Hallo Majanna,
ich danke dir für die Begrüßung.

Auch wenn ich durchaus gelegentlich hier vorbeischaue, so finde ich doch zu selten die Muße, einen Beitrag zu hinterlassen. Ich würde mich gerne vermehrt und regelmäßiger beteiligen, aber da fehlt mir irgendwie die nötige Konstanz für.
Ich habe tatsächlich zuerst überlegt, ob ich einen Kreis als Beispielszeichen nehmen soll, dies dann aber verworfen, weil ich etwas gegenständlicheres verwenden wollte, also etwas, dass eigentlich eine anderweitige Funktion erfüllt.
Hier ecke ich auch etwas bezügl. des Archetypen an. Es wäre durchaus denkbar, dass wir dazu neigen gewisse einfache Zeichen als Symbolträger vornehmlich zu verwenden - so z.B. der Kreis, Strichmuster oder dergleichen - allerdings sehe ich keine Notwendigkeit darin, diese mögliche Wahrscheinlichkeit nun unbedingt als völlig feststehend zu behaupten. Schließlich habe ich - um gleich wieder auf mein vorheriges Beispiel beispielhaft rückzugreifen - auch nicht den Kreis verwendet, sondern das vermeindlich einfache Muster selbst erweitert, somit also den (unbewusst gewählten?) Urtypen bewusst übersprungen.
Ein Archetyp ist im Rahmen unseres Möglichkeitenspektrums also sicherlich gegeben, allein aufgrund auch der ähnlichen Lebensumstände, in denen wir koexistieren, aber ich sehe - wie gesagt - keinen Grund dafür, diese "Ur"-Grenze als alleiniges Maß für symbolträchtige Vorstellungen herzunehmen, so wie das Jung anscheinend vorschwebt.
Wenn ich mir die Vielfalt an Symboliken vor Augen führe, denen ich bislang begegnete, dann neige ich dazu zu vermuten, dass alles Mögliche über ein scheinbar vorstellbares Gepräge verfügt. Wir können uns also demnach womöglich alles - auch gefühlsmäßig - Erfahrbare vorstellbar machen, indem wir jene Erfahrungen - vielleicht zu einer gefühlsmäßigen Vorstellung verwoben - wiederum an konkretes - z.B. Objekte - in Form von Symbolträgern binden.
Das Schlechte kann z.B. ein Gefühl sein, eine Vorstellung, in der Regel aber etwas, dass nicht konkret greifbar ist, aber von konkreten Erfahrungen unter anderem herrührt, bzw. überhaupt dadurch bedingt wurde. Alles das, was wir als schlecht empfinden - also z.B. unser Sosein beeinträchtigt in irgend einer Form - wird für jeden Menschen letzthin auf ein greifbares Merkmal eingegrenzt. Das Schlechte wäre als Empfindung, bedingt durch unser Sein überhaupt, durchaus immer wieder ähnlich und kulturübergreifend feststellbar, soweit gebe ich Jung Recht, aber eine Zwangsläufigkeit, weshalb etwa sich immer gleiche und festgelegte Muster ergeben müssten, sehe ich nicht unbedingt.
Aber ich kenne Jungs Buch auch nicht, vielleicht liefert er dort nähere Ausführungen, die seine Annahmen eingehender darlegen.
Viele Grüße,
Philipp