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Mittellos - aber WIRKLICH

lenbach

New Member
Registriert
3. Mai 2004
Beiträge
226
man ist länger arbeitslos in deutschland und braucht sozialhilfe?
das geht scheinbar nur mehr, wenn man GANZ arm ist:
ein 16seitiges formular erfrägt jede noch so winzige geldquelle und ressourcen (sparbücher der kinder zb), und bevor die nicht ausgegeben sind, ist man nicht würdig genug, unterstützung zu erhalten:

**** Link entfernt, bitte halte Dich endlich an die Forumsregeln! ****
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Bei diesem neuen Arbeitslosengeld soll es ja noch mehr Gustostückchen geben. Mal kurz zusammengefasst, was ich bisher so gehört hab:

- Ehepaare ohne Kinder können zeitweilig getrennt werden
- Nicht verheiratete können kreuz und quer durch das ganze Bundesgebiet verschickt werden
- Wohnungen über einer bestimmten Größe müssen aufgegeben oder untervermietet werden
- Wer in "nicht adäquater Kleidung" zu einem Vorstellungsgespräch erscheint, dem wird das Geld gekürzt. Zulagen für den Erwerb adäquater Kleidung gibt es nicht
- Nicht nur die Sparbücher der Kinder , auch Ausbildungsversicherungen sollen nicht vor dem Zugriff sicher sein

......das erfüllt schon ziemlich viele Kriterien der Leibeigenschaft, oder nicht?

Die Situation in DE scheint treibtb unaufhaltsam auf eine Katastrophe zu, in Internetforen liest man immer häufiger Dinge wie "Hängt sie alle auf", "Es gibt nicht genug Kugeln für diese Schweine", etc. Kriegt man eine ziemliche Gänsehaut davon.....

Hier noch ein interessanter Link zum Thema:
http://home.knuut.de/EWKberater/Meinung/12700cFrame-SetAlmanach.html
 
Helmholtz schrieb:
- Wer in "nicht adäquater Kleidung" zu einem Vorstellungsgespräch erscheint, dem wird das Geld gekürzt. Zulagen für den Erwerb adäquater Kleidung gibt es nicht
Exakt das ist es: Demütigungen, Verhöhnungen und keinen Job am Ende. Die sollen Arbeitsplätze schaffen und keine psycho-sadistischen Spiele erfinden! Ich bin gespannt auf 2005. Ich befürchte eine hochgehende Bombe von unstrukturiererter Gewalt. Daher soll sich die neue Linkspartei etablieren, und bitte zieht die Bundestagswahlen vor! Dann kommt Angie, richtig. Die zieht ihren Streifen durch, dann fliegen ihr die Einzelteile einer CDU-verschärften Agenda 2010 um die Ohren - dann erst wird Deutschland reif für eine "linke Alternative" sein. LAFO COME BACK!

Gysi
 
Helmholtz schrieb:
Bei diesem neuen Arbeitslosengeld soll es ja noch mehr Gustostückchen geben. Mal kurz zusammengefasst, was ich bisher so gehört hab:

- Ehepaare ohne Kinder können zeitweilig getrennt werden
- Nicht verheiratete können kreuz und quer durch das ganze Bundesgebiet verschickt werden
- Wohnungen über einer bestimmten Größe müssen aufgegeben oder untervermietet werden
- Wer in "nicht adäquater Kleidung" zu einem Vorstellungsgespräch erscheint, dem wird das Geld gekürzt. Zulagen für den Erwerb adäquater Kleidung gibt es nicht
- Nicht nur die Sparbücher der Kinder , auch Ausbildungsversicherungen sollen nicht vor dem Zugriff sicher sein

......das erfüllt schon ziemlich viele Kriterien der Leibeigenschaft, oder nicht?

Die Situation in DE scheint treibtb unaufhaltsam auf eine Katastrophe zu, in Internetforen liest man immer häufiger Dinge wie "Hängt sie alle auf", "Es gibt nicht genug Kugeln für diese Schweine", etc. Kriegt man eine ziemliche Gänsehaut davon.....

Hier noch ein interessanter Link zum Thema:
http://home.knuut.de/EWKberater/Meinung/12700cFrame-SetAlmanach.html

und noch was (ich zitiere einen beitrag aus enam anderen forum zum thema):

es wird immer besser! vorhin rief mich ein kumpel an, der einen fernseher hat. im videotext des ndr auf seite 116 stand die meldung, dass das arbeitsamt davor warne die konten oder sparbücher zu leeren. die künftigen bezieher von alg2 hätten nicht das recht, über ihr geld zu verfügen. ansonsten gibt es strafen, die dazu führen, dass sie kein arbeitslosengeld2 erhalten. die arbeitsämter prüfen die kontobewegungen der antragsteller bis zu einem jahr rückwirkend.

so langsam werde ich zum ostalgiker.

ich glaube, wenn die 'politiker' so weiter machen, werden sie es tatsächlich schaffen, eine revolution herbeizuführen!! (etwas, das ich bisher immer angezweifelt habe, dass es heutzutage bei den eingeschläferten menschen überhaupt noch möglich wäre..)
 
