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struktureller Antisemitismus

instanton

Member
Registriert
4. Mai 2003
Beiträge
333
hi, ich kenn mich da nicht so aus, dehalb frage ich einfach mal, ob jemand dazu was weiß. ich werd mich aber kundig machen.

was sagt ihr zu der These, Kapitalismuskritik sei ingewisser Hinsicht strukturell Antisemitisch.(könnte potenziell diese Ausrichtung haben)
 
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Liebe Insti -

ganz, ohne mich jetzt vorher literaturmäßig " schlau zu machen", will ich Dir antworten.

Unter Struktur kann man soziologisch eine Tatsachenanalyse verstehen, die nicht nur auf einen Einzelfall zutrifft.

Unter Antisemitismus versteht "man" Fremdenphobie ( Xenophobie) auf die Semiten, vulgo Juden, fokussiert.

Diese Phobie geht mit Assoziationen einher ( nicht zuletzt in Streichers Zeitschrift " Der Stürmer" und in vielen anderen Hetzschriften gegen die Würde des Menschen, des Menschen mosaischer Glaubens im Besonderen - verbreitet - besser : verbalisiert und karrikaturistisch " überhöht" ) , deren wichtigste das des ewig dem Geld nachjagenden und das Geld zum Fetisch gemacht habenden Menschen. - Dieses Leben auf Kosten von der Gewinnmaximierung durch Handel mit Geld ( Kapitalist als Beruf) versteht der un - oder wenig gebildete Laie als kapitalistisch.

Ich bin zutiefst überzeugt, dass Müntefering keinen einzigen Gedanken an diese semiotisch mögliche Verknüpfung verschwendet hat.
Er sieht den Kapitalismus streng im Marxschen Sinne orthodox: als eine Form der Machtausübung , die es ermöglicht, dasss einige weniger es schaffen, auf Kosten sehr vieler Lohnabhängiger immer reicher zu werden ( Gewinn aus der Armut vieler ziehen) In der Tat ist diese Tendenz ja eine bereits jetzt beobachtbare im laufenden Globalisierungsprozess.


Der Vorwurf, dass seine Kapitalismuskritik eine Form strukturellen Antisemitismus sei - finde ich sehr sehr überspitzt.
Nur wenige " alte Kämpfer" und neue Nazis werden diese Assoziationen nachvollziehen können - und wollen!

Das alles ist meine Meinung - aus meiner Weltsicht. Es mag und wird andere geben.

freundliche Grüße

Marianne
 
Kapitalismuskritik sei ingewisser Hinsicht strukturell Antisemitisch

1. Wenn man den Begriff "Kapital" dekonstruiert, wird man zwangsläufig auch auf diese Assoziation stoßen. Wie Marianne schon andeutet, wirkt diese Verbindung unzeitgemäß, es ist allerdings bekannt, dass gerade die europ. Linke diese Tendenzen durchaus aufweisen KANN, ganz zu schweigen von rechten und Verschwörungstheoretikern.

2. Wenn man den Vorwurf selbst betrachtet wird deutlich, dass er ebenso berechtigt als "antisemitisch" bezeichnet werden kann, da er die Verbindung Kapital - Juden sozusagen zum Fakt erhebt, zur Prämisse der Aussage - noch dazu auf impliziter Ebene, d.h. der "Leser" dieser Aussage wird in seinem Denken auf diese Assoziation hin gelenkt.
 
Hallo, Insti - c.f ! ( schön, Dich mal wieder zu lesen)

http://www.kokhavivpublications.com/2002/forum/20020414_021.html


Hier ist eine Stimme aus der jüdischen Gemeinde Deutschlands. Nicht direkt zum Thema - aber dicht dabei. Es geht auch um das leidige Thema der "Volkszugehörigkeit" der aus dem religiösen Judentum ausgetretenen "Juden".


Zitate
„Mein Standpunkt ist, das Judentum ist als eine Nation anerkannt. Als ich nach Deutschland kam, stand in meinem israelischen Paß: Volkszugehörigkeit: Jüdisch.

Ich erkläre seit August 2001 dem Bundestag, daß die Zukunft der Juden, also der ausgetretenen, in großer Gefahr hier ist. Da war Jenin usw. noch nicht mal das Thema. Aber ich hörte überall, und seit Jahren, wie die Deutschen denken.

In spätestens 2 Tagen ist meine Homepage geändert. Der Vatikan und die Christen werden nicht zu kurz kommen. Wohin das Geld für die "Juden" hier fließt, wird darin geklärt.
http://www.stopdiearisierung.de „Nicole Keppler

Hinweis: die angegebene Adresse konnte von mir nicht angeklickt werden.

Freundliche Grüße

Marianne
 
ein möglicher um-die-Ecke-gedachter Zusammenhang


Juden seien geborene Kapitalisten
der Kapitalismus zerstöre die Scholle
die Vertreter der Scholle seien die Nazis
die Nazis seien die Feinde der Juden
 
Hallo,

@ instanton

Dur fragst:was sagt ihr zu der These, Kapitalismuskritik sei ingewisser Hinsicht strukturell Antisemitisch.

Die gewisse Hinsicht ist der Antisemitismus. Der benutzt sein Vokabular um den Kapitalismus als "jüdisch" zu bezeichnen. Womit allerdings nichts gesagt ist als eben dieses. Eine sinnlose überflüssige und in der geschichte verdammenswerte erscheinung.


@ marianne

Er sieht den Kapitalismus streng im Marxschen Sinne orthodox: als eine Form der Machtausübung , die es ermöglicht, dasss einige weniger es schaffen, auf Kosten sehr vieler Lohnabhängiger immer reicher zu werden

Ich stimme dir voll zu aber orthodox ist das nicht eher vulgär-marxistisch. Orthodox: ist der Kapitalismus eine Produktionsweise mit den entsprechenden Produktionsverhältnissen.

mfg marserion
 
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marserion schrieb:
@ marianne



Ich stimme dir voll zu aber orthodox ist das nicht eher vulgär-marxistisch. Orthodox: ist der Kapitalismus eine Produktionsweise mit den entsprechenden Produktionsverhältnissen.

mfg marserion


Namen sind Schall und Rauch - Du (kannst) so sagen, ich sage so.Beide wissen wir, dass wir dasselbe meinen. No probems in unserer Diskussion - oder?

lbg

Marianne
 
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