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Was ist die Bestimmung des Menschen?

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AW: Was ist die Bestimmung des Menschen?

Diese Aussage angesichts der Frage ob es überhaupt einen freien Willen gäbe ist ähnlich mandens Aussage "Natürlich gibt es einen Schöpfer, denn sonst wäre ja nichts da !".


Unlogisch!
Dass es einen Willen gibt, setzt du ja offenbar selber voraus - ob und wann er auch frei ist, steht auf einem anderen Blatt!
Ich seh es so - wenn ich eine WAHL zwischen verschiedenen Optionen, die mir gleichermaßen zusagen, habe, ist mein Wille freier als ohne oder wenn ich sogar nur zwischen Pest und Cholera wählen kann.
 
AW: Was ist die Bestimmung des Menschen?

Unlogisch!
Dass es einen Willen gibt, setzt du ja offenbar selber voraus - ob und wann er auch frei ist, steht auf einem anderen Blatt!
Ich seh es so - wenn ich eine WAHL zwischen verschiedenen Optionen, die mir gleichermaßen zusagen, habe, ist mein Wille freier als ohne oder wenn ich sogar nur zwischen Pest und Cholera wählen kann.

Nein, eben nicht. Wenn dir zwei Optionen wirklich völlig gleich zusagen, dann kannst du gar nicht entscheiden.
In diesem Falle sucht man so lange, bis irgendein Unterschied gefunden wird (und sei er noch so klein oder unlogisch), an dem man seine Entscheidung festmachen kann. Aber, darum geht es ja gar nicht. Es geht vielmehr, wie frei bist du in der Wahl der Kriterien ?

Falls du einen Partner hast, bist du womöglich geneigt zu meinen, du hättest ihn in freiem Willen gewählt (wird ja auch bei einer Trauungszeremonie explizit danach gefragt). Aber - hast du nicht vielmehr auf Grund deiner Hormone gewählt ? Warum hast du (falls du hetero sein solltest) einen Mann und keine Frau gewählt ? Freier Wille oder sexuelle Veranlagung ?
In diese Richtung geht es bei der Frage nach dem freien Willen.....
 
AW: Was ist die Bestimmung des Menschen?

Kommt jetzt auf die Definition von "Wille" an. Wenn wir so weit definieren, dass selbst eine Ameise zur Marmelade -will- dann nicht. Bei strenger Abgrenzung des Willens vom Trieb und Begehren, dann eher schon.

Für mich ist "Wille" der bewusst gewordene Trieb, mit dem ein Mensch sich durchsetzen will aber auch dessen Grenzen kennt, also weiß, was er zur Durchsetzung NICHT auf s Spiel setzen will, ab wann er den Trieb zurückstellt oder nach Ersatzbefriedigung sucht. Diese Grenze verschiebt sich mit Zunahme der Lebenserfahrung.

Spontane Entscheidungen halte ich für gewohnheitsdiktiert, Grundsatzentscheidungen für frei im Sinne von "an die eigenen Bedürfnisse und Möglichkeiten angepasst" statt an Normen oder Bedürfnisse anderer.
 
AW: Was ist die Bestimmung des Menschen?

Nein, eben nicht. Wenn dir zwei Optionen wirklich völlig gleich zusagen, dann kannst du gar nicht entscheiden.


Doch, kann ich!


In diesem Falle sucht man so lange, bis irgendein Unterschied gefunden wird (und sei er noch so klein oder unlogisch), an dem man seine Entscheidung festmachen kann. Aber, darum geht es ja gar nicht. Es geht vielmehr, wie frei bist du in der Wahl der Kriterien ?


Welche Kriterien?


Falls du einen Partner hast, bist du womöglich geneigt zu meinen, du hättest ihn in freiem Willen gewählt (wird ja auch bei einer Trauungszeremonie explizit danach gefragt). Aber - hast du nicht vielmehr auf Grund deiner Hormone gewählt ? Warum hast du (falls du hetero sein solltest) einen Mann und keine Frau gewählt ? Freier Wille oder sexuelle Veranlagung ?
In diese Richtung geht es bei der Frage nach dem freien Willen.....