lenbach schrieb:
ich glaube, wenn die 'politiker' so weiter machen, werden sie es tatsächlich schaffen, eine revolution herbeizuführen!! (etwas, das ich bisher immer angezweifelt habe, dass es heutzutage bei den eingeschläferten menschen überhaupt noch möglich wäre..)
Nanana, mach uns nicht so fertig... Eine Demokratie hat keine Revolution mehr nötig. Weil ein Änderungswille über den rechtlich verankerten Willen des Volkes geht. Oder die Revolution bewirkt die Aushebelung der Demokratie. Hatten wir ja alles schon gehabt. Was wir erleben können werden, ist ein Volksaufstand. Da gibt es Leute, die einen Aufstand organisieren können, und da gibt es Leute, die das nicht können oder darauf pfeifen - und nichts anderes veranstalten werden als ein Feuerleuchten unstrukturierter Gewalt. Ladenplünderungen, Diebstahl, Überfälle - der Respekt vor Staat und Gesetz wird geringer werden. Immer mehr Menschen werden in den Tag hinein leben, ohne Zukunfstperspektiven: Die "No-Future"-Mentalität wird noch mehr aufleben. Vor dieser unstrukturierten Gewalt, die wir erwarten müssen, müssen wir uns warm anziehen. Und sie wird umso mehr zunehmen, so erfolgloser Schröder sein wird oder irgendeine Alternative der "strukturierten Gewalt", die ihn - hoffentlich so bald wie möglich! - ablösen wird.

Gysi
 
Aber wie kommt es eigentlich zu solchen Regelungen? Ist die deutsche Regierung vollkommen im Bann von Ökonomen, die der Meinung sind, der Staat solle nur mehr auf dem Papier existieren während die Macht bei der Wirtschaft liegt und der Bürger um sein Überleben kämpfen muß, oder steht die BRD kurz vor dem Staatsbankrott?
Wenn letzteres der Fall wäre, dann hätte nicht nur Deutschland sondern ganz Europa ein gewaltiges Problem. Naja, der andauernd versprochene Wirtschaftsaufschwung lässt weiterhin auf sich warten, aber woher soll er auch kommen, wenn in den letzten Jahren für den Shareholder Value in Westeuropa und Nordamerika Millionen Menschen ihre Arbeitsplätze verloren haben und den Staaten das Geld ausgeht, weil die Wirtschaft durch Steuertricks kaum mehr etwas an die Staaten zahlt? Auch wenn unsere ;Manager in ihrer immer realitätsferneren Denkensweise glauben, die Bürger könnten für rumänische Löhne arbeiten und zu Schweizer Preisen einkaufen, der Blick in die Geldbörse sagt etwas anderes. Erst diese Woche ist eine Statistik erschienen, wonach in Österreich die Realeinkommen seit 1992 um 5% gesunken sind. Wenn man bedenkt, daß die meisten Normalverdiener mit ihren Gehältern gerade auskommen, machen 5% einen ziemlichen Unterschied. Der einzige Weg aus der Krise wäre, den Menschen wieder Geld in die Hand zu geben und Jobs deren sie sich halbwegs sicher sein können solange sie gut arbeiten. Aber solange man sich ständig davor fürchten muß seine Arbeit zu verlieren, weil ein paar Großanleger ob des von 20 auf 19,95% "einbrechenden" Gewinnes in Panik geraten und man daraufhin versucht, sie durch Entlassung von 15% der Belegschaft zu beruhigen sitzt die Geldbörse nicht sehr locker.
Das Geld das nötig wäre befindet sich in der Händen von wenigen privaten und institutionellen Anlegern und zieht mittels Zinsen noch mehr Geld aus der Wirtschaft ab. Irgendwie hab ich das Gefühl, das wird ein ganz schlechtes Ende nehmen, mit der oben angesprochenen unstrukturierten Gewalt wird es beginnen, daraufhin werden dann erste Notstandsgesetze erlassen, schließlich bricht die Wirtschaft dominosteinartig in ganz Europa zusammen und was dann passiert möcht ich mir gar nicht ausmalen....
 
Reif für eine "linke Alternative" war Deutschland wirklich noch nie. Vor soziale Kälte fliehen die Deutschen doch immer nur in den Mief der Volksgemeinschaft.

Richtig, es wird ein böses Ende nehmen. wir werden den Gürtel immer enger und enger und enger und enger schnallen, die Arbeitnehmer werden jede auch noch so schmerzhafte Reform mitmache, die Gewinne werden immer weiter anschwellen bis einfach nichts mehr da ist, das man ausquetschen kann. Und dann platzt das Ganze. Nicht unbedingt mit der Wiederkehr bestimmter historischer Perioden. Aber mit einer anderen Republik, die ein ganz schöner Schritt zurück sein wird.
 
