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Was bedeutet euch Denken?

Marjul

New Member
Registriert
21. Februar 2009
Beiträge
107
Hallo!

Denken scheint gar nicht eine so selbstverständliche Beschäftigung zu sein, und die Frage, ob es nützlich, nutzlos oder gar schädlich ist, erhitzt manchmal die Gemüter.
"Ich denke, also bin ich", meint Descartes.
Manche Meditations-Richtungen streben danach das Denken einzustellen.
Andere streben durch Denken zur Erfahrung des SEINS (Jnana-Yoga).
Denken kann Spaß machen, wie die Existenz eines Denk-Forums mir beweist. :)
Es kann auch durch fortwährendes sinnloses Kreisen Leiden verursachen.

Denkt ihr gerne?

Herzliche Grüße
Marjul
 
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AW: Was bedeutet euch Denken?

Man kann kaum nicht denken.
Ausser, wie du sagst, durch bestimmte Meditationstechniken.
Aber das hält sich nicht.

Ich denke gerne, aber ohne zu grübeln.
Lasse die Gedanken gerne schweifen.
"Es" denkt mir - das mag ich, geht aber leider nicht immer.

Gruss
Leonce
 
AW: Was bedeutet euch Denken?

Hallo !

Ja, was denke ich vom Denken.

Ich denke, nie gedacht zu haben, denn das Denken der Gedanken ist gedankenloses Denken, wenn Du denkst, Du denkst zu denken, aber denken tust Du nie (etwas ironische Gedanken über das Denken).

Jetzt ernsthaft:

Das Denken gehört neben dem Fühlen zu den Dingen, die uns am ehesten über die Tierwelt erheben. Man kann eine Arbeit ins "Gefühl" kriegen (ugs sie geht uns in Fleisch und Blut über), bis es aber soweit ist, müssen wir denken, auch bei scheinbar einfachen Tätigkeiten.

Würden wir vor jedem Wort und vor jeder Tat konsequent nur daran denken, ob wir jemand anderen auch nicht weh tun, wir hätten den Weltfrieden.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Was bedeutet euch Denken?

Man soll Denken lehren, nicht Gedachtes.
- Cornelius Gurlitt (1850-1938), Kunsthistoriker
 
AW: Was bedeutet euch Denken?

Ich denke gerne, aber ohne zu grübeln.
Lasse die Gedanken gerne schweifen.
"Es" denkt mir - das mag ich, geht aber leider nicht immer.

Gruss
Leonce
ja, so geht es mir auch....ich denke auch manchmal im halbschlaf.....besser gesagt: "es denkt".

ich liebe mein denken und meine gedanken. sie haben mir schon sehr viel erhellendes gebracht.
aber erst jetzt, wo ich sie "kommen lasse".
wo sie mir "einfallen".

und fallweise, schreib ich sie dann einfach nieder. hier im forum. das macht mir spaß. denn auch das SCHREIBEN lässt mich weiter denken.
ebenso wie das mit jemand anderem kommunizieren.

liebe grüße
kathi
 
AW: Was bedeutet euch Denken?

Man kann kaum nicht denken.
Ausser, wie du sagst, durch bestimmte Meditationstechniken.
Aber das hält sich nicht.

Ich denke gerne, aber ohne zu grübeln.
Lasse die Gedanken gerne schweifen.
"Es" denkt mir - das mag ich, geht aber leider nicht immer.

Gruss
Leonce

Hallo Leonce,

Nicht denken kann ich auch nur kurz.
Das könnte geschlechts-spezifisch sein. Es gibt soll eine Untersuchung von Hirnströmen geben (leider kenne ich die Quelle nicht, es war in einem anderen Forum davon die Rede), nach der Männer ihr Denken leichter absichtlich abschalten können als Frauen, bei denen nach einer solchen Aufforderung die Hirnströme erst richtig aktiv werden.
Meditationstechniken, bei denen Leer-Werden direkt angestrebt wird (z.B. Zazen - einfach sitzen), liegen mir nicht. Ich betrachte (meine eigenen) Texte, Bilder und Melodien, bis mein Denken vor der Fülle von selbst abschaltet. Das hält sich aber auch bei mir nicht lange, und ich finde das auch nicht erstrebenswert: Denken ist ein Werkzeug, das ich meistens brauche.
 
AW: Was bedeutet euch Denken?

Hallo !
...
Das Denken gehört neben dem Fühlen zu den Dingen, die uns am ehesten über die Tierwelt erheben. Man kann eine Arbeit ins "Gefühl" kriegen (ugs sie geht uns in Fleisch und Blut über), bis es aber soweit ist, müssen wir denken, auch bei scheinbar einfachen Tätigkeiten.

Würden wir vor jedem Wort und vor jeder Tat konsequent nur daran denken, ob wir jemand anderen auch nicht weh tun, wir hätten den Weltfrieden.

Liebe Grüße

Zeili

Hallo Zeili,

ob Tiere denken können, das wäre vielleicht ein eigenes Thema wert. Meiner Ansicht nach gibt es Beispiele für einfache logische Aktionen. Dressierte Tiere schließen von der Belohnung auf die Handlung, die dafür von ihnen erwartet wird. Schimpansen im Zoo kommen selbständig auf die Idee sich mit Hilfe eines Stocks eine Banane von außerhalb ihres Geheges durch die Gitterstäbe heranzuziehen - eine schon etwas komplexere Abfolge logischer Schlüsse.
Was den Menschen zum Menschen macht ist meiner Meinung nach nicht die Fähigkeit des Denkens an sich, sondern Kultur, Philosophie, Religion...