Für mich heißt freier Wille, dass ich das tun kann, was ich - auch aufgrund meiner Veranlagung und meinen aktuellen Bedürfnissen - tun will!
Wär doch Mist, wenn ich eine Frau als Partner nehmen müsste, obwohl ich auf Männer stehe oder wenn ich mir einen Partner zulege, obwohl ich allein sein will!
Sehe keinen Sinn darin, mich gegen meine eigene Natur zu wenden...
 
AW: Was ist die Bestimmung des Menschen?


Nein - auch wenn ich dir glaube, dass du davon überzeugt bist.

Welche Kriterien?

Die Kriterien, nach denen du entscheidest bzw du entschieden wirst ;)

Für mich heißt freier Wille, dass ich das tun kann, was ich - auch aufgrund meiner Veranlagung und meinen aktuellen Bedürfnissen - tun will!

Auch eine Ameise tut, was ihrer Veranlagung und ihren Bedürfnissen nachkommt. Hat auch sie dadurch einen freien Willen ?

Wär doch Mist, wenn ich eine Frau als Partner nehmen müsste, obwohl ich auf Männer stehe oder wenn ich mir einen Partner zulege, obwohl ich allein sein will!

Jep, wäre ziemlich blöd. Insofern bezieht sich die Frage bei der Trauung auch darauf, ob man sich (eventuell durch andere Personen) gezwungen fühlt, die jeweilige Person zu heiraten - und nicht substanziell auf die Existenz des freien Willens.

Sehe keinen Sinn darin, mich gegen meine eigene Natur zu wenden...

Ja, stellt sich die Frage ob du das überhaupt könntest. Damit meine ich aber nicht triviale Fälle wie "Ich mag zwar keine Spritzen, aber weil ich weiß dass sie notwendig sind überwinde ich meine "natürliche" Abneigung und siehe da, freier Wille. Sondern einen Schritt weiter - wenn du weißt dass die Spritzen gut sind und es deine Veranlagung ist sie dadurch zu akzeptieren, hättest du die Möglichkeit, die Spritzen wieder abzulehnen ?
Jetzt aus diesem Grund den Beweis führen und zu sagen "nein, um zu zeigen dass ich einen freien Willen habe verweigere ich die Spritzen" sagen auch nichts über den freien Willen aus. Denn offensichtlich ist es deine Veranlagung, dich von deinem vermeintlichen freien Willen zu überzeugen. Und tadah, schon wieder handelst du nach dem, wie du eben bist und kannst nicht anders, ergo kein freier Wille.

Also: empirisch kannst du nicht herausfinden, ob dein Wille frei ist oder nicht. Also nicht unterscheiden ob der freie Wille Tatsache oder Einbildung ist. Nehmen wir also die Empirie heraus, bleibt plötzlich nicht mehr viel übrig, was für einen freien Willen spräche. Für das Gegenteil jedoch Einiges, auch ganz spezielle experimentelle Ergebnisse.
 
AW: Was ist die Bestimmung des Menschen?

Nein - auch wenn ich dir glaube, dass du davon überzeugt bist.


Nun - würde ich in DIESEM Fall nicht entscheiden können, würde das Leben für mich entscheiden. Denn Gelegenheiten gehen vorbei!


Die Kriterien, nach denen du entscheidest bzw du entschieden wirst ;)


Ich wäge jeweils ab, was ich will und was mir grade wichtiger ist!


Auch eine Ameise tut, was ihrer Veranlagung und ihren Bedürfnissen nachkommt. Hat auch sie dadurch einen freien Willen ?


