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"Moderne Propaganda"

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Was der einen Seite als Propaganda erscheint, ist die unumstößliche Wahrheit der anderen Seite, und umgekehrt.
Also eine Frage der Emotionen, des Münzwurfs, zufälliger Prägungen?
Was meinst Du, wie man da raus kommt, ohne gleich dem nächsten Rattenfänger in die Arme zu laufen?
Oder ist man gar nicht so wehrlos oder machtlos, wie die Aufdecker es suggerieren, die ja gleichzeitig damit spielen, dass man ihnen (und ihren Lesern) kein X für ein U verkaufen kann?
 
Was der einen Seite als Propaganda erscheint, ist die unumstößliche Wahrheit der anderen Seite, und umgekehrt.
Also eine Frage der Emotionen, des Münzwurfs, zufälliger Prägungen?
Was meinst Du, wie man da raus kommt, ohne gleich dem nächsten Rattenfänger in die Arme zu laufen?
Oder ist man gar nicht so wehrlos oder machtlos, wie die Aufdecker es suggerieren, die ja gleichzeitig damit spielen, dass man ihnen (und ihren Lesern) kein X für ein U verkaufen kann?
Indem man Nachrichten emotionslos aufnimmt und sein Leben weiterlebt.
 
Indem man Nachrichten emotionslos aufnimmt und sein Leben weiterlebt.
Ja, das wäre so ein lebenspraktischer Tipp. nicht bei allem (politisch) heiß zu laufen.
Man könnte auch, wenn man es prinzipiell klären will, das Gebiet weiter ausleuchten und schauen, was Charakteristika der Propaganda sind, wie erfolgreich sie in welchen Fällen ist, wo andererseits paranoide Einstellungen beginnen, interessant (aber kaum beachtet) ist die Rolle der Massenregressionen und neuerdings ist die Rolle der Social Media noch dazu gekommen.
Insgesamt ein interessantes, aber nicht restlos aufzulösendes Thema.
 
https://www.*****************/?p=91515

Aus diesem Link:
"Zu dieser gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation greift Menath auf ein Goethe-Zitat zurück: „Niemand ist mehr Sklave, als der sich für frei hält, ohne es zu sein.“ Er plädiert für Aufklärung und Bildung, „gerade auch in Hinblick auf Faktoren, die unsere Psyche beeinflussen“, denn „jede Demokratie ist nur so stark wie das souveräne Bewusstsein der Wähler“. Er betont: „Wer ein Gespür für die Empfindlichkeit von Meinungsbildungsprozessen besitzt und demokratiegefährdenden Tendenzen in seinem Land etwas entgegensetzen möchte, der muss selbst aktiv werden“, vor allem „einen Weg zur mentalen Befreiung finden“.

Gerade in den letzten Monaten und Jahren konnte man das Phänomen
Masse und Macht (Canetti) recht gut beobachten. Schwer, wenn Leute
mit kommunikativer Vernunft (Habermas) nicht -mehr- erreichbar sind!
 
was Charakteristika der Propaganda sind, wie erfolgreich sie in welchen Fällen ist
Gute Propaganda hat ein kleines aber essentielles Problem: Sie muß einen wahren Aspekt enthalten, damit sie keine schlichte Lüge wird.

Man sollte sich immer auf den wahren Kern einer Aussage konzentrieren und schauen, wie sie vom Propagandisten genutzt wird, um sich u/o seine Intention zu etablieren. Weiter sollte man in den "Argumente" nach faktischen Ungenauigkeiten/Übertreibungen/Verharmlosungen suchen.

Beispiel: Migration

Die Wahrheit: Ja, wir haben ein organisatorisches Problem alle Asylsuchende schnell zu bearbeiten und sie zu integrieren.
Die Argumentation: Es kommen einfach zu viele, die sich eingeladen fühlen und alle nach Deutschland wollen.

Natürlich ist wichtig, an wen das gehen soll. Die Zielgruppe also. Das ist meist eine irgendwie geschlossene Gruppe, am besten eine viel oder wenig betrachtete Gruppe.

Hier mal als Beispiel die Arbeitslosen: Die nehmen uns die Arbeitsplätze weg, weil die für weniger Geld arbeiten. (hier kann man noch Kritik an dem bösen Unternehmer einbauen, der lieber die Billigkräfte einstellt)

Hauen wir noch was emotionalisierendes rein: Die geschundenen Opfer der Politik der Regierung, unsere deutschen Arbeitslosen, leiden schon unter der laufenden Sparpolitik.

Der Trigger is raus, nun wartet man auf Reaktionen. Denn an denen kann man die weitere Propaganda festlegen.
Harter oder gemäßigter Ton.
Abwertung der "Gegner" oder hervorheben der eigenen Seite.

Wenn man sich alte und bekannte Propagandareden anhört, dann kann man sich heute fast gar nicht mehr vorstellen, dass darauf tatsächlich viele Menschen reingefallen sind. Alte Adenauer, Ulbricht oder auch Himmler Reden klingen heute eher grotesk.
Das ist aber auch ein Hinkebein von Propaganda, sie ist nie Nachhaltig! Es gibt immer einen Anlass oder Zeitpunkt, wo sich Propaganda als eben genau das herausstellt, was sie ist: Ein temporäres Mittel zur Beeinflussung einer nicht dauerhaften Gruppe.

...je mehr man triggert, um so größer wird ein gewisser Gruppeneffekt.

