PhilippP
Well-Known Member
- Registriert
- 8. April 2003
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- 951
AW: Sir Karl Raimund Popper
Hallo zusammen,
"Ich weiss, dass ich nichts weiss - und kaum das!"
Poppers Philosophie ist (soweit ich sie bisher überblicken kann) einfach unglaublich durchdacht und vernünftig - man kann kaum etwas dagegen sagen, ohne sich in einem irgendwie anrüchigen Licht zu präsentieren. Allerdings hört man häufiger, dass seine Philosophie leichte Kost sei: ihm wird mangelnde Tiefe vorgehalten, er selbst spräche hier vermutlich eher von intellektueller Bescheidenheit.
Aber der obige Satz ist ihm meines Erachtens ziemlich missglückt. Ich bin der Ansicht, dass der ursprüngliche Ausspruch (richtig verstanden) sehr bedeutsam ist: Ich weiß, dass ich nicht weiß. Er zeigt mitunter auf, dass es kein einheitliches Wissen gibt, dass man also differenzieren muss, wenn man von Wissen redet. Es gibt demnach das, was wir selbst wissen können - hierunter fällt gerade auch die Fähigkeit zur Erkenntniskritik: nämlich einerseits die Vielfalt dessen, was der Möglichkeit nach wissbar ist, zu erkennen, andererseits aber auch eben darum zu begreifen, dass diese wunderbare Möglichkeit eine Unmöglichkeit (ein Nichtwissen also) voraussetzt.
So verstanden wirkt der Zusatz "und nichtmal das" völlig deplatziert. Er dient offenbar dazu, den logischen Fehler des ursprünglichen Satzes (der bei oberflächlicher Interpretation entsteht) auszumerzen. Denn: wenn ich weiß, dass ich nichts weiß, dann weiß ich zumindest das und somit liegt ein Widerspruch vor. Vor diesem Hintergrund macht Poppers Zusatz Sinn, nämlich den, dass der Widerspruch aufgelöst wird; was allerdings zurückbleibt, das ist ein hohler Satz, der - das ist meine Meinung - möglicherweise davon zeugt, dass Popper den ursprünglichen Satz nicht recht erfasst hat.
Einsprüche sind freilich willkommen!
Philipp
Hallo zusammen,
"Ich weiss, dass ich nichts weiss - und kaum das!"
Poppers Philosophie ist (soweit ich sie bisher überblicken kann) einfach unglaublich durchdacht und vernünftig - man kann kaum etwas dagegen sagen, ohne sich in einem irgendwie anrüchigen Licht zu präsentieren. Allerdings hört man häufiger, dass seine Philosophie leichte Kost sei: ihm wird mangelnde Tiefe vorgehalten, er selbst spräche hier vermutlich eher von intellektueller Bescheidenheit.
Aber der obige Satz ist ihm meines Erachtens ziemlich missglückt. Ich bin der Ansicht, dass der ursprüngliche Ausspruch (richtig verstanden) sehr bedeutsam ist: Ich weiß, dass ich nicht weiß. Er zeigt mitunter auf, dass es kein einheitliches Wissen gibt, dass man also differenzieren muss, wenn man von Wissen redet. Es gibt demnach das, was wir selbst wissen können - hierunter fällt gerade auch die Fähigkeit zur Erkenntniskritik: nämlich einerseits die Vielfalt dessen, was der Möglichkeit nach wissbar ist, zu erkennen, andererseits aber auch eben darum zu begreifen, dass diese wunderbare Möglichkeit eine Unmöglichkeit (ein Nichtwissen also) voraussetzt.
So verstanden wirkt der Zusatz "und nichtmal das" völlig deplatziert. Er dient offenbar dazu, den logischen Fehler des ursprünglichen Satzes (der bei oberflächlicher Interpretation entsteht) auszumerzen. Denn: wenn ich weiß, dass ich nichts weiß, dann weiß ich zumindest das und somit liegt ein Widerspruch vor. Vor diesem Hintergrund macht Poppers Zusatz Sinn, nämlich den, dass der Widerspruch aufgelöst wird; was allerdings zurückbleibt, das ist ein hohler Satz, der - das ist meine Meinung - möglicherweise davon zeugt, dass Popper den ursprünglichen Satz nicht recht erfasst hat.
Einsprüche sind freilich willkommen!
Philipp
den Unterschied zwischen relativem Nichts (im Sinne Hamlets: "Sein oder Nicht-sein, das ist hier die Frage...") und dem absoluten nichts kannte..., vor dessen Hinter-Grund sich Hamlet's Frage erübrigt...
zu ertragen ...)
darauf ein Prosit 
