Ich glaube, dass Hilfeleistungen in plötzlich hereinbrechender Notsituation in uns drinnen stecken. Ich habe keine Ahnung ob es kulturell geformt ist oder angeboren.
Ich persönlich habe einige solcher Situationen erlebt und immer wieder Menschen beobachtet, welche spontan altruistisch Hilfe leisteten. Altruistisch Hilfe leisten ist auf längere Sicht unmöglich, so wie es unmöglich ist Glücksgefühle, Angst, Freude längere Zeit aufrecht zu erhalten
Das trifft auf aktuelle Hilfe, das heißt in dem Augenblick in dem Hilfe notwendig ist zu. Längerfristig sind oft dieselben Personen aber nicht bereit zu helfen oder sich damit auseinander zu setzten.
Ich glaube auch, dass es vielen Menschen wesentlich leichter fällt Hilfe zu geben als Hilfe zu nehmen. Darin liegt schon wieder eine Bewertung. Der Abwertung von Hilflosigkeit. Niemand kann einen Menschen wirklich helfen, wenn dieser nicht bereit ist Hilfe annehmen zu können. Das würde ich als kulturelle Sozialisation einstufen
Viele Hilfsaktionen drücken auf die Tränendrüse sie manipulieren. Das trifft vor allem bei Spendensammlungen zu. Das wieder beruhigt das Gewissen. Aber nicht nur das. Ich möchte ein Beispiel nennen. Ich kenne eine etwas ältere Frau. Für sie ist es enorm wichtig jeden Monat für die Kinderkrebshilfe zu spenden. Wenn sie es tut geniert sie sich auch, es könnten ihre Angehörigen erfahren. Es ist ihr einfach ein Bedürfnis Kindern zu helfen und sieh sieht darin ihre Möglichkeit etwas Sinnvolles zu tun.
Bei Naturkatastrophen wie Erdbeben, Feuerbrünste, Lawinen, Murren, Hochwasser u.s.w. sind einfach notwendig. Ich empfinde es sogar als Pflicht Viele der Menschen stehen unter Schock. Sie haben alles verloren. In einer solchen Situation ( Erdbeben) kannst du dich nirgends verkriechen, nirgendwo hinlaufen. Sie Wissen oft nicht was mit ihren Freunden und Familie ist. Ob sie gesund sind, leben. Wasser, Strom, Telefone funktionieren nicht. Wer eine solche Situation nicht erlebt hat kann es sich nicht einmal in Ansätzen vorstellen, was vor sich geht. Da hilft einfach jeder, jeden ohne nachzudenken. (Plünderungen, Neidhaltungen entstehen erst später) Erst wenn Hilfeleistung Dankbarkeit erwartet, beginnt sie sich zu korrumpieren.
Ich unterscheide auch Hilfeleistung bei echten Naturkatastrophen und Hilfeleistung bei Katastrophen welche durch Missachtung der Naturgesetze entstanden sind so genannte hausgemachte Katastrophen.. Lawinenabgänge. Murren durch Rodung des Schutzwaldes, Hochwasser ausgelöst durch Flussbegradigungen. Oder Hungerkatastrophen durch Kriege , Landverseuchung durch Chemieunfälle. Und zwar nicht im Augenblick der dringend notwendigen Hilfsleistung sondern bei der Leistung langfristiger Hilfe. Dazu müssen die Verursacher herangezogen werden.
Ich kann nicht jeden helfen sprach der Engherzige und half niemanden.
Wie wertvoll ist Hilfe? Hat Hilfe für uns einen Wert oder einen Sinn?