Solange ihr keiner quer kommt und sie dran hindert, vielleicht ja...
Da ich aber keine Ameise bin, weiß ich 's nicht! :D


Jep, wäre ziemlich blöd. Insofern bezieht sich die Frage bei der Trauung auch darauf, ob man sich (eventuell durch andere Personen) gezwungen fühlt, die jeweilige Person zu heiraten - und nicht substanziell auf die Existenz des freien Willens.


Letzten Endes entscheidet man manchmal, weil man bestimmte Konsequenzen nicht möchte - vielleicht deshalb, weil man sie fürchtet.
Wenn man WEISS, was man will und gegebenenfalls unangenehme Konsequenzen in Kauf nimmt, ist man frei!
Ich fühl mich aber auch frei, wenn ich mich scheinbar zwingen lasse. Der Andere weiß ja nicht, dass ich mich den Umständen aus freiem Willen und freier Entscheidung zeitweilig anpasse. Hat sich schon Mancher gewundert, wenn ich mich dann irgendwann ANDERS entschied! :lachen:


Ja, stellt sich die Frage ob du das überhaupt könntest. Damit meine ich aber nicht triviale Fälle wie "Ich mag zwar keine Spritzen, aber weil ich weiß dass sie notwendig sind überwinde ich meine "natürliche" Abneigung und siehe da, freier Wille. Sondern einen Schritt weiter - wenn du weißt dass die Spritzen gut sind und es deine Veranlagung ist sie dadurch zu akzeptieren, hättest du die Möglichkeit, die Spritzen wieder abzulehnen ?


Leider weiß ich VORHER nie, was wirklich gut ist und was nicht!
Ich kann mich zB für eine Mahlzeit entscheiden, die ich gern esse und sie kann mir dann TROTZDEM nicht schmecken. Kommt halt vor. Na und?


Jetzt aus diesem Grund den Beweis führen und zu sagen "nein, um zu zeigen dass ich einen freien Willen habe verweigere ich die Spritzen" sagen auch nichts über den freien Willen aus. Denn offensichtlich ist es deine Veranlagung, dich von deinem vermeintlichen freien Willen zu überzeugen. Und tadah, schon wieder handelst du nach dem, wie du eben bist und kannst nicht anders, ergo kein freier Wille.


Schließt du von dir auf Andere?
Könntest du es zB bleiben lassen, den Manden zu ärgern oder handelst du da unter Zwang?


Also: empirisch kannst du nicht herausfinden, ob dein Wille frei ist oder nicht. Also nicht unterscheiden ob der freie Wille Tatsache oder Einbildung ist. Nehmen wir also die Empirie heraus, bleibt plötzlich nicht mehr viel übrig, was für einen freien Willen spräche. Für das Gegenteil jedoch Einiges, auch ganz spezielle experimentelle Ergebnisse.


Du vergisst, dass ich unter Wille offenbar was Anderes verstehe, als du!
ICH weiß, dass MEIN Wille frei ist - das genügt mir!
Ob du mir das glaubst oder nicht, ist DEINE Sache und ändert nichts an MEINER Wirklichkeit! :)
 
AW: Was ist die Bestimmung des Menschen?

Nicht zwangsläufig das was die eltern für uns bestimmt haben,hier könnte man auch sehen was der staat für uns bestimmt oder bestimmt hat,denn das ist von staat zu staat ja wieder verschieden.
 
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AW: Was ist die Bestimmung des Menschen?

Entscheidend für mich ist, daß sich mein Wille für mich frei anfühlt. Ich fühle mich weder unfrei noch ausgeliefert. Ob irgendjemand, aufgrund irgendwelcher Experimente oder aufgrund angelesener Theorien meinen Willen als unfrei bezeichnet, das ist mir sch...egal. :) Mögen diese Leute mit ihren unfreien Willen und ihren nichtexistenten Ich´s ebenfalls irgendwie zufrieden werden.

Ja, und ich fühle mich freier, umso mehr ich meinen grundlegenden und bewusst getroffenen Entscheidungen treu bleibe, wodurch dann auch das Selbstvertrauen und Verlässlichkeit der Intuition zunehmen.
 
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