsein (und auch Unterbewusstsein) sind zentrale Phänomene und Bestandteile des Universums, keine Epiphänomene, wie es uns die Materialisten-Sekte einreden will.
 
Habt ihr auch solche Erlebnisse? Unter welchen Umständen fanden sie statt? Haben sie euch geholfen?
Ich bin gespannt auf eure Antworten !!

Ich habe mich einmal auf der Straße mit einem Freund über einen Fahrradfahrer unterhalten, und genau in diesem Moment kam ein Fahrradfahrer vorbei gefahren!
 
Ich habe mich einmal auf der Straße mit einem Freund über einen Fahrradfahrer unterhalten, und genau in diesem Moment kam ein Fahrradfahrer vorbei gefahren!

Und schon meldet sich die Materialisten-Sekte zu Wort. Hat ja nicht lange gedauert. Und ich wusste auch, dass du genau diesen Spruch bringen wirst. War das jetzt auch eine Synchronizität? Nein, das war vorhersehbares Verhalten... ;)
 
...wurde ich gefragt, ob Synchronizität blosse Phantasie sei.

Chapeau: Eine lehrhafte Wiedergabe dieser Synchronizitätshypothese von C. G. Jung.

Dessen Neugierde an Grenzphänomenen führte diesen schlussendlich zum Entwurf eines umfassenden ganzheitlichen Systems, welches Materie und Psyche in sich vereint. Diese Hypothese geht mit einem Jung‘schen Menschenbild einher, das uns Menschen unter einer stetigen schöpferischen Wandlung in einem umfassenden Sinnzusammenhang sieht und damit auf eine tief verborgene Ordnung und Einheit aller Dinge Hinweis gibt. Um Jungs Konzept der Synchronizität richtig zu verstehen, muss man auch dessen Theorie der Archetypen (= Grundstrukturen menschlicher Vorstellungs- und Handlungsmuster) kennen, denn beide sind für Jung miteinander verbunden. Des Weiteren unterstützt hierzu Wissen über die tradierte fernöstliche Philosophie, sowie Inhalte zu Jungs Reise nach Indien: „In Indien stand ich zum ersten Mal unter dem unmittelbaren Eindruck einer fremden, hochdifferenzierten Kultur […] Aber nun hatte ich Gelegenheit, mit Vertretern indischen Geistes zu sprechen und diesen mit dem europäischen Geist zu vergleichen.“ (vgl. Aniela Jaffé und Carl Gustav Jung: „Erinnerungen, Träume, Gedanken von C. G. Jung“, 1961). Der namhafteste Vorläufer von Jung hierzu war Leibnitz (1646 - 1716) mit seiner prästabilierten Harmonie: Körper und Seele folgen jedes ihren eigenen Gesetzen, stimmen aber doch miteinander überein, weil sie Repräsentationen des einen Universums sind.
 
Giacomo, wenn man drüber lachen kann, war es wahrscheinlich keine Synch.
Echte Synch. gehen tiefer !!! ;-)
 
Giacomo, wenn man drüber lachen kann, war es wahrscheinlich keine Synch.
Echte Synch. gehen tiefer !!! ;-)

Der Fahrradfahrer ist zugegebenermaßen nicht von mir, sondern von Karl Valentin (1882-1948).

Und schon meldet sich die Materialisten-Sekte zu Wort. Hat ja nicht lange gedauert. Und ich wusste auch, dass du genau diesen Spruch bringen wirst.

"Materialismus", okay ...

Der Materialismus beruht auf der Grundannahme, dass wir die Welt so erfahren, wie sie ist, dass wir das Ding an sich unmittelbar wahrnehmen, oder sich unsere Erkenntnis doch jedenfalls im Sinne der Popperschen Falsifikation mittels empirischer Methoden an die Welt an sich stetig weiter annähern könne. In der Annäherung kommt das dialektische Verhältnis von absoluter und relativer Wahrheit zum Ausdruck. Somit ist die Natur um uns ein Fakt und unsere Wahrnehmung dessen richtig – wenn auch über die Sinne manches durch Farben, Klänge usw. verfälscht wird.

Die Währung dieser faktischen Natur ist (trotz Quantenphysik weiterhin) die Materie. Raum und Zeit sind grundlegende Existenzformen der Materie. Es gibt weder einen an sich seienden unabhängigen Raum noch eine an sich seiende unabhängige Zeit, sie sind stets an Materie gebunden. Das Nebeneinander und Nacheinander der Dinge sind Raum und Zeit. Die Relativitätstheorie hat das Verständnis von Raum und Zeit revolutioniert und Zusammenhänge aufgedeckt, die sich mathematisch präzise in Formeln fassen und durch Experimente bestätigen lassen.
Wikipedia, Materialismus

... aber "Sekte" weise ich von mir, denn immerhin handelt es sich um die wissenschaftliche Mehrheitsmeinung.