So, das mal bis hierhin. :)

mfg
 
@gun0815

Ein Element hast Du dargestellt, ohne es zu benennen: Propaganda bietet oft einfache Lösungen (und monokausale) Lösungen für komplexe Probleme an.

Die eigene Gruppe ist meist die der Bescheidwisser, das ist ein wahres Kraftfutter für das Ego. Die anderen sind immer ein wenig naiv, feige oder dumm (oder im Auftrag des Gegners unterwegs) und weil man zu wissen meint, was zu tun ist - weil man die relevante Ursache zu kennen glaubt - empfindet man sich als einer der nicht nur labert, sondern was tut.
Dass die anderen einen ablehnen bestärkt ab einem gewissen Punkt nur die Rolle der eigenen Auserwähltheit.
 
Lest Hitlers 'Mein Kampf'. Er schreibt viel über Propaganda. Und dass er ein wahrer Meister der Propaganda war, wird wohl keiner abstreiten. Auszug:
Die zweite Frage von geradezu ausschlaggebender Bedeutung war folgende: An wen hat sich die Propaganda zu wenden? An die wissenschaftliche Intelligenz oder an die weniger gebildete Masse? Sie hat sich ewig nur an die Masse zu richten! Für die Intelligenz, oder was sich heute leider häufig so nennt, ist nicht Propaganda da, sondern wissenschaftliche Belehrung. Propaganda aber ist so wenig Wissenschaft ihrem Inhalte nach, wie etwa ein Plakat Kunst in seiner Darstellung an sich. Die Kunst des Plakates liegt in der Fähigkeit des Entwerfers, durch Form und Farbe die Menge aufmerksam zu machen. Das Kunstausstellungsplakat hat nur auf die Kunst der Ausstellung hinzuweisen; je mehr ihm dies gelingt, um so größer ist dann die Kunst des Plakates selber. Das Plakat soll weiter der Masse eine Vorstellung von der Bedeutung der Ausstellung vermitteln, keineswegs aber ein Ersatz der in dieser gebotenen Kunst sein. Wer sich deshalb mit der Kunst selber beschäftigen will, muß schon mehr als das Plakat studieren, ja, für den genügt auch keineswegs bloßes „Durchwandern“ der Ausstellung. Von ihm darf erwartet werden, daß er in gründlichem Schauen sich in die einzelnen Werke vertiefe und sich dann langsam ein gerechtes Urteil bilde. Ähnlich liegen die Verhältnisse auch bei dem, was wir heute mit dem Wort Propaganda bezeichnen.

Die Aufgabe der Propaganda liegt nicht in einer wissenschaftlichen Ausbildung des einzelnen, sondern in einem Hinweisen der Masse auf bestimmte Tatsachen, Vorgänge, Notwendigkeiten usw., deren Bedeutung dadurch erst in den Gesichtskreis der Masse gerückt werden soll. Die Kunst liegt nun ausschließlich darin, dies in so vorzüglicher Weise zu tun, daß eine allgemeine Überzeugung von der Wirklichkeit einer Tatsache, der Notwendigkeit eines Vorganges, der Richtigkeit von etwas Notwendigem usw. entsteht. Da sie aber nicht Notwendigkeit an sich ist und sein kann, da ihre Aufgabe ja genau wie bei dem Plakat im Aufmerksammachen der Menge zu bestehen hat und nicht in der Belehrung der wissenschaftlich ohnehin Erfahrenen oder nach Bildung und Einsicht Strebenden, so muß ihr Wirken auch immer mehr auf das Gefühl gerichtet sein und nur sehr bedingt auf den sogenannten Verstand. Jede PJede Propaganda hat volkstümlich zu sein und ihr geistiges Niveau einzustellen nach der Aufnahmefähigkeit des Beschränktesten unter denen, an die sie sich zu richten gedenkt. Damit wird ihre rein geistige Höhe um so tiefer zu stellen sein, je größer die zu erfassende Masse der Menschen sein soll. Handelt es sich aber, wie bei der Propaganda für die Durchhaltung eines Krieges, darum, ein ganzes Volk in ihren Wirkungsbereich zu ziehen, so kann die Vorsicht bei der Vermeidung zu hoher geistiger Voraussetzungen gar nicht groß genug sein.


.... usw. usf. (Kapitel 6)
 
Wenn du ausnahmsweise mal keine Meinung schreibst, solltest du auch die Quelle angeben.
War gleich unglaubwürdig, dass du aus einem Buch abschreibst und hier rein tippst.


TM, die lieber die Suchmaschine bedient hat, statt im Buch selbst nachzuschlagen, welches ich von meinem Onkel erbte und im Regal verstaubt
 
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Wenn du ausnahmsweise mal keine Meinung schreibst, solltest du auch die Quelle angeben.
War gleich unglaubwürdig, dass du aus einem Buch abschreibst und hier rein tippst.
Habe ich doch gesagt: "Mein Kampf"* vom Gröfaz. Gugel: "mein kampf filetype: pdf"
Ich nix tippen. Ich hab's als PDF. Als Computerfreak schreibe ich fast nix mehr per Hand :)

*) Genauer:
Zwei Bände in einem Band, Ungekürzte Ausgabe,
Zentralverlag der NSDAP., Frz. Eher Nachf., G.m.b.H., München,
851.–855. Auflage 1943, Druck der August Pries GmbH. in Leipzig
 
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