Man-at-Arms schrieb:
Reif für eine "linke Alternative" war Deutschland wirklich noch nie. Vor soziale Kälte fliehen die Deutschen doch immer nur in den Mief der Volksgemeinschaft.
Tja. Jetzt weiß ich nicht, wann für dich eine "linke Alternative" anfängt. Die 70er waren ein goldenes Zeitalter des Sozialstaates, zugegebenermaßen nicht mehr so herzustellen - wegen den Ost-Arbeiten und der Demographie.
Wir waren noch nie reif für eine linke Alternative, sagst du. Das Nachkriegs-Deutschland hat aber auch noch nie solche sozialen Einschnitte erleiden müssen. Noch sieht das Volk die Alternative zu Schröder in Angie. Und dann?
Halte die Deutschen nicht für stur, völkisch oder piefig. Manchmal habe ich den Eindruck, dass mancher gewisse, seit zig Jahrzehnten eingefahrene Spottüberzeichnungen seiner deutschen Landsleute sehr liebgewonnen hat und nicht aufgeben möchte... Wie kommt es, dass du, als einer aus unser Mitte - nehme ich an - etwas Besseres als die anderen bist? :verwirrt1

Gysi
 
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>Helmholtz

Aber wie kommt es eigentlich zu solchen Regelungen? Ist die deutsche Regierung vollkommen im Bann von Ökonomen, die der Meinung sind, der Staat solle nur mehr auf dem Papier existieren während die Macht bei der Wirtschaft liegt und der Bürger um sein Überleben kämpfen muß, oder steht die BRD kurz vor dem Staatsbankrott?
Wenn letzteres der Fall wäre, dann hätte nicht nur Deutschland sondern ganz Europa ein gewaltiges Problem. Naja, der andauernd versprochene Wirtschaftsaufschwung lässt weiterhin auf sich warten, aber woher soll er auch kommen, wenn in den letzten Jahren für den Shareholder Value in Westeuropa und Nordamerika Millionen Menschen ihre Arbeitsplätze verloren haben und den Staaten das Geld ausgeht, weil die Wirtschaft durch Steuertricks kaum mehr etwas an die Staaten zahlt? Auch wenn unsere ;Manager in ihrer immer realitätsferneren Denkensweise glauben, die Bürger könnten für rumänische Löhne arbeiten und zu Schweizer Preisen einkaufen, der Blick in die Geldbörse sagt etwas anderes. Erst diese Woche ist eine Statistik erschienen, wonach in Österreich die Realeinkommen seit 1992 um 5% gesunken sind. Wenn man bedenkt, daß die meisten Normalverdiener mit ihren Gehältern gerade auskommen, machen 5% einen ziemlichen Unterschied. Der einzige Weg aus der Krise wäre, den Menschen wieder Geld in die Hand zu geben und Jobs deren sie sich halbwegs sicher sein können solange sie gut arbeiten. Aber solange man sich ständig davor fürchten muß seine Arbeit zu verlieren, weil ein paar Großanleger ob des von 20 auf 19,95% "einbrechenden" Gewinnes in Panik geraten und man daraufhin versucht, sie durch Entlassung von 15% der Belegschaft zu beruhigen sitzt die Geldbörse nicht sehr locker.
Das Geld das nötig wäre befindet sich in der Händen von wenigen privaten und institutionellen Anlegern und zieht mittels Zinsen noch mehr Geld aus der Wirtschaft ab. Irgendwie hab ich das Gefühl, das wird ein ganz schlechtes Ende nehmen, mit der oben angesprochenen unstrukturierten Gewalt wird es beginnen, daraufhin werden dann erste Notstandsgesetze erlassen, schließlich bricht die Wirtschaft dominosteinartig in ganz Europa zusammen und was dann passiert möcht ich mir gar nicht ausmalen....
[/QUOTE]Du sprichst mir aus der Seele, wenn ich auch nicht so pessimistisch bin, wie sich Dein letzter Absatz liest.
Meine Analyse: es sind die Turbokapitalisten, die Menschen die sich die Gier zum Lebensprinzip machen, die 10 Millionen Euro auf dem Privatkonto haben und sich selbst einreden oder (von noch Ärgeren) einreden lassen, dass sie erst ein Mensch sind, wenn sie 15 Millionen Euro Privatvermögen besitzen, die den Sozialstaat zerstören oder gar nicht hochkommen lassen.
Der gute Politiker ist m.E. der sozial denkende Politiker, dessen Prioritäten nicht die Privatjets und Yachten der oberen Zehntausend sind, sondern ein gutes Einkommen für alle arbeitenden Menschen und ein ausreichendes Einkommen für alle, die noch nichts zum großen Kuchen beitragen können oder (aus Krankheits- oder Altersgründen) nichts mehr beitragen können.

Wobei wohl jeder HAK-Maturant einen Weg finden kann, dass bei jahrzehntelanger Beitragszahlung zu den Pensionsversicherungskassen auch eine angemessene Rente herausschaut.
Ein Weg dazu wäre, dass Funktionäre, die nicht mehr Arbeit verrichten, als pro Tag 5 Schriftstücke abzustempeln, sich eben auch mit 2000 Euro monatlich zufrieden geben.

Mit 2000 Euro pro Monat liebe ich die halbe Welt. In einem anspruchsvollen Sinn.

Danke für die Aufmerksamkeit.
 
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