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Warum wird Karl Marx heute von einigen immer noch verehrt?

mirek0511

Well-Known Member
Registriert
8. November 2022
Beiträge
3.093
... obwohl seine Ideologie so viel Leid über die Menschheit gebracht hat?

Das Hauptargument seiner Verteidiger ist, dass kommunistische Diktatoren den Marxismus missinterpretiert haben, was ich aber nur für eine sehr billige Ausrede halte. Faktisch haben sie Marx verstanden und so gut wie möglich versucht, seine Ideen umzusetzen.

 
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Marx zu verehren ist natürlich Blödsinn. Er war aber unbestritten einer der ganz Großen in der politischen Philosophie und seine Theorie der Ökonomie ist bis heute der Maßstab, an dem andere sich messen lassen müssen.
 
Bitte das kommunistische Manifest von Engels und Marx selbst lesen, ...
Hier ein Ausschnitt davon:

Für die fortgeschrittensten Länder werden jedoch die folgenden ziemlich allgemein in Anwendung kommen können:
  1. Expropriation des Grundeigentums und Verwendung der Grundrente zu Staatsausgaben
  2. Starke Progressivsteuer.
  3. Abschaffung des Erbrechts.
  4. Konfiskation des Eigentums aller Emigranten und Rebellen.
  5. Zentralisation des Kredits in den Händen des Staats durch eine Nationalbank mit Staatskapital und ausschließlichem Monopol.
  6. Zentralisation des Transportwesens in den Händen desStaats
  7. Vermehrung der Nationalfabriken, Produktionsinstrumente, Urbarmachung und Verbesserung der Ländereien nach einem gemeinschaftlichen Plan.
  8. Gleicher Arbeitszwang für alle, Errichtung industrieller Armeen, besonders für den Ackerbau.
  9. Vereinigung des Betriebs von Ackerbau und Industrie, Hinwirken auf die allmähliche Beseitigung des Unterschieds von Stadt und Land.
  10. öffentliche und unentgeltliche Erziehung aller Kinder. Beseitigung der Fabrikarbeit der Kinder in ihrer heutigen Form. Vereinigung der Erziehung mit der materiellen Produktion usw.

Arbeitszwang, Aufhebung des Erbrechts, Raub von Grundeigentum ...
Klingt nicht gerade bürgerfreundlich. Lässt sich nur mit Gewalt durchsetzen, was die Kommunisten ja auch getan haben. :(
Beispiel China: https://de.wikipedia.org/wiki/Kulturrevolution#Zahl_der_Todesopfer
 
Arbeitszwang, Aufhebung des Erbrechts, Raub von Grundeigentum ...

Ja, da ist noch einiges zu tun. Vor allem das Erbrecht scheint mir ein ganz wesentlicher Punkt zu sein, an dem sich alle Reformer bisher die Zähne ausgebissen haben. Die Begrenzung maßlosen Grundeigentums ist dagegen heute nicht mehr von solcher Bedeutung.

Der Arbeitszwang wendet sich gegen die vermögenden Sozialschmarotzer, von denen es nach wie vor reichlich gibt. Das bedingungslose Grundeinkommen wird hier nicht infrage gestellt.
 
Der Arbeitszwang wendet sich gegen die vermögenden Sozialschmarotzer, von denen es nach wie vor reichlich gibt.
Du meinst Bezieher von Sozialleistungen, die es eigentlich gar nicht nötig haben?
Zu Marxens Zeiten gab es keine Sozialhilfe.

Außerdem macht Marx diese Unterscheidung nicht. Er wollte Zwangsarbeit für alle.
Eine Arbeitspflicht gab es übrigens auch in der "DDR". Dort konnte man ins Gefängnis* kommen, wenn man nicht arbeiten wollte.

*) Obwohl die Ostzone selbst schon eine großes Gefängnis war.
 
Nein, diese meine ich nicht. Die fallen ökonomisch nicht ins Gewicht.
Ich meine die Erben und Spekulanten. Das sind für mich die wahren Sozialschmarotzer.
Kapiere ich nicht. Die tun doch keinem ein Leid an.
Die Erben könne meistens gar nichts dafür, etwas geerbt zu haben.
 
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