Nachdenken vor dem Sprechen und Handeln ist sicher hilfreich, das meine ich auch. Denken scheint mir aber nicht sehr tief zu gehen, gegen starke Emotionen oder Triebe ist es oft machtlos. Für Frieden verspreche ich mir aus eigener Erfahrung mehr von einem durch Denken, aber auch durch Gefühl, Willen und Intuition unterstützten, in Meditation und praktischem Handeln immer wieder eingeübten Einheitsbewusstsein. Der Andere ist ich, und das kann mir in Fleisch und Blut übergehen, so dass ich in mir selbst spüre, wie es ihm bei meinem Reden und Handeln ergeht. Wenn ich merke, ich füge ihm Schmerz zu, kann ich dann so nicht reden oder handeln. Vorausgesezt ich bin achtsam und lasse mich nicht durch meine eigenen Befindlichkeiten beeinflussen...
 
AW: Was bedeutet euch Denken?

... ich liebe mein denken und meine gedanken. sie haben mir schon sehr viel erhellendes gebracht.
aber erst jetzt, wo ich sie "kommen lasse".
wo sie mir "einfallen".

und fallweise, schreib ich sie dann einfach nieder. hier im forum. das macht mir spaß. denn auch das SCHREIBEN lässt mich weiter denken.
ebenso wie das mit jemand anderem kommunizieren.

liebe grüße
kathi

Das geht mir auch so, kathi. Wenn ich für die Allgemeinheit schreibe, ohne bestimmten Adressaten, z.B. die Erläuterungen auf meiner HP, bin ich wenig motiviert, und es fällt mir nicht viel ein. Erst mit einem Gegenüber kommen mir Ideen und Formulierungen. Wenn das Gegenüber dann auch noch antwortet, finde ich es noch schöner.

Herzliche Grüße euch allen
Marjul
 
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AW: Was bedeutet euch Denken?

Ist das Denken denn so schwierig?
Wovor, wenn nicht vor Euch selbst, habt ihr denn solche Angst?

Die Wahrheit ist Furcht einflössend – deshalb lehnt man sie ab.
Sie wird verbogen, verzerrt, begradigt – man bedenke, dass ihr sie damit zu Grabe tragt, wie die Lebendigkeit des Seins einer Funktionalität des Genormten zu entsprechen hat.

Funktionelles Denken bringt nur funktionelle Antworten.
Fragen die nicht gestellt sind, bleiben für den Nichtfragenden leer, weil Inhalt und Substanz fehlen.

Wie kann man die Fragen beantworten, ohne zu lügen und zu leugnen?
Wie kann ich diese Fragen klären, ohne selbst gefragt zu haben?

Das Denken ist wie ein Samen, der keimen will, aber der Boden ist leer, öd und kahl. Der Dünger ist Gift und verseucht die fruchtbaren Gedanken.

Aber der Samen lässt sich nicht täuschen. Er vertraut auf sich selbst, weil er weiß, dass auch ihm das Licht der Welt das lebensspendende Wasser bringen wird.

Der Samen beginnt zu keimen. Er ist mutig und kämpft für sich durch die dunklen Erdschichten, die immer wieder neu angehäuft werden, mit Müll und Unrat, mit Gift und Tod. Den Mutigen gehört diese Welt und nur die Mutigen schaffen es, sich durch die Pseudos nicht blenden zu lassen. Wer aber nicht geblendet ist, der kann sein Haupt dem Licht entgegen strecken.

Nun steht er da, ein schwacher Keimling, entkräftet vom Kampf der irdischen Mächte. Er bleibt sich selbst treu und weiß, dass er vom Dünger der Menschen nicht kosten darf, weil es sonst seine Substanz zersetzt.

Die Sonne spielt im Rhythmus der Welt und sendet Wellen und Licht. Aus dem Keimling wird so eine Pflanze, die mehr Weisheiten inne hat, als die beschränkten Menschen jemals zu Träumen gewagt hätten.

Aber schwenkt nur weiter Eure Gedanken und leugnet ruhig, was ihr schon längst wisst. Damit seid IHR auf den richtigen Weg in diese Pseudogesellschaft aus Habgier und Machtgelüsten. Rollt Euch nur gemütlich auf dem Sofa und fresst Euch den Wamms voll. Lauschet dem Ver_sprechen der Werbung und findet den Weg in den Supermarkt und in die Kaufhäuser, die mit falschen Gold und jugendlicher SchöÖönheit ihre Waren preisen.

Die angepasste Funktionalität des Wahrhaftigen ist die Wirklichkeit des sich selbst beschränkten Geistes, der des Denkens überdrüssig geworden ist.

Die Angst stinkt bis zum Himmel und ist der Grund dafür, dass sich die Menschen mit dem Duft aus Veilchen, Rosen und Elefantenpisse neu ummanteln. Sie ertragen ihren eigenen Angstschweiß nicht mehr, sie können sich selbst nicht mehr riechen.

Für Denker und jene die es werden wollen gilt:

Wer im Sitzen denkt,
der denkt, dass er sitzt,
aber das Denken sitzt nicht.

Wer im Liegen denkt,
der denkt, dass er liegt,
aber sein Denken liegt unter ihm begraben.

Wer in Gehen denkt,
der weiß, dass er geht
und sein Denken geht mit ihm.


Danke für die S3 an FritzR.

Denkergruß
Axl
 
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