Im Grunde müsste es sich radikal ändern. Nur weil es heutzutage so Alltag ist, sind ja viele Dinge nicht wirklich sinnvoll.
Ich behaupte auch, wenn man sich es aussuchen könnte und quasi von Null ´beginnen könnte, würde man ja viele Dinge ganz anders machen. Nur kann man die Dinge eben nicht so leicht ändern weil schon gewisse Strukturen vorherrschen.
Ist es wirklich sinnvoll wenn jeder zweite Bürger ein eigenes Auto vor der Türe stehen hat?
Im Grunde müsste man vom Auto als (Privat)Eigentum abkommen. Man sollte jedes Auto nehmen können, das irgendwo auf der Straße herumsteht. Das würde viel mehr Sinn ergeben (ähnlich Carsharing). Man hätte ein Auto nur mehr zum Fahren, könnte je nach Situation das richtige Auto wählen,...
Das wird aber nur schwer zu realisieren sein obwohl es sinnvoll wäre.
Wenn man sich daran stört, dass vor allem privat genutzte Autos überwiegend nur rum stehen und Platz beanspruchen („Stehzeuge“), warum stört man sich dann nicht auch daran, dass jegliche Gebrauchsgüter, sei es Bett, Kleidung, Herd, Staubsauger, Rasierapparat, Zahnbürste, Fernseher, Rasenmäher usw. mehr oder weniger lange ungenutzt herum liegen, hängen, stehen, und dabei Platz beanspruchen.
Und wenn man sich etwa im Wohnzimmer aufhält, oder auswärts arbeitet, einkauft, Urlaub macht, werden in dieser Zeit die anderen Räume oder gar die ganze Wohnung ebenso in eine Warteposition versetzt.
Dann könnte das doch alles wie die Autos im Wechsel von anderen Leuten genutzt/gemietet /getauscht werden.
Dann gäbe es eben Stunden-Autos, -Wohnzimmer, -Badezimmer, oder Minuten-Toiletten, -Zahnbürsten usw.. Aber auch etwa Stunden-Schmuck , -Bücher, -Bilder,- oder -Schallplatten usw.
An so manches selbst gekauftes oder geschenktes Produkt sind Erinnerungen geknüpft. Und allgemein bestimmen meist auch Design, Eitelkeiten, Identifizierung mit dem Produkt und Nachahmeffekte die Kaufentscheidungen.
Also stecken in vielen Gebrauchsgegenständen auch emotionale Komponenten, sie wurden „individualisiert“. Und wenn der erste Kuss auf einer Parkbank stattfand, ist von da an diese Bank mehr als nur ein paar auf Metallgestelle geschraubte Bretter. Auch etwa alte Kino-/ Konzerteintrittskarten oder Schallplatten/Musikkassetten können zwischenmenschliche Erinnerungen/ Emotionen wecken.
Man stelle sich vor, ein autoritäres Regime würde das Aufbewahren etwa alter Eintrittskarten, Schallplatten, Bücher, Zeitschriften unter Strafe stellen, da doch das Material der Umwelt zuliebe wieder in die Weiterbnutzung durch Nachbenutzer oder den Rohstoffkreislauf zurück geführt werden müsse.
Was ist aber dann mit Nachbenutzern, die etwa den an den Gegenständen haftende Parfüm- oder Nikotingeruch des Vorbenutzers nicht ertragen können?
Wer in grün-sozialistisch-autoritärer Manier davon schwärmt (das kommt doch am Ende dabei raus..) Privateigentum abzuschaffen indem jegliche Gebrauchsgüter, Wohnstädten, vielleicht dann auch noch für alle gleichermaßen wechselseitig zu Verfügung zu stellende Sexualpartner, sollte mal darlegen, wie solches gigantische Tausch- oder -Mietsystem organisatorisch bewältigt werden soll, nicht zuletzt auch im Hinblick auf mögliche Beschädigungen der Objekte durch Vorbenutzer und dem Nachweis der Schuldfrage.
Das würde doch einen gigantischen Verwaltungs- nebst Schnüffelapparat erfordern (mit Kameraüberwachung bis in die Toilettenschüssel hinein), der die vermeintlichen Ressourcen- Einsparungen wieder aufzehrt.
Jegliche Gebrauchsgüter verbrauchen zwar erst mal zur Herstellung Rohstoffe und Energie, sind dann aber bei evtl. Nichtbenutzung (rum-liegen, -hängen, -stehen) sehr anspruchslos, da sie als „tote“ Gegenstände nicht „ernährt“ werden müssen.
Im Gegensatz zu Pflanzen, Tieren und Menschen, die nun mal unabhängig davon ob sie was leisten permanent eine mindestens lebenserhaltende Nahrung brauchen und damit eine viel ungünstigere (verschwenderische) Ressourcenverbrauchs-Bilanz vorweisen.