Gegen Ende des 18. Jh. fand ein englischer Mathematiker eine vergleichsweise einfache Formel, wie sich eine Gesamtwahrscheinlichkeit eines Ereignisses aus zwei oder mehr Einzelwahrscheinlichkeiten berechnen lässt. Sie wurde eine der Grundlagen des mathematischen Teilgebiets der Spieltheorie und findet noch immer praktische Anwendung, z.B. bei Versicherungen oder auch Aktienhändlern.
Sie liefert verlässliche Ergebnisse - solange die Prämissen und Einzelwahrscheinlichkeiten stimmen.

Wendet man sie im Beispiel auf die in die World Trade Center eingeschlagenden Flugzeuge 9/11 an und die Frage, ob es sich dabei um einen terroristischen Anschlag oder zwei zufällige Unglücke gehandelt hat, dann ergibt sich folgendes Bild:
Nach dem Einschlag des ersten Flugzeuges ist die Gewissheit, dass es sich um einen terroristischen Anschlag gehandelt hat, vergleichsweise klein (um die 10%). Nach dem Einschlag des zweiten Flugzeuges steigt sie dann aber auf über 98%.

Würde man die Mathematik auf die (postulierten) Synchronizitäten anwenden, so würde es mich nicht wundern, wenn die meisten von ihnen, wenn nicht alle, gar nicht so unwahrscheinlich sind, wie man es intuitiv zunächst annimmt. Erfasst man die Einzelwahrscheinlichkeiten und berechnet die Gesamtwahrscheinlichkeiten, dann ergeben sich mutmaßlich für sie ganz ordentliche Werte, die man intuitiv so kaum vermutet hätte.

Ein anderes Beispiel ist das sog. Geburtstagsparadoxon. Auf einer Party sind 23 Personen. Wie groß ist die Chance, dass zwei oder mehr Personen an demselben Tag Geburtstag haben (unter der Annahme, die Geburtstage sind gleich verteilt)?
Nicht hoch, möchte man meinen, denn schließlich gibt es 365 Tage im Jahr. Tatsächlich liegt die Chance, dass unter den 23 Personen zwei oder mehr Personen an demselben Tag Geburtstag haben, bereits bei über 50%.
 
Ich vergleiche diese Vorkommnisse mit der Existenz von 2 Ländern - dem errungenem wissenschaftlichen Land mit seiner Logik und dem noch nicht errungenem akausalem Land mit seiner Gefühlstiefe. Beide sind nötig.
Ich glaube allerdings nicht, dass spirituelle Ereignisse viel mit Gefühlen zu tun haben. Vielmehr scheint mir Spiritualität - vornehmlich die meditative Praxis - ein weiteres Kommunikationssystem oder Erkenntnissystem zu sein, neben der Sprache und Logik und den Affekten und Emotionen.

Synchronizitäten könnten Resultate gewisser Ereignisspannungen zu sein, so eine Art Entladungsphänomene, aber das ist natürlich spekulativ (und als Begriff nur eben hingeschmissen), insofern interessiert mich, was Du da selbst herausgefunden hast.

Etwas, aus einer bestimmten Zeitqualität drängt in die Manifestation, als Ereignis oder Erkenntnis. Das ist im Grunde ja der Hintergrund psychosomatischer Ideen.
 
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Unter dem Thema "Vorstellungen/Alte Seele" wurde ich gefragt, ob Synchronizität blosse Phantasie sei.

Selbstverständlich fällt es in die Kategorie der Vorstellung/Wahrnehmung/Phantasie. Was sollte es denn anderes sein? Alles abstrakte Vorstellungsvermögen spielt sich in unseren Gedanken ab.

Da ich Synchronizitäten und Ähnliches oft erlebe, kann ich das mit nein beantworten.
Synchronizität ist das fast gleichzeitige Erscheinen zweier Vorfälle mit ähnlichem Sinn, die aber nicht kausal zusammenhängen.

Selbst wenn dir jemand eine ähnliche/gleiche Beschreibung des Erlebten darstellt, würde ich immer noch bezweifeln, dass es wirklich ein synchrones Erlebnis war -- ich halte es eher für eine Einigung darauf, das man etwas ähnlich zeitlich erlebt hat, dennoch glaube ich nicht daran, dass dem real so ist.

Habt ihr auch solche Erlebnisse? Unter welchen Umständen fanden sie statt?
Selbst wenn ein Erdbeben stattfindet und ich mich mit jemanden im gleichem Raum befinde - bin ich davon überzeugt, dass der andere das Erdbeben anders empfindet als ich, auch wenn uns gleichzeitig ein Stein auf den Kopf fällt, glaube ich nicht daran, dass der andere den Schmerz gleich empfindet wie ich.
 
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