Sogar einige unserer Körperfunktionen und –teile sind zeit- und wechselweise mehr oder weniger ungenutzt, denn wenn man etwa sitzt oder liegt braucht man in dem Moment die Beine nicht. Dennoch müssen sie durch Ernährung am Leben erhalten werden. Es sei denn, es wird zur Pflicht, mit den zeitweise nutzlosen Beinen, z.B. beim TV-schauen, mittels Pedalen Strom zu erzeugen und ins Netz zu speisen.
Die gerne als Vorbild bemühte Natur ist doch in weiten Teilen viel verschwenderischer mit Ressourcen als der Mensch mit seinen „unnatürlichen“ technischen Erfindungen die nicht solcher lebenserhaltener Nahrung bedürfen.
Wie verschwenderisch agieren z.B. diese Lederschildkröten die tausende km zu Stränden schwimmen um dort bis zu 100 Eier in den Sand einbuddeln und von den dann geschlüpften Schildkrötenbabys nur ein winziger Bruchteil das Wasser erreichen, weil die meisten gleich von Vögeln gefressen werden.
Wie kann man hierbei grünideologisch „Natur“ pauschal als Vorbild glorifizieren, wenn im Tierreich so verschwenderisch mit Ressourcen umgegangen wird und die Zukunft der meisten von uns als niedlich erachteten Tierbabys äußerst ungewiss ist, ihr Leben z.T. nur wenige Minuten dauert. Sicherlich, der Tod der Schildkrötenbabys, kommt den nicht minder für uns niedlichen erachteten Babys der Fressvögel zugute. Das für uns niedliche Rehkitz wird im nächsten Moment vom Fressfeind in Stücke zerrissen, Waldbrände vernichten einerseits Existenzen und Leben, andererseits sind die Brandrückstände (Kohlenstoff) wieder Bausteine/Dünger für neue Pflanzen.
Kann dieses Leben-Sterben-Wechselspiel (auf den Tod anderer aufbauende Leben) wirklich als Vorbild dienen?
Sind da nicht so manche verteufelten menschgemachten technischen Errungenschaften eher Vorbild für effiziente Ressourceneinsparung und Zukunftssicherung statt die so gerne und pauschal hochgejubelte „Natur“.
Hat sich eine Partei die sich „die Grünen“ nennt, was ja wohl „Naturnähe“ und damit Vorbild für Ressourcensparen, Umweltschutz und „Zukunftssicherung“ assoziieren soll, in eine „fixe Idee“ verrannt, die von der Realität kaum bedient werden kann?
Dabei hat diese Partei wohl vergessen, dass im Herbst und Winter die Natur kaum noch grüne Farbe zeigt, weil die grünen Blätter verwelkt und abgefallen sind.
Und die stilisierte Sonnenblume im Parteienlogo soll wohl vergessen lassen, dass die leuchtend gelben Blütenblätter bald verwelken und abfallen. Laub ist aber auch Natur, also wäre im Parteiabzeichen statt einer Sonnenblume oder grüner Blätter auch oder zusätzlich gezeigtes verrottetes Laub denkbar. Dass dies nicht gemacht wird zeigt doch auch hier, wie mit der „Macht des Bildes“, mit Symbolik manipuliert wird, Tatsachen „geschönt“ oder verdrängt werden.
Wäre ein Parteinamen „die Realisten“ nicht passender, deren Mitglieder dann die programmatische Einsicht besäßen, das menschlicher Forscherdrang und Erfindergeist nicht per se „Teufelszeug“ ist, sondern vielfältig Produkte, Verfahren und (ethische) Regeln des Zusammenlebens hervorgebracht hat, die den „natürlichen“ Vorgaben sogar überlegen sein können.
Also wäre es sinnvoller, die technische und natürliche Welt größtmöglich in Einklang zu bringen, statt plakativ die „grüne“ Natur und deren Schutz wie eine Monstranz vor sich herzutragen, aber sich in weiten Teilen selbst nicht daran zu halten.
Zudem wird vor lauter Beschäftigung mit „Naturschutz“ der Mensch als Teil der Natur vergessen indem gegen dessen fortschreitende „Denaturierung“ keine Einwände bestehen. Hier vor allem diese künstlich erzeugte zunehmende Abhängigkeit der Menschen von Pharmaprodukten und damit Verkümmerung natürlicher Abwehrstrategien.
Auch bei diesen immer größeren und schwereren Autos oder etwa dieses Trauerspiel in den Batterierückgabe-Behältern der Supermärkte entsorgter E-Zigaretten, wird von den Grünen kaum thematisiert oder gar nicht gesehen. Vielleicht weil sie selbst SUVs fahren oder E-Zigaretten rauchen?